Fragen und Austausch zum Hundeführerschein

  • Warum macht ihr denn diese Hundeführerscheine? Außer jetzt mal an die Leute aus Niedersachsen die das als Neuhundehalter*in machen müssen. Hat das irgendwelche Vorteile für euch oder einfach "just for fun"?


    Ich hab mir mal die Stufe 1 vom BHV durchgelesen und ich bin mir sicher dass ich mit beiden Hunden durchfallen würde :lol: . Und das ist auch nichts was man eben mal lernen kann.

  • Menschenansprache/Begrüßung interessieren. Das ist derzeit (er ist aber auch "erst" knapp 9 1/2 Monate alt) so unsere größte Baustelle. Wenn Menschen ihn ignorieren, ist alles fein, aber wenn ihn jemand anspricht, fühlt er sich direkt veranlasst, dem Menschen seine überschwängliche Zuneigung zukommen zu lassen und ich sehe das im Geiste schon auf den Prüfer zukommen |)

    Die Zeit arbeitet für dich. Da kommt mit zunehmender Reife noch viel Verbesserung quasi von selbst. Und natürlich auch durch unterstützendes Üben.

    War zumindest bei meiner Cara so, die lebenslang gerne mit Leuten geflirtet hat, aber nicht ungebremst wie im jugendlichen Überschwang mit 9 Monaten. Sie ließ sich zunehmend besser kontrollieren und im Erwachsenenalter war das kein Problem mehr.


    Im Welpen- und Junghundealter war unerwünschtes Leute begrüßen aber eines unserer großen Erziehungsthemen.

  • Ist das auch die, die von der Leinenpflicht befreien kann? Mich würde grad so das Themenfeld um Menschenansprache/Begrüßung interessieren. Das ist derzeit (er ist aber auch "erst" knapp 9 1/2 Monate alt) so unsere größte Baustelle. Wenn Menschen ihn ignorieren, ist alles fein, aber wenn ihn jemand anspricht, fühlt er sich direkt veranlasst, dem Menschen seine überschwängliche Zuneigung zukommen zu lassen und ich sehe das im Geiste schon auf den Prüfer zukommen |)

    Das haben meine alle in dem Alter gemacht. Meine jetzt 11 Monate Hündin kann Menschen ganz wunderbar "auf Augenhöhe" begrüßen. :lol:

  • Noch eine Anekdote aus der Prüfung mit meiner Aina. DER Hüpfdoing bei dem Thema hier schlechthin. Sie sieht auch jetzt mit sechs immer noch aus wie ein Junghund, daher sind die Menschen dem noch jungen Hund bei dem Thema immer sehr milde gestimmt gegenüber und trösten mich mit "der lernt das bestimmt noch", wenn mir das Teilchen mal wieder durchgerutscht ist und sein Programm abzieht. |)


    Für den Hundeführerschein habe ich das natürlich fleißig geübt, aber wir sprechen da von so einem Zustand wie bei einer Feder, die immer strammer gespannt wird. Die Frage ist bloß, wann sie losschnellt.


    Zu Beginn der Prüfung verkündete die Prüferin am Ende ihrer bis dahin so nett wirkenden Ansprache noch, dass es für sie einen Grund gibt, bei dem der Hund SOFORT durchfällt. Nämlich, wenn sie angesprungen wird. Oder jemand anderes. Ich (und eine andere Teilnehmerin mit im Grunde gleichem Modell im Labbi-Kleid) wurden ganz bleich. :flucht:


    Meine Güte, was haben wir geschwitzt bei der Prüfung. Ich redete mir vorher schon gut zu, dass durchfallen ja bestimmt nicht schlimm sei. So als Trainerin des Ganzen. :emoticons_look: :headbash: Boah ey, ich habe die so engmaschig angeleitet wie noch nie. Sie durfte in Nähe von Menschen keinen einzigen unbeaufsichtigen Schritt machen. Und, sobald es möglich war, bin ich weg von allem was Menschlich war. Der Labbi ist übrigens einmal durchgegangen im Freilaufteil, hat aber beim Anspringen den Menschen nicht berührt. Das gab dann nur jede Menge Punktabzug.

  • Warum macht ihr denn diese Hundeführerscheine? Außer jetzt mal an die Leute aus Niedersachsen die das als Neuhundehalter*in machen müssen. Hat das irgendwelche Vorteile für euch oder einfach "just for fun"?


    Ich hab mir mal die Stufe 1 vom BHV durchgelesen und ich bin mir sicher dass ich mit beiden Hunden durchfallen würde :lol: . Und das ist auch nichts was man eben mal lernen kann.

    Ich würde das „just for fun“ machen - als zielgerichtete Beschäftigung mit meinem Hund, als Motivation, meinen Hund und mich noch besser auf Situationen vorzubereiten, die in meinem Alltag durchaus auch mal vorkommen, und daher als (für mich) sinnvollere Alternative zu irgendeinem „richtigen“ Hundesport.


