Probleme im Mehrfamilienhaus / Begegnungen

  • Aber was spricht dagegen, das Bellen mit einem simplen Kommando abzustellen (und anschließend loben)?

    Ich würde mal schwer davon ausgehen, dass die TE das auch schon versucht hat. Ist halt nicht immer so einfach wie es sich anhört, sonst gäbs keine Erziehungsprobleme...


    Aber ja, der vollständigkeit halber: Wenn der Hund auf Kommando aufhört zu bellen, dann bitte Kommando geben! Besser?


    Das eigentliche Problem ist ja das hier:

    Sie reagiert in diesen Momenten recht gestresst, bellt und geht vor.

    Ich würde mich um das Bellen nicht scheren sondern den ganzen Fokus darauf legen, dass der Hund nicht an mir vorbei kommt. Anfangs körperlich davon abhalten, mit der Zeit sollte da auch Training greifen.


    Und halt immer soviel Abstand einnehmen, wie irgend möglich.


    Ich denke, dass da das Problem liegt - zu eng, und keine Möglichkeit, dass wirklich Schritt für Schritt zu üben. Also: umkehren immer mindestens zum Treppenabsatz. Distanz reinbringen.

  • Genau, das Bellen an sich ist ja das Eine.. Aber einen Hund, der nach vorne geht, abzustellen, das ist das, woran es momentan (im Flur) zu üben gilt für mich. Zu eng, unsicherer Hund und alles was uns da entgegenkommt ist ne Gefahr. Da ist mir das Bellen eher an zweiter Stelle wichtig, wenn ich das so sagen darf. Da sie optisch halt auch eher einem Boxer ähnelt, haben da die Leute natürlich verständlicherweise auch mehr Respekt, als bei einem Zwergpinscher.. Draussen wird auch hinter mir gelaufen, nach vorne sprinten ist da nicht und sie macht es auch nicht mittlerweile, da wir das wirklich gut hingebogen haben zusammen. Aber im engen Flur hab ich einfach den Platz, den ich hab.. und falls jemand um die Ecke kommt und ich den Hund einfach wieder wegziehe und weggehe, bestätige ich das Verhalten ja irgendwie auch. Zeige ja dann fast noch schön vor, wie blöd ich das Passantenkreuzen finde. Oder seh ich das falsch

  • Ich kann nur aus meiner Erfahrung mit meiner Hündin sprechen: Wenn ich unterbunden habe, dass sie an der Leine andere Hunde anbellt, ist sie auch nicht in die Leine gesprungen. Sprich, wenn ich das Bellen kontrolliert habe, hatte ich auch den ganzen Hund im Griff. Würde dein Hund denn dann "stumm" in die Leine springen?

  • Lass dich nicht ärgern oder verwirren bila-16

    Probier es erstmal mit dem ablenken durch Futter oder Ball und schau wie das läuft :)

    Neinein, wollte nur nicht, dass das falsch aufgenommen wird oder was auch immer🙈


    Ich probier mal die Tipps, ins Training miteinzubeziehen. Mal gucken. Ohne Hinfallen kann man ja auch nicht Aufstehen 😅

  • Aber im engen Flur hab ich einfach den Platz, den ich hab.. und falls jemand um die Ecke kommt und ich den Hund einfach wieder wegziehe und weggehe, bestätige ich das Verhalten ja irgendwie auch. Zeige ja dann fast noch schön vor, wie blöd ich das Passantenkreuzen finde. Oder seh ich das falsch


    Es sollte eigentlich kein Wegziehen sein, sondern ihr beide dreht ab und geht zurück. Ziehen ist immer das letzte Mittel. Vor allem, weil sie ja dann näher am fremden Menschen wäre als du - und das sollte eben nicht eintreten, niemals niemals nicht.

    Daher ja - üben üben üben dass sie wirklich leinenführig ist - sprich, sich körpersprachlich lenken lässt. Auch wenn das zuerst noch ein "Blocken" oder Abdrängen ist. Leinenführigkeit und "wegziehen" passt nicht zusammen.


    Also wenn jemand entgegen kommt: vor den Hund treten, gemeinsam abdrehen, Distanz reinbringen.


    Und nein, das ist keine Bestätigung. DU übernimmst und kontrollierst die Situation.

    Für mich wäre das wichtigste, dass es erst mal nicht mehr zu dem unerwünschten Verhalten kommt. Und dann halt für den Ernstfall trainieren, nicht im Erntfall trainieren - wie hier jemand so treffend schrieb.


    Sie MUSS klar haben: An dir kommt man nicht vorbei. Sie nicht, und die Fremden eben auch nicht. Du bist wie ne Wand zwischen ihr und der "Gefahr". Das muss in Fleisch und Blut übergehen und immer immer gelten. Heisst auch, dass (zunächst zumindest) wirklich niemand deine Hündin anfasst wenn sie bei dir an der Leine ist. Leine = safe space = Ruhe.


    Sprich, wenn ich das Bellen kontrolliert habe, hatte ich auch den ganzen Hund im Griff.

    Für mich wird da komplett andersrum ein Schuh draus, aber gut...


    Bellen ist ja gar nicht komplett willkürlich. Ab einem gewissen Erregungslevel kann der Hund das gar nicht mehr kontrollieren, und das Verbot nicht umsetzen.

  • und falls jemand um die Ecke kommt und ich den Hund einfach wieder wegziehe und weggehe, bestätige ich das Verhalten ja irgendwie auch. Zeige ja dann fast noch schön vor, wie blöd ich das Passantenkreuzen finde. Oder seh ich das falsch

    Ich verstehe den Gedankengang aber ne ich würde nicht sagen dass du mit weggehen irgendwas falsches bestätigst oder so. Das hat man früher immer eingetrichtert bekommen ähnlich wie dass man die Angst eines Hundes verstärkt wenn man für ihn da ist und so n Quark. Aber negative Emotionen können schlichtweg nicht durch positive Verstärkung noch negativer werden, im Gegenteil.

