Junghund draußen sehr rastlos.

  • Also meine Daisy ist grds eine sehr ruhige Hündin aber sobald wir spazieren gehen, freut sie sich einfach erstmal. Da hab ich ehrlich gesagt aufgegeben, Ruhe rein zu bringen. Bei ihr beruhigt es sich, wenn wir ne Zeit lang gelaufen sind. Also sie neigt dann auch etwas zum ziehen, was aber in dem Rahmen noch ok ist.


    Was bedeutet denn Mini Runde? Evtl. könnte es auch schon helfen, wenn ihr einfach mal länger draußen unterwegs seit (also damit meine ich nicht, durchgehend Fußlaufen!)


    Daisy hat stehen bleiben schnell damit verbunden, dass ein anderer Hund kommt und direkt ausgeschaltet. Hier hat es geholfen, einfach mal so stehen zu bleiben.


    Sie hat ja leider auch ein Problem mit frechen Fremdhunden. Bei diesen weiß ich, dass die Situation nur stressig wird und ich nehme sie hoch. Hunde, die sie kaum interessieren könnten ihr auf die Pfoten treten und es würde sie nicht jucken. Bei diesen kann ich sie sehr gut mit Leckerlies und genug Abstand umlenken. Ich geh auch bewusst gerne an Orte mit vielen Hunden, an dem wir großen Abstand halten können und einfach Beobachten und Aushalten üben können. Hier habe ich sie anfangs angesprochen und fürs mich angucken belohnt. Inzwischen hat sie das raus und guckt mich von selbst an und wird dafür belohnt.


    Das hat zmd. bei uns funktioniert.


    Vielleicht könntest du dir im Alltag auch einfach mal si die Schuhe oder Jacke anziehen ohne irgendetwas spannendes zu machen. Wenn ich im Büro hohe Schuhe an habe, ziehe ich die gerne mal aus, wenn ich länger am Schreibtisch sitze. Anfangs sind die Hunde dann immer durchgedreht, wenn ich die angezogen habe. Inzwischen wissen die, dass es viel wahrscheinlicher ist, dass ich mir einen neuen Kaffee hole.

  • Kann die Unruhe draußen evtl. auch damit zusammenhängen, dass deinem Hund kühl sein könnte?

    Meine Hündin hatte mitten im Winter komplett abgehaart und fror. Nicht so, dass sie gezittert hätte, aber es war ihr schon frisch und sie war für jeden Reiz zu haben und noch dynamischer unterwegs, als sowieso schon.

    Mit Jacke war es dann deutlich besser.

    Das Wort Unruhe trifft es bei ihm nicht. Er ist nicht unruhig im Sinne von gestresst, nervös, ängstlich etc. Er ist ein Wildfang und will unterwegs wohl eher mitnehmen was geht.

    Aber ja, Danksys haben keine Unterwolle und frieren und das bei einer Rasse die aus dem skandinavischen Raum kommt. Ohne Jacke geht bei uns nur wenn es wärmer wird. Wenn es regnet ist es ganz schlimm. Da will er gar nicht raus, steht in der Tür und schaut mich an als hätte ich den Verstand verloren.

    gestresst oder nervös war Nouska auch nicht, schon auch eher so, wie du deinen Hund beschreibst.

    Aber wenn er eh Jacke trägt und die gut warm hält, dann ist das eher nicht der Grund.

    Ging mir nur durch den Sinn, manchmal sind es ja auch so kleine/einfache Sachen, die eine Mitursache sein können.

  • Ich denke, dein Hund verhält sich ziemlich normal ... Diesen Hundetyp hab ich auch gerade... vieles wird mit dem Erwachsenwerden sowieso ruhiger, von ganz alleine. Dass er drinnen entspannt ist super.


    Was ich dir dalassen will: Dinge, die du für einfach halten magst, sind es für den Hund ganz und gar nicht.


    Am See sitzen und entspannen, während rundum Trubel ist? Das ist MEGA schwierig für reizoffene, lebhafte Hunde.


    Unterwegs rumstehen und "nichts" tun? Auch super schwer.


    "Mini-Runde" an der Leine in der Stadt? Viel anstrengender als 45 min im Freilauf ohne Ablenkungen.


    Das heisst nicht, dass alle diese Dinge nicht gehen. Aber vielleicht hilft es dir, dir klarzumachen, dass das wirklich viel verlangt ist.

    Diesen Sommer würde ich jedenfalls noch keine längeren Aufenthalte am See planen.

  • Was bedeutet denn Mini Runde? Evtl. könnte es auch schon helfen, wenn ihr einfach mal länger draußen unterwegs seit (also damit meine ich nicht, durchgehend Fußlaufen!)

