Schilddrüse beim Junghund - Hilfe beim Gedanken sortieren gesucht

  • Lysaya : Der T4 ist etwa das doppelte des oberen Referenzwertes. Wenn ich das richtig interpretiere, dann sollte halbwegs das passen, vielleicht ein Tüddelchen weniger. Ich hab in der Packungsbeilage vom Leventa leider keine weiteren Infos dazu gefunden - außer halt auch 4-6 Stunden nach Gabe messen (waren 4,5 Stunden, sollte also doch richtig gewesen sein).

    Eigentlich, wenn man nüchtern darüber nachdenkt, ist es ja logisch, dass sich die einmal-tägliche Gabe irgendwie in den Werten zeigen muss und der dann höher ist, als bei zweimaliger Gabe.

    Gerade bei der Neueinstellung hatte Lucy das auch. Da war der Wert auch mal über 70. Wir haben gar nichts gemacht, sondern erstmal abgewartet und nach 14 Tagen kontrolliert, da war der Wert wieder in der Norm.

    Wir haben aber das Glück, dass direkt in der Nachbarschaft eine Ärztin ist, die auf die Schilddrüse und Verhalten spezialisiert ist. Das macht es natürlich leichter.


    Sie hat auch dazu publiziert. Vielleicht kannst Du die PDF runter laden? Ansonsten geht das vielleicht auch über diesen Link: https://www.dechra.de/Admin/Pu…loads%2Fde%2FFP51_IM2.pdf

  • Versuch doch mal, die Gabe auf 2x aufzuteilen. Handy-Wecker stellen mit Backup 30 min später - dann kannst du es theoretisch nicht vergessen. Kannst es ja mal 10 Tage oder so ausprobieren...


    Als bei meinem Hüterich SDU festgestellt wurde, war die drohende 2malige Medigabe der absolute Horror für mich und dafür hab ich extra ein Handy angeschafft. Ehrlich, man gewöhnt sich schnell dran - und ich persönlich finde es für den Hund besser und vertraglicher, wenn er nicht so hoch gelevelt wird damit das über den Tag passt.

  • Lysaya oder Dächsin

    Ich lese jetzt fleißig die Links und suche auch sonst nach Infos. In den Links steht u.a. dass man einen Auslassversuch machen soll. Habt Ihr den gemacht? Oder waren die Symptomatik und die Blutwerte so eindeutig, dass das überflüssig war?


    Das Problem subklinische SDU ist ja vielschichtig und gar nicht so gut zu greifen. Gerade beim Verhalten. Die einen sehen einen Zusammenhang, die anderen finden keinen. Der eine sagt so, der nächste das Gegenteil.

  • Du hast geschrieben, der Hund wurde in 08/2023 gechipt? Damit wird explizit das Testosteron heruntergeregelt, bei der Kastration werden aber noch mehrere Stellschrauben beeinflusst, wie Dopamin und Serotonin. Ein Chip wirkt ähnlich, aber nicht genau wie eine Kastration, soweit ich mir anlesen konnte.

    Ein erniedrigter Testosteronspiegel hat beim Rüden auch großen Einfluss auf die Schilddrüse und kann ein Autoimmungeschehen zusätzlich fördern.


    Den Tips, sich einen anderen Arzt für die Schilddrüsenerkrankung zu suchen, kann ich mich nur anschließen. Allerdings würde ich dringend vom weiteren chippen abraten und erstmal Klarheit in Sachen Schilddrüse suchen. Liegt eine organische Erkrankung vor oder besteht ein hormonelles Ungleichgewicht, in dessen Verlauf die Arbeit der Schilddrüse beeinflusst ist? Und wenn ja, in welchem Umfang.


    Möglicherweise braucht dein Hund momentan auch diese hohe Dosis, weil der Chip mit hineinfunkt und er auch noch recht jung ist.

    Das der Tierarzt Chip und SDU gleichzeitig angeht, war vielleicht keine gute Idee.


    Alles Gute für Euch

    Kelly

  • Auslassversuch ahtten wir am Sonntag unfreiwillig weil uns ein Teil der Thybontabletten ausgegangen war und erst Montagabend von der Apotheke geliefert werden konnte.

    War nicht so schön... der Tag war exrem laut, es musste wieder jeder aber auch jeder Scheiß lautsark gemeldet werden: Nachabr geht zum Auto, Wind raschelt in den Bäumen, Eichhörnchen pupst zwei Straßen weiter? Aber hallo! Hund steht randalierend am Fenster.


    Gut war angesichts der Blutwerte eh unnötig. Aber das merkt man bei Imp echt sofort wenn die Dosis nicht passt.

