Der Wolf-Hund-Vergleich

  • In den Abruzzen haben die Wölfe auch zeitweise auf Müllkippen von Spagetti und Pizza gelebt, zusammen mit wilden und halbwilden Hunden. Ob es gesund war - keine Ahnung.

  • Viel von unserem Gruppenverhalten, vor allem auch den Abgrenzungsverhalten gegenüber anderen Gruppen, aber auch viel vom Adoleszenzverhalten und der Kindererziehung fußt also wohl auf evolutiv sehr alten Verhaltensweisen und wird weit weniger vom Intellekt getragen, als wir meist annehmen oder es gerne hätten. Leider, denn in zu vielen Aspekten verhalten wir uns auch heute noch viel mehr wie ein Schimpanse, als wie ein vom Intellekt bestimmtes Wesen.

    Ist man da eigentlich weiter beim Thema Betrachtungsbias bei dem Thema?
    Ich bin da vor kurzem kurz drüber gestolpert und weiß leider auch nicht mehr genau worum es ging und wo.

    Aber Teil davon war glaube ich, dass verschiede Skelette die mit Jagd in Verbindung gebracht wurden, seit Entdeckung als männlich deklariert wurden.
    Weil weiß man ja Jäger gleich männlich.

    Als man die Knochen und die DNA untersuchte, stellte sich raus das es gemischte Gruppen waren.
    Der Punkt war, dass auch Wissenschaftler Menschen sind und Ergebnisse durch eine Brille betrachten. Und manchmal die Interpretation der Vergangenheit mehr mit aktuellen Glaubenssätzen zu tun hat, als einem lieb wäre

  • Zu den "Vergleichen" der Futtermittleindustrie... naja, das ist halt Werbung. Die würden uns alles erzählen, so lange es ihre Produkte verkauft. Da Korrektheit zu erwarten, ist etwas utopisch. Die verkaufen uns auch Milchschnitte und Nahrungsergänzungspülverchen als gesund.

    Das Stimmt natürlich aber dennoch ist es ein sehr mächtiges Instrument zur allgemeinen Meinungsbildung und das ist es was ich daran so "hasse".


    Wenn überall in der Werbung steht "kein Getreide, hoher Fleischanteil" dann überträgt sich das Bild von den bösen pflanzlichen Zutaten auch auf den noch so unbedarften Halter der sich vorher noch nie Gedanken darum gemacht hat und so ist der Teufelskreis perfekt. Der Halter findet was er sucht und ist glücklich darüber und der Markt ebenso. Bisschen wie der Huhn/Ei Vergleich was war zuerst da der Halter der mehr Fleisch wollte oder die Futtermittelindustrie die uns erzählt hat dass mehr Fleisch automatisch besser sei?


    Langsam findet ein Umdenken statt was ich sehr begrüße.


    Bei Milchschnitte hingegen gehe ich vorsichtig davon aus dass sich 95% darüber Im klaren sind dass sie da gerade nen Genusseinkauf tätigen und nichts für ihre Gesundheit tun (egal wie oft die Werbung das behauptet). Aber dass man den Hund so und so ernähren müsse (nur ein beispiel) denkt die Masse an Menschen ja WIRKLICH ernsthaft so und verteidigt das auch vehement weil "steht ja überall so und klingt ja logisch".

  • Aber letztens viel der Satz auch in einer Diskussion um das Thema alleine bleiben... Wölfe müssen nämlich nie alleine bleiben, dementsprechend ist es auch unnatürlich für den Hund...

    Auch hier wieder: So pauschal ist das Blödsinn, aber:

    Die meisten (jungen) Hunde bleiben nicht gern allein. Sie haben Stress, wenn sie dazu gezwungen werden. Sie müssen das Alleinbleiben erst nach und nach lernen. Manche Hunde haben Zeit ihres Lebens damit ein großes Problem oder lernen es nie.

    Die meisten Hunde gehen, wenn sie wählen dürfen, lieber mit ihrem Menschen oder ihrer Hundegruppe mit, als allein daheim zu bleiben.

    Warum ist das so?

    Weil der Hund vom Wolf abstammt und der Wolf ein soziales Tier ist. Er geht während langer Perioden in seinem Leben enge Bindungen zu Artgenossen ein und bleibt eng mit ihnen zusammen.

    Diese Eigenschaft haben auch die Menschen bei ihrem Haustier Hund geschätzt und gefördert.


    Wer einen Hund anschafft, muss damit rechnen, dass dieses Lebewesen erst einmal nicht allein bleiben kann, dass es Alleinbleiben lernen muss und es möglicherweise nie für lange Zeiten am Tag können wird. Es gibt auch Ausnahmen, aber ob man so eine erwischt, weiß man vorher nicht.

  • Die Unterschiede alleine von Wolfswelpen zu Hundewelpen sind immens und zeigen sehr beeindruckend was Domestikation und Zucht eigentlich bedeutet. Laut meiner Recherche hat die Fütterung von Kohlenhydrate das gemeinsame Leben mit dem Hund erst richtig eingeleutet. Das ist so Ironisch dass die Futtermittelindustrie mir weiterhin tagtäglich weiß machen will wie böse Getreide ist und dass 90% Fleisch = gute Qualität bedeutet (natürlich weiß ich dass die Industrie sich nur den allgemeinen Wünschen des Marktes anpasst und viele wollen eben genau DAS).

