Aufgeregte Hundebegegnungen

  • Bitte mach dich nicht verrückt! Dann ist das erstmal nicht euer Weg so, aber lass dir gesagt sein dass das bei uns zu Beginn viel viel schlimmer aussah und trotzdem haben wir es hingekriegt! Jetzt weißt du erstmal wo eure Grenzen liegen und kannst damit arbeiten:)


    Wenn du ihn tatsächlich mit Futter entspannt und ohne Auslöser in der Stadt an anderen Hunden vorbeibekommst würde ich das tun! Denn das ist erstmal ein gutes Zeichen, bei meinem richtig leinenaggressiven Hund ist das zunächst undenkbar gewesen egal wie hochwertig die Leckerli waren.

    Und! Du lenkst ihn ja nicht ab vom Reiz ab sondern belohnst die selbstständige UMorientierung nach Sichtung des Reizes. Das ist ein riesen Unterschied (und selbst wenn, Management ist erstmal keine Schande). Nebenbei konditionierst du fleißig gegen. Wichtig finde ich nur dass du trotzdem aufpasst nicht ausversehen in deinen Augen falsches Verhalten zu verstärken.


    Und ansonsten würde ich mir parallel ein paar Einzelstunden bei einem guten Trainer nehmen dann ist das in wenigen Wochen/Monaten geritzt und es festigt sich nichts unnötig :nicken:

  • diverse Angebote bekommen mal zu zweit spazieren zu gehen mit entsprechender Rücksichtsnahme.

    Würde ich auch so machen - aber mit ausreichend Abstand, daß Dein Hund zu Dir orientiert bleiben kann. Also erstmal so 20 oder 50 Meter HINTER der Person laufen, beide im Gammel-Tempo, der Vordere sollte dann auch nicht groß spielen oder Dinge werfen für seinen Hund, der sollte einfach nur gechillt vor sich hintappeln. Wenn der vordere Hund recht Bewegung reinbringt, das triggert wieder die Unruhe bei Deinem - oder Du mußt den Abstand halt vergrößern. Aber ich finde, einfacher ist es, wenn man nen sehr ruhigen Hund nimmt, und auch das Lauftempo sehr entspannt hält. Dann kann der Abstand geringer sein, und Hund kann trotzdem Dich im Auge und damit im Hinterkopf behalten.


    Quatschen beim Gassi kannste wo natürlich vergessen, aber da geht´s ja drum, daß der Hund erstmal auf Abstand den Fokus bei Dir läßt. Nicht, daß Dein Fokus bei andren Menschen sein kann *gg Das ist dann die Variante für Fortgeschrittene, wenn man dann beim x-ten Versuch echt mit Abstand nebeneinander gehen kann und Deiner ruhig zu bleiben imstande ist.


    Hier bei uns ist es auch so, daß wenn ich mit Andren zusammen unterwegs bin, so am Sonntag mit dem ältesten Enkel, der Hund generell deutlich aufgedrehter ist, als wenn ich allein mit ihm unterwegs bin und mich auf ihn konzentrieren kann und Ruhe reinbringen kann. Er eskaliert doch deutlich weniger schlimm, wenn ich allein mit ihm bin.

  • Guten Morgen,


    die Aufregung ist immer noch stark vorhanden.. Ich übe weiter das selbstständige umorientieren. Das klappt, wenn uns ein Hund von der Seite oder vorne entgegen kommt. Ich gehe nur bei Entfernungen über 10 Meter in einem Bogen vorbei und damit kommen wir bislang klar. Wenn der Abstand zu gering ist, drehe ich um, auch das klappt. Er wirkt dabei auch etwas erleichtert glaube ich.

    Ich habe nun bemerkt, was wirklich schwierig ist und würde gerne mal erfragen, was eure Gedanken dazu sind.


    Ich war auch bei einer Trainerin (TsD) und hier haben wir Begegnungen geübt. Sie benutzt zum großen Teil BAT. Also der Hund ist an einer langen Leine, ich folge nur und bremse aus, wenn es zu nah wird. Da konnte ich selbst begreifen, dass er auf Distanz teilweise schon tolle Strategien hat (z.B. schnüffeln). Das gelingt auch, wenn der andere Hund 10 Meter hinter uns ist.

    Was allerdings gar nicht geht, ist, wenn der andere Hund vor uns ist (auch bei sehr großer Distanz). Da hängt er sich in die Leine, wenn man stehen bleibt, fängt er an zu fiepen und teilweise frustig zu bellen. Sie meinte, ich solle ihm das Pendeln beibringen. Also von rechts nach links und so weiter, um die Vorwärts-Bewegung zu unterbrechen. Das nimmt er mit Leckerli-Werfen auch an, aber ich frage mich, ob das sinnvoll ist oder die Aufregung nicht nur noch steigert?


    Habt ihr Ideen, wie ich hier weiter üben könnte?


    Was glaubt hier sagt das über sein Bedürfnis und seine Motivation aus?

  • Ich nutze in so einem Fall das aversive aufgebaute hinter mir gehen. Pendeln würde ich aus dem von Dir genannten Grund nicht wollen. (Zumal meine Hunde an der Leine vor mir grundsätzlich nicht kreuzen dürfen, weil ich dann über sie falle und wir irgendwann einen Leinenknoten haben.)

