Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13

  • Collies brauchen einfach keinen Grund, um Geräusche zu machen. Isso. Nando, auch meine Jules war es, ist im Grundstück laut. Sobald wir raus gehen ist er ruhig. Also fremde Menschen, die wir treffen, würden auch denken, dass er total ruhig ist.

    Ja klar, das ist hier auch nur eine Momentaufnahme. Keine Ahnung wie die draußen-ruhig Collies im Haus sind. Aber es gibt ja auch die, die draußen schon sehr mitteilungsbedürftig sind 😅


    Also Lucifers großes Problem, bzw meins mit ihm, ist die Reizoffenheit. Das ist wirklich ne Hausnummer. Der Zwerg ist auch reizoffen, auch da hat es gedauert bis er so seine Schubladen beschriftet hatte, wo er Reize einsortiert. Lucifer kann es (ich hoffe noch) nicht.

    Bei ihm ist es nur unterwegs ein Thema. Zuhause ist er ein ruhiger, entspannter Geselle, latscht nicht hinterher und ist gechillt.

    Wir machen ja Mantrailing, auch da kann er sehr laut werden. Etwas, was ich von Emil nicht kannte. Hat der gearbeitet, war das Hirn an und der Schnabel zu.


    Hier mal ein Video des Grauens. Wir sind auf dem Feld Gassi und in etwa 50 m Entfernung kreuzt eine Hundegruppe. Lucifer sitzt und löst das auch nie selbstständig auf. Er hatte NIEMALSNICHT Hundekontakt auf diesem Feld. NIE NIE NIE. Und ich verzweifle manchmal dran, dass er dennoch so ein Faß aufmacht.




    Ich arbeite, gerade wenn wir in bewohntem Gebiet unterwegs sind, sehr viel mit Management über Gehorsam. Konzentriert er sich auf mich und geht Fuß, dann schaffen wir nahezu ruhige Runden. Aber er soll ja auch schnüffeln und Hundedinge machen und das klappt oft nicht wirklich leise.

  • Bei Sookie erwacht so langsam der Jagdtrieb. Es ist nicht mehr das welpische Anspringen auf Sichtreize, es ist eine andre Ernsthaftigkeit dahinter und sie beginnt abzuwiegen, ob es sich lohnt (z.B. fliegender Vogel am Himmel wird noch interessant beäugt, aber man sprintet nicht mehr los).


    Heut am Ende vom Gassi ist sie losgeschossen, weil in Entfernung Vögel (Enten, Gänse o.ä,) aufgeregt lärmten - ein Pfiff und sie ist auf dem Absatz umgedreht :herzen1:


    Auf dem Rückweg, fast am Ende der Runde, hab ich dann den Fehler gemacht, zu denken, Sookies Lossprinten sei nur der Versuch, einen weiteren Rückpfiff zu provozieren. Ja. Ne. In der beginnenden Dämmerung habe ich nicht erkannt, dass 50m weiter auf der Wiese ein Schwarm Vögel (vmtl. Drosseln) saß. Nunja, für die Zukunft weiß ich: wenn der kleine Hund lossprintet, pfeifen. Auch wenn ich "nichts" sehe. Zumal, wenn Sookie vorher scho mal interessiert in die Richtung geschaut hat.

  • Wie lange gilt denn hier ein Hund als Junghund? Ich würde gerne manche (plötzliche) Verhaltensweisen auf die Pubertät schieben aber ich denke die ist mit 2 Jahren bei nem Frenchie schon durch :rollsmile: :fear:


    (Frage für einen Freund :pfeif: )

  • Ja das schon, war auch eher mit einem Augenzwinkern gemeint.


    Viele reden ja von richtigen Entwicklungsschüben nach den Läufigkeiten, die konnte ich bisher nicht beobachten.

    Unabhängig davon:


    Ruby ist heute vom Hof runter über die Straße gerannt (wie von der Tarantel gestochen) hat eine fremde Frau einmal umrundet (die netterweise unsere Verzweiflung gemerkt hat und versuchte Ruby einzufangen wegen der Hauptstraße in unmittelbarer Nähe) und kam völlig verwirrt wieder zurück in den Hof geschossen (wir sind natürlich hinterhergerannt).


    Ich habe wirklich absolut keine Ahnung was das sollte, v.a. da sie um vom Hof zu kommen einen Weg nehmen muss den sie noch niemals nicht betreten hat/betreten durfte (auch damals noch aversiv abgebrochen)


    Nachdem ich mich von dem riesigen Schreck erholt hab und mich auch tausendmal bei der Frau entschuldigt hab (ist ja nix passiert aber die muss sich auch sonst was gedacht haben) hat Ruby bis auf weiteres also nun auch die 3 Minuten Leinenknast die wir vorm Auto zur Haustür laufen, zumindest bis das endlich mal eingezäunt ist.


    Sie wird wohl nie ein "treuer Hofhund" wie all ihre Vorgänger aber damit hab ich mich eh schon längst abgefunden. Mich wundern nur ihre plötzlichen Aussetzer die sie manchmal an den Tag legt und die für mich so unberechenbar sind. Ich zweifel manchmal trotz all des Trainings dass sie je ein verlässlicher Hund wird. :???: Auskotz ende.