    Getreidefrei bedeutet ja nicht gleich 90% Fleisch und keine Kohlenhydrate. Kartoffeln/Süßkartoffeln etc. bringen auch genügend KH rein, sind aber halt kein Getreide.

  • .Aber leider sind viele Leute für Verständnis auf diese Vergleiche angewiesen und da ist es mir persönlich 100mal lieber, der Vergleich wird zum Wolf gezogen, denn zum Menschen.

    Ich sehe das auch so. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Hund und Wolf - aber wenn jemand eine Schablone braucht, um Verhalten seines Hundes zu deuten? Dann ist Wolf definitiv die bessere Wahl als bspw. (anderer Leute) Kleinkinder.


    Hauptproblem ist, dass die wenigsten Menschen wirklich viel über Wölfe wissen.... also sehr, sehr fix einfach nur Klischees nachplappern - und dass auch wenn Hund und Wolf sehr eng sind, es eben doch (bspw. bei der Ernährung) Unterschiede gibt.

  • Darf ich fragen warum da so eine Abneigung gegen hast? Zumindest klingt es so heraus. Im Rahmen deines Berufes kann es bestimmt auch mal nervig/nachteilig sein, wenn Stammtischparolen diesbezüglich hervorgeholt werden, aber darüber hinaus macht ein Vergleich doch oft Sinn bzw. ist nachvollziehbar.


    Es gibt nunmal viele Parallele und viel hündisches Verhalten lässt sich besser verstehen und auch lenken, wenn man weiß wo es herkommt und welche Gründe es hatte.

  • Tja, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich... |) :hust:


    Der Hund ist dem Wolf zumindest evolutionstechnisch näher als dem Menschen und das sollten wir nicht vergessen.


    Damit meine ich u.a., den Hund nicht zu vermenschlichen, ihm die Tiergefahr nicht abzusprechen und so weiter. (sie einzufärben, damit sie besser zum eigenen Stil passen, ihnen Krallen zu lackieren etc. auch)


    Thema Futter - viel Fleisch oder wenig Fleisch?


    Es scheint tatsächlich Hunderassen zu geben (gerade bei Nordischen höre ich das häufig), daß sie Getreide gar nicht und Kohlenhydrate nur in Maßen bzw. auch nicht vertragen.

    Dem gegenüber stehen Windhunde, die sehr kohlenhydratlastig gefüttert werden möchten.


    Wenn ich mir so die Hunde angucke, die hier im Forum frisch mit einem eher geringen Anteil an Kohlenhydraten gefüttert werden, dann scheinen sie mir überdurchschnittlich alt zu werden. (wie gesagt 'scheinen', es geht hier nur um meinen Eindruck)


    So verkehrt scheint diese Art der Fütterung für diesen Typ Hund also nicht zu sein.


    Ich würde daraus schließen, daß es nicht ENTWEDER ODER gibt.

    Nicht die Ideologie des Menschen oder seine moralischen Aspekte entscheiden, welches Futter gut für den Hund ist.

  • Die Unterschiede alleine von Wolfswelpen zu Hundewelpen sind immens und zeigen sehr beeindruckend was Domestikation und Zucht eigentlich bedeutet. Laut meiner Recherche hat die Fütterung von Kohlenhydrate das gemeinsame Leben mit dem Hund erst richtig eingeleutet. Das ist so Ironisch dass die Futtermittelindustrie mir weiterhin tagtäglich weiß machen will wie böse Getreide ist und dass 90% Fleisch = gute Qualität bedeutet (natürlich weiß ich dass die Industrie sich nur den allgemeinen Wünschen des Marktes anpasst und viele wollen eben genau DAS).

    Getreidefrei bedeutet ja nicht gleich 90% Fleisch und keine Kohlenhydrate. Kartoffeln/Süßkartoffeln etc. bringen auch genügend KH rein, sind aber halt kein Getreide.

    Mir schon klar aber trotzdem ist Getreide nicht die Ausgeburt der Hölle wie es gern dargestellt wird :) Studien legen eher das Gegenteil nahe (Getreidefreies TroFu und DCM). War ja nur eine überspitzte Darstellung dessen was auf den üblichen Verpackungen gern so drauf steht, nämlich KEIN Getreide UND extrem hoher Fleischanteil (für mich ist es echt schwierig ein proteinarmes getreidehaltiges (ohne Mais) Fertigfutter im normalen Handel zu finden weil das so ungefähr das absolute Gegenteil von dem ist was heutzutage als gut angesehen wird - sehr schade)

  • Ich habe noch keinen dieser Sprüche gehört, höchstens mal von Barfern, roh gleich wolfsnahe Fütterung. Klar, Wölfe haben keinen Herd. Aber leg dem 🐺 mal einen Rehkadaver hin und und daneben einen gebratenen gewürzten 🍗

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