Hund entwickelt Angst vor uns

  • ich würde mich an eurer Stelle freuen, wenn sie trotz ihres Meidenverhaltens neugierig genug ist, den Kopf mit in die geöffnete Schublade zu stecken, ich würde sogar auffordern, ja, dann gucken wir mal zusammen. Keine Ahnung, aber irgendwie verstehe ich euch nicht.


    Das mit den Nägeln würde ich dann erstmal dem Profi überlassen und langsam erst wieder Vertrauen aufbauen

  • dann reicht es doch, ihn wegzuschicken? Ist dann nicht egal, wohin er sich trollt?

    War auch mein erster Gedanke, wobei ich nicht weiß, ob das nicht kontraproduktiv ist, wenn der Hund gerade eh so meidig ist und die Besitzer es nicht passend für den Hund umgesetzt bekommen

    Das stimmt. Wobei da bei meinem.z.b. auch schon ein nettes "m m" reicht. Evtl. Besser als körpersprachlich genervt auf die Decke zu schicken und dann genervt zu sein, wenn er das Kommando von sich aus auflöst.

    Schwierig, ohne zu sehen wir sich wer genau verhält

  • Ich könnte mir vorstellen, dass cooperative care sehr gut für eure Pudeldame geeignet wäre. Pfeffernaserl  McChris habt ihr da Empfehlungen zu Literatur oder sogar Onlinekursen?

    Eine absolute Herzensempfehlung in Sachen Kooperationssignale wäre dieser Kurs hier:


    Tiertrainingakademie Online - Kontrolle und Kooperation


    Und dann natürlich noch der Thread hier im Forum zum Thema Medical Training, da steckt auch sehr, sehr viel Wissen drin:


    Gast101879
  • will immer dabei sein. Das darf sie auch, aber dabei soll sie bitte in ihrem Bereich bleiben.

    Das verstehe ich nicht. Also sie darf dabei sein, aber nur in ihrem Bereich? Wo ist der dann?

  • Was ist schlimm daran, wenn der Hund neugierig ist und seine Nase überall reinsteckt? Das gehört doch zum Wesen eines Hundes absolut dazu und Dinge die nicht für den Hund geeignet sind, macht man dann halt unzugänglich. Schubladen und Schränke sind normal geschlossen.

    Auch dass ein Hund dabei sein will und auf seine Umgebung reagiert ist ganz natürlich. Macht doch keinen Machtkampf draus! Deckentraining macht Sinn, wenn der Hund schlecht zur Ruhe kommt und WENN ein Hund schlecht zur Ruhe kommt, hat es einen Grund. Den Grund sollte man auf jeden Fall mit einfließen lassen, statt einfach nur den Hund mit Zwangsmaßnahmen an seinem Platz festzutackern. Sonst trampelt man dem Hund immer mehr auf seinem Nervenkostüm rum und es entsteht ein ganz doofer Kreislauf, so wie bei euch jetzt.

  • Mein Pudeltier ist auch so, er reagiert super sensibel. "Zuviel Konsequenz" erzeugte hier immer Meideverhalten.


    Paar Beispiele:

    Mein Papa (hat immer Hunde gehabt) war auch der Meinung dass das Pudeltier sich z. B. auch von ihm an den Ohren anfassen lassen muss, daraus resultiert das er heute noch, den hund nicht am Kopf anfassen kann (und er hat ihm nicht weh getan, wollte es nur mit Konsequenz durchsetzen).


    Ich putze Pfoten ab, er will weg. Ich halte fest, es ziept wahrscheinlich kurz...Ergebnis...4 Wochen Hampelei und Meideverhalten beim Pfoten abtrocknen.


    Im Hundetraining.. Hund sollte erst aus dem Kofferrraum aussteigen wenn die Trainerin meinte der Hund sei richtig entspannt und ohne Erwartungshaltung. Also hielt ich ihn jedes Mal vom aussteigen ab, durch leichten Druck gegen seine brust. Er war völlig irritiert, normal durfte er nach dem anleinen aussteigen, das ging so lange bis ich abgebrochen habe, weil ich merkte wie Mist das war und dem Hund das Vertrauen nimmt. Es hat dann auch länger gedauert bis er wieder problemlos aus dem Kofferraum ausgestiegen ist.


    Erziehungstipps können hier bestimmt andere besser, aber ich finde gerade beim Pudel muss man berücksichtigen das die Hunde meistens relativ "weich" und sehr intelligent sind. Ich finde das der Pudel erziehungstechnisch mit keinem anderen meiner Hunde zu vergleichen ist. Ich brauche hier viel mehr Kooperation von meiner Seite :beaming_face_with_smiling_eyes:. Der Pudel wird wahrscheinlich sagen es war ein hartes Stück Arbeit bis er mich richtig erzogen hatte :ugly:

  • PS. Bevor das jetzt falsch rüber kommt. Es herrscht hier keine Narrenfreiheit. Das Lockentier ist gut erzogen. Wir sind überall gern gesehen Gäste. Aber ich musste lernen das er einfach anders tickt. Erziehung hier nur mit Kooperation geht, er körpersprachlich super fein reagiert und jede "genervte" oder "harte" Erziehung abgestraft wird, durch Meideverhalten.


