Wie harmoniert eure Mehrhundehaltung?

  • Ich hatte die Konstellation kastrierte Althündin ( müsste damals 13,5 Jahre alt gewesen sein) und intakte Junghündin. Lange Zeit haben die zwar nebenher gelebt, aber kamen miteinander aus. Dann gab's nen paar kleinere Reibereien ( hauptsächlich dadurch dass die Junge ihre Grenzen klar kommunizieren und austesten wollte und die Althündin das aber nicht richtig mitbekommen und verstanden hat), und dann mit der zweiten Läufigkeit den "großen Knall" ( Ursachen dafür waren vielfältig - hormonell komplett durcheinander, Läufigkeit und Scheinträchtigkeit zu nah beieinander, Probleme mit Gesäugeentzündungen und Gebärmutterentzündung, zusätzlich zu den Verständigungsschwierigkeiten festgestellt dass man andere Hündin ab sofort so garnicht mehr gebrauchen kann, ect... Womit wir auch die Gründe für die Kastration haben, die war zu der Zeit ganz kurz zusammengefasst wirklich nicht mehr sie selber) - mit plötzlicher, absolut ernst gemeinter Attacke auf die Althündin ( die dank zeitnaher Trennung nur ein kleines Loch am Hinterkopf und nen riesigen Schock für alle Beteiligten zu Folge hatte). Ab da an wurden beide Hunde voneinander penibel räumlich getrennt.


    Ein halbes Jahr nachdem die Althündin starb zog ein Rüde ein ( nach wie vor intakt), da war Lilo 3 Jahre alt und somit grad erst offiziell "erwachsen".

    Wir hatten Bedenken ob sie den Bub anfangs nicht vielleicht erstmal ziemlich kacke finden wird, aber sämtliche Bedenken waren ungerechtfertigt, sie fand den Bub von Anfang an großartig und der Rüde liebt sie nach anfänglicher Unsicherheit ( Mini Welpe, Hündin noch fremd, damals im Verhältnis zu ihm riiiesig xD) auch sehr.

    Die meisten Konflikte können die miteinander regeln, die spielen miteinander, sie hat ein Auge auf ihn, passt im Zweifel auf ihn auf, er nervt sie gern mit irgendwelchen Stöckchen und dann geben sich beide noch heute gern das berühmt berüchtigte "Wer hat das bessere Stöckchen?" - Battle.

    Manchmal liegen die auch zusammen, aber meistens hat gern jeder seinen eigenen Platz.




    Die Kombi Rüde + Rüde hatte ich noch nicht, finde ich für mich aber deutlich realistischer als die Kombination Hündin + Hündin.

    Zum einen liegt die Wahrscheinlichkeit dass hier wieder ne Hündin einzieht bei circa 25 % ( ich will eigentlich keine mehr, nach dem ganzen Theater den ich da mit Lilo hatte als sie intakt war, aber andererseits gibt's einfach Rassen da empfinde ich ne Hündin durchaus als angenehmer), zum anderen hab ich einfach kein Bock mehr auf Zickenkrieg. Auch wenn das natürlich auch mit Rüden passieren kann dass es irgendwann nicht mehr funktioniert, aber tendenziell finde ich da Hündinnen untereinander wenn es nicht mehr klappt einfach ne Spur ernster. Vielleicht hab ich einfach nur zu viele Mädels kennen gelernt die andere Hündinnen früher oder später so unwiderruflich scheiße finden dass die sich in der Luft zerfetzen würden um für mich zu sagen - Nee?

    Vielleicht empfinde ich diese lauten, grob wirkenden Kloppereien vieler Rüden zwar nervig aber "machbarer"?

    Aber so oder so, wie gesagt, stehe ich Hündinnen inzwischen einfach kritischer gegenüber.

  • Ich muss ergänzen, wenn bei den beiden ineinander verliebten Damen die Kombination Trieb+Beute im Spiel war gab es auf beiden Seiten richtige, blutige Verletzungen.

    Tat der Liebe aber keinen Abbruch.

    Passierte mir 2 mal...dann hätte ich gelernt

    Malihündin+Pitmixhündin+ Trieb auf Spielzeug= übel

  • Ich habe das Gefühl das die Mär von lebten Jahrelang friedlich zusammen und auf einmal knallte es zum einen von fehlendem Hundewissen herrührt und zum anderen die gesellschaftliche Brille wie Aggression bei Hündin und Rüden eingeschätzt wird.


    Liest man ja auch hier. Wenn Hündinnen Aggression ausleben wird das nicht wirklich ernst genommen. Es ist Zickenkrieg, die zicken sich an.

    Wenn die kleinen Reibereien einfach nicht ernst genommen werden, dann knallt es halt zwangsläufig irgendwann.


    Dafür das es so eine 'Regel' ist, gibt es erstaunlich viele Züchterhaushalte mit 3+ Hündinnen.

  • Ich habe hier eine 12-jährige, mittlerweile kastrierte, Hündin und eine einjährige unkastrierte Hündin.

