Die andere Seite - wie sage ich meinem Hund, daß ich ihn bald verlassen werde . . .

  • Das tut mir sehr leid, fühl Dich in den Arm genommen. Ich weiss keine richtigen Worte dafür. Vermutlich gibt es die gar nicht. Ich mag aber auch nicht schweigen.


    Tiere, die eng mit uns Menschen zusammenleben, spüren das. Du brauchst es Bella nicht erklären. Sie weiss es.

    Darf ich fragen, welche Lösung Du für Bella hast? Nimmt das TH, aus dem sie kommt, sie wieder zurück?


    Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass Tiere den Tod anders annehmen, als wir Menschen. Ich glaube, dass es für sie etwas weit Natürlicheres ist, als für uns Menschen mittlerweile. Auch Tiere trauern, aber sie scheinen eine besondere Art der Akzeptanz dafür zu haben.

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen: Geniesse die Zeit, die ihr noch miteinander habt. Ganz einfach so - im jetzt und im hier.


    Ich glaub, das ist immer das größte Geschenk, dass man seinem Hund machen kann: ein ganz intensives gemeinsames geniessen der gemeinsamen Zeit. Ohne an gestern zu denken, ohne an morgen zu denken. Unsere Hunde machen das ja sowieso immer - nur wir Menschen machen uns nen Kopf ums gestern und ums morgen.


    Du hast für die Zukunft sehr gut vorgesorgt und ich bin mir sehr sehr sehr sicher, dass du auch in der Vergangenheit alles getan hast, was du tun konntest, damit es Bella bei dir gut hatte.


    Ich wünsche dir und ihr von Herzen alles Liebe und Gute!

  • Es tut mir auch weh, das zu lesen. Bella bei Deiner Tochter unterzubringen, ist eine gute Lösung. Vielleicht fangt Ihr schon damit an, dass Bella öfter dort ist, damit der Wechsel nicht so hart wird - falls

    Ihr das nicht schon tut. Ich wünsche Dir noch eine möglichst lange schmerzfreie Zeit und noch ein paar schöne Monate, Woche, Tage.....

    Es ist sehr unwirklich, das Abschiednehmen mal von der anderen Seite betrachten zu müssen, dass der

    Mensch zuerst über die Regenbogenbrücke geht. Sie wird Dich dort finden, eines Tages, ganz bestimmt.

    Ich wünsche Dir so, so viel Kraft für Deine letzte Lebenszeit. Und dass Du daran glauben kannst:

    Du gehst nicht ins Unbekannte. Du gehst nach Hause.....

  • Mondkalb Zu Bella wurde bereits so vieles so gut gesagt. Ich bin auch froh für sie, dass gut für sie gesorgt ist. Jetzt, mit dir an ihrer Seite und danach.


    Aber was ich viel dringender loswerden möchte: Ich werde dich hier sehr vermissen. Ich lese gerne, was du schreibst, ob über Bella oder andere Themen. Daher danke ich dir, dass du nun auch uns indirekt gesagt hast, dass wir dich nicht mehr ewig hierhaben werden. So kann ich dir das alles noch sagen und von Herzen das Allerbeste wünschen.

  • Was für ein trauriges Anliegen.


    Vor über einem Jahr kam mein Dad geplant ist Krankenhaus, er hat bereits 3 Jahre mit Metastasen gelebt und auf einmal sehr abgebaut.

    Zwar galt dieser Aufenthalt nicht als Endstelle, aber irgendwie habe ich gespürt, dass er eher nicht mehr zurück kommt.

    Einen Tag vorher sind wir nochmal zu Besuch und er hat mit Sunny geschmust.. ich hab heimlich noch ein Bild gemacht von den beiden.


    Er konnte ihr leider auch nicht Bescheid sagen, sie hat noch eine Weile geschaut, ob er (wie sonst auch, wenn wir zu Besuch sind) auf dem Sofa sitzt und dann hat es sich verlaufen. Ganz undramatisch. Hunde orientieren sich an denen, die fortan da sind und sie lieb haben. Sie denken nicht noch ewig darüber nach, sie leben ihr leben weiter, wie es gegeben wird. Während ich mit nassen Augen diese Zeilen schreibe, sitzt sie am Fenster und schaut gerade gespannt nach draußen.


    Dass dein Hund in der Familie bleiben kann, die er kennt und mag, ist ein Segen. Das habt ihr toll gelöst.


