Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kastration?

  • Ich verstehe die Empörung hier auch nicht so ganz. Wenn ich mich bei etablierten DF-Usern umschaue, sind hier in den letzten Monaten bzw. Jahren doch so einige Rüden kastriert worden. Da wurde häufig - in meinen Augen - typisches (Jung)Rüdenverhalten als Hypersexualität eigendiagnostiziert und dies zum Anlass für eine Kastration genommen. Stets mit der Beteuerung, dass man ja eigentlich absolut gegen Kastration sei, aber das Pipilecken, Schnüffeln, Zähneklappern und besonders die mangelnde Konzentration auf Frauchen/Herrchen außergewöhnlich schlimm waren und es dem Hund kastriert viel viel besser gehen würde.


    Da gab’s zu meiner Verwunderung kaum Empörung, aber sehr viel Zustimmung. :ka:

    Und ob das typisches Jungrüdenverhalten ist entscheidet das Forum? Oder kann man den entsprechenden Usern auch ein bisschen zugestehen, ihre Hunde und die Situationen einschätzen zu können?


    Ich mag deine Beiträge sonst gerne, aber der war nicht ok.

  • nach meinem Wissensstand hat eine Kastration für die Hündin auch schlicht gesundheitliche Vorteile.

    - keine Pyometra

    - geringeres Risiko für Tumore in der Gesäugeleiste (wenn ich da zum Beispiel mit meiner Tierärztin spreche, dann wird sie ganz klar sagen, dass sie kaum unkastrierte Hündinnen ab 8 in der Praxis hat, die keine Veränderungen in der Gesäugeleiste haben)

    Ich habe letztens gelesen, dass das Risiko für Mammatumore bei unkastrierten Hündinnen bei gerade mal 1,8-3,4 Prozent liegt, davon ist die Hälfte gutartig.

    Das Risiko einer Pyometra liegt bei 25 Prozent. Schon deutlich mehr, aber deswegen eine Kastration als Prophylaxemaßnahme durchführen zu lassen finde ich persönlich nicht verhältnismäßig.

  • nach meinem Wissensstand hat eine Kastration für die Hündin auch schlicht gesundheitliche Vorteile.

    - keine Pyometra

    - geringeres Risiko für Tumore in der Gesäugeleiste (wenn ich da zum Beispiel mit meiner Tierärztin spreche, dann wird sie ganz klar sagen, dass sie kaum unkastrierte Hündinnen ab 8 in der Praxis hat, die keine Veränderungen in der Gesäugeleiste haben)

    Ich habe letztens gelesen, dass das Risiko für Mammatumore bei unkastrierten Hündinnen bei gerade mal 1,8-3,4 Prozent liegt, davon ist die Hälfte gutartig.

    Das Risiko einer Pyometra liegt bei 25 Prozent. Schon deutlich mehr, aber deswegen eine Kastration als Prophylaxemaßnahme durchführen zu lassen finde ich persönlich nicht verhältnismäßig.

    Wo hast du deine Zahlen denn her? Alleine wenn ich jetzt bei Wikipedia lese, dann steht da "In einer französischen Hundepopulation mit geringem Anteil kastrierter Hündinnen entwickelten 35 % der Tiere im Laufe ihres Lebens einen Gesäugetumor."

  • Danke euch.


    Ja, wenn sie läufig ist merkt man Lumi schon an. Das vermehrte lecken, hastig die Tröpfchen wegputzen, sie schnüffelt wie eine wahnsinnige und markiert. Also das bekomme ich schon mit.


    Die Idee mit den drehbaren Türknauf ist auch nicht schlecht. Aber ich glaube ich werde so einen Riegel befestigen und dann einfach mal gucken wie Koda sich generell verhält. Vielleicht heult er ja nicht die gesamte Nachbarschaft zusammen und muss am Ende gar nicht ausquartiert werden. Wenn er sich halbwegs im Griff hat und so ein Riegel tatsächlich meine Probleme lösen würde, würde ich auch nochmal über eine Kastration nachdenken.


    Auch wenn ich finde, dass manche Personen sich etwas freundlicher ausdrücken könnten, sage ich mal danke für eure verschiedenen Ideen und Ratschläge und Denkansätze.

  • Naja, die Hündin ist ja nur aufnahmebereit vom ca. 9.-13. Tag der Läufigkeit

    Das ist ungefähr so sicher, wie die Annahme, daß ein Rüde erst mit 12 Monaten zeugungsfähig wird.


    Bei dieser Läufigkeit habe ich den ersten Blutstropfen am 15.1. gefunden, das Wochenende davor waren wir unterwegs, da kann ich etwas übersehen haben.

    Die Stehtage fingen am 29.1. an und Yara wollte rund zwei Wochen lang gedeckt werden.

    Seit dieser Woche ist sie wieder normal.

    Die kritische Phase lag also vermutlich irgendwann zwischen Tag 14 und Tag 28.

    Das ist auch grob der normale Zeitrahmen bei Yara.


