Amerikanische Assistenzhunde

  • Also meine Bekannte hat mir das auch so erklärt, du bekommst das nicht in jeden Staat so einfach ne Zulassung aber jeder Staat muss die Teile akzeptieren.


    Jeder Staat kocht da sein Süppchen deswegen hat meine Bekannte damals extra noch nen Umweg gemacht um sich das im einfachsten Staat zu holen.


    Ich weiß nicht mehr welcher Staat aber das blieb mir besonders in Erinnerung.

    Deswegen würde ich nicht sagen das alle Amis damit so konform gehen deswegen kam deine Verallgemeinerung etwas falsch rüber.


    Das "Witzige" an der Story war ja das der Wisch in Deutschland keine Grundlage hat.

    Das hat aber Madam nicht aufgehalten es in Deutschland zu benutzen, es ist verdammt erschreckende wie weit man kommt mit einer Kenndecke und nen Englischen Wisch

  • Was mich halt sehr gewundert hat, das die Frau das auch so nebenbei erwähnt hat.
    Also nicht so als hätte sie da wirklich die Energie rein gesteckt.
    Eher so als hätte sie nen Junghundkurs besucht mit jedem Hund.

    Sie hätte in dem Ton auch sagen können, das es schwierig mit ihren 4 Hunden ist, obwohl es Pudel sind.


    Also die Beispiele bis jetzt zeigen ja eher Menschen die versuchen gewisse Privilegien raus zu schlagen und das wirklich nutzen. Aber bei ihr schien es eher so nebenbei gewesen zu sein. Hätte auch die Fellfarbe sein können.
    Und das finde ich sehr interessant.

  • In Deutschland gibt es erst seit 2 Jahren ein Assistenzhundegesetz für das es erst seit kurzem auch die entsprechenden Verordnungen gibt. Vorher konnte jeder mit einem Attest oder Behindertenausweis seinen Hund Assistenzhund nennen, wie er lustig war. Jetzt gibt es eine vorgeschriebene, schweineteure Ausbildung und eine Prüfung.


    In Österreich gibt es schon seit über 10 Jahren ein Assistenzhundegesetz mit geregelten Rechten und staatlicher Prüfung. Hier werden die Assistenzhunde dann auch in den (erforderlichen) Behindertenpass eingetragen als Hilfsmittel.


    In der Praxis gibt es in beiden Ländern trotzdem Zutrittsprobleme, Ahnungslosigkeit und schwarze Schafe, ebenso wie "Fake Assistenzhunde". Eine Kenndecke oder einen Patch kann halt jeder kaufen - auch wenn es sowohl in D als auch in AT ein offizielles Logo gibt, an dem man anerkannte Assistenzhunde erkennt.


    In den USA gibt es keine genormte Prüfung für Assistenzhunde. Der Besitzer muss eine Behinderung haben und der Assistenzhund muss eine gewisse Anzahl an Hilfsleistungen ausführen können. Das ist alles. Daher gibt es dort zwischen gut ausgebildeten und (intern) geprüften Assistenzhunden und Terror auf 4 Pfoten in Kenndecke gehüllt so ziemlich alles. "Emotional Support Animals" werden gern damit vermischt, haben aber keinerlei Zutrittsrechte - eigentlich. Der einzige Vorteil ist wohl, dass solche vom Vermieter bewilligt werden müssen.


    Also nein, die Situation in den USA ist nicht mit hierzulande vergleichbar. Und was Schulhunde oder Rettungshunde damit zu tun haben, versteh ich auch nicht so ganz? Ist doch klar, dass ich einen Hund speziell dafür auswähle, wenn ich plane, dem Hund irgendeine besondere Aufgabe/Job zu geben.

  • Und vor allem, wofür braucht man gleich vier davon??

    DAS wiederum kann man noch verargumentieren. Wenn der Assistenzhund zB ein Diabetes- oder Epilepsie-Warnhund ist, ist der 24/7 im Einsatz. Und nac dem auch ein Hund mal schlafen darf, kann man zB den Einen auf den Spaziergang mitnehmen, den Nächsten in die Arbeit, der Dritte ist im Dienst, während nachmittags Besuch da ist, etc., um einfach den Hund nicht zu überlasten, wenn ich echt 24/7 die Hilfe benötige. Also, wenn wirklich benötigt, nicht, wenn ich nen Grund suche für den vierten Hund *gg


    Weil Assistenz ist in dem Bereich echt Arbeit. Erfordert entsprechende Aufmerksamkeit etc. - insofern hätte ich für sowas schon Verständnis.

