(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden
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Irgendwie erkenne ich da den Kreativitätsansatz nicht. Der eine Hund darf dies, der Andere das, aber am Ende entscheidet und bestimmt immer der Mensch
Uffa denkst du wieder eng. Natürlich ist selbst free shapen in dem Augenblick, wo ich mich hinsetze und den Hund ausprobieren lasse, in der Hoffnung, dass da irgendwas rauskommt, Menschen gemacht (aber ehrlich gesagt i.m.A. auch kein Sport)
Im Sportbereich (& darum ging die Ausgangsfrage) ist es für mich genauso eine Art Ausprobieren, um beispielsweise schneller an die Belohnung/das Spielzeug zu kommen.
Wenn wir im ZHS auf ein Hinderniss stoßen, dann hab ich persönlich es z.B. gern, wenn die Hunde selbst dran denken, ob da nen Läufer oder nen Bike hinten dran hängt, um eine entsprechende Lösung für das Hinderniss zu finden.
Im Alltag ist mit Sicherheit selbst bei deiner Erna sehr viel Kreativität und auch wenn du mit ihr Clickerst, präsentiert sie dir sehr schöne Ideen.
Sich ausprobieren, Strategien zu entwickeln um ein Ziel zu erreichen - egal ob vom Menschen gesteckt oder weil Hundi das gerade will all dafür braucht es Kreativität.
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Hi
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Mir fällt grad ein Beispiel ein.
Jack liebt es, wenn ich Spielzeug im Garten verstecke und er es suchen darf. Ich lass ihn also ums Eck warten (manchmal im Sitz, geht aber auch im Steh) und verstecke sein Spieli.
Komm zurück und schick ihn los suchen.
Findet er das Spieli, rennt er wie ein Verrückter herum, schüttelt es, vor, hinter, rauf, runter.
Ich möchte, dass er mir das Spieli herbringt und abgibt, entweder in die Hand oder vor mir auf Aus fallen lässt.
Jetzt hat er mich immer wieder veräppelt. Kommt her, und als ich das Spieli greifen will, rennt er nochmal ne Runde Man sieht dann so richtig das "Nä-nä-nänä-nä" aus seinem Gesicht springen.
Ich mach das aber ja echt just for fun. Da ist kein Druck dahinter, ich mach da auch kein Dominanzding draus, und ich weiss, dass da auch nix verknüpft wird, weil Socken gibt er weiter ohne Diskussionen her (schleppt sie aber eben auch überhaupt immer noch mal herum, er wird wohl nie erwachsen ) und Unrat nimmt er nicht auf.
Jedenfalls hab ich begonnen, das Spiel zu beenden, wenn er nicht abgibt. Ich geh dann weg. Und siehe da: Der Terrier kann beim nächsten Mal, grad wo ich mich abwende, um reinzugehen, plötzlich umschwenken und brav und gesittet flottikarotti das Spieli in meine Hand abgeben. War für mich ein echter -Moment.
Würde ich es mit Strenge oder Strafe versuchen, würde er nur aufdrehen und gegenhalten, plus ich hätte mir für ne ganze Weile unsere Beziehung versaut.
(Klar kenn ich auch die Tricks, Dummy sichern mit Seil etc., aber wie gesagt, das machen wir ja nur just for fun)
Meine Schäferhündin und auch die Leohündin waren total anders gestrickt. Die DSH hat mir den Ball immer und ohne Umwege gebracht.
Und die Leohündin wiederum hat den Sinn von dem Spiel überhaupt nicht verstanden und weder gesucht noch gebracht. Auch nicht mit Traineranleitung
Das ist ja das Schöne, dass jeder Hund für sich, aber auch die verschiedenen Rassen eine so große Bandbreite haben. Ich finde das unheimlich bereichernd. Schade, wenn man dann so ne Schablone drüberlegen will und alles nach Philosophie xy zurechtschneiden will.
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nehmen wir an, ich gebe meinem Hund viele Freiheiten. Irgendwann entwickelt es sich doof, ich will die Freiheit wieder eingrenzen, weils vielleicht doch ungut werden könnte. Ein Hund, dessen Selbstbewusstsein ich gut gefördert habe und der Konflikte gern nach vorn klären will, wird mir da schneller mal seine 42 Argumente zeigen, dass er seine eigenen Entscheidungen treffen will.
