Nur hypothetisch: verletzter Hund auf Bergwanderung

  • Hui, da fragt ihr mich ja jetzt was! Ich muss fairerweise sagen, dass ich noch NIE einen Hund mit Schlangenbiss behandelt habe (gibts hier bei uns in der Ecke einfach so gut wie nicht) und meine Info (keine Ahnung ob die stimmt!), ist, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass ein Hund aufgrund eines Kreuzotterbisses stirbt. Aber er kann natürlich massive Reaktionen entwickeln (Schmerzen, Schwellung, allergische Reaktionen, Kreislaufkollaps/Schock im schlimmsten Fall).


    Kortison hilft ja immer "nur" gegen die Immunreaktion, und nicht gegen das Gift / den Auslöser selber. Da es günstig, sicher zu verabreichen und in den meisten Fällen extrem wirksam ist, wäre es auf jeden Fall nicht dumm es dabei zu haben.


    Aber ich kann gerne mal bei den Kollegen im Süden nachhorchen, wie da ihre Erfahrungen so sind. Ich sag euch Bescheid, wenn ich mehr Infos habe!

  • Bonadea: in der Schweiz gibt es jedes Jahr einige Todesfälle unter Hunden wegen Kreuzotterbissen. Wenn der Biss in die Nase erfolgt (bei Schnüffeln an Trockenauern oder besonnten Holzbeigen) kann es bei kleineren Hunden sehr gefährlich werden, ebenso, wenn der Biss nicht bemerkt wird und der Hund zu spät beim TA landet. Meist injizieren die Schlangen zur Abwehr jedoch nur kleine Giftmengen, und die Hunde überleben..


    Das Gift zersetzt das Blut, das kann auch Spätfolgen haben.

  • Hier ein fundierter Artikel zum Thema Kreuzotter.

    90-100% Überlebensrate. Und er schreibt ebenfalls, dass Kortison in Studien keinen besonderen Effekt hatte.

    Drama am Berg: Schlange beisst Hund beim Wandern
    Albtraum für Wanderer mit Hund: am Berg eine Giftschlage zu treffen. Uns ist das passiert - und deshalb haben wir nachgefragt, was im Notfall zu tun ist ...
    www.mein-wanderhund.de


    Ich würde es wahrscheinlich trotzdem geben.

  • Bonadea

    Aus dem Artikel habe ich tatsächlich auch die Info her. Würde Prednisolon aber wahrscheinlich auch trotzdem geben wenn der Hund mehr Symptome zeigt als „nur“ Schmerzen


    Ich fand aber folgende Aussagen beruhigen:

    - normales gehen ist möglich (nie bekäme ich 35kg zur nächsten, befahrbaren Straße getragen)

    - fast alle Hunde überleben bei einer Vorstellung beim TA innerhalb von 8 - 12Std.

  • Ist dann halt immer bisschen Spielraum da. Möchte das hier auch keinesfalls "offiziell" empfehlen.


    Aber krass ... mir war gar nicht bewusst, wie oft das vorkommt. Er schreibt bis zu 10 Fälle an einem Wochenende in Schweden! Heftig!

  • In DK sind bestimme Regionen zu bestimmen Zeiten als Kreuzotter-Hochrisikogebiete bekannt. Da und dann werden den dort ansässigen TÄ praktisch täglich gebissene Hunde vorgestellt. Menschen werden weitaus(!) seltener gebissen!


    Sagt unser TA auch. Prednisolon geben wenns zu Überreaktionen kommt und lieber früher als zu spät. Dazu kommt das du ja kleine Hunde hast wo ein Biss doch negativere Auswirkungen haben würde als bei einem deutlich schwereren Hund.

  • Häufig sehe ich Wanderer, deren Hunde nicht angeleint sind, würde ich niemals riskieren.

    Das sehe ich ganz anders. Ich laufe viele Routen unangeleint mit Hund - auch alpine Steige. Ohne Leine ist es an einigen Stellen sicherer für alle.

    Und so blöd es klingt, wenn mein Hund mich an einer ungünstigsten Stelle aus dem Gleichgewicht bringt und wir stürzen gemeinsam ab, kann ich im ungünstigsten Fall nicht mal mehr die Rettung informieren .

    DAS hab ich mir auch schon gedacht... War mal mit ner Freundin auf einer ganz normalen Wanderung im Bayerischen Wald, glaub aufm Lusen oder so. Himmelsleiter rauf, dann über das Geröllfeld oben rüber. Strömender Regen und Gewitter da oben - früh war´s noch schön gewesen :smiling_face_with_horns: Jede von uns 3 Hunde dabei - ich hab meine dann echt von der Leine gemacht, weil ich keine Lust hatte, beim Balancieren auf den nassen Geröllsteinen von einem in die Leine springenden Terrier, der nen Hasen entdeckt hat, zu Fall gebracht zu werden, oder sie, wenn sie von einem Stein zum Andren springen, durch eine zu kurz gefaßte Leine zum Stürzen zu bringen. Habe meinen Tölis vertraut, daß sie deutlich geländegängiger waren als ich (Bibs war ja eh immer mit der Staffel im Gelände unterwegs und daher durchaus sehr geländegängig in felsigem und steilem Gelände, dank geringer Größe und Gewicht, meine kleine Kletterziege *gg). Wäre einer der Terris jagen gegangen - ja und. Dann wär das halt so gewesen. Alternative wären gebrochene Tentakeln bei mir mit 3 Hunden, die ich dann nicht mehr selbst vom Berg runterbringen hätt können. Und bevor ich irgendwo in den Abgrund stürze, riskiere ich lieber, daß der Hund abswitcht und ne Runde jagen geht, auch wenn ich da im Normalfell penibel drauf achte, sowas zu verhindern... Ist aber zum Glück nicht passiert - sie haben sich beherrscht.....


    Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum man nen Hund auf Strecken mitnimmt zum Klettern, bei denen man weiß, man wird ihn tragen müssen? So Steilwände wie im Foto vorher. WO ist da der Vorteil für den Hund? Man setzt doch da das eigene Leben aufs Spiel! Wenn das mal eine Stelle auf der ganzen Strecke beim Wandern ist, ok - aber systematisch klettern, und dann den Hund dabei? Mutig - aber schon n bissel lebensmüde...... :smiling_face_with_horns: :rolling_on_the_floor_laughing:

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