Aggressiver Fundhund
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Aber ich hätte mich sicher nicht die ganze Zeit weiter beißen lassen, der Hund hätte recht bald mein Echo erlebt. Wenn ja sogar ein Maulkorb vorhanden war (und mehrere Personen), kann man den auch mit Zwang aufsetzen (z. B. nachdem man den Hund auf dem Boden fixiert hat).
Also entschuldige, meine Reaktion reichte von verwirrt sein über diesen Kommentar irgendwie amüsant finden.
Wie oft warst du schon in einer auch nur ansatzweise vergleichbaren Situation und hast dein Echo erfolgreich angewandt?
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Hätte hätte Fahrradkette.
Mein Mann hat letztens einen entlaufenen Hund gefangen und wurde gebissen. Dr saß 4h im Krankenhaus und die Wunden wurden aufgemacht, gespült, genäht, Tetanus aufgefrischt und er kam mit einem Verband nach Hause, dass ich dachte er hätte mit einem Bär gekämpft. Tierbisse sind recht heikel. Ich war sehr stolz auf ihn und unglaublich sauer gleichzeitig. Denn kein Tier ist es wert, dass man sich selbst in Gefahr bringt.
Eigentlich gehen gerade Ärzte bei Tierbissen immer richtig steil.
Ich hab am gleichen Tag wie du ein verletztes Tier einfangen sollen, weil meine Nachbarin weinend vor der Tür stand und das Kaninchen lebensgefährlich verletzt war. Das erste, wonach ich gefragt habe, waren dicke Arbeitshandschuhe, sonst fasse ich das Tier nicht an. Und wenn es verblutet und immer bisher lieb war, mein Eigenschutz geht vor. Man weiß nie wie ein Tier reagiert, wenn es verletzt, verängstigt oder verwirrt ist oder es sich bedroht fühlt.
Übrigens habe ich auch fast 1h den Notdienst versucht zu erreichen.
Am Ende ist es auch wichtig zu wissen, wo die eigene Kompetenz und Zuständigkeit aufhört. Helfen heißt nicht immer, aktiv einzugreifen. Helfen heißt auch, die Polizei sofort verständigen und Druck machen, dass die ihren Job erfüllen, den Hund weiter beobachten, evtl auf einem Grundstück sichern.
Ich finde ganz toll, dass du Courage und Engagement gezeigt hast, aber in der Folge wie es gelaufen ist absolut nicht empfehlenswert. Und ich möchte das im Internet einfach nicht unkommentiert so stehen lassen, wo jeder diese Story lesen kann. Und das muss ich als Ersthelfer am Menschen und am Hund auch sagen. Selbstschutz ist Regel Nr 1 gerade bei der Tierrettung.
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Also entschuldige, meine Reaktion reichte von verwirrt sein über diesen Kommentar irgendwie amüsant finden.
Wie oft warst du schon in einer auch nur ansatzweise vergleichbaren Situation und hast dein Echo erfolgreich angewandt?
OT:
Ich war in weit brenzligeren (lebensgefährlichen) Situationen als „bissiger Schäferhund“ (die ich hier nicht weiter vertiefen möchte). Dort war aber eine andere Lösung erforderlich, mit Kraft wäre ich da nicht heil rausgekommen.
Aber würdest du dich da einfach über Stunden von dem Hund beißen lassen?
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Was habt denn ihr da für seltsame Polizei?
Natürlich ist die Unterbringung von Fundtieren Sache der jeweiligen Gemeinde - bei uns ruft die Polizei in solchen Fällen den Notdienst des TH an, um das (eingefangene) Tier abzuholen, weil es da eben einen Vertrag gibt.
Aber gerade, wenn das Tier sich bissig/aggressiv zeigt, dient die Sicherstellung doch dem Schutz der Öffentlichkeit.
Genau so! Die Polizei ist zuständig, wenn sie nicht selbst tätig wird, muss sie an das zuständige TH delegieren.
Meine beiden Fundhunde habe ich der Polizei gemeldet. Einen hat sie selbst abgeholt und ins TH gebracht, beim zweiten kam eine TH Mitarbeiterin, nach der Meldung durch die Polizei.
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Das erste, wonach ich gefragt habe, waren dicke Arbeitshandschuhe, sonst fasse ich das Tier nicht an.