    Als wir mit Welpe ankamen, war die Große offensichtlich nicht begeistert. Sie hat den Zwerg weitestgehend ignoriert und sich zurückgezogen. Die Kleine wollte gerne kuscheln und natürlich spielen, aber das hat die Große nicht zugelassen. Irgendwann gab es dann die ersten Spielaufforderungen ihrerseits. So läuft das auch noch immer. Es wird nur gespielt, wenn die Große auffordert. Fordert die Kleine auf, blitzt sie eiskalt ab. Mittlerweile gibt es eigentlich täglich kurze Spielsequenzen.

    Ansonsten leben die beiden bisher recht friedlich miteinander. Es gibt ganz manchmal Kontaktliegen. Sie halten sich schon meistens im selben Raum auf. Ich hab auch das Gefühl, dass beide wissen, dass sie zusammengehören. Es ist halt nicht die große Liebe, aber das ist okay. Manchmal hab ich das Gefühl, die beiden hecken gemeinsam etwas aus.

    Futterneid ist ein Thema, aber das kann man managen.

    Allerdings steckt die Kleine mitten in der Pubertät und wer weiß, was da noch kommt.

  • Ich hatte die Kombi
    kastrierte Hündin-Rüde (später kastriert), das war easy. Die Hündin hatte die Hosen an, es gab aber kein gezicke oä. Alle paar Monate lagen sie mal zusammen, ab und zu sind sie mal zusammen gerannt wobei ich da immer gucken musste das es seitens der Hündin nicht doof wird.
    Jetzt habe ich Rüde-Rüde und die beiden interagieren wirklich viel miteinander. Die können Stundenlang miteinander spielen, da muss ich ein Ende setzen weil sie sonst gar nicht mehr schlafen oder dem Kleinteil irgendwann die Synapsen durchknallen. :exploding_head:

  • Dafür das es so eine 'Regel' ist, gibt es erstaunlich viele Züchterhaushalte mit 3+ Hündinnen.

    Wobei halt auch sehr sehr viele Züchter trennen. Gerade die Kombi Mutter-Tochter bei der er nach der ersten Läufigkeit der Tochter so kippt dass nurnoch Trennen funktioniert ist garnicht so selten.

  • Dafür das es so eine 'Regel' ist, gibt es erstaunlich viele Züchterhaushalte mit 3+ Hündinnen.

    Wobei halt auch sehr sehr viele Züchter trennen. Gerade die Kombi Mutter-Tochter bei der er nach der ersten Läufigkeit der Tochter so kippt dass nurnoch Trennen funktioniert ist garnicht so selten.

    Ist wahrscheinlich wirklich stark von der Rasse abhängig, aber bei Border Collie Züchtern habe ich das bisher nicht gehört - aber ich kenne natürlich auch nicht furchtbar viele so gut, dass ich da Einblick in das Management zuhause habe.

    Bei mir gibt es zwischen Mutter und Töchtern bislang keine Probleme.

  • Ich habe seit kurzem die Kombination 2 Rüden (beide kastriert) + 1 Hündin (kastriert). Alle drei kamen erst im höheren Alter zu mir, ich kenne nur von Taqui die Vorgeschichte. Er kam als letzter dazu im September letzten Jahres.


    Die drei teilen sich in zwei "Rudel" auf... Smilla (geschätzt ca. 15) macht ihr eigenes Ding, trödelt hinterher, wenn sie überhaupt mitkommt oder wird von mir getragen. Trotz ihres Alters und Gebrechlichkeit hat Smilla ganz klar das Sagen im Rudel, was beide Rüden widerspruchslos akzeptieren.


    Die beiden Jungs sind inzwischen "best Buddys" geworden, machen alles gemeinsam und sehen wie Brüder aus, beide Langhaar Schoko, Bongo (13) mit Tan, Taqui (12) mit Tan und Weiss.
    Taqui gehört zu den seltenen Hunden, welche nie das Trauma einer Trennung von der Familie durchmachen musste, wie das 99% aller Welpen geschieht... rausgeholt von Geschwistern und Mama mit 8 Wochen.

    Taqui hingegen lebte 11 Jahre lang mit Mutter und Schwester zusammen im gleichen Haushalt. Er ist ein Fels in der Brandung, ihn kann nichts erschüttern, ruhig, gelassen und beobachtend geht er gefestigt durchs Leben und gibt damit dem extrem ängstlichen Bongo viel Sicherheit.

    Ich bin sehr froh, dass dieser "Wunderhund" seinen Weg zu uns gefunden hat (gekommen, um zu bleiben) und damit dem Trio Ruhe und Sicherheit gibt. Taqui seinerseits ist froh, wieder im Rudel leben zu dürfen, denn seine Mutter und Schwester starben innerhalb weniger Monate, als er 11 war, so dass er alleine zurück blieb.
    Da sein Frauchen an Krebs erkrankte, kam er zu mir, vorerst als Pflegehund, nach 3 Monaten durfte ich ihn definitiv übernehmen.