    Und in der Pupertät sind leider auch nicht ganz so viele Hirnkapazitäten frei. Da sollte man überlegen, was man jetzt dringend braucht und was nicht. Glaube man kann sich da einiges "kaputt" machen.

  • Hm, aber der Sinn der Decke ist doch, dass der Hund dort entspannt. Oder in euerm Fall mehr, dass er euch einfach nicht "nervt"?
    Falls ersteres das Ziel ist, läuft das ja gerade sehr schief und wird mit jedem Mal, wenn ihr ihn dazu zwingt, noch schlechter. Mehr Stress, mehr "ich will eigentlich nur hier weg".

    Und gerade wenn euer Hund euch gerade meidet, wäre ein entspanntes Miteinander im Alltag da nicht vielleicht ein Ansatz?

    Und ist das wirklich so schlimm, wenn der Hund mal mit in den Schrank schaut? Meiner Erfahrung nach (mit Hunden, die keinerlei Decken- oder Boxentraining im Alltag kennen), merken die Hunde sehr schnell, was spannend ist und was nicht. Und wenn die zum 5. Mal auf gefaltete T-Shirts geschaut haben, machen die das nicht unbedingt auch noch ein sechstes Mal.

    Natürlich ist das nicht schlimm und oft darf sie ja auch beobachten. Sie soll aber in bestimmten Situationen akzeptieren, dass sie an einem Ort (wo auch immer das sein soll, wir haben auch mehrere Liegeplätze) bleiben soll.


    Wenn ich koche und in der Küche hin und herlaufe würde sie mir am liebsten die ganze Zeit hinterherlaufen. Schrank auf, ich will eine Schüssel herausnehmen, Hundenase ist vor mir drin und will auch erst einmal nicht raus. Teilweise wird sie auch sehr vehement und stößt mich an, weil sie sich durchdrängeln will. Bei aller Liebe für den Hund müssen wir eine Möglichkeit haben das zu unterbinden.


    Einfach wegschicken funktioniert da leider auch nicht. Sie will ja unbedingt dabei sein, wenn sie Geräusche hört. Wenn wir sie rausschicken, steht sie 10 Sekunden später wieder vor der Küche. Wenn wir die Tür schließen, jammert sie. Der Kompromiss war daher, dass sie da sein darf, aber auf der Decke liegen muss. Das hat wie gesagt auch bis vor kurzem super geklappt und dann von einem tag auf den anderen gar nicht mehr.

  • Deckentraining macht Sinn, wenn der Hund schlecht zur Ruhe kommt und WENN ein Hund schlecht zur Ruhe kommt, hat es einen Grund. Den Grund sollte man auf jeden Fall mit einfließen lassen, statt einfach nur den Hund mit Zwangsmaßnahmen an seinem Platz festzutackern. Sonst trampelt man dem Hund immer mehr auf seinem Nervenkostüm rum und es entsteht ein ganz doofer Kreislauf, so wie bei euch jetzt.

    Und genau das ist ja der Punkt. Sie ist so neugierig, dass sie nicht zur Ruhe kommt. Als Welpe war das extrem und sie war abends total überdreht ("nach müde kommt blöd"), weil sie am Tag nur 1-2 Stunden gedöst hat und ansonsten ständig hinter uns hergelaufen ist oder sich selbst mit irgendetwas bespaßt hat. Es geht nicht darum, dass sie mal aufsteht und guckt was da passiert und sich dann bei Desinteresse wieder hinlegt. Sie will ständig dabei sein und vernachlässigt dafür den Schlaf, wenn man sie uneingeschränkt lässt.


    Das Deckentraining war da eine enorme Hilfe und hat dazu geführt, dass man sie sehr zuverlässig auf die Decke schicken konnte und sie ist dort innerhalb von 5 Minuten eingeschlafen.

  • Das Deckentraining war da eine enorme Hilfe und hat dazu geführt, dass man sie sehr zuverlässig auf die Decke schicken konnte und sie ist dort innerhalb von 5 Minuten eingeschlafen.

    Einzuschlafen heißt leider nicht zwingend, dass die Situation gelöst ist. Früher wurde propagiert, Kinder schreien zu lassen. Die sind dann auch irgendwann eingeschlafen. Heute weiß man, was für Schäden das hinterlassen hat.

    Es kann sein, dass der Hund einfach aufgegeben, aber die Decke nie positiv oder zumindest neutral, sondern durch das Anbingen negativ verknüpft hat und jetzt durch den Entwicklungsschub sich dieses "aufgeben" auflöst.


    Ganz ehrlich: Ich würde noch einen anderen Trainer hinzuziehen.


    Hast du schon geschrieben, wie euer Tagesablauf ist? So ein Pudelchen ist ja doch recht aktiv und braucht neben Ruhephasen auch eine gute Beschäftigung für´s Köpfchen und Bewegung. Wie ist die Auslastung?

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