Auf der Suche nach Tipps und Hilfe für unseren ängstlichen Tierschutz Hund

  • das war nicht der Vorschlag unserer Trainerin. Dieser Rat kam von der Trainerin des Tierschutzes, sie hat uns das sehr ans Herz gelegt. War im Nachhinein doof das wir uns dazu überreden haben lassen, aber wie gesagt, war die Empfehlung des tierschtz Trainers. Meine Freundin bzw Trainerin kann da nichts dafür

  • Super, vielen lieben Dank für die guten Tipps

  • Ich frag mich, was die sich gedacht haben, was dabei der Nutzen sein soll, aber das ist jetzt auch egal. Und hinterher ist man immer schlauer - es hätte ja auch ganz anders laufen können. Das doofe ist ja, dass man das vorher nicht wissen kann - daher eben: lieber ÜBERvorsichtig dran gehen und dann lockerer werden.


    Ich würde das abhaken und einfach mal akzeptieren, dass Tessi im Moment anscheinend ganz zufrieden mit ihrer neuen kleinen Welt ist.

    Die nächsten Schritte werden schon kommen.


    Bei ihrer Angst für Menschen würde ich auch mit Sicherheit geben und Abschirmen arbeiten, von Anfang an! Also nicht denselben Fehler machen und jetzt lauter Fremde zum Streicheln herbeiholen.

    Warten, bis sie sich in eurer sicheren Deckung entspannt, und DANN kann man an Kontakt zu anderen Leuten arbeiten.

  • Ihr macht doch schon intuitiv vieles richtig, und eure Tessi tobt und schmust abends mit euch, das ist doch gutes Zeichen!

    Unsere Tierschutzhunde haben auch viel Zeit, Geduld, Ruhe und einen strukturierten Tagesablauf benötigt. Sie durften in Ruhe ankommen, und über jeden kleinen Fortschritt haben wir uns wie Bolle gefreut.

    Unser Zazi hat nie gelernt, entspannt mit uns Gassi zu gehen, aber die beiden anderen sind nach einigen Monaten Eingewöhnung und Bindungsaufbau gerne mit uns gelaufen, Woody hat uns sogar jahrelang auf Hochgebirgstouren begleitet. Und der war anfangs auch eine echte Schissbuxe!


    Beobachtet Tessi genau, sie wird euch zeigen, wenn sie sich unwohl fühlt oder überfordert ist. Meine Devise wäre: weniger ist mehr.

  • Nein, das machen wir definitiv nicht. Wir können natürlich nicht verhindern das Mitbewohner den Weg im Gemeinschaftsgarten betreten, aber wir haben alle darüber informiert das sie Tessi nicht anschauen oder ansprechen dürfen und das klappt auch gut.

    Es wird auch schon etwas besser, d. H. Sie rennt nicht mehr hinter den allerletzten Busch zum verstecken, sondern wählt auch mal einen, der nicht in der hintersten Ecke steht.


    Was der Tierschutz sich bei dem Tipp dachte, weiß ich auch nicht. Ich möchte auch keine Kritik üben, aber finde schon das sie uns ein wenig zu Tessis Angst aufklären hätten sollen.


    Verstehe mich bitte nicht falsch, Tessi ist eine ganz süße Maus und auch wenn sie ein paar Problemchen mit bringt, gehört sie zur Familie und wir werden immer für sie da sein und sie nie aufgeben. Nichts desto trotz kann ich mir nicht vorstellen das sie in Rumänien kein Ansatz zumindest zu Unsicherheit gezeigt hat, und da wir wie gesagt in München leben und das für einen Hund natürlich nicht das einfachste Pflaster ( wegen den vielen Menschen, vielen Außengeräuschen etc. ist ) haben wir mehrfach darauf hingewiesen das der Hund vom Gemüt eher souveränen sein sollte um sich in unserer Umgebung wohl zu fühlen.


    Aber, wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen, es ist alles gut wie es ist, und unsere kleiner Hasenfuß gehört zu uns :smiling_face_with_hearts:

  • Zeit!!!!! Lasst ihr und euch Zeit!!!!



    Für 4 Wochen ist doch das bisher erreichte schon sehr schön.


    Es gibt keine Deadline. Keinen Masterplan. Ankommen lassen, auftauen lassen, auf euch zukommen lassen. 4Wochen, 4Monate oder 4 Jahre: es braucht einfach Zeit. :relieved_face:


    Kleine Schritte und der Hund gibt das Tempo vor. Dann wird das schon.

  • Rasse ist natürlich keine bekannt, aber ihrer Border Collie Gene kann sie aufgrund ihrer Optik nicht verleugnen.

    Hast du eventuell ein, zwei Fotos? Soweit ich weiß, sind Border Collies in Rumänien nicht so wahnsinnig stark verbreitet.

    Wenn man erahnen kann, welcher Schlag Hund bei Tessi wahrscheinlich-vielleicht mitgemischt hat, könnten sich auch einige Eigenheiten besser erklären. Zum Beispiel wenn es bisschen Herdenschutzhund in ihr steckt.

    Zu Hause liegt sie extrem viel auf der Couch. Das hat sie als ihren Platz auserkoren. Hier können wir mit ihr kleine Intelligenz und Suchspiele machen, aber sie tagsüber so gut wie nicht von der Couch runter locken.

    Wenn ich mich auf den Boden setze und ihr ein Spiel anbiete, ignoriert sie mich. Ebenso Leckerlis. Zum Essen und Trinken geht sie runter, aber dann sofort wieder auf die Couch.

