Welche Hausregeln gibt es bei euch

  • Ich finde es total schwierig, konkrete Hausregeln zu benennen. Wenn man dazu alle Regeln zählt, die so für den Alltag daheim gelten, ist die Liste echt lang. Letztendlich summiert sich das aber alles unter der einen, übergeordneten Regel: "Was Frauchen nicht will, wird unterlassen." Meinetwegen auch mit Widerworten und der ein oder anderen Diskussion, da bin muss ich mit nem halben Terrier recht offen sein :roll: Aber wenn ich sage "nein", dann heißt das letztendlich auch "nein". Was sich halt unterscheidet, ist, ob ich nur situativ "nein" sage oder ob ich zu etwas eigentlich immer "nein" sage.


    Dinge, die ich eigentlich immer verbiete und die damit sozusagen Hausregeln sein könnten, sind zum Beispiel:

    - ins Zimmer meiner Mitbewohnerin gehen

    - ohne Erlaubnis aus der Haustür stürmen

    - klauen

    - betteln

    - stalken

    - maßregeln

    - nerven

    - Dinge ankauen oder zerstören (die nicht explizit dem Hund gehören)

    - Liegeplätze verteidigen

    - sinnloses reinsteigern

    - Kopf in Ofen, Spülmaschine oder Waschmaschine stecken

    - aus dem Biomüll futtern

    - Hund(epfoten) auf dem Couchtisch/Esstisch/Arbeitsplatte

    - Zu mir in die Badewanne/unter die Dusche springen


    Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass Hund sich an die allerwenigsten Dinge von sich aus zuverlässig hält. Vielleicht fällt es mir deshalb so schwer, das als konkrete "Hausregeln" zu betiteln. Mag auch am Hundetyp liegen, dass er es trotz 3 Jahren konsequenten "nein"s und Diskussionen immer wieder probiert, aber unsere Hausregeln sind irgendwie eher "wiederkehrende Verbote", die es aus Hundesicht zu brechen gilt :nicken:

  • Hier gibt es bei 5 (Kleinst)Hunden keine wirklichen Regeln, außer, ein Nein ist ein Nein...

    Ansonsten hat sich alles eingespielt, da Familie (Vater und 4 Nachkommen 🥰 die Mama ist in 10.22 über die RBB gegangen 😭) ❤️

  • Nach dem morgendlichen raus gehen und anschließendem futtern wird geruht


    Couch und Bett sind okay, allerdings muss man sich runter schicken lassen, z.b. wenn Besuch da ist schicke ich die Hunde runter, damit die Menschen genug Platz auf der Couch haben.


    Die Näpfe sind solange tabu, bis der jeweilige Hund vom napf weg geht.


    Es werden keine kausachen geklaut oder direkt vor dem anderen Hund gelauert.


    Gästehunde werden nicht gefressen


    Buddeln im garten ist tabu


    Den Zaun manipulieren ist verboten


    Über den Zaun springen ist verboten


    Wenn ich etwas essbares irgendwo ablege und mit einem Nein Belege, darf es nicht angerührt werden, auch nicht mit der Nase, auch nicht mit der Zunge


    Es werden keine Fortpflanzungsversuche während der läufigkeit gestattet.

  • Puh, mal überlegen. Läuft hier sehr eingespielt und von daher vergisst man, dass da Regeln dahinter stehen, die man (ich) mal etabliert hatte.


    Also.



    Garten: Es wird nicht in meinen Blumenbeeten herumgehüpft. Es wird kein Kompost geklaut und gefressen. Es darf gewacht werden, aber kurzes Bescheid geben reicht. Kein Dauerbellen.

    Es werden keine Amseln gejagt und auch beim Gassi darf nicht gejagt werden.


    Gassi: s.o., plus: Es wird nicht in Pfützen gesprungen und nicht in Wassergräben oder Karpfenteiche ( :skeptisch2: Ja, Hund, du bist gemeint! :stock1: ). Es wird nicht in die Leine gerannt.


    (sind Regeln beim Gassi eigentlich auch Hausregeln?)


    Im Haus wird nicht getobt. Schuhe, Klamotten und vor allem Socken sind tabu.

    Couch nur auf freundliche Anfrage, mein Bett ist ein no-go.

    Besuch wird nicht unfreundlich behandelt, sondern der Hund zieht sich zurück auf den ihm zugewiesenen Platz und macht die Augen zu und verpennt das Kaffeekränzchen, bitte danke. Besuch darf sich unbehelligt frei bewegen, weil ich das so will.


    Es wird sich nirgends aufgestellt im Haus, um zu gucken, was auf dem Tisch oder auf der Küchenablage so zu holen ist. Es wird von dort nichts geholt. Bad ist tabu (da da die Badewanne steht, in der der Hund regelmäßig gebadet wird, macht er freiwillig einen großen Bogen darum :partying_face: )


    Es wird niemand bedrängt, es wird nicht an Klamotten geknabbert, es wird nicht Schnappi gespielt, weil man grad schlechte Laune hat oder sich abreagieren muss.



    Ich darf Herrn Hund überall anfassen, putzen, kämmen, schneiden, frisieren, ich darf ihm alles aus dem Maul holen, er muss auf Geheiß abgeben, was er in der Gosche hat.


