Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Noch seltsamer, es sind sich aber beim xl Bully, der ja eigentlich nicht mal eine Rasse ist, dann doch die meisten irgendwie einig, daß diese Hunde eine höhere Wahrscheinlichkeit mit sich bringen, einen Menschen zu töten.

    Ist es dir lieber, wenn jetzt 10 Leute sagen, dass die XL-Bullys, die bereits Menschen getötet haben, eigentlich nur Liebe und eine warme Couch brauchen?


    Du kannst die Fallzahlen vom XL-Bully gerne mit denen vom Amstaff vergleichen - natürlich unter Einbeziehung der jeweiligen Gesamtpopulation. Wenn du seriöse Quellen hast, dann immer her damit.

  • Mir sind in den letzten wenigen Jahren nicht mal annaehernd soviele menschl. Todesopfer durch AmStaffs bekannt wie durch diese XL-Viecher.

    Was genau soll dieser seltsame Vergleich erreichen?

  • Na ja, aber genau das Problem gab es doch vor der Rasseliste mit Staff, Pit und co. auch? Es waren vielfach "Milieuhunde" und es ist teils heute noch so, dass ein bestimmtes Klientel sich diese Hunde anschafft. Der übliche beschlagnahmte Staff, der dann im Tierheim landet ist doch aus genauso dubioser Quelle mit genauso zweifelhafter Zuchtbasis. Da mag es auch gute und seriöse Züchter geben, aber sobald da ausländische Linien dabei sind, haben doch die wenigsten noch einen Überblick.

    Zu dem Fall aus Österreich gibt es auch eine Verlinkung (genutzter Deckrüde) zu einem höchst umstrittenen Züchter, der sowohl in Österreich züchtet als auch eine Hinterhofzucht in Tschechien? Ungarn? betreiben soll, mit eher nicht so netten Hunden. Ich kann es nicht nachprüfen, aber es gibt Berichte dazu.

  • Wer hat Dir denn hier im Thread - und wo konkret - verboten, etwas zu sagen?

    :roll: ich denke, Du weißt im Grunde wie es gemeint ist.

    Nein, das weiß ich nicht. Ich sitz ja in Niemandes Kopf außer meinem eigenen. Und auch da bin ich mir nicht immer sicher.


    Genau das ist das Problem, das ich mit dem ganzen Thema habe. Da ist unglaublich viel Meinung und sehr wenig genaues Wissen. Sehr viele Einzelschicksale, kein Überblick über die gesamte Datenlage. Sehr viel „man weiß ja“, „es ist bekannt“, „und auch da war es wieder …“ Viele Spekulationen über mögliche Ursachen, wenig, was verhaltensbiologisch wirklich geklärt ist.


    Ich finde das viel zu unbefriedigend, um über Themen wie Einführung/Verschärfung/Überarbeitung von Rasselisten zu sprechen. Im Hinterkopf, was seinerzeit bei der Einführung in Deutschland gelaufen ist und im Hinterkopf, welche fatalen Folgen Anlassgesetzgebung wegen einer in emotionalen Debatten, ohne sorgfältige Untersuchung der messbaren Datenlage, gebildeten gesellschaftlichen Meinung in allen Lebensbereichen haben kann. Will das hier wirklich irgendwer haben, dass rechtsgebende Prozesse ao funktionieren? Das macht mich völlig ratlos.


    Aber es scheint auszureichen, saubere Datenerhebung, neutrale Auswertung und folgende wissenschaftliche Aufarbeitung als Grundlage für die Prüfung bestehender gesetzlicher Regeln zu fordern, um „Kampfschmuserei“, „Relativierung“, „Verharmlosung“ und „Sprechverbote“ vorgeworfen zu bekommen bzw. mit in diesen Topf geworfen zu werden.


    Diese Art der Diskussion erinnert mich ganz fatal an Argumentationsstrukturen, von denen Leute Gebrauch machen, die sich tatsächlich genau das wünschen: Gesetzgebung auf Basis von Meinungen, Politik für „gefühlte Wahrheiten.“

  • Nein nein und nochmals nein .