    Vielleicht ist die Couch einfach ihr safe space. Darum bewegt sie sich dort ungern weg und mag deinen Verlockungen noch nicht folgen.


    Oder vielleicht sieht sie es ein bisschen als als ihren Job an, von der Couch aus die Welt zu beobachten und einzuschätzen. Darum kann sie deinen Verlockungen nicht folgen, denn sie hat ja einen Job zu erledigen.


    Du siehst, aus der Ferne kann man ein Verhalten nur sehr schwer deuten :) Was sagt denn eure Freundin/Trainerin/TÄ?

    Wir trainieren 1x die Woche mit einer Freundin von mir, die Tierärztin und Verhaltenstherapeutin ist.

    Das klingt doch gut, was trainiert ihr?

    Und wie schätzt sie Tessi ein?

    Fällt euch bis hier etwas auf was wir noch mit ihr machen könnten um ihr Selbstvertrauen und unsere Bindung aufzubauen?

    Total banal und bestimmt hat eure Freundin euch das schon eingeprägt aber: Routine, Routine, Routine. Für Tessi hat sich alles, alles, alles verändert. Sie weiß nicht, was noch kommt - wird sich wieder alles verändern? Vorhersehbare Abläufe geben ihr daher momentan besonders viel Sicherheit und einen Rahmen, in dem sich kleine Schrittchen aus ihrer Unsicherheit heraus machen kann - weil sie durch die vorhersehbaren Abläufe festen Boden unter den Pfoten hat.


    Daher würde ich jetzt erst einmal gar nichts Neues machen (-> Freilaufgehege etc.). Eure Bindung entsteht momentan vermutlich am besten innerhalb dieser festen Abläufe, denn ich finde, was du generell von eurem Umgang mit ihr berichtest, klingt schön. Ihr braucht nur Zeit.

    Nachdem die erste Hundebegegnung nun eher dof war, wie würdet ihr die nächste gestalten?

    Ich würde das auch erst einmal hintenanstellen, wurde ja auch schon gesagt. Aber wenn es mal soweit ist, würde ich darauf achten, dass die Begegnung (wie oben bereits gesagt ein miteinander laufen, ohne direkten Kontakt) auf "neutralem Boden" passiert, also nicht bei euch im Garten.

  • Tessi bekommt zusätzlich CBD Tropfen mit L-Troptan um ihre Angst ein wenig zu lindern.

    Die Wirkung von CBD ist sehr subtil, zumal die meisten Produkte viel zu niedrig dosiert sind. Ich würde in so einer Situation Bachblüten probieren (die Rescuemischung).

  • Ich würde in so einer Situation Bachblüten probieren (die Rescuemischung).

    Schaden wird es nicht und zumindest für die Halter kann es beruhigend wirken, überhaupt was zu geben (obwohl das hier ja ohnehin schon passiert).

    Ich persönlich würde lieber etwas mit nachweisbarer Wirksamkeit geben wollen, aber das ist – in diesem Fall m. E. – eine persönliche Entscheidung.


    Damit man die Entscheidung aber informiert treffen kann, finde ich es doch wichtig zu sagen, dass Bachblüten nicht über den Placeboeffekt hinaus wirken.


    Mehr dazu u. a. bei der guten alten Wiki:

    "Mehrere randomisierte kontrollierte Studien lieferten keine Hinweise auf eine tatsächliche pharmakologische oder medizinische Wirksamkeit der Bach-Blütentherapie, diese geht nicht über den Placeboeffekt hinaus.[5] Aus wissenschaftlicher Sicht wird die Bach-Blütentherapie als unplausibel eingestuft.[6] Die ihr zugrunde liegenden Konzepte gelten als pseudowissenschaftlich.[7]"

    Bach-Blütentherapie – Wikipedia


    Auch hier wäre ich neugierig, was die Freundin/TÄ/Verhaltenstherapeutin rät.

  • Schönes und Schweres - zeigt Eure Rumänen

    Hier gehts generell um Hunde aus Rumänien und die Probleme mit ihnen. Ich hatte eine Hündin aus Rumänien, die 10 Jahre bei uns gelebt hat und mit 2 Jahren aus einem Shelter kam, wo sie auch geboren wurde. In den ersten 4 Wochen war sie nur bei uns im Garten, dann bekam sie ein Geschirr an und wir gingen die ersten 10 m vor das Tor, einen Tag später ein paar Meter weiter.... Nach 6 Wochen sah sie zum ersten Mal eine Mülltonne. Ich konnte sie kaum halten. Bei Menschen verhielt sie sich so, wie Du es beschreibst. Will sagen - Ihr überfordert Euren Hund. Geht es langsam an, zeigt ihr erstmal, dass sie Euch vertrauen kann, baut Bindung auf. Ich habe 2 Jahre gebraucht, ehe ich meiner Hündin so vertraut habe, dass ich sie zum ersten Mal ableinte. Sie brauchte die Leine nie wieder....

    Unsere aktuelle Hündin kam vor 2 Jahren zu uns mit knapp 7 Jahren. Sie lebte frei, bis sie in ein Shelter kam. Das merkte man, sie hatte ganz lange Probleme, sich ans Haus zu gewöhnen. Jetzt ist es langsam so weit, dass der Knoten geplatzt ist und sie sich heimisch fühlt. Es gibt hier keine schnellen Lösungen, nur endlose Geduld.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!