  • Ich nutze in so einem Fall das aversive aufgebaute hinter mir gehen. Pendeln würde ich aus dem von Dir genannten Grund nicht wollen. (Zumal meine Hunde an der Leine vor mir grundsätzlich nicht kreuzen dürfen, weil ich dann über sie falle und wir irgendwann einen Leinenknoten haben.)

    Das habe ich auch aufgebaut und klappt außerhalb von Hunden auch mit anderen Reizen. In dieser Situation komme ich jedoch leider wirklich null zu ihm durch. Und das Pendeln ist für mich eigentlich auch ein No Go aus den Gründen die du aufgeführt hast. Haben eigentlich auch die Regel, dass ich nicht von vorne an der Leine gekreuzt werde..

  • Da konnte ich selbst begreifen, dass er auf Distanz teilweise schon tolle Strategien hat (z.B. schnüffeln). Das gelingt auch, wenn der andere Hund 10 Meter hinter uns ist.

    Das ist schonmal klasse, dass Dein Hund sich auch praktische Strategien erarbeitet hat.


    Also der Hund ist an einer langen Leine, ich folge nur und bremse aus, wenn es zu nah wird. (...)

    Was allerdings gar nicht geht, ist, wenn der andere Hund vor uns ist (auch bei sehr großer Distanz). Da hängt er sich in die Leine, wenn man stehen bleibt, fängt er an zu fiepen und teilweise frustig zu bellen

    Problematisch finde ich, dass Dein Hund in der Situation (er ist an der langen Leine, Du folgst nur) auch lernt, dass er sich selber Strategien überlegen soll, Du lässt ihn dabei quasi alleine. Dann hat er sich was überlegt, in dem Fall "ich will da unbedingt hin", und dann erst bremst Du ihn aus. Das ist ziemlich logisch, dass ihn das frustriert, erst soll er selber entscheiden, er tuts, aber dann wird seine Entscheidung nicht akzeptiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es Deinem Hund leichter fällt, wenn Du ihm sofort sagst, was er tun soll, ohne dass er erst rumprobieren muss.

  • Was ist denn die Motivation zum Hund zu wollen? Abchecken, jagen ...? Wie sieht der Direktkontakt mit Hunden aus? Was hast Du an Regeln etabliert?

  • Ich gehe lieber den Weg einer klaren Anleitung.


    Hundesichtung würde dann bedeuten: Kurze Leine, ordentlich neben (oder hinter) mir laufen, das wird dann auch belohnt (aber auch begrenzt, körpersprachlich)

    Da geht es dann nicht um Fuß gehen, sondern in meinem Einflussbereich - der gleichzeitig der Sicherheitsbereich ist, in den kein anderer Hund (oder Mensch) eindringen darf.


    Bevor dein Hund nicht an der Leine direkt bei dir ruhig bleibt, würde ich keine simulierte Freilaufsituation üben.


    Hin und Her laufen verstehe ich nicht so recht, was das bringen soll. Ich würde in der situation mehr Ruhe und Kontrolle (Führung) drin haben wollen, nicht mehr Dynamik.

    (Zumal hin und her kreuzen an der Leine echt die Pest ist, warum sollte man das fördern wollen)


    Schon aus praktischen Gründen - wenn andere Hunde näher kommen, willst du doch nicht den eigenen Hund an der langen Leine haben und mit Leckerlie rumwerfen.

    Sprich, die Übung eignet sich nicht dazu, irgendwann die Distanz zu verringern.

  • Pendeln würde ich auf keinen Fall beibringen. Ich hab einen Hund der das von sich aus macht und es ist einfach nur nervig. Mich macht das total nervös. Entspannt ist der Hund dabei natürlich auch nicht.

  • Danke für die Beiträge.


    Also diese BAT haben wir gezielt da im Training gemacht. So wende ich das im Alltag nicht an. Ich warte auf die Umorientierung, belohne das und gehe dann wenn möglich aus der Situation oder dran vorbei bei genügend Abstand. Ich sage ihm dann unser Signal für lockeres Fuß gehen. Da klappt das auch meistens. Nachdem wir den Hund überholt haben geht er dann selbstständig aus der Fußposition nach vorne. Das korrigiere ich dann nicht, da irgendwie kontraproduktiv in der Situation.


    Seine Motivation ist ziemlich deutlich abchecken. Er ist der Kandidat drauf da und dann rumfiddeln, super nervig. Lasse ich natürlich nicht zu, wenn er mal Kontakt haben darf zu bekannten Hunden. Da bremse ich ihn mit der langen Leine aus. Das Verhalten an sich habe ich bislang aber nicht rausbekommen. Ziemlich doof.


    Welche Regeln meinst du? In Bezug auf Hunde? Na ja also er darf an der Leine nicht hin. Ansonsten wäre meine Idealvorstellung selbstständiges einfinden im Fuß bei Sichtung von Fremdhunden.


    Ja also die Einschätzung zum Pendeln teile ich auch. Ich weiß nur nicht so recht wie ich da einen Fuß in die Tür kriegen soll. Alle 2 Sekunden in der Position belohnen? Begrenzen ist halt aufgrund der zu hohen Aufregung anscheinend nicht möglich..

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