Auf der Suche nach Tipps und Hilfe für unseren ängstlichen Tierschutz Hund
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Liebe Community,
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Seit 4 Wochen wohnt unsere neue 9 monatige Tierschutz Hündin Tessi bei uns. Sie kommt aus einem privaten Shelter aus Rumänien. Beschrieben wurde sie uns als offen, verspielt und anhänglich.
Leider hat sich gezeigt das sie doch so einige Problemchen mitgebracht hat, da wir ihr das beste Leben und Umfeld bieten möchten, bin ich über alle Tipps und Erfahrungen von euch dankbar.
Wir sind mit Hunden groß geworden und unser letzter Hund war blind, wir sind also nicht komplett unerfahren, nichts desto trotz etwas ratlos mit unserer kleinen Maus.
Ich beschreibe euch Mal unsere Situation:
Mittlerweile akzeptiert sie ihr Geschirr, an der Leine laufen geht aber leider noch nicht. Sobald wir die Leine auch nur ganz locker in die Hand nehmen, stämmt sie sich dagegen und möchte nur noch weg. Mit Leckerlis locken oder ähnliches ist nicht möglich.
Das heißt Gassi gehen ist derzeit unmöglich. Sie geht in unseren Garten und auch in den Gemeinschaftsgarten vor unserem Haus. Hier fühlt sie sich auch wohl, hüpft mit uns über Büsche, sucht Leckerlis und kommt wenn wir sie rufen.
Leider hat sie große Angst vor allen Menschen. Sieht sie einen auch nur aus weiter Entfernung, verkriecht sie sich im Gebüsch. Sobald der fremde Mensch weg ist, kommt sie wieder raus, aber im Moment ist es undenkbar das ein fremder zum Beispiel auf dem Gehweg frontal auf sie zulaufen kann.
Zu Hause liegt sie extrem viel auf der Couch. Das hat sie als ihren Platz auserkoren. Hier können wir mit ihr kleine Intelligenz und Suchspiele machen, aber sie tagsüber so gut wie nicht von der Couch runter locken.
Wenn ich mich auf den Boden setze und ihr ein Spiel anbiete, ignoriert sie mich. Ebenso Leckerlis. Zum Essen und Trinken geht sie runter, aber dann sofort wieder auf die Couch.
Am entspanntesten ist sie am Abend und vor allem in der Nacht. Sobald wir ins Bett gehen, spielt sie ganz ausgelassen mit uns, entspannt sich sichtlich und kuschelt ganz lieb mit uns. sobald der Tag anbricht, wird sie wieder zum kleinen Hasenfuß.
Wir trainieren 1x die Woche mit einer Freundin von mir, die Tierärztin und Verhaltenstherapeutin ist. Hier haben wir auf rat des Tierschutzes das letzte mal ihren souveränen Hund mit in den Gemeinschaftsgarten genommen, in der Hoffnung das sich Tessi an ihr orientiert und so Selbstvertrauen aufbaut. Der Hund der Trainerin war an der Leine, Tessi war frei, um sowohl ihre Kommunikation nicht einzuschränken, sowie das sie aus der Situation raus kann, sollte es ihr zu viel wird.
Leider ist das ziemlich nach hinten los gegangen, statt nach hinten zu gehen, ist Tessi ziemlich aggressiv, vermutlich territorial motiviert nach vorne gegangen. Gott sei Dank konnten wir verhindern das einem der beiden was passiert, aber nun sind wir natürlich noch mehr verunsichert.
Fällt euch bis hier etwas auf was wir noch mit ihr machen könnten um ihr Selbstvertrauen und unsere Bindung aufzubauen?
Nächste Woche planen wir mit ihr in ein privat gemietetes eingezäuntes Freigehege zu fahren, in der Hoffnung das sie sieht das die Welt noch mehr zu bieten hat, als unseren Garten. Leider muss sie natürlich hierfür ins Auto. Wir würden sie einfach ins Auto tragen und rein setzen, oder ist das blöd?
Wir geben ihr natürlich alle Zeit der Welt, aber von meinem Gefühl denke ich, nach 4 Wochen müssen wir nun doch Mal einen kleinen Schritt nach vorne machen, oder sind wir da zu ungeduldig?
Nachdem die erste Hundebegegnung nun eher dof war, wie würdet ihr die nächste gestalten?
Tessi bekommt zusätzlich CBD Tropfen mit L-Troptan um ihre Angst ein wenig zu lindern. Mit 9, nun fast 10 Monaten steht sie vermutlich kurz vor ihrer ersten Läufigkeit, was natürlich alles nicht einfacher für die kleine Maus macht.
Rasse ist natürlich keine bekannt, aber ihrer Border Collie Gene kann sie aufgrund ihrer Optik nicht verleugnen.
Ich freue mich über eure Tipps und Erfahrungen. Auch bin ich für Kritik offen, falls euch was auffällt das wir falsch machen sollten.
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Hi
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Darf Tessi erstmal ankommen? Ihr habt den Hund aus Rumänien hierher verfrachtet, was in vielerlei Hinsicht ein Schock für die Lütte ist.
Leine, Geschirr, Umgang mit Menschen die ihr nichts böses wollen wird sie nicht kennen.
Ihr erwartet zu schnell viel zu viel.
Sucht Euch einen gescheiten Trainer, der auf TS Hunde spezialisiert ist und unterlasst derartige Experimenten wie mit der Freundin. Das ergibt nur Mist und macht es Euch und vor allem Tessi nur schwerer als es so schon ist.
