Wie habt ihr euch auf euren ersten Hund vorbereitet?

  • Ich bin auch mit Hunden aufgewachsen und wusste was ich auf gar keinen Fall will. Ich habe damals mir unmengen an Büchern ausgeliehen und gelesen, hab alles zum Thema hund gesehen, was damals im Fernsehen lief, hab in hundeforen gelesen und bin so gut wie jede Woche ins tierheim gegangen um mit Hunden raus zu gehen und ein Gefühl für verschiedene Typen an hund zu bekommen. Ich bin auf Ausstellungen gegangen und habe mich mit Züchtern und Haltern unterhalten. Und als Teenie zog dann man aller erster eigener Hund ein. Dass alles hat mir schon geholfen, aber letzten Endes kommt vieles dann doch anders. Ich hatte mir Listen geschrieben, wann der hund was lernen oder sehen soll und hab schnell gemerkt, dass kannst auch lassen.

    Beim nächsten eigenen Hund war ich wesentlich entspannter, hab mir überlegt was mir wichtig ist, wo ich wie regeln setzen muss, hab aber den hund das Tempo vorgeben lassen. Beim 3 eigenen Hund war ich noch entspannter und hab geschaut was der hund braucht und was ich, was jetzt wichtig ist und was der hund jetzt lernen sollte, damit er für später gewappnet ist. Damit fahr ich gut und würde dass irgendwann bei welpe 4 genauso machen

  • Zum Thema Trainer: Ich denke, ich war so automatisch davon ausgegangen einen Trainer aufsuchen zu müssen, weil es teilweise so auch suggeriert wird, dass das der einzig richtige Weg ist..? Dass es auch anders geht, hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm.

    Der einzig richtige Weg ist es auf keinen Fall. Wenn alles rund läuft, brauchst du nicht zwingend einen Trainer. Aber gerade in der Anfangszeit mit dem ersten Hund kommen in der Regel viele kleine Fragen und Unsicherheiten auf ("Was mach ich wenn...?", "Ist das normal?", "Interpretiere ich das richtig?"), bei denen man froh ist, wenn man jemanden fragen kann, der Ahnung hat. Das kann der Züchter sein, das können auch erfahrene Bekannte sein, das kann das Forum hier sein - oder eben ein Trainer. Letztendlich kommt es also auch darauf an, wie gut dein Netzwerk ist.

    Ich habe hier zum Beispiel eben wegen einem ziemlich guten Netzwerk an erfahrenen Leuten ganz lange gar keinen Trainer in Anspruch genommen. Zwischendurch in der Pubertät habe ich mal kurz zwei Trainer ausprobiert, weil ich nicht weiter wusste, die haben unsere Situation allerdings eher verschlimmbessert und letztendlich hatte ich allein mehr Erfolg :tropf: Also kurz: Es kann sinnvoll sein, sich einen Trainer an die Hand zu holen, wenn man unsicher ist, brauchen tut man es aber, solange man selbst weiß, was man tut, eigentlich nicht.

  • Wie hat die Menschheit früher nur ohne Trainer und Coaches überlebt?

    Aber sei es drum. Wenn man unbedingt meint, einen Trainer zu brauchen, muss man doch auch erstmal wissen, was schiefgeht. Kann der Hund nicht alleine bleiben, hat er ein Artgenossenproblem, oder oder oder. Dann kann nach spezifischen Trainern gesucht werden.

    Und auf Empfehlungen würde ich nicht sehr viel geben, denn was für den einen passt, muss nicht für den anderen passen.

    Klar braucht man nicht zwingend einen Trainer. Aber gerade beim ersten Hund macht es meiner Meinung nach schon Sinn, sich im Vorfeld verschiedene potentielle Anlaufstellen herauszusuchen, falls man mal Fragen hat. Gerade dann, wenn man wie der/die TE jetzt schon etwas verunsichert ob der ganzen Theorie-Ratschläge ist. Da geht es ja nicht darum, sich jetzt schon auf genau diesen einen Trainer festzulegen, sondern einfach darum, im Kopf zu haben, welche Trainer in der Gegend denn möglicherweise in Frage kommen könnten. Potentielle Anlaufstellen zu kennen - ganz unabhängig davon, ob man sie letztendlich braucht oder nicht - gibt einfach Sicherheit und Gelassenheit.