  • Ich hatte auch mal eine Teilnehmerin aus den USA die mit ihrer "Assistenz Katze" nach Deutschland kam und diese Katze deswegen mit in der Kabine und überall dabei sein durfte. Sie hatte wohl ein Schreiben vom Arzt dafür.


    Also ist es eigentlich klar, dass die Katze keine spezielle Ausbildung dazu genossen hat. Also eher das Beispiel, dass "emotional support", was so ziemlich jedes Tier sein könnte und evtl einfach durchgewunken wird. Vielleicht würden die Airlines zumindest bei Schlange und co. dann doch mal streiken....

  • Ich hatte auch mal eine Teilnehmerin aus den USA die mit ihrer "Assistenz Katze" nach Deutschland kam und diese Katze deswegen mit in der Kabine und überall dabei sein durfte. Sie hatte wohl ein Schreiben vom Arzt dafür.


    Also ist es eigentlich klar, dass die Katze keine spezielle Ausbildung dazu genossen hat. Also eher das Beispiel, dass "emotional support", was so ziemlich jedes Tier sein könnte und evtl einfach durchgewunken wird. Vielleicht würden die Airlines zumindest bei Schlange und co. dann doch mal streiken....

    Also ich hatte letztens nen Reel mit einem Emotional Support Pony, das mit dem Flugzeug geflogen ist.


    Und einen Igel, ich glaube da sind die Möglichkeiten in Amerika unbegrenzt

  • In Amerika gibt es tatsächlich ausgebildete Service Ponys. Also die müssen gar nicht mal emotional support sein. Karen Pryor erwähnte da mal eine Dame, die eine Behinderung und eine sehr starke Hundehaarallergie hatte, wenn ich mich recht erinnere. Die hat dann ein Pony richtig ausgebildet.


    Aber die Zeiten wo Airlines alle möglichen Emotional Support Pets mitgenommen haben, sind lange vorbei. Das ist so umgeschlagen, dass es teilweise fast unmöglich ist, einen echten Assistenzhund an Bord zu bekommen.

  • Wie es in den USA ist - keine Ahnung.

    Aber insgesamt isses doch ne recht schwammige Sache, und ich meine hier auch mal beobachtet zu haben dass das ausgenutzt wurde.

    Zum in den Laden gehen mal eben dem Hund ne Kenndecke übergezogen, und sobald man draußen war gleich wieder abgezogen.

    Muss natürlich nicht unbedingt sein dass das falsch war, aber machte jetzt nicht den Eindruck als ob das wirklich ein Assistenzhund war.


    Dazu muss ich sagen dass man hier relativ viele Assistenzhunde rum laufen hat und ich mal ne Zeit lang guten Kontakt zu einem Assistenzhundetrainer hatte.

    Fängt ja schon bei der Ausbildung an, da gibt's ja schon verschiedene Formen.

    Zum einen bspw dass sich konkret eine Einrichtung, bspw eine Blindenführhundeschule darum kümmert, sprich die Hunde aussucht ( in aller Regel Labrador, ab und an auch mal Golden Retriever, Großpudel, Collie, HZ DSH, BBS oä) und das Nötigste erstmal selber trainiert, ehe der Hund zum Halter kommt, dort weiter unterstützend gearbeitet und integriert wird, bis irgendwann nach - ich glaube 2-3 Jahren - die Prüfung erfolgt.


    Dann gibt's bspw noch das Modell dass sich konkret erstmal angeschaut wird ob schon ein Hund in der Familie ist und der taugt, und weiterführend wenn nicht, die Rasse relativ egal ist. Da wurden bspw auch schon verschiedene Terrier oder Mixe aus dem Tierschutz eingesetzt.

    In erster Linie wird da einfach geguckt was man genau braucht, welcher Hund sich für genau diese Art Aufgabe eignet, und die Halter bringen alles was nötig ist unter Anleitung des Trainers selbst bei. Hat den Vorteil dass es die Kostengünstigere Form der Ausbildung ist und uU nicht so lange dauert.


    Wie das genau zwecks Prüfungen ect ist, da steckt ich nicht so drin.