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Ihr habt doch schon Fortschritte gemacht?
Ich glaube, du siehst sie nur nicht mehr.
Lasst ihr die Zeit, sich in ihrem Tempo weiter zu entwickeln.
Bietet ihr in guten Phasen etwas Neues an, akzeptiert aber auch, daß es Rückschritte gibt.
Manche davon werden aus menschlicher Sicht nicht erklärbar sein.
Man sagt, es dauert im Schnitt ein halbes Jahr, bis ein Hund endgültig "ankommt", das kann auch noch länger sein.
Nehmt euch den Druck.
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Ich hatte auch einen sehr ängstlichen Tierschutzhund. Wenn er Menschen nur von weitem gehört hat, hat er sofort den Schwanz eingezogen und unter sich gemacht. Allerdings hatte er nichts gegen eine Leine und wir hatten keinen Garten.
Ich würde eine hausleine an ihn dran machen, irgendeine kurze dünne Leine ohne handschlaufe die immer an seinem Geschirr dran ist. Wird er vermutlich erst doof finden, aber er wird sich daran gewöhnen. Die Leine könnt ihr dann immer wieder mal in die Hand nehmen und ihm dabei die Weltbesten Leckeries füttern oder mit ihm spielen.
Und nein, 4 Wochen sind überhaupt keine Zeit für einen Schritt nach vorne… mein Thanos konnte nach 5 Monaten einen Menschen frontal auf sich zulaufen ertragen.
Es ist auch viel zu früh um sie reinzusetzen ins Auto und in dieses Freigehege zu fahren. Der Garten, ihr und die Leine sind absolut genug Reize die sie erstmal verarbeiten muss. Sobald das mit der Leine klappt, langsam schritt für Schritt immer weiter gehen.
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Auch eine Stimme für viel zu schnell viel zu viel.
Rumänische Tierschutzhunde können ganz toll sein bzw. werden, kein zweifel - aber man muss halt auch offen dafür sein, keinen "ganz normalen Hund" zu bekommen, mit dem man einfach nett Gassi gehen kann. Schon gar nicht direkt nach 4 Wochen schon.
Dass sie sich entspannt und schläft, Futter annimmt und mit euch interagiert ist doch schon mal super.
In das eingezäunte Gehege fahren würde ich nicht - wozu? Ihr habt ja einen Garten, das ist doch erst mal prima.
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OK, vielen lieben Dank für eure Erfahrungen. Ja, sie macht definitiv Fortschritte, zwar kleine, aber durchaus merkbar und darüber sind wir sehr dankbar und glücklich.
Vielleicht machen wir uns zuviel Stress, aber wir möchten natürlich auch nichts falsch machen und bisher hab ich immer nur gelesen das Hunde mal eine Woche nicht Gassi gegangen sind und dann raus getragen wurden.
Das würde ich nie machen. Wir leben in München, da ist draußen, auf den normalen Wegen einfach zu viel los, deshalb dachte ich so ein eingezäuntes privates Gehege ist eine gute Alternative. Aber dann warten wir noch etwas und geben ihr mehr Zeit
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Sie spielt situativ mit euch, liegt auf der Couch und sucht/mag eure Nähe. Ich finde, das ist schon richtig viel! Ich würde auch raten, ihr mehr Zeit zu geben. Wie groß ist denn euer Garten?
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Vielen Dank
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Sie spielt situativ mit euch, liegt auf der Couch und sucht/mag eure Nähe. Ich finde, das ist schon richtig viel! Ich würde auch raten, ihr mehr Zeit zu geben. Wie groß ist denn euer Garten?
ja, darüber freuen wir uns auch sehr ❤️ unser eigener Garten ist nicht so groß. Der Gemeinschaftsgarten so ein halbes Fußballfeld
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Ich würde solche Interpretationen wie "territorial motiviert" etc einfach mal sein lassen.
Der Hund findet sich gerade ein bisschen zurecht in seiner neuen Welt. Überleg mal, wo die vorher war - im Shelter sitzen die Hunde eng aufeinander, müssen um ihr Futter streiten, da braucht es keine "territoriale Aggression" um einfach keinen Bock drauf zu haben, dass da einer auftaucht...
Fällt euch bis hier etwas auf was wir noch mit ihr machen könnten um ihr Selbstvertrauen und unsere Bindung aufzubauen?
Ihr Sicherheit geben. Sicherheit. Sicherheit.
Sie in Hundebegungen schmeissen und gucken was passiert, ist so ziemlich das letzte, was da förderlich ist.
Nachdem die erste Hundebegegnung nun eher dof war, wie würdet ihr die nächste gestalten?
Wenn es dann irgendwann so weit ist: Sie unterstützen, abschirmen und ihr erlauben, aus der sicheren Deckung heraus den anderen Hund erst mal einzuschätzen.
Gemeinsam, angeleint, ohne direkten Kontakt, zusammen gehen.
Sie NICHT wieder völlig im Stich lassen dabei, sondern anleiten.
Es kann gut sein, dass das dann ganz schnell entspannt wird - aber mit diesem "erst mal gucken was passiert" schafft man oft blöde Erlebnisse (seht ihr ja), die sich einprägen.
Also lieber übervorsichtig dran gehen und sich hinterher denken: War ja alles gar nicht so wild!
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