Amerikanische Assistenzhunde

  • Ne, das find ich auch nicht okay. Amis halt, da hinkt die Tierhaltung den Umständen hier eh an vielen Ecken extrem hinterher. Das worauf ich mich bezog, lebte soweit ich weiß zusammen mit seiner Halterin auf einer Farm und war teilweise im Haus und teilweise bei seiner Herde.

  • Also, ich bin recht froh, nicht durch so eine massiv fremdbestimmte Ausbildung gemusst zu haben - ich bin halt ziemlich dolle schwerhörig, und das zu Hochzeiten mal mehr, mal weniger, aber mittlerweile gut mit Implantaten versorgt - aber auch vor den Implantaten bekam ich es über Tag so halbwegs okay kompensiert

    Zu der Zeit habe ich halt noch im 24 Stunden Dienst in der Jugendhilfe gearbeitet

    Wenn irgendwer von hinten ankam, hab ich das halt zeitgleich mit nem gefühlten Herzinfarkt gemerkt - wenn Moro in meiner Nähe lag hab ich an ihm gesehen, dass jemand kommt - soweit, so gut

    Wirklich blöde war es aber halt in der Nachtbereitschaft - zwar nur Bereitschaft mit Schlafen - aber man ist ja nun auch Aufsichtspflichtig (und an mir alleine vorbei hätten alle Jugendlichen das Haus verlassen, oder alternativ auch eine Hausparty mit ihrer gesamten Schulklasse veranstalten können - ich hätte sie sicher nicht aufgehalten)

    Und Moro hat halt, bei mir im Heiabettchen liegend reagiert wenn draußen Bewegung war - das festigte sich ganz fein durchs Bestärken - und bei den Jugendlichen manifestierte sich der feste Glaube daran, dass man in meinen Diensten auch ruhig die Nacht planmäßig im Bett verbringen kann


    Ansonsten muss ich nicht assistiert werden - mir war der "Wisch" halt wichtig, damit safe war, dass nicht irgendwann ein Arbeitgeber sagt "Och, nö - jetzt kann der Hund doch nicht mehr mit in die Gruppe"

    Parallel gab es dann auch noch einen Wisch über die grundsätzliche charakterliche Eignung zum "Therapiehund" - über Begrifflichkeiten kann man diskutieren, da ich Pädagogin und keine Therapeutin bin - aber in der Grundsache war ab da alles klar

  • Das versteh ich sehr. Ich bin auch sehr froh, dass das österreichische Gesetz da flexibler ist. Man darf auch komplett selbstausbilden, wenn man dazu in der Lage ist, man muss am Ende nur in der verpflichtenden Prüfung demonstrieren, dass der Hund sich in der Öffentlichkeit angemessen verhält, entsprechenden Grundgehorsam hat, nicht aggressiv auf irgendwas reagiert und die benötigten Hilfeleistungen auch sauber beherrscht. Was das ist, ist nicht festlegt und es gibt auch keine zwingende Anzahl an Assistenzleistungen. Und sie schauen wirklich, was die einzelne Person braucht. Eigentlich steht Busfahren auf dem Prüfprogramm, da das für mich (zu dem Zeitpunkt) unmöglich war, wurde das auch nicht geprüft.

  • Ich habe auch mal eine deutsche Rollifahrerin mit Assistenzhund getroffen, die hat ihre erste und danach die zweite Assistenzhündin selbst ausgebildet. Das konnte sie, weil sie vor ihrer Krankheit im Hundesport (IPO) aktiv und ich glaube auch Trainerin war.

    Wenn ich mich richtig erinnere, war die Hündin dann auch offiziell als Assistenzhund anerkannt.

  • Erst neulich kam im TV ein Bericht über einen Blinden mit seinem ausgebildeten Blindenhund. Der hat alle Papiere und Prüfungen und ist als "medizinisches Hilfsmittel" anerkannt und dennoch hat er relativ häufig Probleme den mit in Lebensmittelläden zu nehmen. Klar könnte er wohl sein Recht juristisch durchsetzen, aber er hat ganz klar gesagt er will halt einkaufen und nicht jedes Mal ewig diskuttieren oder gar juristische Schritte einleiten.

