Erfahrungen Direktimporte

  • Ich kenne keine Hunde vom Züchter, daher weiß ich das eben nicht. Und nicht jeder TS-Hund hat eine Traumatisierung hinter sich.


    Traumatisierung ist kein annähernd so großes Problem wie isolierte Aufzucht.

    Ein Hund mit breitem Erfahrungshintergrund kann traumatische Erlebnisse überwinden. Aber reizarme Aufzucht verhindert schon im Ansatz, daß der Welpe sich geistig richtig entwickeln kann. Dadurch fällt es ihm später schwer, flexibel auf Neues zu regieren und sich an verschiedene Gegebenheiten anzupassen. Unter Umständen ist das eine lebenslange Belastung von Angst und Stress.



    Mein Literaturtip:

    Kynos Verlag - Verlag für Hundebücher - Das besondere Hundebuch
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    Der Titel bezieht sich zwar auf Straßenhunde, der Autor bezieht aber auch die vielfältigen Hunde mit ein, die aus dem Auslandstierschutz nach Deutschland kommen, und deren typische Hintergrundgeschichten.

    Das reicht ja von gestohlenen Familienhunden (da, wo für eingefangene Hunde Geld gezahlt wird, kommt das häufig vor) über im oder am Haus aufgezogene Ups-Welpen, die ausgesetzt werden, sobald sie nicht mehr niedlich sind bis hin zu "Verschlagshunden", die lebenslang nichts außer einem Schuppen gesehen haben.


    Beachtenswert ist auch der Ausschnitt aus einem Diavortrag von Stefan Kirchhoff weiter unten auf der Webseite.

  • Aber reizarme Aufzucht verhindert schon im Ansatz, daß der Welpe sich geistig richtig entwickeln kann. Dadurch fällt es ihm später schwer, flexibel auf Neues zu regieren und sich an verschiedene Gegebenheiten anzupassen.

    Gibt es da neuere Studien zu? Ich will überhaupt nicht abstreiten, dass eine gute Aufzucht wichtig ist, aber ich kenne jetzt wirklich viele Hunde, die eigentlich einen Deprivationsschaden haben müssten, die sehr entspannt durchs Leben kommen.

    Mein Aussie stammt aus einer Beschlagnahmung in Deutschland. Der war 6 Monate mit 70 anderen Hunden in einem Haus, teils in Boxen, teils in Zimmern, eingesperrt und kannte nichts. Heute ist er mein Alltagsbegleiter und Turnierhund. Der Weg dahin war auch nicht schwieriger als bei den anderen Hunden aus unserer Gruppe (ziemlich gemischt, vom Züchter, Ups-Wurf bis TS alles dabei)

  • Traumatisierung ist kein annähernd so großes Problem wie isolierte Aufzucht.

    Isolierte Aufzucht zähle ich zu Trauma. Frühtraumatisierungen zeigen sich oft subtil, sind aber sehr tiefgreifend und langwierig. Bei Menschen zumindest. Weiß nicht, ob das bei Hunde so viel anders ist.

    Aber reizarme Aufzucht verhindert schon im Ansatz, daß der Welpe sich geistig richtig entwickeln kann. Dadurch fällt es ihm später schwer, flexibel auf Neues zu regieren und sich an verschiedene Gegebenheiten anzupassen.

    Gibt es da neuere Studien zu? Ich will überhaupt nicht abstreiten, dass eine gute Aufzucht wichtig ist, aber ich kenne jetzt wirklich viele Hunde, die eigentlich einen Deprivationsschaden haben müssten, die sehr entspannt durchs Leben kommen.

    Mein Aussie stammt aus einer Beschlagnahmung in Deutschland. Der war 6 Monate mit 70 anderen Hunden in einem Haus, teils in Boxen, teils in Zimmern, eingesperrt und kannte nichts. Heute ist er mein Alltagsbegleiter und Turnierhund. Der Weg dahin war auch nicht schwieriger als bei den anderen Hunden aus unserer Gruppe (ziemlich gemischt, vom Züchter, Ups-Wurf bis TS alles dabei)

    Er kann ja trotzdem eine nette Mama, einigermaßen "nette" Menschen, genug zu essen usw. gehabt haben. Und jtzt hat er ne gute und sichere Führung unterstelle ich mal. Genau so gibt es ja auch traumatisierte und frühtraumatiersierte Menschen die ein völlig normales und gutes Leben führen. Aber eben auch viele die immense Probleme haben. Es spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle.

