(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden
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Wenn ich bei Hund xy Dinge laufen lassen kann, ihn sich ausprobieren lassen kann, Erregung nicht kontrollieren muss, weil worst case eben hüpft nen bissl, singt nen bissl, kläfft ne bissl, hüpft 3 Sprünge hinter nem Reh hinterher, nervt vielleicht nen bissl andere Hunde, wird nen bissl aufdringlich --- so kann es es bei Hund xy Schlimmstenfalls so aussehen, dass dann eben der Halter nen Biss kassiert, der nächste Fremdhund Prügel kassiert oder Hundi dann eben 4h im Wald verschwindet.
Nur dafür muss man halt wissen, was man da hat und was das Resultat von was wäre... was auf den ersten Blick gleich aussieht, muss es in der Konsequenz nicht sein. Aber ich bin da eh kein Fan, von irgendwelchen Pauschalen...
Richtig. Die Frage ist immer: Was macht dieses und jenes mit genau diesem Hund.
Ich hatte vor ein paar Wochen ein Video von meiner jungen Border Collie-Hündin eingestellt, die in einem Wassergraben turnte und Mal gefragt, was da zu sehen ist. Es kamen von vielen Seiten Warnungen, dass das zwanghaft wird und ich das (auf den Video noch völlig normale junghundtypische, spielerische) Verhalten besser gar nicht zulassen sollte.
Die Warnung ist nicht unberechtigt, denn die Neigung dieses Hundetyyps, ja, man kann es sogar noch steigern und sagen, meiner Zuchtlinie am Wasser zwanghaft zu werden, ist hoch.
Tatsächlich sind drei meiner Hunde am Wasser problematisch geworden. Doch ich habe auch zwei Hunde aus der Linie, die ein ganz normales Verhältnis zu Wasser behalten haben. Bei im Grunde gleichem Vorgehen.
Ich werde also beobachten. Und danach handeln.
Allerdings muss man schon sagen, dass es für jemanden, der damit wenig Erfahrung hat, besser wäre es zu vermeiden, weil das die Gefahr, dass es schief geht, minimiert.
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Hi
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Das Pauschalrezept "Hund darf gar nichts" hört sich für manche Halter vielleicht verlockend an, denn es löst ja auch unliebsame Macken. Ich erlebe durchaus auch den Hype mit im Bekanntenkreis. Und die Bilder, wie ne 3jährige 2 hinter ihr herschleichende Hunde führt, sind ja auch sehr knuffig.
Letztlich fallen aber die Bedürfnisse der einzelnen Hunde natürlich hinten runter. Da ist die Frage, welchen Preis ich bereit bin zu zahlen. Und, ob ich wirklich einen Hund will, der gelernt hat, aufzuatmen und die wirklich interessanten Dinge zu tun, wenn ich außer Sicht bin und sich ansonsten auf Zehenspitzen und meidig um mich herum zu bewegen.
Es gibt sie bestimmt, Hunde, die mit Freiheit nicht umgehen können. Mein Hund darf zb selten wirklich frei laufen, weil er dann nach meinem Geschmack zu wenig gedanklich bei mir ist. Er weiss genau, wenn ne Schleppleine dran ist. Kommt ein Reh vorbei, kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass er nicht direkt hintergehen würde. Kam noch nie dazu, weil immer ne Leine dran war. Aber von der Erregungslage her bei Rehsichtung würd ich sagen, würde er sicher hinterhersprinten, einfach weil dieser Hund immer erst macht und danach denkt.
Klar könnte ich ihn 4 Wochen ins Bootcamp schicken zu dem Bekannten. Der würde das vielleicht sogar machen. Aber wenn ich dann so einen geknickten, devoten Hund ohne Feuer wie damals zurückkriege.. Nein danke.
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Ich finde es gibt vier relevante Punkte, die praktisch vorgegeben wie eng ein Hund geführt werden sollte bzw muss. In wilder Reihenfolge wären das für mich
- das Individuum Hund
- die Rasseauswahl (wir wissen ja, dauerhaft gegen Rasseeigenschaften anzuerziehen ist Dauerkacke)
- die Hund-Halter Konstellation (z.B. führerharter Hund und sensibler, weicher Hundeführer = ungünstig)
- das Wohn-/Lebensumfeld (ländlich gibt es weniger gesellschaftlich aufgebauten Außendruck als städtisch, da mehr menschenleerer Raum)
Heißt unterm Strich, es ist so dermaßen individuell und jede Änderung auch nur einer dieser Faktoren erzwingt meines Erachtens eine spürbare Veränderung
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Natürlich ist alles abhängig vom Typ Hund. Es gibt ja auch nicht DEN Gebrauchshund. Die haben ja auch Unterschiede.
Allerdings haben sie oft auch Gemeinsamkeiten, auf die ja selektiert wird. Und man muss sich immer einen bewusst sein.
Ja mehr Entscheidungsfreiheit ich meinem Hund lasse, umso größer wird das Risiko, dass der Hund auch mal eine unliebsame Entscheidung trifft.
Das Ergebnis einer unliebsamen Entscheidung eines Gebrauchshundes kann teils deutlich verheerender sein, als beim Durchschnittsretriever.
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Ja mehr Entscheidungsfreiheit ich meinem Hund lasse, umso größer wird das Risiko, dass der Hund auch mal eine unliebsame Entscheidung trifft.
Das Ergebnis einer unliebsamen Entscheidung eines Gebrauchshundes kann teils deutlich verheerender sein, als beim Durchschnittsretriever.