  • Den Chip haben wir aus Verzweiflung setzen lassen. Ich wollte dem Jungspund nicht weiter beim Herunterhungern zusehen. Das wurde immer schlimmer. Und dahin gehend hat der Chip auch gewirkt, er frisst seither ganz normal. Warum er Futter verweigert hat (egal was ich angeboten habe), weiß ich bis heute nicht. Die Damenwelt war unschuldig, die haben ihn bis zum Chip setzen nur mäßig interessiert. Kein Fiepen, kein vermehrt schlecken, oder anderes, was andere Jungrüdenbesitzer so schildern. Der Bub hat den Chip rein aus Sorge um seine Gesundheit bekommen.


    Wir haben Werte aus 02/23. Da war die Schilddrüse niedrig, aber in der Norm. Cortisol trotz fürchterlichem Stress niedrig (Besuch beim TA), Serotonin niedrig. Aber alles noch in den Laborgrenzen. Gleichzeitig ein Hund der schnell auf 180 war, an der Leine pendeln - vor-zurück-vor-zurück ..., saufen wie ein Loch (Urin normal), Markieren alle paar Meter, aber ohne Schnüffeln, hektisch. Kurz der Bursche stand voll unter Strom, Nervenkostüm gleich Null. Und wir ratlos daneben. Nachdem das auch der erste Welpe war, haben wir auch lange gedacht, das ist normal, da müssen wir halt so gut es geht durch.

    Jetzt unter der Schilddrüsenmedikation hat er übrigens einen normalen Cortisolspiegel - er ist unter Stress angestiegen, wie sich das gehört (in der Praxis bei der Blutabnahme).


    Ich versuche die Umstellung auf zweimalige Gabe und mit Wecker. Hoffentlich kann ich das, Konzentration ist nicht meine Stärke.


    Sollen wir einen Auslassversuch machen, was meint ihr? In der Literatur wird das empfohlen.

    Habt ihr Ideen, was ich, wenn der Chip ausgelaufen ist, noch ansehen lassen könnte? Ich befürchte schon, dass die Schilddrüse nicht die Ursache sondern nur das Symptom ist. Aber es ist ein stochern im Nebel. Und der Bub kann ja leider nicht reden.

  • Huhu,


    wir haben keinen Auslassversuch gemacht, nachdem wir die Besserung gesehen haben und die Blutwerte sich gebessert haben. Unsere Ärztin hatte davon aber auch abgeraten bei Lucy.


    Lucy kam einjährig aus dem Tierschutz zu uns, sie war von Anfang an "drüber", wir hatten aber viele Baustellen und daher war das mit der SDU bei uns eher Zufallsbefund. Vor allem, weil die Werte noch gar nicht sooo schlecht waren. Die subklinische SDU ist tatsächlich schwerer zu fassen und - leider - auch vielfach eine Modediagnose. Wir haben da wirklich kämpfen müssen, weil es sich rumgesprochen hat, dass man damit auch einfach ungehorsame Hunde labeln kann und dann is man ja nicht mehr selbst Schuld ;)


    Darum waren wir bei der Ärztin für Verhaltenstherapie, die da Fehler aufgezeigt hat, aber auch klipp und klar gesagt hat, dass es ein organisches Problem gibt. Zum Beispiel hatte Lucy überhaupt keine Konzentration. 30 Sekunden und sie war durch. Schon nach 3 Tagen Forthyron war sie im Training ansprechbar und wir haben riesige Fortschritte gemacht. Dann kam der erste Schub Anaplasmose und wir mussten neu einstellen. Generell haut uns jeder Infekt mit Pech die Dosierung durcheinander, aber inzwischen hab ich das ganz gut im Gefühl.

    Leventa hatten wir eine Zeitlang, weil es noch feiner zu dosieren ist, als Forthyron, aber inzwischen geben wir wieder Tabletten.


    Vielleicht noch interessant: Die Substitution kann auch einen Effekt haben, wie ein Psychopharmaka. Ganz ähnlich, wie z.B. Ritalin bei Kindern. Dann ist der Hund entspannter, aber nicht, weil die SDU behandelt würde, sondern wegen dieser Wirkung einfach. Dazu schreibt Fr. Mahnke auch etwas in ihrem Text.


    LG

  • Bitte nicht einfach selber rumprobieren (Auslassversuch) - das sind Hormone und keine Bonbons!


    Such dir einen Tierarzt der sich mit Schilddrüse und Verhalten auskennt, rede erstmal mit dem und dann sieht man weiter.

    Normalerweise gehört zu einer vernünftigen Diagnose nicht nur das komplette SD-Profil sondern auch geriatrisches Profil (gerne in Kombi mit MMk) sowie eine umfassende körperliche Untersuchung - wurde das schon gemacht?

    Die Diagnose ist leider nicht nur aufwändig, sondern auch ziemlich teuer - deshalb solltest du vor allen anderen Versuchen erstmal mit einem versierten TA sprechen wie ihr weiter vorgehen sollt.

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