    Okay, muss zugeben mein Exfreund ist Hundetrainer, den konnte ich schon ein paar Sachen fragen. Später habe ich dann jemanden vor Ort gesucht, weil mein Hund sehr leinenaggressiv war und nicht allein sein konnte. Aber es hat alles nicht gepasst. Irgendwas hat mich immer massiv gestört und nicht meinem Bauchgefühl entsprochen. Ich habe dann doch noch eine ganz gute Trainerin gefunden, die ein eigenes Forum hatte, dort ganz viel gelesen und beratschlagt, einen Workshop besucht, clickern gelernt und dann selbst trainiert.

    Das Einzige was nie gelernt wurde war alleinbleiben. Da wusste aber auch kein Trainer Rat. Selbst die letzte sagte irgendwann, es wird wahrscheinlich nicht viel besser (als er so ca. 1 Stunde allein bleiben konnte), als ich schon lange trainiert hatte mit allen bekannten Methoden. Das Alleinbleiben würde ich heute als oberste Priorität setzen und drauf achten, dass sich der Hund gleich dran gewöhnt regelmäßig allein zu bleiben.

    Ansonsten würde ich es immer wieder so machen.

  • Auf den ersten Hund vorbereitet?


    Ca. 3 Jahre jeden alten Thread im Dogforum gelesen, wie man Fußarbeit richtig aufbaut, damit man die böse BH besteht und ENDLICH Agility machen kann.


    Außerdem alle Threads inhaliert, dass die Arbeitslinien Border Collies die einzige wahren, coolen und gesunden sind.


    Hat so semi funktioniert:


    Hab jetzt einen Showlinien Border Collie in der Obedience 3, BGH 3 und Rally Obedience 3 (als Fußarbeit multidimensional :D).


    Er wird im Mai schon 9 Jahre alt und wir sind immer noch überglücklich.


    (Nun ja. Tiere, Tiertraining und spezielle Hunde und Pferde haben mich schon immer interessiert. Und ich war da auch schon immer ne ziemliche Leseratte.)

  • Ca. 1 Jahr Dogforum, 1 Buch gelesen... so ein wenig im Netz gelesen... und alles andere sich ergeben lassen.


    War da eh eher so "Na mal sehen, wie's wird". :D


    Da Zoey aus dem Ausland kam, war mir auch schon klar, dass sie eine kleine Wundertüte ist. Aber ich hatte keine weitere Erwartungen oder so. Einfach nette Spaziergänge vielleicht. X-D Mehr Rauskommen.


    Ich wollte einen Hund mit Schlappohren! Und mittelgroß sollte er sein.


    (Die Tierschutzorgas habe ich schon recherchiert, da wollte ich eine, die auf jeden Fall die Hunde auch vor Ort unterstützt. Vor Zoey hatte ich eigentlich einen anderen Hund angefragt, bei einer anderen Orga, doch der war auf einmal schon weg. Das war sehr seltsam.)


    Mit der Hundeschule haben wir dann Kontakt gehabt, als Zoey ca. 3 Wochen bei uns war. Wann da genau Start war, weiß ich gar nicht mehr, aber schon bald, glaube ich.

  • Ich finde es sehr wichtig, sich bei der Rassewahl sicher zu sein. Nicht jede Rasse passt zu jedem Menschen. Ich stecke daher immer sehr viel Energie in die Absicherung der Rassewahl. Hunde dieser Rasse kennenlernen und deren Halter ausquetschen, v.a. natürlich viel mit unterschiedlichen Züchtern dieser Rasse sprechen und dann um ihre ehrliche Einschätzung bitten, ob sie meinen, dass ein Hund dieser Rasse passen würde. Trotzdem sollte man sich natürlich nicht gleich verunsichern lassen, wenn mal ein Querschläger dabei ist. (Als ich auf der Suche nach Hunter war, und ich eine Züchterin fragte, ob sie meint, dass ESS sich grundsätzlich für Rettungshundearbeit eignen, bekam ich die Antwort, dass sie nur Familienhunde verkaufen und keine Sportgeräte...)