    Ich meine die Runde morgens. Die halte ich relativ kurz weil er mit uns unter der Woche um 6:30 aufsteht. Er wäre da bestimmt noch müde aber weil sich alle fertig machen schaut er halt so zu was wir so treiben. Dann so gegen 7:30 geht es los, entweder um den Block aber das finde ich selber fad oder ich fahre meine Tocher zur Schule. Da gibt es einen kleinen Wald wo er schnüffeln kann. Oder ich fahre an andere schöne Stellen (wir wohnen am Bodense). Aber man triff halt hier immer Menschen mit Hunden, im Schnitt dauert es so 20-30 Minuten dann geht es wieder heim. Das ist dann auch immer an der Leine, aber nie an der kurzen. Das kann er noch nicht.
    Die große Runde ist so gegen 14 Uhr, da ich vormittags von zuhause arbeite. Länger möchte ich mit ihm nicht gehen weil ich Angst habe, dass das dann zuviel werden könnte.

  • Du hast einen ganz normalen Junghund :woozy_face:

    Mit dem Alter ist alles aufregend und interessant, irgednwann wird es dann zu viel an Input und die Energie muss raus.


    Mach einfach mit eurem Training weiter, aber übertreib es nicht, lass ihm seinen Wahnsinn, 2 Runden sind nix.

    Ich kenne das von meiner, wurde mit ca. 14-15 Monaten besser, kommt aber teilweise immer noch vor.


    Würde auch weiter mit der Schleppleine arbeiten, ist sicherer.

  • Was bedeutet denn Mini Runde? Evtl. könnte es auch schon helfen, wenn ihr einfach mal länger draußen unterwegs seit (also damit meine ich nicht, durchgehend Fußlaufen!)

    Ich meine die Runde morgens. Die halte ich relativ kurz weil er mit uns unter der Woche um 6:30 aufsteht. Er wäre da bestimmt noch müde aber weil sich alle fertig machen schaut er halt so zu was wir so treiben. Dann so gegen 7:30 geht es los, entweder um den Block aber das finde ich selber fad oder ich fahre meine Tocher zur Schule. Da gibt es einen kleinen Wald wo er schnüffeln kann. Oder ich fahre an andere schöne Stellen (wir wohnen am Bodense). Aber man triff halt hier immer Menschen mit Hunden, im Schnitt dauert es so 20-30 Minuten dann geht es wieder heim. Das ist dann auch immer an der Leine, aber nie an der kurzen. Das kann er noch nicht.
    Die große Runde ist so gegen 14 Uhr, da ich vormittags von zuhause arbeite. Länger möchte ich mit ihm nicht gehen weil ich Angst habe, dass das dann zuviel werden könnte.

    Ah ok, das ergibt dann schon ein anderes Bild. Das kann auch einfach der Hundetyp sein. Jacky ist auch eher Wirbelwind und absoluter Frühaufsteher (mich als Morgenmuffel nervt ihre gute Laune morgens schon richtig :D), bei ihr ist es hilfreich, dass meine Eltern einen Garten haben, wo sie rennen kann.

    Daisy ist ein schlimmerer Morgenmuffel, als ich. Würde ich mit ihr um die Zeit rausgehen wollen, würde die mir nen Vogel zeigen und sich nochmal im Bett drehen.


    Siehst du einen Unterschied zwischen der Runde im Wald morgens und der Mittagsrunde?

  • Seine Erwartungshaltung wird dadurch immer weniger.


    Ich bin auf jedenfall sehr froh dass er hier zuhause von selber so gut zur Ruhe kommt.


    Bis vor kurzem hat er mich noch vor lauter Ungeduld angesprungen.

    Du bemerkst ja durchaus, daß ihr Fortschritte macht. Manchmal ist man zu ehrgeizig und konzentriert seine Aufmerksamkeit allzu sehr auf all das, was noch nicht so gut klappt. Aber mit 5,5 Monaten ist ein junger Hund noch ganz schön kindlich. Auch wenn er schon anfängt zu markieren, was du vermutlich als Pubertät liest.


    Gerade kleinere Rassen haben mit einem halben Jahr schon das meiste Wachstum hinter sich und wirken dann äußerlich schon erwachsener, als sie eigentlich sind. Aber erwachsene Reife und Gelassenheit kann man in diesem Alter einfach noch nicht erwarten.

    Dranbleiben - das tust du ja - dabei aber Geduld haben und sich an kleinen Fortschritten freuen ist die Devise.

    Länger möchte ich mit ihm nicht gehen weil ich Angst habe, dass das dann zuviel werden könnte.

    Eine Stunde Gewaltmarsch wäre zuviel. Aber eine Stunde oder auch gerne länger gemeinsam draußen sein, bummeln, Spielen, Schnüffeln, im Tempo des Hundes die Welt entdecken - das kannst du wahrscheinlich ohne weiteres machen.

    Mit Cara war ich im selben Alter morgens meist 45 bis 60 Minuten draußen und nachmittags 1 bis 2 Stunden. Aber ohne dabei viel Strecke zu machen. (Wir haben keine Garten, also fand alle Aktivität draußen statt)

  • Wenn er das von selber anbietet, warum dann noch künstlich dran rumtrainieren?

    Meinst du dieses Deckentraining? Das mache ich nicht für zu Hause. Ziel soll es sein dass der Hund diese Decke mit Entpannung verknüpft und das auch irgendwann draußen umsetzen kann. So zumindenstens die Theorie. Mal sehen wie weit ich damit komme. Ich hoffe einfach dass sich da ein bisschen was verwachsen wird und er die Welt nicht mehr sooo extrem spannend findet.


