Fragen und Austausch zum Hundeführerschein

  • Wir haben den HF hier in BW beim BHV gemacht. Finde ich machbar, trainieren mussten wir schon dafür, klar.


    In unserem Fall war die Prüfung draußen direkt an einem Bach entlang - ich habe Blut geschwitzt. Der Prüfer hatte zum Glück ein Herz für Wasserratten. Prüfungsordnung kann man beim BHV nachlesen:


    Hundeführerschein


    Prüfungsteile wurden bei uns alle einzeln abgenommen, erst drinnen, dann Auto ein-/aussteigen, dann draußen im öffentlichen Spaziergänger-Gebiet Sitz, Steh und das ganze Gedöns, Ablenkung durch Mensch, Hund, Radfahrer usw., anschließend belebte Innenstadt, Bankfiliale usw.


    Wirklich "gebraucht" haben wir ihn nicht, allerdings gibt die Kommune hier 200 Tacken dazu, wenn man besteht. Und den Schein in der Tasche zu haben, ist einfach nett. Sollte es mal zu einer doofen Situation kommen, kann ich wenigstens nachweisen, dass der Hund Manieren hat.


    Emmi "arbeitet" demnächst als offizieller Besuchshund im Pflegeheim, das läuft hier ebenfalls über die Stadt - dafür finde ich es halt auch nicht verkehrt.


  • Wie sinnvoll ist so ein Führerschein? Ich bin dagegen, dass sich der Staat so weit ins Privatleben hineinmischt. Wie schon gesagt wurde: Was passiert mit den Hunden, die durchfallen? Momentan vielleicht noch gar nichts, aber wer weiß schon, wie sich das in Zukunft entwickeln könnte.


    Zudem sind solche Regeln sehr geeignet, zusätzlich Unfrieden zu stiften, weil sich manche mit Verweis auf ihr vermeintliches Expertentum trotzdem schlecht benehmen. Oder weil sie glauben, sie könnten die Fähigkeit anderer Leute beurteilen, da sie mit ihrem scheintoten Mops (als Metapher gemeint) den Führerschein bestanden haben.


    Vielleicht wäre aber so eine Art Knigge sinnvoll, in dem Regeln aufgeführt sind, die jeder höfliche Mensch sowieso befolgt. Zum Beispiel: Keine Flexileine quer über den Bürgersteig spannen, wenn Menschen oder Hunde in Sicht sind. In Auflaufgebieten keine Bälle oder Stöckchen in Hundegruppen werfen, Kot und ausgekämmtes Fell wegräumen, Hunde nicht anspringen lassen, nicht bei anderen Hunden aufreiten lassen, oder auf was auch immer man sich da einigen will.


    Denn das Problem für die Gesellschaft ist es ja nicht, wenn ein Hund schlecht erzogen ist, sondern wenn einem schlecht erzogenen Hund zu viele Freiheiten erlaubt werden.


    So einen "Knigge" könnte jede Stadt als illustrierte Broschüre herausbringen und an Neuhundehalter versenden. Vielleicht käme es dann auch seltener zu Streitigkeiten, denn was richtig ist, steht ja im Knigge - analog zum Duden, auf den sich jeder bezieht, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten über die korrekte Rechtschreibung kommt.

  • Vielleicht wäre aber so eine Art Knigge sinnvoll, in dem Regeln aufgeführt sind, die jeder höfliche Mensch sowieso befolgt. Zum Beispiel: Keine Flexileine quer über den Bürgersteig spannen, wenn Menschen oder Hunde in Sicht sind. In Auflaufgebieten keine Bälle oder Stöckchen in Hundegruppen werfen, Kot und ausgekämmtes Fell wegräumen, Hunde nicht anspringen lassen, nicht bei anderen Hunden aufreiten lassen, oder auf was auch immer man sich da einigen will.


    Denn das Problem für die Gesellschaft ist es ja nicht, wenn ein Hund schlecht erzogen ist, sondern wenn einem schlecht erzogenen Hund zu viele Freiheiten erlaubt werden.