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  • ">Eine entfernte Bekannte hat zwei mittelgroße Hündinnen, die jahrelang friedlich zusammengelebt haben. Irgendwas ist passiert, als die Hunde alleine waren, sie haben schlimm miteinander gekämpft und sich gegenseitig verletzt. SIe leben jetzt in der Wohnung getrennt, Spaziergänge auch getrennt. Sie würden sich beschädigen, sie sind Totfeindinnen. Ich finde das richtig heftig. Von einer so heftigen Geschichte habe ich noch nie gehört, dass man da auch nichts mehr kitten kann, kommt sowas öfter vor?

    Ich kenne einen Jack Russell Züchter, der seine intakten Hündinnen trennen muss oder sie dürfen sich nur mit Maulkorb begegnen weil es sonst zwischen den Hündinnen knallt. Er hat mir mal erzählt, dass er die Hündinnen in seinen Gartenteich werfen musste damit sie sich trennen.


    Hier leben drei intakte Rüden (13, 11 und 9 Jahre). Die drei sind meinen ersten Hunde und ich habe daher keine Vergleichsmöglichkeiten.


    Mogli zog als 12 Wochen alter Welpe zu dem knapp 2 Jahren alten Balou ein und die beiden waren ab dem zweiten Tag ein Team. Balou ist sich auf dem Foto scheinbar noch nicht sicher was er von dem Kleinteil halten soll.


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    Es hat ein paarmal geknallt aber das war immer wegen Ressourcen (Kauartikel), es war immer "nur" laut und hat dem Verhältnis von Balou und Mogli nicht geschadet.


    Hermann zog mit 14 Monaten ein und er hat versucht Balou einzuschränken und mich als Ressource verteidigt. Ich bin ein paarmal aufgewacht weil die Beiden sich unter der Bettdecke laut angezickt haben. Zusammen unter einer Decke liegen können beide immer noch nicht, obwohl hier schon seit ca. 5 Jahren alle Hunde friedlich miteinander leben.


    Die drei können miteinander allein bleiben ohne, dass ich trennen muss. Mogli und Hermann lecken Balou die Ohren aus und Mogli und Balou spielen immer mal wieder zusammen. Hermann zergelt mal mit Mogli aber eher selten, mit Balou spielt er gar nicht. Mogli mag seinen Balou und wenn ich die Hunde im Auto transportiere ist das erste was Mogli macht wenn er neben Balou auf dem Rücksitz angeschnallt wird, dass er ihn im Gesicht ableckt.


    Hermann wäre gern Einzelprinz und Balou ist alles egal, solange ihm keiner sein Futter klaut. Mogli ist perfekt für die Mehrhundehaltung und passt sich an. Die Drei kuscheln zusammen in einem Körbchen, obwohl auch jeder allein in einem Körbchen liegen könnte.


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    Bei Futter und Kauartikeln passe ich auf denn Mogli würde sich mit Balou anlegen und Hermann einfach weggehen und daher zu wenig Fressen.

  • Bei uns war es in den ersten 1-1,5 Jahren eher schwierig, wenngleich man nie Angst haben musste, dass es ernste Schwierigkeiten gibt.


    Wir haben einen kastrierten Rüden mit nun 12 Jahren und einen (auch bereits) kastrierten Rüden mit 2,5 Jahren.


    Ideal ist: Sie sind gleich groß und schwer, ähnliche Rasse (Pudelmix und Pudel).

    Weniger ideal war: Der Ersthund, der immer total gerne mit anderen Hunden zusammen war und auch ohne Probleme alle Hunde ins Haus gelassen hat, legte einfach keinen Wert auf einen "Bruder".

    Und der jüngere Hund suchte ständig Kontakt...den der erste nicht wollte.

    Er war im ersten Jahr viel gestresst, obwohl wir sie auch mal getrennt haben, viel mit ihnen getrennt gemacht haben usw.

    Er hat ein paarmal ins Haus gemacht und wirkte oft unglücklich.


    Aber als der Zweithund dann mehr oder weniger erwachsen war, hat sich schlagartig alles geändert. Mittlerweile machen sie viel zusammen, haben ähnliche Interessen, liegen oft zusammen in einem Körbchen. Aber sie kleben nicht aneinander.


    Ressourcenthematik gab / gibt es wenig. Jedenfalls nie ernsthaft. Man konnte sie auch recht schnell zusammen alleine lassen.


    Ich sehe es mittlerweile als Vorteil, dass sie nicht total abhängig voneinander sind und jeder auch eigene Interessen hat. So wird es nicht so schwierig, wenn der Ersthund irgendwann mal nicht mehr ist...


    Obwohl es jetzt echt schön mit den beiden ist, würde ich keine zwei Hunde mehr halten wollen. Wobei der jüngere es ja gewöhnt ist und es dann vermutlich weniger Probleme gäbe.


    Der Kardinalfehler war, dass der Ersthund zwar ein "lieber Hund" ist, aber leider nicht gut genug erzogen war. Bzw. nicht in dem Sinne, wie man es für eine Mehrhundehaltung benötigt. Da haben wir noch viel mit ihm arbeiten müssen, und es kam uns in den ersten Monaten so vor, als hätten wir zwei Welpen / Junghunde im Haus.

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