    Ich finde es ja schon überraschend, wie viele hier meinen, dass ihr Hund das nicht schaffen würde - was genau von Stufe 1 des BHV-Hundeführerscheins kann man denn nicht „mal eben lernen“? (Prüfungsordnung: https://www.hundeschulen.de/im…an_Stufen_1-3_2018-08.pdf ) Da muss der Hund doch im Prinzip nur in unterschiedlichen Umgebungen an der Leine laufen und sich vom Besitzer anfassen lassen?

  • BHV (Quelle)

    "Bei der Stadt Hannover, Hamburg und Berlin kann durch das Ablegen der Stufe 3 einer BHV-Hundeführerschein-Prüfung eine erweiterte Freilauf-Erlaubnis im Stadtgebiet erwirkt werden." "Die Gemeinde 16341 Panketal gewährt Hundehalten, die den BHV-Hundeführerschein bestanden haben, ein Jahr lang eine Ermäßigung von 50% auf die Hundesteuer"


    IBH (Quelle)

    "Anerkennung als behördlicher Sachkundenachweis und Verhaltens-/ Wesenstest gemäß dem Landeshundegestz in NRW (LHundG NRW)

    Anerkennung als behördlicher Sachkundenachweis gemäß dem Niedersächsischem Hundegesetz (NHundG)

    Anerkannt als gleichwertige Prüfung zur Leinenbefreiung nach dem Hamburger und Berliner Hundegesetz

    Nachweis für angehende Besuchshunde-Teams als Basisqualifikation zur Weiterbildung zum Einsatz des Hundes z.B. in Seniorenheimen, Kindergärten oder Schulen"


    Für mich war es damals auch ein nettes Ziel, um darauf hinzuarbeiten. Ich wollte außerdem mal eine "Prüfungssituation" mitmachen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Hund ja grad ein Jahr und war auch mit der HuSchu/Trainerin sehr zufrieden. Die Probleme, die man zur Zeit (noch) mit seinem Hund hat kann man ja bis dahin trainieren bzw. vor der Prüfung absprechen, wenn man bestimmte Dinge anders handhaben möchte.

  • Darf man Futterverstärkung benutzen? 🤔 Weil Clicker sind erlaubt und bei Verboten steht sinnhaft "alles was dem Hund Schaden zufügt".


    Nur der Clicker ohne Belohnung bringt mir recht wenig *grübel*


    Zu der Frage was denn an so Prüfungen problematisch ist: also für mich ist es halt schwierig weil Ruby ohne entsprechendes Management und "Zuwendung" nenne ich es mal weiterhin stark leinenaggressiv ist. Wenn dann da sowas steht wie "Benehmen ggü anderen Hunden wird beurteilt" sieht es halt schlecht aus und ich kann das direkte Sozialverhalten von ihr nur bedingt trainieren. Das ist ein Prozess über Jahre... (bei uns).


    Bei Menschen ist das Problem, dass sie sofort herumfiddelt wenn der Mensch sich "falsch" verhält, nix dramatisches aber wirklich gut stehe ich damit auch nicht dar, da die einzige Lösung bei sowas momentan Abstand Vergrößern ist oder halt Futter auf den Boden (was ja ggf gar nicht erlaubt ist).


    Dann wiederum wurde hier gesagt es kommt gar nicht so sehr aufs Benehmen des Hundes an sondern wie der Halter damit umgeht, unter der Prämisse würden wir vermutlich auch ohne Training bestehen (Hochmut und Fall und so...)


    Und zu der Aussage dass manche hier den Anspruch stellen sowas ohne Training einfach bestehen zu wollen: ne das nicht, keinesfalls aber das ist ja keine Begleithundeprüfung die ich machen KANN sondern für einige Menschen / Bundesländer ein MUSS diese innerhalb eines Jahres abzulegen und wenn ich mir so anschaue was ich trotz aller Mühe mit Ruby in einem Jahr erreicht habe ist das für unsere Alltag zwar viel aber für so eine Prüfung (sollte das explizite "Benehmen" des Hundes tatsächlich eine riesen Rolle spielen) eben absolut nicht ausreichend.


    Ein bisschen würde es mich ja schon Reizen also so als Ansporn kann ich es mir definitiv vorstellen.


    Mir ging es bei meiner Fragestellung halt v.a. um die wirklich "problematischen" Hunde die bspw artgenossenunverträglich sind oder sich nie und nimmer von fremden Menschen mal eben anfassen lassen würden. Da ist ein Jahr Training halt gar nix in meinen Augen.


    Aber hier wurde ja schon gesagt dass sich für solche Fälle immer Lösungen gefunden haben und mit viel Verständnis reagiert wurde.

  • Naja es ist die Frage von welchem Führerschein du redest. Bei dem Pflichtführerschein in Niedersachsen musst du ja überhaupt nicht mit deinem artgenossenagressiven Hund antreten. Das ist halt wie vorher die Theorieprüfung eine Prüfung des Hundehalters und nicht des Hundes. Bei anderen Führerscheinen kommt es halt auf die Prüfungsordnung an was da an Belohnung, Management usw noch erlaubt ist. Und da hat man dann ja auch keinen Zeitrahmen von einem Jahr nach Anfang der Hundehaltung in dem die Prüfung abgelegt werden muss, da hättest du ja viel mehr Zeit Probleme anzugehen.

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