  • Der Hund kann eigentlich nicht bleiben, da ich dann meine Karriere quasi beenden kann. Bzw. müsste sich dann mein Partner bereiterklären, "richtig" mitzumachen.

    Das ist mir jetzt so richtig aufgefallen.

    Gibt es einen Plan B, falls der Hund nicht "schnell genug" vermittelt werden kann? Denn es gibt ja Hunde, die sich als leicht vermittelbar präsentieren, es aber dann doch nicht sind. Ich rufe mal Momo und Lotte - Elsa war zwar (für mein Empfinden) ein Extrembeispiel, zeigt aber, dass es eben nicht immer so glatt läuft wie man es sich erhofft und auch, dass eine Pflegestelle eben doch manchmal mehr leistet als man es vorher gedacht hätte.

  • Der Hund kann eigentlich nicht bleiben, da ich dann meine Karriere quasi beenden kann. Bzw. müsste sich dann mein Partner bereit erklären, "richtig" mitzumachen.

    Das ist mir jetzt so richtig aufgefallen.

    Gibt es einen Plan B, falls der Hund nicht "schnell genug" vermittelt werden kann? Denn es gibt ja Hunde, die sich als leicht vermittelbar präsentieren, es aber dann doch nicht sind. Ich rufe mal Momo und Lotte - Elsa war zwar (für mein Empfinden) ein Extrembeispiel, zeigt aber, dass es eben nicht immer so glatt läuft wie man es sich erhofft und auch, dass eine Pflegestelle eben doch manchmal mehr leistet als man es vorher gedacht hätte.

    Ja, Elsa war echt ein Extrembeispiel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Verein aber eine andere Pflegestelle gesucht hätte, wenn ich gesagt hätte, dass es bei uns nicht mehr geht.

    Also, ja, die hatte keine Vermittlungschancen... aber ich denke, umsetzen auf andere PS hätten die Vermittlerinnen irgendwie organisiert bekommen.


    Bei mir blieben die Pflegis, die vermittelt wurden, im Schnitt drei Monate. Und auch wenn alle auf ihre Art meine Nerven strapaziert haben, war keiner von denen wirklich richtig kompliziert (und bei Elsa war ihr Verhalten ja auch nur deshalb so völlig untrainierbar weil sie eben schwer krank war).


    Irgendwas ist halt immer. Ansgt vorm Autofahren, kann nicht allein bleiben, hat Jagdtrieb, ist sehr wachsam, hat irgendwelche Gebrechen, irgendwas ist immer... aber damit rechnet man ja irgendwie auch.


    Ich hab das jetzt hier alles nicht gelesen, aber ich hab einen Thread für Elsa gehabt und hab derzeit einen für Smutek, vielleicht interessieren die dich zum überfliegen 15027


    Alles Gute wünsch ich für die wilde Fahrt! Weil auch wenn immer irgendwas ist, ist halt schon auch meistens (bei mir immer) irgendwas superschön.

  • Momo und Lotte Danke! Ich habe alle deine Threads gelesen und bin auch bei Smutek dabei ;)


    Die Hündin könnte hier auch gerne zwei Jahre sein. Das würde ich hinbekommen. Es geht um die lange Sicht; ich schreibe eine Dissertation aktuell und arbeite Teilzeit, bin dabei sehr flexibel. Aber danach muss ich irgendwann ins Volontariat und dann in einen Job und bei beidem wird ein Hund höchstwahrscheinlich nicht möglich sein, weil ich ins Museum möchte. (Ich plaudere quasi unentwegt aus der Kunstgeschiche :p )

    Und die Hündin muss sich halt irgendwie mit meinen Kätzinnen arrangieren (und andersherum).

    Aber ja, da habe ich mit der Orga viel überlegt, um da Alternativpläne zu schaffen, falls was schief geht.

  • Wenn die Pflegehündin sich benimmt, darf sie übrigens mit ins Büro (expliziter Wunsch meines Chefs). Sie kann sich dann etwas in Kunstkritik üben, während ich meinen Bürotätigkeiten fröne.

  • Wenn die Pflegehündin sich benimmt, darf sie übrigens mit ins Büro (expliziter Wunsch meines Chefs). Sie kann sich dann etwas in Kunstkritik üben, während ich meinen Bürotätigkeiten fröne.

    Mein Rumänchen ist ein toller Bürohund. Sehr ruhig, macht ihr Ding, liegt eh fast nur rum und bettelt beim Mittagessen. :lol: Geht aber nur mit Büro ohne Kundenbesuch. Die mag sie nämlich gar nicht leiden.

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