Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Warum rufst du da überhaupt? Also ernsthaft gefragt? Ist es dann in den Situationen so unübersichtlich bei euch das es notwendig ist ? Oder bleibt sie da tatsächlich Aktiv dran wenn du weiter gehst ohne was zu sagen ?



    Kadavergehorsam ... Joa . Wenn man verbindliche Kommandos und entsprechende Ausführung so nennen mag und herabsetzen muss bitte :ka:

  • Der Kadavergehorsam war darauf bezogen, dass mein Hund nicht sofort alles stehen und liegen lassen muss bei dem "komm weiter" Signal. Das ist ein lockeres Signal, das sie drauf aufmerksam machen soll, dass ich jetzt weitergehe.

    Warum rufst du da überhaupt?

    Das ist vermutlich die beste Frage in der Hinsicht und habe ich oben ja schon beantwortet. Es ist eine Art "Vorwarnung", dass ich jetzt weitergehe und sie bitte mitkommen soll. Aber stimmt, wahrscheinlich müsste ich da gar nix sagen, sie bleibt eh immer in meiner Nähe.


    Das verbindliche Abrufsignal habe ich in dieser Situation noch gar nicht benutzt. Das benutze ich wirklich nur, wenn wir mit Schlepp unterwegs sind und ich dann das Kommando auch einfordern kann. Oder wenn sie schon auf dem Weg zu mir ist und ich sicher gehen kann, dass es hier jetzt nicht mehr schief gehen kann.

  • Sowas ist bei mir kein Rückruf sondern die Aufforderung sich langsam wieder in dieser Welt ein zu finden.

    Meistens ein schnalzen oder ein leiser Pfiff.

    Ist die einzige Hirnzelle aus der Nase wieder im Kopf ruf ich sie entweder ab oder Lauf weiter und sie folgt mir ohne das ich was sage (ist abhängig von der Umwelt im Moment noch...Bei zu vielen Außenreizen ruf ich sie noch zu mir)

  • Also ich habe auch ein lockeres und unverbindliches „Na komm“, wenn der Pudel sich mal länger Zeit lässt irgendwas anzuglotzen oder zu schnüffeln und ein verbindliches „Weeeeiter.“ wenn er da tendenziell anfängt, sich bei ner Pipistelle häuslich einzurichten xD das hat beides nichts mit Rückruf zu tun, und dann „na komm“, ist irgendwie eine Gewohnheit oder eine Art auch einfach mit zwischendurch zu kommunizieren. Hat sich so eingemausert und wäre vermutlich nicht nötig, der sieht ja dass ich weiter gehe. Das Weiter-Kommando ist generell etabliert seitdem er so ne heftige Hormonphase hatte. Da muss er weiter und das sofort. Ich weiß aber prinzipiell was du meinst Gefühl

  • Wenn es darum geht dass der Hund gepflegt sich weiter zu bewegen...


    Da habe ich:


    ,,Entscheiden Sie sich" dafür wenn der Hund noch überlegt was er/sie grade eigentlich genau vor hat ( nur schnüffeln ? drüber markieren ? Geschäft erledigen? )


    Wenn man sich trotzdem noch zu lange Zeit lässt hab ich ein ,, Hamm wa' s bald ?"


    Sollte man sich da tunlichst weg bewegen ,,Ab da !"/,,Geh ab !"


    Dann gibt's noch ein ,,weiter"/,,gehen Sie weiter"/,,weiter gehen" in der Regel dafür wenn wir an etwas spannendem/aufregenden vorbei müssen und ich möchte dass man sich darauf konzentriert des Weges zu folgen.


    Wenn der Hund zu weit hinten liegt oder einfach schneller gehen soll wird geschnalzt oder ich sag ,,Aufi !"


    Wenn der Hund anscheinend die Freigabe vercheckt hat, sag ich ,,Sie dürfen"


    Freigabe is hier lediglich ein ,,Ok(ii)"


    Rückruf is ,,komm her!", und ich achte drauf das nur zu nutzen wenn ich erwarte dass es funktioniert.


    Als Abwandlung gibt's noch ,,hier", was bedeutet dass man sich direkt bei mir aufhalten soll bis ich ne Freigabe erteile.