    Genießt die Zeit, mehr kann man nicht machen.

  • Ich fühe mich so schlecht, so schuldig, so machtlos :see_no_evil_monkey:

    Das tut mir so leid. Mach das nicht. Du hast so viel Gutes für die Tiere getan, die dich begleiten durften - und du sie.


    Das Ohnmachtsgefühl kann ich sehr gut nachfühlen, auch wenn es damals nicht um mich selber ging. Dinge entwickeln sich, und man steht daneben mit gebundenen Händen und muss zusehen und kann nichts, aber auch gar nichts tun. Da fühlt man sich ganz klein.


    Umso schöner finde ich, dass du die Kraft gefunden hast, alles für deine Bella zu regeln. Auch wenn du deinen Weg gehst, eure gemeinsame Zeit hat Bella geprägt und prägt sie noch- und wer weiss, vielleicht erkennt sie dich in Gesten, Mimik, Tonfall in deiner Tochter wieder?



    Es hört sich platt an, aber Liebe ist oft auch loslassen, abgeben. Du hast getan und gegeben, was du konntest, dein Bestes :hugging_face:


    Fühl dich umarmt aus der Ferne :streichel:

  • Ich weiss ja nicht, ob es dir ein bisschen hilft, wenn ich dir die Geschichte von unserem "Erbdackelchen" erzähle?


    Jimmy, so hieß er, lebte 13 - fast 14 Jahre lang bei meiner Schwiegermutter. Als kleiner Rauhaarwelpe kam er zu ihr und hatte ein wirklich schönes und umsorgtes Dackelleben. War überall mit dabei - wo Jimmy nicht mit hin durfte, ist auch meine Schwiegermutter nicht hin.


    Die Zwei waren so richtig miteinander "verwachsen" - ein bisschen wie ein altes, sich aber immer noch sehr lieb habendes Ehepaar.


    Dann kam die schlimme Diagnose für meine Schiegermama: auch Krebs, ein Lungentumor und Metastasen überall....nicht mehr heilbar, allerhöchstens noch ein paar Monate...


    Ihre erste Sorge damals galt auch Jimmy. Gottseidank konnten wir ihr selbstverständlich diese Sorgen ein bisschen nehmen: er sollte zu uns kommen, wir würden weiter für ihn sorgen. Genauso gut wie für unsere eigenen Hunde.


    Jimmy kannte es ja auch schon, bei uns zu sein - er und meine beiden großen Jungs verstanden sich sehr gut und er war dann auch immer mal ein paar Tage bei uns wenn meine Schwiegermama mal für ein paar Tage ins KH musste...


    Ein paar Tage bevor sie verstorben ist, musste sie wieder ins KH. Und ich hab ihr Jimmy am Tag vor ihrem Tod nochmal ins Zimmer geschmuggelt, damit sie sich von ihm verabschieden konnte. Das war sehr bewegend....für uns Menschen. Jimmy hat sich zu ihr ins Bett gekuschelt und lag da ganz ruhig und hat sich streicheln lassen und ist dann ganz selbstverständlich wieder mit zu uns nach Hause.


    Die ersten paar Tage nachdem sie nicht mehr bei uns war, hat er ab und an erwartungsvoll zur Tür geguckt, wenn es geläutet hat - aber das war dann eigentlich auch schon alles, was ich bemerkt hab...


    Er dackelte bei uns noch 3 Jahre recht fröhlich durchs leben - und ich bin mir auch sehr sicher, dass sie sich "drüben" wieder gefunden haben, als auch seine Zeit gekommen war.


    Genauso sicher wie ich mir bin, dass er irgendwie wusste - bei unserem letzten Besuch im KH - dass sie nicht mehr wieder kommt. Frag mich nicht, warum ich das denke, aber auch mein Mann hat das gleiche gedacht.

  • Es gibt für sowas keine passenden Worte und Hunde spüren das. Du hast Bella eine tolle Zeit geschenkt und dir immer so viele Gedanken gemacht, wie du es richtig machst.

    Ich glaube, du hast instinktiv alles richtig gemacht und meine Hochachtung vor diesem Schritt. Wenn Bella zu deiner Tochter geht, hat diese auch immer eine Erinnerung an dich. Ich kann mich noch gut an deine Erzählungen von Socke erinnern . Fühle dich gedrückt :hugging_face:

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