Hundehaltung als Single?

  • Als ich kurzzeitig mal "Single " war mit 3 Hunden (Trennung und danach we Beziehung über 1,5 Jahre) ging ich schon ziemlich an meine Grenzen. Allerdings war hier auch ein Kind involviert (seinerzeit 6 Jahre alt) was alles naturgemäß nochmal schwerer machte um alles zu stemmen. Ich denke, wenn man das wirklich will klappt des auch, aber klar muss auch sein, "Freizeit " ohne Hund wird so gut wie nicht mehr machbar sein....sofern man ein Gewissen hat.


    Wäre denn eine Huta, wenigstens tageweise, eine Option?

  • Vor einiger Zeit war ich auch knapp 2 Jahre allein (single) mit Hund. Meine Hündin war damals "schon" 4 Jahre alt und kannte es auch mal allein zu bleiben. Ich bin damals in eine neue Stadt umgezogen und habe mir da einen Job gesucht, der zu meinen Anforderungen gepasst hat (Teilzeit, max. 4-5 h pro Tag) und das hat auch geklappt. Mit der Zeit lernte ich auch einige liebe Menschen in der neuen Nachbarschaft kennen und einer wurde zum guten Freund, der oft auf Ruby aufpasste, wenn ich mal länger arbeiten musste.


    Also meine persönlichen Anforderungen gingen definitiv weg von Vollzeit. Das hätte ich nicht gewuppt gekriegt mit Hund. 8,5h Arbeit, Fahrtzeiten, Einkaufen. Danach (und davor!) noch genügend Zeit für den Hund - hätt ich mir nicht zugetraut. Mit einem guten Netzwerk kann es klappen, mit Hundesittern, mit HO oder der Möglichkeit den Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Was ich nie machen würde, wäre meinen Hund länger als 6h am Tag allein zu lassen, das könnt ich mit mir nicht vereinbaren und meinem persönlichen Anspruch an gute Hundehaltung.

  • Ich bin auch Single + alleinelebend.

    Seit bald 9 Jahren lebt eine größere Hündin bei mir (25kg/60cm) und seit 1,5 Jahren sind es sogar zwei Hunde (2. Hündin ist etwas kleiner, 12kg).


    Bei mir geht es gut, weil ich beide Hunde jeden Tag mit ins Büro nehmen darf. Das war auch die Voraussetzung für den Zweithund.

    In der Mittagspause gibt es dann eine Gassirunde und nach Feierabend ist dann bei mir außer einkaufen auch hauptsächlich Hundezeit.


    Als Betreuungsoption habe ich meine Eltern, die aber ca 45 Minuten entfernt wohnen. Das muss also gut geplant sein, und kommt eher selten vor.


    Es geht also meiner Meinung nach mit den passenden Voraussetzungen auch gut als Single Hundehalter zu sein.

    Aber man muss vielleicht noch ein bisschen mehr "Hundemensch" sein. Die Hunde haben nun mal nur mich und klar fällt die abendliche Gassirunde auch mal kürzer aus, wenn mein Tag stressig war oder es mir mal nicht gut geht. Aber prinzipiell sind sie eben von mir abhängig und wenn ich nichts mit ihnen mache, kriegen sie eben auch keine Bewegung oder Beschäftigung.

  • Ich bin Single mit drei eher großen Hunden.

    Da ich in einer Kita arbeite, habe ich die Option mit zur Arbeit nehmen natürlich nicht. Sie bleiben also Zuhause, ich arbeite allerdings "nur" 35h und nicht komplett Vollzeit.

    An langen Tag mit Mitarbeiterbesprechungen oder Elternabenden fahre ich zwischendurch nach Hause, ansonsten habe ich Leute die die drei in den Garten lassen können.

    Die drei sind 14, 9 und 7, das ging immer völlig problemlos, anstrengend ist es seit etwa einem dreiviertel Jahr, weil der Senior seitdem deutlich mehr Betreuung und Hilfe benötigt.


    Super wichtig sind Menschen im Background, wo man weiß, dass sie sich um den Hund kümmern können.

  • Hier noch eine vollzeitbeschäftigte Single-Hundehalterin. Als wir uns trotz Vollzeitbeschäftigung für einen weiteren Hund entschieden, lebte mein Mann noch und wir arbeiteten abwechselnd von zuhause aus.

    Alleine ist das alles anders. Ich muss zweimal pro Woche ins Büro - und das ist gute 30km weg mit viel Berufsverkehr. Wir sind in einer angemieteten Liegenschaft, und die Hausordnung sagt "keine Hunde im Büro". Im Notfall drückt man beide Augen zu, aber regelmäßig den Hund mitbringen geht einfach nicht. In den ersten zwei Jahren bin ich dreimal pro Woche vormittags ins Büro, bin in der Mittagspause heimgefahren, und habe dann von daheim aus gearbeitet. Das war ganz schön stressig wegen der Fahrerei.

    Inzwischen bin ich einen Ort weiter gezogen, mit Anschluss an den ÖPNV. Für Shira habe ich montags und dienstags eine Betreuung für ganztags, sogar mit Übernachtungsmöglichkeit (Verwandtschaft). Das passt gut.

    Im Notfall würden meine Nachbarn einspringen, aber - so lieb sie auch sind - sie sind keine "Hundemenschen".

    Möglich ist es also, aber man muss planen. Auch mit einem Hund, der problemlos ein paar Stunden alleine bleiben kann.