    Mööööglicherweise übertreibe ich es manchmal mit der Diversität meiner Sprach-Kommandos. Aber hey, die Hunde verstehen das also ist das denk ich egal xD


    Naja dann gibt's noch Wörter für anhalten, Seitenwechsel und sowas...




    Übrigens wegen des Freilauf Themas :

    Der Zwerg läuft nach wie vor nicht frei, falls es wen interessiert.

    Liegt aber hauptsächlich einfach daran dass ich nicht seine Hauptbezugsperson bin und ich ihm da nicht 100 % traue.

    So an sich funktioniert der Rückruf zwar gut und er bleibt ohnehin immer recht nah bei einem, weshalb man eigentlich denken müsste dass ich es doch eigentlich mal wagen können sollte....

    Aber ich will bei ihm da einfach kein Risiko eingehen und so an sich wirkt es auch nicht so als ob er das bräuchte. Bei ihm rentiert sich noch nichtmal die Schleppleine wirklich :ka:

    Er könnte durchaus auch mal paar Meter Radius nutzen, aber er bleibt halt trotzdem in der Regel neben meinen Füßen.


    Bei Susi war es so dass sie gern mal hier und da viel in Ruhe schnüffeln gehen wollte, und Lilo will auch ganz gern mal in ihrem eigenen Tempo Strecke machen. Aber er is eben anders irgendwie :pfeif:

  • Sowas wie „noch 5 Minuten, dann gehts ins Bett“ :smile:. Hab ich hier auch, heißt „ist langsam mal gut.“ Kündigt an, dass sie fertig werden sollen mit dem, was sie tun, weil es demnächst weitergeht.


    Wenn sie sofort mit etwas aufhören sollen, dann gibts einen Abbruch. Wenn ich ein Spiel beenden und weiter möchte, löse ich das über ein Aufmerksamkeitssignal (Mopsis) und rufe dann tatsächlich zu mir. Ist hier aber halt auch easy going mit den Zweien.

  • Oder wenn sie schon auf dem Weg zu mir ist und ich sicher gehen kann, dass es hier jetzt nicht mehr schief gehen kann.

    Du freust dich, dass der Hund vollspeed auf dich zu hält, gehst vielleicht sogar freudig in die Hocke, feuerst ihn noch an, lobst ihn - und dann rennt er fett grinsend haarscharf an dir vorbei und rennt weiter in Bögen über die Wiese :pfeif:


    Sookie ist ein Hund, die hat schon mit 11 Wochen einen Radius von 100m und mehr als akzeptabel erachtet, selbst wenn ich dabei außer Sicht ging. Ich nicht. Aus ihrer Sicht war das nicht weit: sie kannte sich aus, sie war (und ist) schnell und im Zweifel hat sie ja auch noch eine Nase. Wenn ich damals nicht umgeschwenkt wäre von "der Hund hat zu schauen, wo ich bin" zu "ich geb dem Hund Bescheid, wenn er zu weit weg ist und folgen soll", hätte sie jetzt vmtl. einen Radius von 500m und mehr. Solange ich nichts sagte, war für sie alles in Ordnung. Und das Hinterherrennen hat ihr auch noch Spaß gemacht - einfach mal richtig Gas geben. Also musste ich ihr sagen, dass ich den Abstand nicht in Ordnung finde. Da Sookie grundsätzlich ein braver Hund ist, hat sie das relativ schnell verinnerlicht und bald brauchte ich immer seltener was zu sagen. Mittlerweile nur noch ganz selten (aber Jin muss ich gelegentlich auch Bescheid geben, dass sie sich zu weit entfernt - also (für die Rasse?) relativ normal). Ich kann heute auch im Wald kommentarlos eine andre Abzweigung nehmen und Sookie merkt das schnell und folgt mir dann von sich aus. Sie hat also durch mein Bescheidgeben gelernt, dass sie einen gewissen Radius halten und auf meine Richtung achten soll (sie hat sicher auch schon vorher auf mich geachtet - nur halt mit den "falschen" Verhaltensweisen reagiert).

  • Wir leben da einfach in einer komplett anderen Welt :ka:


    Hund hat seltener Angst, wenn sie Angst hat kommt sie zu mir anstatt zu flüchten, selbst wenn sie ein paar Meter von mir weg ist kippt sie nicht in den Wildnisüberlebensmodus. Für uns sind das Meilensteine und da steckt die Arbeit drin.