    Ich bin auf jedenfall sehr froh dass er hier zuhause von selber so gut zur Ruhe kommt. Gerade sind wir von unserem Spieltreff mit seiner Hundefreundin heim gekommen. Dort erst mal wieder das gleiche, er ist wie ein Blitz übers Feld geschossen so aufgeregt war er. Das Pudelchen hat derweil brav an der Leine gewartet bis er sich ausgesponnen hat, danach konnten die zwei rennen und spielen. Zuhause angekommen bestand er erst mal aufs Pfoten abduschen und jetzt schlummert er friedlich. :smiling_face_with_hearts:

    Entspannung draußen hab ich nicht mit einer Decke konditioniert. Hieße ja, ich müsste immer die Entspannungsdecke mitschleppen. Finde ich persönlich umständlich.

    Entspannung kommt, wenn du entspannt bleibst und den Hund (z.B. im Gespräch) so lange ignorierst, bis er in den Zustand runterfährt, den du haben willst und diesen dann ruhig bestätigst.

    So hat Kaya recht schnell gelernt, dass hampeln, nerven und fiepsen nichts bringt.Man darf halt nur die Situation nicht auflösen, wenn der Hund noch im Nervmodus ist, sonst lernt er halt das Falsche.

    Ich persönlich finde ja, dass ein junger Hund auch mal die Sau rauslassen dürfen muss. Solange er sich dabei nicht völlig abschießen, tut dem das gut und der braucht das auch. Das, was du mit dem Pudelchen beschreibst, braucht ein junger Hund halt auch für sein inneres Gleichgewicht. Zwei bis dreimal pro Woche mit passenden Partnern sollten sie schon mal richtig Toben dürfen.

    Viele wollen das im Erwachsenenalter in dem Maße eh nicht mehr.

  • Die Decke zum entspannen ist ein sehr wertvolles Tool, welches man später sehr gezielt einsetzen kann. Das würde ich weiter etablieren wenn ihr da auf einem guten Weg seid. Ich nutze die Decke gerne, aber nicht für Spaziergänge. Sondern für anderes.


    Hat dein Hund auch mal Freilauf?

    Die Energie muss ja auch mal raus. Nicht nur im Garten, sondern so richtig rennen.


    Ansonsten tönt es nach einem normalen, fröhlichen, energiegeladenen Junghund. Willkommen im Club 😁

  • Zitat

    Nein aus der Tür geschossen wird hier nicht mehr seit die Trainerin im Haus war. Er wartet brav bis ich meine Schuhe angezogen habe und er darf erst nach Freigabe raus. Ich stehe erst mal ein Sekündchen da und checke quasi die Lage. Die Trainerin hat mir das so erklärt dass ich das nicht ihm überlassen soll. Früher ist er immer gleich zum Gartentor geschossen aber jetzt dreh ich erst mal ne Runde durch den Garten. Er soll nie wissen ob wir nur kurz in den vorderen Bereich des Gartens zum lösen gehen oder ob wir wirklich los wollen.

    Sowas hätte in dem Alter auf meine Terrierhündin gewirkt wie das gezielte Aufladen eines Pulverfasses. Die wäre irgendwann vor lauter Spannung nicht mal mehr in der Lage gewesen, gesittet in den Garten zum Lösen zu gehen, sondern hätte total irre gehibbelt und gehopst, solange sie auch nur die geringste Chance sah, dass aus dem Pinkel-Trip vielleicht, vielleicht, vielleicht doch ein Spaziergang werden könnte. Also jedes Mal.


    Ich hab es bei ihr und dem jungen Airedale genau umgekehrt gemacht und das "Hurra, es geht los!!!!"- Theater erstmal nicht nur zugelassen, sondern oft sogar gelobt. Der kleine Airedale zum Beispiel raste immer einmal ums Haus, bremste dann vor mir, dass der Kies spritze, machte brav von sich aus Sitz zum Anleinen und nahm dann stolz die Leine ins Maul, sobald wir loszogen (auch das war auf den ersten Metern erlaubt). Der Parson hopste lieber ein paarmal die Treppe rauf und runter und am Zaun hoch, bis genügend Druck aus dem Kessel war. Außerhalb der Pforte galt dann das Ritual: bis zur Ecke darfst du noch kaspern, dann reißen wir uns zusammen (das heißt: ich blieb stehen und sprach den Hund an), schalten das Hirn ein und gehen anständig gemeinsam weiter.


    Das hat für uns - für uns! - jedes Mal besser geklappt als endloses Unterdrücken der ganzen Aufregung. Irgendwo muß die bei einem so temperamentvollen Jungtier ja nun mal hin , und mir war es lieber, den Überschwang vor der "Arbeit" erstmal ein bißchen verpuffen zu lassen, weil sich das Hundchen anschließend besser konzentrieren konnte und eben nicht ständig weiter auflud.


    Und, ganz ehrlich, wenn auch vermutlich nicht zeitgeistkonform: Ich fand es lustig und habe mich an der Albernheit und Lebensfreude gern mitgefreut. Erwachsen und ernst werden sie leider schnell genug.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!