  • Als ich noch Single war, war es wesentlich einfacher mit den Hunden :woozy_face: waren nämlich zwei weniger.....

    Partner hilft dir ja auch nucht, wenn es mit den Arbeitszeiten halt nicht passt.

    Es gibt super viele Möglichkeiten das zu managen, ich persönlich würde wohl auch einen kleinen Hund einee gut verträglichen Rasse vorziehen, weil es gerade die Fremdbetreuung leichter macht.


    Ich habe nette Nachbarn die meine Hunde in den Garten lassen oder hatte längere Zeit eine Schülerin, die, die Hunde in den Garten gelassen hat und dann ihre Hausaufgaben gemacht hat, so dass die Hunde Gesellschaft hatten

  • Ich bin Single und habe 2 Hunde.

    Bis letztes Jahr hatte ich einen Bürojob mit Homeoffice. Da war ich meistens vormittags im Büro. Mittags bin ich heim gefahren, mit den Hunden raus gegangen und habe dann von zuhause gearbeitet. Das ging wunderbar.

    Als Single mit Hund geht das gut. Man braucht halt save ein oder besser zwei Personen, wo man die Hunde hinbringen kann, auch mal kurzfristig. Es kommt nicht oft vor, aber ich lag auch mal im Krankenhaus. Sowas kommt ja doch meist ungeplant. Da muss jemand da sein, der sich kümmert. Oder auch wenn’s in der Arbeit einfach mal länger dauert.


    Was ich aber für mich entschieden habe: wenn ich in meinem Alltag ohne Notfall eine zweite Person zur Unterstützung brauche, dann nehme ich mir keinen Hund. Ich möchte das alles allein schaffen und nicht auf andere angewiesen sein.


    Jetzt habe ich eine Arbeit, bei der ich meine Hunde quasi 24/7 bei mir habe. Das geht natürlich dann super, auch als Single

  • Ich denke wie gut sowas funktioniert hängt in erster Linie vom Job und den Lebensvorstellungen ab.

    Ich bin derzeit single mit 2 Hunden und das geht super. Allerdings ist mein Beruf hervorragend hundeverträglich (Home Office oder draußen unterwegs), ich habe nette Freunde und Nachbarn die sich um die Hunde kümmern. Wobei ich zugegebenermaßen denen eher ungern die Hunde gebe. Ist also eher ein Notfallplan.

    Und sonst ist mein Leben ziemlich hundekompatibel. Manche Dinge, zB ein ausgedehnter Museumsbummel in der nächsten Stadt, ist schon echt anstrengend zu organisieren und kurzfristig quasi unmöglich. Aber ich mache solche Dinge eben auch sehr selten, mir fehlt da also nichts. Zumindest nichts, was die Hunde nicht locker aufwiegen.

  • hattest Du alle 3 als erwachsene Hund oder auch Welpen?

  • Mein Hund ist hier auch eingezogen als ich noch studiert habe. Bei mir war allerdings recht klar, wohin es beruflich geht und dass das mit Hund halbwegs gut vereinbar sein wird. Ist halt immer die Frage, in welcher Branche man tätig ist, wie gut der Hund Alleinbleiben oder sich fremdbetreuen lässt, wie viel Unterstützung das soziale Umfeld leistet und inwiefern man bereit ist, notfalls für den Hund bei der Jobsuche und damit mitunter auch finanziell zurückzustecken. Wenn man wirklich will, geht das in der Regel schon - aber man muss sich halt bewusst machen, dass man eventuell größere Abstriche machen muss.


    Was ich allerdings tatsächlich nicht unterschätzen würde: Dass du dann nunmal für alles ganz allein zuständig bist, immer.


    Ich habe erst heute morgen darüber sinniert, wie toll es wäre, mal einen "gemütlichen" Morgen zu haben: Aus dem Bett, frühstücken und zurück aufs Sofa. Quasi mal einen Morgen "Gassi-frei". Ist als Single mit Hund - zumindest, wenn man keinen Garten hat - schlicht nicht drin, weil Hund muss nunmal raus und wer sonst soll mit ihm gehen?

    Also versteh mich nicht falsch, ich liebe meinen Hund und ich gehe total gerne mit ihm Gassi, das ist eine wunderbare Auszeit für mich. Aber ich gehe seit drei Jahren 3-4x täglich Gassi. Jeden einzelnen Tag. Zu sagen, dass ich da jedes Mal total Lust drauf habe, wäre gelogen. Es gibt schon Momente, da wünsche ich mir, dass mal jemand anders nen Gang übernehmen könnte.


    Oder auch gesundheitliche oder erzieherische Baustellen: Es gibt einfach Momente, da ist es anstrengend, die gesamte Verantwortung und Entscheidungsgewalt allein zu tragen. Da wünscht man sich, jemanden zu haben, mit dem man diese Verantwortung ein bisschen teilen oder zumindest darüber sprechen kann. Klar, ich habe hier tolle, wirklich verständnisvolle Freunde, die da immer ein offenes Ohr haben (sehr viel wert als hundehaltender Single!)- aber trotzdem muss ich die Verantwortung allein tragen. Und das kann manchmal einfach belastend sein.


    Und trotzdem bereue ich es kein bisschen, mir als Single im Studium einen Hund angeschafft zu haben. Ganz im Gegenteil: Das war die beste Entscheidung meines Lebens und ich bin unfassbar froh, sie getroffen zu haben. Aber man muss es wirklich, wirklich wollen und darin aufgehen, sonst wird man meiner Meinung nach nicht glücklich mit der Entscheidung.

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