    Ausgebildet wurden da bspw schon Warnhunde ( Diabetes, Epilepsie, Migräne und ähnliches), MS-Hunde, PTBS-Hunde, Assistenzhunde für Menschen im Rolli, Therapiehunde ( also um bestimmte Einrichtungen für bspw ältere oder behinderte Menschen besuchen zu können)....


    Kürzlich hab ich bspw woanders noch erfahren dass es bspw auch Hunde gibt die begleitend in einer Zahnarztpraxis arbeiten und Angstpatienten und Kindern helfen wenn sie Angst haben.

    Oder eines der ersten Bereiche die ich kennen gelernt hab - im Bereich der Tiergestützten Therapie ( bspw in der Logopädie).


    Also die Anwendungsbereiche sind wahnsinnig vielfältig, weit weg von den gängigen Bereichen wie bspw dem Blindenführhund.

    Aber ich weiß nicht wie genau es überall mit der Akzeptanz an Orten aussieht in die normale Hunde nicht rein dürfen.

    Jedenfalls ist es durchaus mMn manchmal bisschen tricky zu unterscheiden ob der Hund ein "richtiger" Assistenzhund ist, oder ob es jemand ausnutzt.

    Aber wenn man bspw die Kenndecke nur für den Einkauf im Supermarkt aufzieht Find ich das schon auffällig.

  • In Amerika gibt es tatsächlich ausgebildete Service Ponys. Also die müssen gar nicht mal emotional support sein. Karen Pryor erwähnte da mal eine Dame, die eine Behinderung und eine sehr starke Hundehaarallergie hatte, wenn ich mich recht erinnere. Die hat dann ein Pony richtig ausgebildet.


    Aber die Zeiten wo Airlines alle möglichen Emotional Support Pets mitgenommen haben, sind lange vorbei. Das ist so umgeschlagen, dass es teilweise fast unmöglich ist, einen echten Assistenzhund an Bord zu bekommen.

    Ne das wurde unter Emotional Support Pony vorgestellt wenn es so ein Spezielles Services Pony gewesen wäre hätten sie das doch schließlich erwähnt oder nicht ?


    Aber ich weiß welche du meinst, wo ich mich dann Frage ob es etisch gesehen okay ist nen Herdentier alleine zuhalten nur um es dafür zu benutzen.


    Bei Galileo konnte man mal sehen wie so ein Pony untergebracht wurde, im Hinterhof alleine in so einen Mini Stall.

    Das fand ich einfach irgendwie nicht okay

  • Aber wenn man bspw die Kenndecke nur für den Einkauf im Supermarkt aufzieht Find ich das schon auffällig

    Warum? 🤔 Das machen ich und fast alle Halter von PTBS Assistenzhunden, die ich kenne, ständig. Der Hund wird durch die Kenndecke nicht nur gekennzeichnet, er wird vor allem in den Arbeitsmodus versetzt. Also kein Schnüffeln, permanente Aufmerksamkeit beim Halter etc. Wenn ich durch die Stadt gehe bzw. keine Zutrittsrechte brauche und nicht in einer schwierigen Situation bin, in der ich besonders intensive Assistenzleistungen brauche, trägt mein Hund auch keine Kenndecke - da darf er schnüffeln, muss nicht ständig in Kontakt zu mir stehen und ggf. sogar einfach Hund sein. Er zeigt dann normalerweise trotzdem an, wenn es nötig ist, aber ist einfach nicht so hochkonzentriert. Assistenz ist schwere Arbeit für Hunde und da soll der Hund möglichst viel im Freizeitmodus oder "Arbeitsmodus light" unterwegs sein.


    Meistens hab ich dann außerhalb vom Laden trotzdem ein Halstuch oder eine andere Kennzeichnung am Hund, falls mal was sein sollte. Aber wenn ich bloß ins Geschäft will, rein, raus, fertig, dann zieh ich bloß drin die Kenndecke an.


    Ich wäre viel skeptischer, wenn ein Hund ständig gekennzeichnet rumläuft. Dann kanns nämlich durchaus sein, dass da jemand ohne Ahnung halt mal ne Kenndecke o.ä. gekauft hat und gerne einen Eindruck erwecken will. Kein Assistenzhund, den ich kenne, ist ständig gekennzeichnet.

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