Das ist etwas was mich wirklich irritiert, das immer so getan wird als ob jeder SH/Mali oder was auch immer, jedes Kind frisst wenn man ihm nicht jede, aber wirklich jede Entscheidung abnimmt. Das ist doch einfach nicht so, oder?
Hallo, ich bin alsatian und ich habe meinem Hund zu viele Freiheiten / Entscheidungen gelassen.
Mein DSH gehört nicht zu der schärferen Sorte. Er ist eigentlich noch ziemlich sozial. Er hat noch nie Ansätze gemacht, einen Menschen beissen zu wollen. Hunde schon. Ich habe ihm die ersten 1.5 Jahre zu viele Entscheidungen gelassen und zu viele Freiheiten, ich habe kaum Grenzen gesetzt, weil ich "nicht den Hund einschränken wollte", weil ich "Angst hatte unsere Beziehung zu schädigen", weil ich unsicher war. Rückblickend würde ich mich am liebsten an den Schultern packen und mich einmal kräftig durchschütteln mit den Worten: Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?!
Ares ist sehr selbstbewusst und sehr stur (dieser Hund hält sich wsl. für den Grössten), weil er einerseits mit seiner Genetik sich durchzusetzen versucht, andererseits, weil er oft Erfolg damit hatte aufgrund meiner Inkosequenz und meinem:"Du darfst entscheiden, ist oke, du willst nicht da liegen? Oke kein Problem". Er durfte Entscheidungen treffen, die als Gebrauchshund auch für die Sorte HZ einfach nicht vertretbar ist. Ein sturer Hund macht einfach auf Dauer keinen Spass und ist eine emotionale Herausforderung.
Der erste Satz meines Züchters war: Lass den Hund niemals entscheiden.
Ich hätte dies genau so wörtlich nehmen sollen.
Du hast mit so einem Hund später so verdammt viele Diskussionen. Jede Angelegenheit ist eine Diskussion, ein Hinterfragen, ein "ich kann doch mal...", ein "gilt's heute immer noch?" - dieser Hund stellt mich, auch wenn ich mittlerweile sehr genau weiss wo mein Platz und wo sein Platz ist, jeden Tag infrage. Absolut und wirklich jeden Tag und bei jeder Entscheidung versucht er, sich doch durchzusetzen. Das geht vom simplen "du darfst nicht an der Leine ziehen" bis zum:"Dieser Welpe ist so kacke, ich find ihn so kacke, ich will ihn am liebsten totmobben!"
Der Grund, warum ich ihn mit Welpen zusammen lassen kann ist lediglich, weil wir hart und lang daran gearbeitet haben, das ICH diejenige bin, die entscheidet und das. Und zwar in vielen Belangen. Wo er als Hund einfach NIX an Freiheiten verloren hat. Und dennoch versucht er es immer wieder, sich durchzusetzen. Das Mass an Souveränität das man braucht und einem abverlangt wird, um diesem Hund klar zu machen dass die Regeln immer noch gelten...tbh, ich finde andere Hunde, DSH, Malis die "nur" pöbeln und ein bisschen Radau machen, mittlerweile einfacher, als mein Hund hier.
Banales Beispiel:
Er darf nicht als erster aus der Tür.
Für viele komplett unverständlich. Altmodisch. Für mich wichtig, denn er will Kontrolle. Das ist seine Genetik. Das erste, was dieser Hund macht wenn er rauskommt ist, alles abzuchecken und zu scannen. Wir haben nie das Problem, das er den Nachbarn stellt, wenn ich zuerst rausgehe. Aber immer, wenn er zuerst aus der Tür ist.
Es hat Monate gedauert, um mit diesem Hund eine gemeinsame Sprache zu finden. Dadurch, dass er so selbstbewusst und stur geworden ist, haben auch andere, sehr Erfahrene (zb mein Züchter!) Mühe mit ihm. Er setzt nichtmal seine Zähne ein. Er findet einfach fvck off und macht gar nichts.
Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die den Hund abhängig von sich machen wollen. Ich kann ihn nicht in seinem Charakter ändern, ich muss mich dem arrangieren was ich mir selber erschaffen habe. Aber beim nächsten Welpen werden da die Weichen von Anfang an klar und deutlich gestellt und enge Grenzen gesteckt. 'Frech und selbstbewusst' ist bei einem Gebrauchshund einfach was anderes, als bei einem Begleithund.
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Ich habe ihm die ersten 1.5 Jahre zu viele Entscheidungen gelassen und zu viele Freiheiten, ich habe kaum Grenzen gesetzt, weil ich "nicht den Hund einschränken wollte", weil ich "Angst hatte unsere Beziehung zu schädigen", weil ich unsicher war.
Ok, das laeuft hier komplett anders. Grundlegende Dinge klaer ich sofort (bzw. nach wenigen Tagen), weil ich absolut keine Lust habe das mit einem 2-jaehrigen Mali zu klaeren.
Zumindest meine Hunde haben alle schon sehr frueh gezeigt was fuer ein Ryp Hund sie sind..
Was ich hingegen schade finde, ist das:
Der erste Satz meines Züchters war: Lass den Hund niemals entscheiden.
Auch der kleine Arschkopf durfte entscheiden, auch als Welpe und Junghund. Es gab dann einfach eine Reaktion von mir (ja auch Kekse/Beute, wenn die Entscheidung passend war). Ich teste gewisse Situationen sogar immer wieder um zu schauen, ob der Aufbau fuer xyz Fruechte traegt.
Oder versteh ich dich voellig falsch?
Dadurch, dass er so selbstbewusst geworden ist, haben auch andere, sehr Erfahrene (zb mein Züchter!) Mühe mit ihm.
Bedeutet im Umkehrschluss ohne Selbstbewusstsein waer er einfacher?
Keine Ahnung, aber ich will nur selbstbewusste Hunde
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Bedeutet im Umkehrschluss ohne Selbstbewusstsein waer er einfacher?
Keine Ahnung, aber ich will nur selbstbewusste Hunde
Nee, das ist nicht das was ich sagen wollte.
Aber ich bin auch zu sonntags-faul um da jetzt mehr zu erklären, noda_flake kennt uns ja auch und ich denke sie weiss schon was ich damit ausdrücken will. Ich will keinen unsicheren Hund. Aber ein bisschen weniger "ich bin der Beste und der allergrösste und du hast mir hier gar nix zu sagen"-jeden Tag wäre cool.
Ich mein, mit meiner jetzigen Erfahrung wärs auch anders rausgekommen. Hätte mir 2 Jahre Arbeit erspart aber gut. Für uns funktioniert es jetzt. Ich werd auch sicher nicht beim nächsten Hund alles einschränken was mir in den Sinn kommt. Aber enger führen bestimmt.
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Auch der kleine Arschkopf durfte entscheiden, auch als Welpe und Junghund. Es gab dann einfach eine Reaktion von mir (ja auch Kekse/Beute, wenn die Entscheidung passend war). Ich teste gewisse Situationen sogar immer wieder um zu schauen, ob der Aufbau fuer xyz Fruechte traegt.
Ja, ich glaub du verstehst mich bisschen falsch.
Ich meine, ich hab mir viel reinreden lassen von x Fremden. Mal so, mal so. Passende Reaktionen auf Entscheidungen von mir, die nicht so gut waren, gab es halt auch nicht so richtig. Mir fällts heute einfacher ihm klarzumachen, das er etwas nicht darf, als früher. Ist halt die Erfahrung die man so macht.
Mein Beitrag soll weder aggro noch "auf hohem Ross", noch sonst was rüberkommen. Und auch nicht dazu animieren den Hund komplett einzuschränken und ihn abhängig von sich selber zu machen. Ich hoffe jetzt mal, dass der Beitrag nicht falsch verstanden wird. Aber so was kommt halt raus, wenn der Hund zu viel oder alles entscheiden darf. Das weisst du ja als Züchterin und langjährige Hundesportlerin mit deiner Erfahrung ja auch und bestimmt auch ein bisschen schmerzhafter, als ich. Im Tierheim hocken ja auch nicht einfach so viele Malinois, die auffällig sind...
