Wie bringt man richtig eine Kritik an, das sie auch fruchtet ?

  • Wie bringe ich diesen Menschen also die Probleme nahe die sie nicht sehen ?

    Das ist so individuell wie die Menschen halt so sind :smile:

    Gibt zwei Dinge die so auf die schnelle helfen:

    1. konzentrier Dich auf den Doughnot, nicht aufs Loch
    2. übe Dich in Selbstschutz


    In Deinem Fall würde ich wohl
    - nicht befreundet sein mit solchen Meschen, gleichzeitig
    - den Hund pflegen so dass es ihm okay-gut geht.


    Heisst mich emotional völlig rausnehmen und einfach Spass mit dem Hundi haben.

  • Für eine belastbare Compliance muss der Besitzer eine grundlegende Idee davon haben, dass überhaupt ein Problem eines bestimmten Ausmaßes vorhanden ist. Ist das Problem aus seiner Perspektive gar nicht da oder eher gering, wird das nix.

  • Für eine belastbare Compliance muss der Besitzer eine grundlegende Idee davon haben, dass überhaupt ein Problem eines bestimmten Ausmaßes vorhanden ist. Ist das Problem aus seiner Perspektive gar nicht da oder eher gering, wird das nix.

    Da hast Du natürlich völlig recht. Wie ist denn Deine Erfahrung im Trainingsalltag, gibt es nicht auch Besitzer, die durchaus denken, dass irgendwas nicht so hundertprozentig passt, das aber als geringfügig einstufen, und Du musst Deine gewichtigere Bewertung des Problems erstmal den Besitzern bewusst machen? Eben damit sie anschließend mit der nötigen Ernsthaftigkeit arbeiten können? Wie erreichst Du die Menschen da? Oder sind das dann Kunden, die sich halt nicht mehr melden, einen anderen Trainer suchen,... ?

  • Für eine belastbare Compliance muss der Besitzer eine grundlegende Idee davon haben, dass überhaupt ein Problem eines bestimmten Ausmaßes vorhanden ist. Ist das Problem aus seiner Perspektive gar nicht da oder eher gering, wird das nix.

    Da hast Du natürlich völlig recht. Wie ist denn Deine Erfahrung im Trainingsalltag, gibt es nicht auch Besitzer, die durchaus denken, dass irgendwas nicht so hundertprozentig passt, das aber als geringfügig einstufen, und Du musst Deine gewichtigere Bewertung des Problems erstmal den Besitzern bewusst machen? Eben damit sie anschließend mit der nötigen Ernsthaftigkeit arbeiten können? Wie erreichst Du die Menschen da? Oder sind das dann Kunden, die sich halt nicht mehr melden, einen anderen Trainer suchen,... ?

    Klar muss man denen das erklären. Oft bringen die Besitzer Dinge nicht in den Zusammenhang. Was ja auch nachvollziehbar ist. Aber ab da trennt sich die Spreu vom Weizen. Diejenigen, die zuhören, sich die Zusammenhänge erklären lassen, nachfragen! (ein ganz wichtiger Indikator) und es wissen wollen, sind dann auch die mit der Bereitschaft Dinge zu ändern, Durststrecken im Training auszuhalten, sich selbst umzutrainieren, Unbequemes in Kauf zu nehmen ...


    Ich persönlich habe mittlerweile den Luxus ganz viele "Wiederholungstäter" als Kunden zu haben und bei Neukunden den Typ Mensch, der mir sofort neugierig und offen entgegen tritt. Das liegt daran, dass sie sich zum größten Teil auf Empfehlung an mich wenden und/oder gezielt zu mir wollen, weil sie mich irgendwo im Internet verfolgen. Manche fahren dafür auch erstaunlich weite Strecken. Das beeindruckt mich dann sehr!

  • Es kommt ja auch immer drauf an, in welchem Verhältnis man zur zu kritisierenden Person steht und ob man dann tatsächlich die Konsequenz ziehen kann, den Kontakt abzubrechen.


    Ich habe hier nämlich auch so ein Problem und es fällt mir wahnsinnig schwer damit umzugehen:


    Die eine oder andere mag sich noch an die Story mit meiner Verwandten erinnern, deren Am. Bully Olli gepackt hat und (meines Empfindens nach) nicht mehr loslassen wollte. Erst als ich eingriff, liess er ab (es floss damals kein Blut). Ich erklärte meiner Verwandten, dass ich denke dass da was schief läuft. Wir haben gemeinsam Videos geschaut, analysiert und hatte das Gefühl wir sind auf einen Nenner gekommen. Ich habe dennoch die Konsequenz gezogen Olli nicht mehr mit dem Bully zusammen zu lassen, das findet sie bis heute nicht toll.

    Kurz drauf biss er den Ersthund Klinikreif.....(ich verkniff mir das "ich hab's dir ja gesagt", es folgten Trainerbesuche und Einschätzungen, ich hielt mich raus, bringt nichts)


    Nun bin ich aber wieder involviert, diesmal mit meinem Kind. Ich empfand den Bully bei unserem Besuch als deutlich unentspannt, fühlte mich nicht wohl und bat darum den Hund auf seinen Platz zu befördern und ich kümmerte mich darum, dass mein Kind nicht zu wild herumspringt. Wir sprachen danach darüber, ich gestehe die Körpersprache bei den Molossern ist mir nicht so vertraut wie bei den Hütis, sie meinte er wäre nicht angespannt gewesen.