Ja! Zu der Praxisausstattung eines Tierarztes gehören eigentlich auch Schutzhandschuhe, wie bspw. Greifvogelhandschuhe, die halten schonmal viel ab und sichern auch die Unterarme. (Bei einem großen Hund natürlich nicht komplett, aber die Situation hier klingt ja, als hätte das erstmal gereicht.) Würde das meinem TA auch weiterreichen...
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Also Schutzhandschuhe hat mein Tierarzt keine.das am Boden fixieren sagt sich einfacher als es tatsächlich ist. Vor allem bei einem Hund der wild um sich beißt.
Ich hätte mich nicht beißen lassen sollen? Wie denn? Den Hund maßregeln dass er noch mehr beißt? Einfach gehen und zulassen dass andere gebissen werden? Sorry das bin ich nicht. Mir geht das Wohlergehen anderer vor meinem eigenen Wohlergehen. Ich halte vom körperlichen her ne Menge aus, das weiß ich von mir. Von anderen weiß ich das nicht. Und bei uns hat die Polizei noch nie nen Fundhund abgeholt. In 10 Jahren war das nun der fünfte Hund den ich gefunden habe. War immer mein Problem wie ich den Besitzer finde. Hilfe bekomme ich bei sowas nur von meinem Tierarzt. Von der Polizei hör ich nur, daß sie da nicht zuständig sind.
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Aber würdest du dich da einfach über Stunden von dem Hund beißen lassen?
Also ne ernsthafte Antwort jetzt:
Soweit es geht eben Managen (hat sie ja getan) und ansonsten wie auch schon gesagt wurde sich ggf gar nicht so tief in diese Situation bringen lassen (ich hätte aber vermutlich genauso gehandelt).
Um eine Mauli unter Zwang und von der Ferne anzulegen braucht es auch geeignetes Werkzeug und gutes Know How das gehört leider nicht unbedingt zum Tagesgeschäfft eines Tierärztes (bissige Hunde schon, aber die sind für gewöhnlich mit ihren Besitzern da und betreten natürlich schon gesichert die Praxis).
Aber du schriebst was von "der Hund würde mein Echo erleben". Wie soll das aussehen? "Nein Fiffi, aus! Man darf nicht beißen!" Oder würdest du ihn anbrüllen?
Der Hund weiß doch gar nicht dass er da grad irgendwas falsches tut was man mit nem simplen Kommando abstellen könnte, er handelt für sich hündisch angemessen und durch Korrekturen würde man ihm nur noch mehr Angriffsfläche bieten. Ich denke wir sind uns einig dass du als Mensch in einem kleinen Nebenraum mit nem Konflikte nach vorn lösenden Schäfi die tendenziell schlechteren Karten hast.
Was ICH ggf probiert hätte (weil das bei Chap zb sehr gut funktioniert hat), wäre zu schauen wie bei ihm die Signalkontrolle aussieht und ob ihm das hilft ne klare Anweisung zu erhalten und dadurch ggf bisschen runterzufahren von seinem "beweg dich und ich geh auf dich los" Trip.
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Also Schutzhandschuhe hat mein Tierarzt keine.das am Boden fixieren sagt sich einfacher als es tatsächlich ist. Vor allem bei einem Hund der wild um sich beißt.
Ich hätte mich nicht beißen lassen sollen? Wie denn? Den Hund maßregeln dass er noch mehr beißt? Einfach gehen und zulassen dass andere gebissen werden? Sorry das bin ich nicht. Mir geht das Wohlergehen anderer vor meinem eigenen Wohlergehen. Ich halte vom körperlichen her ne Menge aus, das weiß ich von mir. Von anderen weiß ich das nicht. Und bei uns hat die Polizei noch nie nen Fundhund abgeholt. In 10 Jahren war das nun der fünfte Hund den ich gefunden habe. War immer mein Problem wie ich den Besitzer finde. Hilfe bekomme ich bei sowas nur von meinem Tierarzt. Von der Polizei hör ich nur, daß sie da nicht zuständig sind.
Das ist traurig, dass du da so von den Behörden etc. im Stich gelassen wirst. Und auch, dass der TA wohl so schlecht ausgerüstet ist, was Schutzkleidung angeht.
Wenn du es alleine körperlich nicht schaffst, den Hund zu fixieren, kannst du dir Hilfe holen. Du warst doch quasi nie alleine mit dem Hund (Nachbar, TA usw.).