    Aktuell nehme ich zum Beispiel den Deutsch Drahthaar unter die Lupe. Ich war schon bei einer BLP dabei und bei einer Zuchtschau. Die Zeit vor Ort habe ich dann genutzt um die Hunde anzuschauen und mit möglichst vielen Haltern zu sprechen. Ich halte auch den Kontakt mit der von mir favoritisierten Züchterin.


    Es macht so einen krassen Unterschied, wenn man wirklich mit Rassekennern spricht. Wenn ich sonst Jemandem erzähle, dass mein Nachwuchshund ein DD werden soll, höre ich nur "Oh mein Gott, bloß keinen DD." Weil Dieses, weil Jenes. Von Rassekennern hat mir noch kein einziger von der Rasse abgeraten.

  • Früher hatten wir auch keine Handys,


    Ja eben, das kommt noch dazu. Die Verfügbarkeit von Informationen ist heute viel besser als früher. Aber umgehen können die Leute damit scheinbar nicht, wenn sie einen brauchen, der ihnen alles vorkaut.

    Und gerade bei Hunden wird den Leuten suggeriert, sie müssen eine "Führungspersönlichkeit" sein, damit ihr Hund sie ernst nimmt. Andererseits sollen sie eben das nicht sein, sondern sich von einem mehr oder weniger befähigten "Trääner" an die Hand nehmen lassen, dem sie einen Haufen Geld dafür bezahlen, damit der Hund "Sitz" lernt. Mal überspitzt gesagt.

    Man sieht ja schon auf YT, was da unterwegs ist. Eine Handvoll ist wirklich interessant. Der Rest ist nur Klickhascherei. "So lernt dein Hund Leinenführigkeit in fünf Minuten. Bleib einfach zwei Stunden dran und sieh zu, wie mein scheintoter Hund im Schlafwandelmodus hinter mir herschleicht. Wenn du noch Fragen hast, klicke hier .." :lachtot:

  • Verallgemeinern ist selten sinnvoll.

    Es ist halt einfach dämlich, eine gesamte Berufsgruppe auf die schwarzen Schafe zu verallgemeinern.

    Es ist auch dämlich, den Kontext komplett zu ignorieren.


    Aber es freut mich sehr für dich, dass du scheinbar alles von Anfang an perfekt machst und nie in deinem gesamten Leben Hilfe brauchtest.

    Aber ich sehe schon, das macht mit dir keinen Sinn.

  • Wie habt ihr das gemacht, bevor euer erster Hund bei euch einzog? Hattet ihr vorher schon Kontakt zu Trainer/innen evtl?

    Wir haben uns nicht vorbereitet. Ich lebte als Kind mit Hund aber das war’s schon.


    Mit Tidou hatten und haben wir sicherlich viel Glück. Er war drei Monate alt als er im Tierheim abgegeben wurde und zwei Wochen später war er bei uns.🥰


    Wir waren in einer Welpengruppe und dann im Hundeklub. Die kleinen „Baustellen“ wurden mit Bauchgefühl und Ratschlägen von den Trainern vom Hundeklub gelöst. Tidou ist sehr schnell ein toller Hund geworden mit dem wir viel unternehmen können und er war immer so glücklich neues zu lernen.


    Wir hatten nie einen privaten Trainer. Die Welpengruppe habe ich ausgewählt als Tidou schon bei uns war.

  • Fenjali

    Aber ist es denn verwerflich deshalb, eben angesichts dieser Menge an Informationen, lieber vorher erfahrene Hundehalter zu fragen, welche die wirklich wertvollen Informationen sind?

    Den Vergleich mit dem Manager sehe ich hier nicht so recht, ich bin nicht hirntot. Aber ich möchte Dinge eben gern so gut machen wie möglich und habe noch nicht die Erfahrungen sammeln können, die andere hier zB haben :)

    Du sprachst von YT-Videos, die zu gebrauchen sind: Welche würdest du mir da empfehlen?


    Danke für eure Antworten, das hilft mir schon sehr! :handshake:

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