    Um so Zeug geht es ja prinzipiell bei der praktischen Prüfung in Niedersachsen, also dass ich mit dem Hund keine anderen Tiere oder Menschen gefährde. In der Form finde ich das tatsächlich relativ sinnvoll, wenn es denn auch wirklich ernstgenommen wird, also die HH auch wirklich den Führerschein machen und das auch überprüft wird. Das ist wieder ziemlich abhängig von der jeweiligen Gemeinde. Hier gibt es bei der Anmeldung des Hundes nur einen Zettel mit auf dem steht dass man als Ersthundehalter den Führerschein braucht, überprüft oder auch nur nachgefragt (Theorie müsste man ja eigentlich schon haben) wird da bei uns nix. So ist das dann halt auch irgendwie sinnbefreit. Hab nämlich den Eindruck die Menschen die sich brav ans Gesetz halten wäre oft auch ohne die Führerscheinpflicht

    unauffälligen HH. Und die Chaoten mit denen es Probleme gibt scheren sich dann auch nicht um den Führerschein.

  • Sinnvoll oder nicht, in Niedersachsen ist der Hundeführerschein Pflicht für alle Neuhundehalter.


    Andere Modelle des HFS, die eher einer Gehorsamsprüfung gleichen, sind keine Pflicht, können aber Vorteile wie eine Befreiung von der Leinenpflicht in öffentlichen Grünanlagen bringen. Das ist in meiner Stadt der Fall, das ist aber eine Sache der einzelnen Kommunen ob sie sowas anbieten oder nicht.


    Das ist der Grund, warum ich mich für den HFS interessiert habe, ich habe dann aber, weil ich in den Hundesport wollte, doch die BH gemacht.


    Wie schon gesagt wurde: Was passiert mit den Hunden, die durchfallen?

    In Niedersachsen kann man den HFS sogar mit einem anderen Hund machen, wenn der eigene damit überfordert wäre, zB ein Angsthund. Es geht hier rein um das Verhalten des HF.

    In allen anderen Fällen passiert genau gar nichts mit dem Hund. Wenn man möchte, kann man die Prüfung so oft wiederholen, wie man mag, sofern man einen Sinn darin sieht.

  • Ich hab den Sachkundenachweis, der in Niedersachsen Pflicht ist.

    Man findet alle Fragen für die theoretische Prüfung online und kann sich drauf vorbereiten. Manche fand ich… fragwürdig.

    Die praktische Prüfung hab ich mit mindergut erzogener, ca. einjähriger Hündin gemacht :hust:


    Dabei lag der Fokus nicht auf dem Hund, sondern darauf, ob ich den Hund durch die Öffentlichkeit führen kann, ohne andere zu belästigen. Ich meine, mit Futter belohnen war erlaubt, locken nicht. Ich fand die Anforderungen echt nicht hoch, das waren eher so Grundkenntnisse.


    Grundsätzlich halte ich das für keine schlechte Idee, wenn eine minimale Auseinandersetzung mit Hunden für Halter zur Pflicht wird. Den Nachweis der praktischen Prüfung musste ich allerdings nirgends vorzeigen. Ebenso kenne ich etliche HH, die noch nie von der Pflicht zur Registrierung und Haftpflichtversicherung gehört haben.

    Und es fehlt mir an wissenschaftlich fundierter Standardisierung.

  • Sinnvoll oder nicht, in Niedersachsen ist der Hundeführerschein Pflicht für alle Neuhundehalter.

    Das ist es aber auch, für neuhundehalter, ich müsste ihn nicht machen weil ich nachweisen kann das ich jahrelang Hunde gehalten habe


    Ich hab oben ja geschrieben das es ein paar Dinge gibt die gegen meine persönlichen Präferenzen gehen, weshalb ich es da auch nicht als sinnvoll erachte sowas dann mit meinem Hund zu trainieren

  • In Niedersachsen kann man den HFS sogar mit einem anderen Hund machen, wenn der eigene damit überfordert wäre, zB ein Angsthund. Es geht hier rein um das Verhalten des HF.

    Irgendwie finde ich das auch unzufriedenstellend.

    Denn warum mein Hund das nicht könnte, da kann ich ja sonstwas behaupten. Könnte ja auch sein, dass der nicht bestehen würde, weil der alles attackieren will und mich dabei immer halb über die Straße schleift. Dann leg ich also mit Ommas halbblindem Dackel die Prüfung ab, hab den Schein und geh dann mit meiner Bestie weiter laufen - das macht die Welt doch kein bisschen sicherer.


    Es müsste halt vorher geklärt werden, was der jeweilige Hund kann - die meisten Hunde werden ja nach einem Jahr beim Halter zumindest kurz Gassigehen, oder? Oder es müsste dann jemand den Hund zuhause einschätzen.

    Ist aber vermutlich zuviel Aufwand.

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