Die Frage ist halt auch... was nehme ich dem Hund damit gleichzeitig?
Und nicht jede Freiheit die ich lasse führt zu einem Beißvorfall oder ähnlichem.
Das ist etwas was mich wirklich irritiert, das immer so getan wird als ob jeder SH/Mali oder was auch immer, jedes Kind frisst wenn man ihm nicht jede, aber wirklich jede Entscheidung abnimmt. Das ist doch einfach nicht so, oder?
Dass das Risiko höher liegt als bei anderen Rassen ist mir klar und bewusst, aber auch diese Hunde sind doch keine Monster die 24/7 unterm Scheffel stehen müssen damit nichts passiert. Und wenn doch, ist doch auch was im Thema Zuchtauslese etc nicht richtig gelaufen -
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Ja mehr Entscheidungsfreiheit ich meinem Hund lasse, umso größer wird das Risiko, dass der Hund auch mal eine unliebsame Entscheidung trifft.
Das Ergebnis einer unliebsamen Entscheidung eines Gebrauchshundes kann teils deutlich verheerender sein, als beim Durchschnittsretriever.
Die Frage ist halt auch... was nehme ich dem Hund damit gleichzeitig?
Und nicht jede Freiheit die ich lasse führt zu einem Beißvorfall oder ähnlichem.
Das muss man halt anpassen.
Waehrend Anansi und Kalle auch Abfangjaeger spielen duerfen, darf Itsy es niemalsnienicht!!
Itsy und Anansi duerfen zwar, wie die anderen auch nicht, nicht jagen, aber wenn sie mal los duesen, ist es kein Problem. Dann ruf ich was ('Platz!', 'wag es...!' oder 'ich glaub dir brennt der Helm!? Lass den Rotz!') und fertig. Dann brechen sie ab und zockeln weiter. Die anderen 3 duerfen es nie!
Entsprechend anders gehe ich mit dem jeweiligen Hund um.
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Irgendwie erkenne ich da den Kreativitätsansatz nicht. Der eine Hund darf dies, der Andere das, aber am Ende entscheidet und bestimmt immer der Mensch
Ich entscheide wann es was zu fressen gibt, ich entscheide wann wir, wo, wie lange und wie schnell spazieren gehen, ich entscheide, wann und was trainiert wird, ... selbst free shapen steht doch in einem menschgemachten Rahmen.
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Ja mehr Entscheidungsfreiheit ich meinem Hund lasse, umso größer wird das Risiko, dass der Hund auch mal eine unliebsame Entscheidung trifft.
Das Ergebnis einer unliebsamen Entscheidung eines Gebrauchshundes kann teils deutlich verheerender sein, als beim Durchschnittsretriever.
Die Frage ist halt auch... was nehme ich dem Hund damit gleichzeitig?
Und nicht jede Freiheit die ich lasse führt zu einem Beißvorfall oder ähnlichem.
Das ist etwas was mich wirklich irritiert, das immer so getan wird als ob jeder SH/Mali oder was auch immer, jedes Kind frisst wenn man ihm nicht jede, aber wirklich jede Entscheidung abnimmt. Das ist doch einfach nicht so, oder?
Ich habe nicht behauptet, dass ich den Hund jegliche Möglichkeit nehme, Entscheidungen zu treffen.
Aber es gibt Rassen, die kommen mit einem Mehr an eigenen Entscheidungen besser klar und es gibt Rassen, da sollte man trotzdem ein Auge drauf haben.
Wohin welche Freiheit letztlich führt, sieht man dann, wenn der Hund mal ausprobiert hat. Nein, nicht jeder beißt gleich das Nachbarskind.
Was in meinem Umfeld bei den Gebrauchshunden noch auffällt: nehmen wir an, ich gebe meinem Hund viele Freiheiten. Irgendwann entwickelt es sich doof, ich will die Freiheit wieder eingrenzen, weils vielleicht doch ungut werden könnte. Ein Hund, dessen Selbstbewusstsein ich gut gefördert habe und der Konflikte gern nach vorn klären will, wird mir da schneller mal seine 42 Argumente zeigen, dass er seine eigenen Entscheidungen treffen will.
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Ich entscheide wann es was zu fressen gibt, ich entscheide wann wir, wo, wie lange und wie schnell spazieren gehen, ich entscheide, wann und was trainiert wird, ... selbst free shapen steht doch in einem menschgemachten Rahmen.
Die Frage nach der Kreativität wurde in einem anderen Zusammenhang gestellt. Hier würde ich es eher Mitgestalten nennen.
Beispiel aus meinem Alltag, der bei meiner Hundemenschfreundin, die eine andere Schiene fährt, Hände vor dem Kopf Zusammenschlagen ausgelöst hat:
Ove hat Spazierroutenvorlieben und fragt manchmal an, ob wir nicht einen anderen Weg nehmen könnten. Gehe ich oft drauf ein, wenn ich auch Lust habt.
Wenn auf der Couch kein Platz ist, weil wir zwei Menschen uns breit machen, fragt er an, ob wir uns zur Seite räumen könnten.
Auch wenn sein Lieblingsplatz belegt ist, darf er fragen und ich mache ihm sogar manchmal Platz, auch wenn der Rest der Couch leer ist.
Wenn ich ein gemeinsames Spiel beende, schafft er es trotzdem manchmal, mich für Runde 2 breitzuschlagen.
Und ja, nicht, dass das hier falsch rüberkommst: das ist ein Individuum, in einem spezifischen Umfeld, in einer spezifischen Mensch-Hund-Konstellation und ganz sicher nicht übertragbar.
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