    Und da ist es leider nicht von Vorteil wenn immer mehr Menschen dann versuchen einen nicht ausgebildeten Hund irgendwo zum Assistenzhund/Servicedog usw zu machen, was in den USA ja wirklich gegen Zahlung von ein paar Dollar möglich ist. Das führt leider nicht zu mehr Akzeptanz in der Bevölkerung. Wobei ich glaube diese in USA so einfach ausgestellten Bescheinigungen haben in Deutschland keine rechtliche Wirksamkeit.

  • Ich vermute allerdings, daß der Blinde nicht wegen anderen Hundehaltern mit "Fake"Assistenzhunden Probleme hat, sondern weil manche Angestellte in den Geschäften einfach gar nicht wissen, was ein Assistenzhund ist und welche Rechte er hat.

  • Ich vermute allerdings, daß der Blinde nicht wegen anderen Hundehaltern mit "Fake"Assistenzhunden Probleme hat, sondern weil manche Angestellte in den Geschäften einfach gar nicht wissen, was ein Assistenzhund ist und welche Rechte er hat.

    Ja wahrscheinlich, die Fakes machen das ganze aber sicher nicht einfacher.

  • Ich vermute allerdings, daß der Blinde nicht wegen anderen Hundehaltern mit "Fake"Assistenzhunden Probleme hat, sondern weil manche Angestellte in den Geschäften einfach gar nicht wissen, was ein Assistenzhund ist und welche Rechte er hat.

    Wobei gerade Blindenhunde ja DER Klassiker sind und, im Gegensatz zum Rest, seit vielen Jahren anerkannt. Und während man Diabetes oder PTBS ja normalerweise nicht sehen kann, ist blind sein ja doch relativ auffällig.

  • Genau, und deshalb denke ich auch nicht, daß der Grund hier wirklich im Informationsdefizit liegt. Die Angestellten sehen schon, daß der Blinde auf seinen Hund angewiesen ist, aber man hat ihnen eingeimpft, daß Hunde nicht ins Geschäft dürfen und sie wollen keinen Ärger mit Geschäftsleitung oder Gesundheitsamt riskieren. Von Ausnahmen hat ihnen keiner was gesagt. Also wird im Zweifelsfall lieber der Kunde abgewiesen.

  • Ich habe auch mal eine deutsche Rollifahrerin mit Assistenzhund getroffen, die hat ihre erste und danach die zweite Assistenzhündin selbst ausgebildet. Das konnte sie, weil sie vor ihrer Krankheit im Hundesport (IPO) aktiv und ich glaube auch Trainerin war.

    Wenn ich mich richtig erinnere, war die Hündin dann auch offiziell als Assistenzhund anerkannt.

    Das ist inzwischen nicht mehr möglich. Grundsätzlich muss man 60 Trainerstunden absolvieren. Wenn man Vorerfahrungen hat o.ä. können die reduziert werden, aber in welchem Umfang weiß irgendwie noch niemand so richtig 😁 Die Prüfung muss man dann in jeden Fall ablegen. Hunde die vor dem Stichtag das Training begonnen haben, waren in einer Übergangsregelung, aber seit Inkrafttreten der Verordnung ist das Ganze wohl ziemlich starr.


    Zutrittsprobleme hat man immer - auch in Österreich, wo es schon so lange das Gesetz gibt. Das ist definitiv eher Unkenntnis geschuldet als Fake Assistenzhunden - die meisten Supermärkte, Arztpraxen oder Krankenhäuser haben einfach noch nie von Assistenzhunden und/oder deren Rechten gehört. Oft wollen sie es auch gar nicht hören oder wissen es und halten sich trotzdem nicht dran. Ohne jemals schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.

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