  • Hab ich mich irgendwo gegen eine/n Trainer/in ausgesprochen?


    Ich seh als Möglichkeiten:


    - schönfüttern, mit was Supergutem den Hund dran vorbeitreiben

    Eine Leberwursttube ist was anderes als Leckerli. Die haben zwischen den Brocken Pausen, wo der Hund kauen muss oder ich nachfassen muss. Die Tube lässt laufen und Hund schleckt und schleckt. Zumindest solange er noch in der Lage ist, Leberwurst zu registrieren vom Erregungslevel her.


    - Den Hund mit stark aversiven Mitteln deutlich daran hindern, vorzugehen, mit allen Gefahren der Eskalation, die damit verbunden sind


    - Es wird jedesmal umgedreht und geflüchtet, also ein Aufeinandertreffen vermieden


    - Ein Umzug




    Der Hund kann ja nun nicht über einen Seilzug vom Balkon gelassen werden, irgendwie muss es die nächste Zeit klappen, dass der Hund mehrfach am Tag durchs Treppenhaus unbehelligt geführt werden kann.


    Ich würde auch unbedingt immer einen Maulkorb draufgeben. Sonst kommt irgendwann der Zeitpunkt "Das hat er ja noch nie gemacht".


    PS: ich persönlich würde mir überlegen, ob ein Umzug nicht in Betracht kommt. Vorher schien es ja gut zu laufen.

  • Ich hab es ja immer geliebt wenn mir jmd erzählt hat das ich den an der Leine tobenden u Zähne fletschendem 40kg Rottweiler in so einer Situation "halt einfach hinter mir absitzen" lassen soll...

    Geh? Wirklich? Das ganze Theater mit Training, Timing usw, hätte ich mir also einfach sparen können wenn ich nur 1x auf die Idee gekommen wäre "sitz" u "halt jetzt den Mund" zu sagen... :headbash:


    bila-16

    Macht es einen Unterschied ob Nachbarn u ihr beide aneinander vorbei geht, od ob du mit ihr stehen bleibst (natürlich mit dir zwischen denen u ihr!)?

    Meinem oben erwähnten Stinkstiefel fiel es meistens deutlich leichter mit mir zusammen stehen zu bleiben als an "dem Feind" vorbei gehen zu müssen. Anfangs zwar knurrend u fletschend, aber wenigstens mit allen 4 Pfoten am Boden, dann an der Leberwursttube angedockt(*), u später irgendwann ging sitzen sobald wer kommt, u Kex rein wenn der vorbei war.

    Abgesehen davon war es für mich auch deutlich angenehmer stehen bleiben zu können! 40kg die sich SO aufführen zieht man auch mit der besten Technik der Welt nicht einfach irgendwo hin wo sie nicht hin wollen. U schon gar nicht in einem Stiegenhaus wo die Auseichmöglichkeiten logischerweise ziemlich begrenzt sind.


    *) mit dem Hund einer Freundin funktioniert das übrigens genauso nur mit Beißwurst. Eigentlich ist sie zwar schon verfressen, aber in dieser einen Situation (kein Stiegenhaus aber ähnlich unvermeidbar) will sie auch vom besten Kexi nix wissen.

    Anfangs hat sie immer nur 1x kurz rein gehackt u dann weiter gebrüllt, aber mittlerweile kommt sie immer öfter von selbst zu meiner Freundin um nach der Beißwurst zu "fragen" wenn sie an dieser Stelle vorbei müssen u dort der Hund im Garten ist. Dann gibts (meist) kein Gekreische u wie ein Trottl in die Leine rennen, sondern sie schnappt sich das Spieli, beißt da rein, schüttelt es ordentlich tot, danach muss man bissl an dem Griff ziehen u ihr sagen wie großartig sie ist, u nach nochmal totschütteln ist wieder gut.

    Die kommt ursprünglich übrigens auch aus einem Th u war schon fast 8 als meine Freundin (nach 6 Jahren mehr od weniger "laufen lassen") angefangen hat das so zu üben.

  • Mal ein anderer Ansatz:


    Wäre es möglich, dass du vorher ins Treppenhaus rufst und anfragst, ob jemand da ist?

    Klingt vielleicht komisch, aber da du ja verständnisvolle Nachbarn hast, wäre die Absprache eventuell eine Option. Damit wäre die "Überraschung" für Hund, dich und Nachbarn weg, wenn dann plötzlich jemand um die Ecke kommt / weil niemand mehr plötzlich um die Ecke kommt.


    Fänd ich schon für dich positiv, weil du deinen Stress in der Situation reduzierst und auf deinen Hund reagieren kannst, bevor es zu blöden Situationen kommt. Das eröffnet andere und entspanntere Möglichkeiten des Trainings.


    Falls du das mit allen absprechen kannst, würde ja schon ein "Hallooooohooo, jemand da?" reichen. Würde ich auch glatt netten Nachbarn schön füttern mit "Bitte Halllooohoooen Sie zurück. Hier haben Sie einen Apfelkuchen dafür."

  • Probier es erstmal mit dem ablenken durch Futter oder Ball und schau wie das läuft :)

    Wenn ich es richtig verstehe, ist der Hund zum Fressen zu aufgeregt, dann ist es wohl egal ob Keks oder Leberwurst - und selbst der dusseligste Hund begreift spätestens am zweiten Tag, dass er mit Maulkorb mit einem Ball eh nichts anfangen kann

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!