Um dich zu beißen, muss der Hund dir sehr sehr nahe kommen. Das ist gleichzeitig sein größter Nachteil. Und er hat nur ein Maul ... wenn er gerade in deinen Arm beißt, kann er dich nicht gleichzeitig noch anderswo beißen, das kann man ausnutzen.
Du brauchst nur eine Hand (bzw. zwei Finger), um an einem bestimmten Punkt weiter hinten vom Maul, wo wohl keine Zähne sind, das Zahnfleisch nach innen zu drücken. Versucht er dann zuzubeißen, beißt er sich auf's eigene Zahnfleisch und lässt es ganz schnell bleiben, weil das schmerzhaft ist (außer vlt. er hat Tollwut oder ist voll auf Drogen/Schmerzmitteln und merkt nix mehr) ... das wirkt so ähnlich wie einem Krokodil einen Stock ins Maul zu stecken und es kann nicht mehr zubeißen.
Funktioniert bei Hund, Wolf, Löwe, Bär ... eigentlich jedem Landraubtier. Der "Löwenflüsterer" Kevin Richardson beschreibt das auch in seinem Buch, als er von einem Löwen angegriffen wird (unter ihm liegt und der beißt ihn), der an dem Tag schlecht drauf war ... aber weil seine Familie da war und er denen was bieten wollte, ist er trotzdem reingegangen und das war sein Fehler. Er hat instinktiv diesen Griff angewandt und so schlimmeres verhindert (paar Bisse in die Beine und so hat er wohl abbekommen).
Als Kind habe ich zufällig dasselbe gemacht, wenn unsere Deutsche Schäferhündin sich beim Zergeln mit meinem Arm zu sehr reingesteigert und zu fest zugebissen hat. So konnte ich das Spiel jederzeit beenden und aus der Situation gehen. Die richtige Technik ist dabei wichtiger als Körperkraft.
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Um eine Mauli unter Zwang und von der Ferne anzulegen braucht es auch geeignetes Werkzeug und gutes Know How das gehört leider nicht unbedingt zum Tagesgeschäfft eines Tierärztes (bissige Hunde schon, aber die sind für gewöhnlich mit ihren Besitzern da und betreten natürlich schon gesichert die Praxis).
Nicht aus der Ferne, der Hund kommt dir doch ganz nah und beißt in deinen Arm/Bein etc.
Aber du schriebst was von "der Hund würde mein Echo erleben". Wie soll das aussehen? "Nein Fiffi, aus! Man darf nicht beißen!" Oder würdest du ihn anbrüllen?
Nein, verbal wirst du einen fremden Hund in so einer Ausnahmesituation höchstwahrscheinlich nicht erreichen.
Entweder wie oben beschrieben nur seinen Kopf/Kiefer unter Kontrolle bringen (der Griff selbst ist vlt. unangenehm, aber Schmerzen fügt sich der Hund nur selbst zu, wenn er weiter beißt) und ihm dann den vorhandenen Maulkorb überstülpen. Oder ihn mit Körperkraft (Personen waren ja einige vor Ort, das ganze Praxisteam usw.) auf dem Boden fixieren und dann könnte man auch wieder den Maulkorb aufziehen.
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Was habt denn ihr da für seltsame Polizei?
Natürlich ist die Unterbringung von Fundtieren Sache der jeweiligen Gemeinde - bei uns ruft die Polizei in solchen Fällen den Notdienst des TH an, um das (eingefangene) Tier abzuholen, weil es da eben einen Vertrag gibt.
Möglicherweise eine Frage der Kapazitäten? Ich hab letztens von einem tödlichen Beißvorfall gehört, wo angeblich auch keine Polizei kam. Der nächste Ansprechpartner wäre dann wahrscheinlich die Feuerwehr, wenn es um Sicherung geht.
Das mit den Handschuhen fiel mir auch direkt ein, weil ich das letztens auf YT gesehen habe bei der Rettung eines aggressiven Kettenhundes. Die hat man zwar normal nicht im Auto, aber kann man ggfs. bei Anwohnern erfragen oder im nächsten Baumarkt holen. Ist in dem Fall natürlich zu spät, aber vielleicht nutzt es jemandem beim nächsten mal. Verstehe auch wenn man in der Akutsituation nicht auf alle möglichen Sachen kommt.
Gute Besserung Uli40 !
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