    Es wird nicht ohne Aufforderung aus dem Kofferraum gesprungen, wenn ich ihn öffne. Nie. Es wird immer gewartet, bis ich soweit bin und auflöse. Am Rad laufend wird nicht gezogen, egal wohin und egal, was da gerade zu sehen ist. Und wenn da 100 Katzen Samba tanzen, wir fahren gesittet weiter :fear:



    Überhaupt gilt immer und überall, dass ich ohne Angabe von Gründen Regeln ändern darf oder neue aufstelle, wenn ich das geboten sehe. Ideen des Hundes sind grundsätzlich erlaubt und gern gesehen, aber ich hab das letzte Wort :pfeif:   =)

  • ahh danke euch, ist ja teilweise erheiternd :D

    Gut, vieles trifft dann auch auf den einen oder anderen gar nicht zu, weil sich entweder die Hunde sowas (noch) nicht einfallen lassen haben oder weil das unter " Höflichkeit" verbucht ist.

    Ist bei uns natürlich auch so, dass man nicht auf Tische geht, Essen klaut usw. Aber bei uns ergibt sich sowas irgendwie auch nicht. Durch die Katzen liegt schon nirgends was essbares rum. Die lassen sich nämlich nur insofern erziehen dass ein "NEIN" wirklich nur gilt solange man anwesend ist :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Meine (ehemalige) Trainerin reitet sehr viel auf den Hausregeln herum, dass wir Menschen uns zu viel gefallen lassen und vor allem was die Individualdistanz angeht. Dass die Hunde uns viel zu oft ungefragt auf die Pelle rücken oder sich Frechheiten rausnehmen würden, sodass man draußen dann quasi gar kein gutes Benehmen erwarten kann. Allzu scheiße finde ich meinen Hund jetzt aber eigtl gar nicht. Klar ist, dass er oft hinterfragt und ich weiterhin an mir arbeite, klarer zu sagen bzw zu zeigen was ich gerne hätte bzw was ich nicht möchte. Und er ist ja leider etwas rotzig anderen Hunden gegenüber.


    Sie hat da schon eine krasse Einstellung und sie hat mir definitiv gezeigt dass Erziehung nicht nur auf die nette Art geht, wenn man einen Hund hat, der das dann ein wenig ausnutzt und sehr sehr gerne hinterfragt.

    Aber ich würde dennoch gern mit meinem Hund harmonisch zusammen leben und ihn nicht den ganzen Tag runter machen damit er auch draußen gut hört.


    Klar ist für mich , dass wenn man drinnen keine Grenzen setzt und jeder macht wie er denkt, dass es dann dem Hund nicht ganz klar sein kann warum er dann draußen hören sollte, wenn er drinnen schon alles selbst entscheiden darf.


    Wie seht ihr da den Zusammenhang zwischen dem Zusammen leben drinnen und dann der Zeit draußen?

  • Sie hat da schon eine krasse Einstellung und sie hat mir definitiv gezeigt dass Erziehung nicht nur auf die nette Art geht, wenn man einen Hund hat, der das dann ein wenig ausnutzt und sehr sehr gerne hinterfragt.

    Aber ich würde dennoch gern mit meinem Hund harmonisch zusammen leben und ihn nicht den ganzen Tag runter machen damit er auch draußen gut hört.

    Dem möchte ich zum Teil widersprechen. Es gibt Hunde, die klare Ansagen brauchen und es gibt Hunde, die gerne hinterfragen. Man muss aber in meinen Augen nicht zwangsläufig unfreundlicher werden, nur weil ein Hund gerne hinterfragt. Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun. Viele Hunde, die vom Grundcharakter her gerne hinterfragen, reagieren meiner Erfahrung nach sogar deutlich besser auf sanfte Konsequenz als auf "unfreundliche" Erziehungsmethoden.


    Wie seht ihr da den Zusammenhang zwischen dem Zusammen leben drinnen und dann der Zeit draußen?

    Ich sehe da insofern einen Zusammenhang, dass ein Hund das, was er drinnen (noch) nicht leisten kann, auch draußen nicht leisten kann. Und dass ein Großteil der Beziehung zum Hund drinnen entwickelt und gefestigt wird. Wenn ich 80% des Tages drinnen inkonsequent oder unfair bin, Hund frech sein, stalken, sich für alles und jeden zuständig fühlen darf, dann kann ich natürlich nicht erwarten, dass Hund mich die 20% des Tages, die wir draußen verbringen, ernst nimmt und sich benimmt.

    Was ich allerdings für absoluten Quatsch halte (und leider schon öfter so gehört habe): Dass drinnen Regeln um der Regeln Willen aufgestellt werden, um dem Hund "Grenzen aufzuzeigen" (= ihn zu schikanieren, obwohl es drinnen gar kein Problem gibt). Ganz plakativ gesagt: Ein Hund, der nunmal rassebedingt einen ordentlichen Jagdtrieb mitbringt, wird draußen nicht besser lenkbar sein, nur weil er daheim nicht mehr aufs Sofa darf.

  • Wie seht ihr da den Zusammenhang zwischen dem Zusammen leben drinnen und dann der Zeit draußen?

    Ich sehe diesen Zusammenhang tatsächlich, gleichzeitig finde ich den Zusammenhang von nah und fern sehr wichtig.

    Also: Was im Nahbereich nicht „funktioniert“, nicht besprochen wurde, kann in der Distanz nicht funktionieren. Allerdings geben sich manche Menschen (durch Trainer-Einfluss unter anderem) im häuslichen Nahbereich so krude und skurrile Regeln, um des „Prinzips“ oder des „Status“ wegen, dass man sich wundern muss.

    Als erstes ist für mich wichtig, die eigenen Erwartungen, Möglichkeiten, Ziele in Richtung Hund zu formulieren und zu klären. Und dann noch mal den Check machen (reflektieren): passt das zu dem Hund, der gerade vor mir steht, passt es zu meinem Leben und zu meiner Wertewelt (Methoden etc). Das ist doch die Grundlage, daraus können sich dann Regeln entwickeln.

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