    Grundsätzlich liest man, daß die Vorbrunst 3-17 Tage dauert, die Brust 3-21 Tage und innerhalb dieser 3-21 Tage ist die Hündin einige Tage deckbereit.

    Eine Festlegung auf Tag 9-13 stimmt bei deiner Hündin sicher, bei meiner zB schon ziemlich sicher nicht.


    .

  • Das Risiko einer Pyometra liegt bei 25 Prozent. Schon deutlich mehr, aber deswegen eine Kastration als Prophylaxemaßnahme durchführen zu lassen finde ich persönlich nicht verhältnismäßig.

    Ich finde 25% tatsächlich eine brutal hohe Zahl.


    Und ich kenne zwei Hündinnen, die ohne Not-Op nicht mehr hier wären. Wobei ich nicht glaube, daß ich mit den jeweiligen Symptomen zum Tierarzt gegangen wäre.


    Ich denke die Entscheidung für oder gegen eine Kastra sollte der Halter treffen, ohne daß die Moralkeule ausgepackt wird.


    Ich war während Yaras Stehtage so krank, daß eine Freundin mit den Hunden raus ist. Sie meinte, bei ihr hätte Yara den Kastra Termin sicher, weil sie so krass drauf ist.

    Mich stört das weniger, dafür macht mir die Pyometra Angst.

    Und die TE hier hat zwei unkastrierte Hunde und denkt über eine Kastra als Verhütung nach.


    Ganz ehrlich, ich finde das sind alles Überlegungen, die ihre Berechtigung haben.


    Jetzt geht es erstmal um die nächste Läufigkeit und dann ist es völlig legitim, wenn einer von beiden kastriert wird.

  • Und ich kenne zwei Hündinnen, die ohne Not-Op nicht mehr hier wären. Wobei ich nicht glaube, daß ich mit den jeweiligen Symptomen zum Tierarzt gegangen wäre

    Meine erste Hündin hatte eine geschlossene Pyo, an der sie fast gestorben wäre. Ich bin zum Arzt, weil sie so lustlos war. Selbst die erste Ärztin hat es nicht gleich gemerkt. Eigentlich hätte sie da schon operiert werden müssen. Erst beim zweiten Besuch hat man es festgestellt und sie wurde sofort notoperiert. Das war sehr knapp.

  • Mir ging es darum, dass „das Forum“ mit zweierlei Maß misst. Beim Neuuser wird unterstellt, verurteilt, draufgehauen. Beim Altuser gibt‘s Verständnis, Mitleid, Trost.


    Du wirst von mir keine Beiträge finden, in denen ich Mituser wegen einer Kastrationsentscheidung beschimpfe. Du wirst hoffentlich überhaupt keine Beiträge von mir finden, in denen ich andere User beschimpfe.


    Selten beschreibe ich meine selbst gemachte Erfahrung mit der Kastration meines ersten Hundes, aber eben auch als genau das: als eine selbst gemachte Erfahrung. I.d.R. halte ich mich komplett raus, weil es eine Entscheidung ist, die Besitzer und Tierarzt gemeinsam treffen und verantworten müssen.

  • Dann habe ich deinen Beitrag falsch aufgefasst, tut mir leid. War ja auch überrascht, weil ich deine Beiträge so bisher nie wahrgenommen habe.

  • Wo hast du deine Zahlen denn her? Alleine wenn ich jetzt bei Wikipedia lese, dann steht da "In einer französischen Hundepopulation mit geringem Anteil kastrierter Hündinnen entwickelten 35 % der Tiere im Laufe ihres Lebens einen Gesäugetumor."

    In demselben Artikel steht im Satz davor „etwa 200 Erkrankungen pro 100.000 nicht kastrierten Hündinnen

    - das sind 0,2 Prozent.


    U.a. hier https://cleverdogcampus.de/blog/die-kastration-der-huendin

    Ein weiterer häufig genannter Kastrationsgrund bezieht sich auf die Gesäugetumore, also den Brustkrebs, der Hündin. Dabei stößt man nicht selten (auch auf Internetseiten von Tierärzten), auf die Aussage, dass nicht kastrierte Hündinnen eine Brustkrebswahrscheinlichkeit von 26% aufweisen würden

    […]

    Diese Zahlen gehen auf eine Studie von Robert Schneider und seinen Co-Autoren aus dem Jahr 1969 zurück. In dieser Studie wurden Hündinnen in drei Kategorien eingeteilt. Hündinnen die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, Hündinnen die nach der ersten Läufigkeit kastriert wurden und Hündinnen die nach der zweiten Läufigkeit kastriert wurden. Bei dieser Studie kam heraus, dass Hündinnen die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko von nur 0,5% aufwiesen. Hündinnen die nach der ersten Läufigkeit kastriert wurden hatten schon ein Erkrankungsrisiko von 8% und Hündinnen die nach der zweiten Läufigkeit kastriert wurden hatten bereits ein Erkrankungsrisiko von 26%. Das heißt jetzt aber nicht, dass jede vierte Hündin Brustkrebs bekommt, sondern lediglich, dass das Risiko überhaupt Brustkrebs zu bekommen um 26% erhöht ist.“

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