    Nun war vor ein paar Tagen mein Jüngster mit meiner Ältesten bei meiner Verwandten. Ich schärfte dem Kleinen nochmal ein den Hund in Ruhe zu lassen und bat auch meine Große darauf zu achten (meine Verwandte wusste es ja vom letzten Mal noch, so dachte ich).

    Als ich die Kids abholte erzählte mir der Kleine, der Hund hätte ihn gebissen, aber es hätte nicht wehgetan. Man sah auch nichts....


    Nun schleiche ich seit Tagen um ein Gespräch rum. Das Kind hätte am Hund nichts zu suchen gehabt, keine Frage. Aber es waren zwei Personen da, die das hätten verhindern können oder man hätte den Hund halt aus dem Zimmer getan, oder die Kids heimgeschickt.....


    Spreche ich nun darüber und weise meine Verwandte auf eine potentielle Gefahr hin (evtl auch für ihr eigenes Kind)? Oder belasse ich es dabei, weil siehe oben, ich denke ich werde eh nur als "du stempelst ihn als Kampfhund ab"-Schublade gesteckt.

    Meine Konsequenz ist einfach, dass mein Kind dort nicht mehr ohne mich zu Besuch sein kann, das steht so oder so fest, egal, ob ich des Gespräch suche oder nicht.


    Und dann ist da diese Stimme auf meiner einen Schulter, die sagt: er wird jetzt erwachsen, bzw wird dieses Jahr vier Jahre alt und du kennst die Geschichten von den Babysittenden American Bullys.

    Die auf der anderen Seite sagt: er ist ein lieber Hund, kümmer dich einfach um dein eigenes Kind und briefe es gefälligst noch mehr im Umgang mit haushaltsfremden Hunden.

  • Ebenfalls eine Stimme für Änderung ist nur da möglich wo Änderung gewollt ist.

    Und dann ist Hilfestellung auf einmal etwas ganz anderes, als sich aufzuzehren.


    Ich habe es wirklich probiert die letzten 15 Jahre, bei vielen verschiedenen Leuten, verschiedene Themen.
    Mit guten Ratschlägen, mit ignorieren, mit Wut. Verschiedene Kommunikationsstrategien, immer wieder mich hinterfragt, wie ich die Kommunikation verbessern kann, wie ich das Ergebnis beeinflussen kann nach meiner Vorstellung, was ich anders machen kann.


    Funktioniert hat es nie, jedenfalls nie nachhaltig.


    Mittlerweile probiere ich es, wenns nicht besser wird, zieh ich die Konsequenzen für mich und versuche Schlüsse für die Zukunft raus zu ziehen.

    Ich mochte die Hoffnung lieber, dass jeder nur ein bisschen Verständnis, den richtigen Ansprechpartner oder jemanden braucht der an ihn glaubt.

    Jetzt ist aber um einiges gesünder und ich habe trotzdem wunderbare Menschen um mich rum.

  • Das Problem ist, dass es ganz verschiedene Themenfelder gibt, die von manchen Menschen mit einem Haufen Dogmen belegt werden.



    Sei es "die ganzen Ausländer...", was ich besonders hässlich finde, sei es "mir hat eine Watschn auch nicht geschadet" (genauso schlimm), "Möpse atmen halt so", "Der Hund hat kein Problem, der will nur Aufmerksamkeit/ist eifersüchtig/ist halt gern überall dabei", "das geht von selbst wieder weg", "der ist halt alt, deshalb lohnt sich xy nicht mehr"... das lässt sich ewig fortführen.


    Natürlich ist nicht eins genauso schwerwiegend wie das andere, aber allen gemein ist, dass Leute sich ne feste Meinung bilden und dann ist das so und sie sind auch nicht mehr bereit, abzurücken oder zu hinterfragen. Da läuft man wirklich gegen eine Mauer.


    Ich überlege mir inzwischen auch, ob ich Dinge wirklich ansprechen muss (dann versuche ich es mit Ich-Botschaften, "ich habe das Gefühl, dass..."), oder ob ich drüber hinwegsehen kann.


    Nebengedanke: Man ist ja auch nicht für alles verantwortlich, auch wenn man es gefühlt als Kind so eingetrichtert bekommen hat. Ich kenne Menschen, die immer nur für andere am rotieren sind und selbst hinten runterfallen. Auch nicht gesund, man kann nicht die ganze Welt retten.

  • Man sieht es doch auch toll an Qualzuchtbesitzern, die die Qualzucht nicht sehen. Da ist es egal, was und wie du es sagst, solang die Menschen es nicht sehen wollen.

    Wenn man selbst nicht (Teil)schuld sein will, kannst du dich auf den Kopf stellen und es wird nicht fruchten.

  • Der beste "Trick" ist, sich nicht um Dinge zu kümmern, die einen nichts angehen. Und wenn man schon meint, etwas sagen zu müssen, dann am besten sachlich und immer im Hinterkopf behalten, dass die Leute eine andere Meinung haben dürfen und letztlich selbst entscheiden müssen, was sie tun. Auch wenn man deren Entscheidungen noch so dumm findet.

    Wenn man das Einmischen nicht lassen kann: Überlegen, warum das so ist. Ist man vielleicht ein Mensch mit einem aus dem Ruder gelaufenen "Fürsorgetrieb"? Ist das eigene Leben vielleicht nicht interessant genug. Mangelt es einem grundsätzlich an Respekt gegenüber der Autonomie anderer Menschen, oder was auch immer.

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