    Danach ist es immer noch ein junger Hund, wenn auch tendenziell in der Entwicklung hinterher, weil man erst Ängste überwinden muss, bevor man Leben kann.

    Kommandos laufen unter ferner liefen, außer ihrem Namen und selbst dafür hat sie weit über 100 Kekse gebraucht, kann sie nix. Natürlich blubbere ich sie voll, weil ich ein Mensch bin, aber mir würde Nichts einfallen wo ich Gehorsam verlangen könnte, weil eben nicht sauber aufgebaut. Das Konzept ist ihr fremd und so richtig damit anfreunden kann sie sich nicht. Körpersprache klappt dafür super. Ist anders, aber nicht unbedingt schlechter.


    Ich fand ja ihre Vorgänger bequemer :pfeif: egal ob Hund wirklich mit irgendwas klar kommt, etwas wirklich sein lässt oder Stress hat, Rückruf regelt das. Um den Rest konnte man sich dann immer noch kümmern.

  • Wenn sich Henning festschnüffelt kommt erst ein „Fertig werden“. Wenn er dann noch zu lange braucht ein „Weiter“, das ich zur Not auch durchsetze.

    Der Rückruf wurde hier sehr erfolgreich in der Pubertät geschreddert. Durch mich, weil ich in einigen Situationen zu optimistisch war. Und durch meinen Mann, weil der in super anspruchsvollen Situationen (im Spiel z.B.) Henning ruft („wollte mal schauen, ob er kommt“ :woozy_face: ).

    Konsequenz: Henning läuft hier nur absolut frei, wenn ich ihm in dem Moment und an dem Tag vertrauen kann und alles übersichtlich ist. Sein Radius ist sowieso sehr klein und er jagt nicht. Bei fremden Hunden, die zu nah dran sind und bei denen ich zu spät reagiere, würde er wahrscheinlich abzischen. Aber deshalb läuft er auch nur in übersichtlichen Gebieten komplett frei. Dadurch hat er keine Erfolgserlebnisse und ich kann dennRückruf wieder festigen.

    Habe jetzt zum Ende der BuS noch mal aufgerüstet was Superleckerlis angeht. Habe endlich so eine Schlecktube. Denn alles andere (Käse, Wurst) wird von mir sowieso auch mal für Hundeschule missbraucht und verliert dadurch an Besonderheit. :woozy_face:


    Ansonsten zu dem alles stehen und liegen lassen, wenn ich rufe: Mit sehr sorgfältigem Training geht das bestimmt auch bei Henning. Aber es geht total gegen seinen Charakter und seine Genetik. Deshalb ist mir ein gut sitzendes Stopp-Signal wichtiger (was gewisse andere Erwachsene hier im Haushalt leider auch inflationär und ohne Konsequenz gebrauchen :zipper_mouth_face: ). Dann muss er sich vom Reiz nicht abwenden und ich sammle ihn ein (er ist ja eh nur ein paar Meter entfernt). Und ohne Reiz ist es beim Rückruf nicht so wichtig, dass er unmittelbar kommt. Dann ist es mir egal ob er einmal schaut oder zu Ende pinkelt und dann gemütlich los trabt. Ich bin aber auch Typ pareto-Optimum. Ich trainiere so, dass es für uns klappt ohne zu hohe Ansprüche.

  • Ich nutze einen echten Rückruf so gut wie nie. Unser Hauptkommando im Freilauf ist das Stopp. Manchmal dreht er daraus freiwillig um und kommt zu mir, meist bleibt er stehen und wartet, dass ich anleine. So in der Interaktion mit anderen Hunden brauche ich eigentlich nur seinen Namen und er kommt. Ganz selten, letztens bei Wildsichtung nutze ich zuerst das Stopp, weil ich das bombensicher aufgebaut habe, und dann einen Rückruf. Wie viele hier, habe ich dafür mehrere Bezeichnungen und rede in ganzen Sätzen. Die Tonlage muss allerdings stimmen. Kommt allerdings alle hundert Jahre vor.

    Ja, in der Pubertät hat vieles nicht geklappt und ich dachte auch immer: oje, Kommando kaputt gemacht. Nö. Macht er trotzdem zuverlässig. Also ich würde das auch nicht so pauschal sagen, dass man sich ein Kommando kaputt macht, bloß weil es in schwierigen Pubertätszeiten mal nicht funktioniert.

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