Er wäre einfacher geworden, wenn ich ihm von Anfang an Entscheidungsfreiheiten genommen hätte, wo er einfach keine hätte treffen sollen. So wie du halt:
Ok, das laeuft hier komplett anders. Grundlegende Dinge klaer ich sofort (bzw. nach wenigen Tagen), weil ich absolut keine Lust habe das mit einem 2-jaehrigen Mali zu klaeren.
Hab ich halt verkackt und musste es einem 1.5 (oder wars 2 Jahre, keine Ahnung mehr) Jährigen klären.
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Wenn auf der Couch kein Platz ist, weil wir zwei Menschen uns breit machen, fragt er an, ob wir uns zur Seite räumen könnten.
Auch wenn sein Lieblingsplatz belegt ist, darf er fragen und ich mache ihm sogar manchmal Platz, auch wenn der Rest der Couch leer ist.
Das ist aber brav.
Argos befiehlt einfach und ich habe zu spuren. Der werte Herr hält nämlich nichts von diesem neumodischen Trend seine Menschen nur noch positiv zu erziehen.
Ich denke auch, dass das stark am Typ Hund liegt. Argos macht gefühlt den ganzen Tag nichts anderes, als sich neue Wege auszudenken mich zu irgendwas zu manipulieren.
Baldur würde das nie tun. Der ist zum einen nicht intelligent genug und zum anderen will der ja braver Streber sein und nicht irgendwelche eigenen Interessen durchsetzen. Keine Ahnung ob der sowas überhaupt hat.
Ist wie Pinky and the Brain hier. Wenn Baldur was anstellt, geht mein erster Blick zu Argos. Der hat nämlich mittlerweile das Prinzip des Ablenkungsmanövers entdeckt. Und er manipuliert Baldur genauso geschickt wie mich
Warum ich das gerade schreibe, beide sind ziemlich durch die gleiche Schule gegangen. Wenn dann ist Argos der der öfter eines auf den Deckel bekommt.
Und trotzdem gibt es eben riesige Unterschiede. Ich würde also, nur weil ein Hund keine eigenen Ideen einbringt, nicht automatisch davon ausgehen, dass der zu gehemmt ist.
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noda_flake dieses ewige "wenn xy gegeben ist dann muss in der Zucht was falsch gelaufen sein" .
Das nervt und triggert mich mittlerweile so extrem , insbesondere wenn es von Leuten kommt die einfach nix mit Gebrauchshunden, deren Arbeit, Selektion und verschiedenen Linien zu tun haben.
Die Haltung dieser Hunde ist Vielfach einfach nicht so wie hier üblich und das merkt man teils durchaus.
Es gibt Vertreter/Linien die ich nicht für die typische Haltung hier im Haus empfehlen würde / einfach nicht tun würd weil das zu unnütz vielen Konflikten führen dürfte.
Wie z.B dem typischen sehr früh viel zu viel deckeln weil man Angst hat dem was da genetisch vor einem steht nicht Herr zu werden.
Funktioniert auch anders.
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Ich würde also, nur weil ein Hund keine eigenen Ideen einbringt, nicht automatisch davon ausgehen, dass der zu gehemmt ist.
Das würde ich auch nicht komplett pauschalisieren wollen. Es stand ja auch hier im Thread eher als Frage im Raum, ob da ein Zusammenhang sein könnte.
Ganz unabhängig davon, ob es da einen Zusammenhang gibt, finde ich es schön, nicht alles mikromanagen zu müssen und würde es auch nicht wollen.
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Das nervt und triggert mich mittlerweile so extrem , insbesondere wenn es von Leuten kommt die einfach nix mit Gebrauchshunden, deren Arbeit, Selektion und verschiedenen Linien zu tun haben.
Man gut das ich mit keinem Wort behauptet habe mich auszukennen oder gar Profi zu sein, sonst würde ich ganz bestimmt nicht nachfragen
Funktioniert auch anders.
Dann erklärt es doch. Wo ist das Problem?
Mich triggert dieses "Gebrauchshunde sind halt anders" - ja, sicher und das bestreite ich auch in keinsterweise. Ich WEISS dass sie das sind. Aber in dem Thread ging es ja ursprünglich genau um DAS! Warum und wieso sie anders sind! Und was sie eben für andere Anforderungen haben, bzw eben vlt schon als Welpe anders laufen sollte/anders läuft.
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