  • Auf Grund der Dynamik muss ich mich allerdings fragen,ob meine Knöchel und das Inventar das genau so sehen. :lol:

    Frag mal meine Nachbarinnen |)

    Darko liebt das Teil bis heute! Obwohl ich versehentlich L statt S gekauft habe und der Wobbler daher etwas überdimensioniert für die Menge an Hund ist - auch wenn der Terrier das anders sieht :lol:

  • Momentan nehme ich alle drei Hunde mit in die Arbeit und Eexpa findet das absolut schrecklich, wie so ein Teenager der sich für seine Eltern schämt. Ich mein, er hat schon auch Recht, Nextic ist heute in der Früh auf das Kartenhaus gesprungen und hat den (offenen) Leckerlikübel plündern wollen (Eexpa war empört), Xaco hat Eexpa in aller Öffentlichkeit vor allen anderen Hunden die Ohren geputzt und Nextic hat es dann auch noch gewagt, Eexpas super coolen Imponiertrab am Zaun mit einer grantigen Zurechtweisung zu unterbrechen. Eexpa ist glaub ich ganz froh, wenn er am Montag wieder alleine in die Arbeit darf :lol:

  • Ist dieses Gekreische und Gejodel beim Collie eigentlich Linienabhängig?

    Eine gewisse Geräuschkulisse kaufst du bei einem Collie immer mit. Viele Collies haben dann gerade in jungen Jahren eine Frustrationstoleranz im Minusbereich und sind gleichzeitig sehr reizoffen.

    Wie ausgeprägt das ist und wie sie sich äußern, ist unterschiedlich.


    Mein KHC kreischt zB nicht. Aber er fiept. Leidenschaftlich. Sobald wir länger als ein paar Sekunden irgendwo stehenbleiben. Manchmal sogar beim Laufen, wenn er einem Geruch nachgehen will, aber durch die Leine eingeschränkt ist :rollsmile: (und falls das jemand denkt: Doch, natürlich haben wir Ruhe und Aushalten geübt. Ich weiß nicht wie viele Stunden ich schon auf Bänken und Parkplätzen saß, damit er sich in Ruhe mit Reizen auseinandersetzen konnte).


    Drinnen ist er total entspannt. Egal wo, ob in Restaurants, im Wartezimmer beim Tierarzt oder in fremden Wohnungen. Das Thema besteht bei uns ausschließlich draußen. Und auch da nur, wenn wir in Bewegung sind. Wenn wir erkennbar irgendwo bleiben, zB am See oder auf dem Hundeplatz, ist er ruhig.


    Muss sagen, ich hatte die Reizoffenheit nicht so hoch eingeschätzt. Bei nem Aussie hätte ich damit gerechnet, bei nem Collie nicht so.


    physioclaudi : In dem Video ist Luci aber noch recht human, finde ich :nicken:

  • Ich freue mich ja auf mein jodelndes, kreischendes, fiependes und meckerndes Fellknäuel :nicken: Chaplin hat mich was das angeht MEHR als abgehärtet und der war schon Senior und hatte trotzdem ein Frustrationstoleranzlevel von -9000, reizoffen war er aber komischerweise Null


    Eure tollen Videos und Beschreibungen halten mich auch gut davon ab mir Hoffnungen in die falsche Richtung zu machen haha :lol:


    Ruby ist so ein geräuschloser Hund dass ich manchmal schon vergesse dass Hunde eigentlich sehr gesprächig sein können.

  • Henning kann sich auch gut beschweren und jammern. Er jodelt nicht und bellt auch nicht. Aber fiiiieep fiiieep! Wenn er an anderen Hunden vorbei muss und sich fügt, muss er zumindest seinen Unwillen ausdrücken.


    Wobei ich ja da drüber froh wäre, wenn es immer ist. Wir hatten es diese Woche schon zum zweiten Mal, dass ich mit ihm wegen eines anderen Hundes umdrehen musste. Normal gelaufen, alles gut. Hund kommt von vorne und er dreht richtig auf. Dass er etwas aufgedreht ist kenne ich ja. Aber so? Beide Male war er an der Flexi und ist ein paar Meter vor gelaufen. Er bleibt dann auch stehen, so dass wir gemütlich zu ihm aufschließen können und die Leine auf kurz verriegeln. Aber bei beiden wurde er hüpfig und wollte sich gar nicht wegbewegen. Und da gehe ich kein Risiko ein und drehe lieber um.


    Aber was kann der Grund sein? Einmal früh morgens, einmal nachmittags. Einmal hatte er noch „Druck“ vorm Geschäft, einmal nicht. Zwei unterschiedliche Stellen. Beides waren allerdings mir unbekannte Hunde - läufige Hündinnen oder kurz davor/danach?

    Waren nur die zwei mal so schwierig, sonst gleiche Abläufe und es klappt.


    Na ja. Die Flexi bleibt jetzt eh mehr im Schrank. Eine Weile brauchte er das entspannte Laufen auch innerorts, aber wir sind zu bequem geworden und man merkt, dass seine geistige Auslastung weniger geworden ist. Er hat in den letzten Wochen auch mehr Kapazitäten freigeschaltet. Also innerorts wieder mehr mit kurzer Leine und Leinenführigkeit forcieren. Und dann bewusst an Orte fahren, wo er ganz frei laufen kann oder zumindest mit Schlepp (im Moment Tagesform, wie sehr er mich beachtet). Und wenn dann der Hundekurs wieder beginnt, spielt sich das ein oder andere vielleicht wieder mehr ein.

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