    Niemand mir bekanntes der verantwortungsvoll AST/ SBT/ APBT hält leugnet deren Ursprung/ Entstehung und das gewisse Linien mit Menschen nicht easygoing waren/ sind im Vergleich zum Rest (! ) bei diesen Rassen geschweige denn je nach Rasse und Linie das diese dann immenses Potenzial haben bei Konflikten mit (Fremd)Hunde .


    Bei den drei Rassen hat man aber vernünftige, wenn auch verschiedene Selektion bei den entsprechenden Stellen und alleine das ist schon ein gewaltiger Unterschied zu diesen Bully Viechern.


    Ja da wird gern davon geredet das da APBTs verwendet wurden( und grade die sind idR für mich an Menschenfreundlichkeit unübertroffen) aber ... Sowas soll zu diesen Monstern führen ?

    Bei Facebook anmelden



    Ne. Sorry.

    Da wurden nie gescheite Rassevertreter von Staff oder irgendwas genutzt , macht auch wenig Sinn.

    Bordeaux Doggen Mixe unter anderem ja, gibt da auch n heftigen popular sire.

    Aber klar , "krasse Staff/ pit " Mutanten verkauft sich besser an die Leute.


    Das ganze Thema ist extrem komplex und kompliziert schon ohne diese Bullys.

    Unterschiede in Linien verstehen, in den Rassen etcpp.

    Das ist schon ein riesiger Brocken . Und das wissen hat hier in der Diskussionen glaub ich kaum jemand, was man an sich auch nicht braucht.

    Nur ab dem Zeitpunkt wo man urteilen will etc ist das halt schwierig auf Meinungen und subjektiven Empfinden das ganze aufzubauen statt Sachkenntnis.

  • Ich kann nicht beurteilen wie es vor der Rasseliste war, dafür bin ich zu jung.


    Allerdings isses jedenfalls heute so :


    Für AmStaffs gibt's VDH Züchter und viele Beschränkungen.

    Der American Bully is dahingehend eher ne Art Grauzone. Einerseits müsste er als Mix eindeutig unter die Liste fallen, andererseits isses ja irgendwo eine "Rasse", also irgendwie nix halbes und nix ganzes, und bei dem Namen denkt man eher erstmal an American Bulldogs.

    Das is also so ne Art Nische für Menschen die gern nen Hund diesen Typs hätten, und lockt eben Menschen an die sowas gern ne Spur massiger haben wollen.



    Hinzukommt dass es mittlerweile einfach insgesamt mehr Hundehalter gibt, und darunter so mein Eindruck auch immer mehr Idioten. Generell wird die Hundewahl immer exotischer und das Hauptaugenmerk geht bei vielen sehr auf Optik.

    "So ein Hund" ist heute entweder Statussymbol a la guck mal was ich für n krasses Viech hab, oder in den Augen der Halter absolut harmlose nette Lämmer, die halt aussehen wie sie aussehen.


    Und abgesehen davon stehen AmStaffs gesundheitlich einfach nicht ansatzweise so scheiße da wie die American Bullys.

    Vollkommen abgesehen vom Gefährdungspotential das sich in letzter Zeit vor allem in GB heraus kristallisiert, sollte es die allein schon deswegen nicht geben weil das schlichtweg Qualzucht ist.

  • Ich für meine Beteiligung tipp auf nicht grad kleine Beteiligung von American Bulldogs im Johnson Type, gemixt mit Möchtegern Pits a la Hulk.

  • Aber es scheint auszureichen, saubere Datenerhebung, neutrale Auswertung und folgende wissenschaftliche Aufarbeitung als Grundlage für die Prüfung bestehender gesetzlicher Regeln zu fordern, um „Kampfschmuserei“, „Relativierung“, „Verharmlosung“ und „Sprechverbote“ vorgeworfen zu bekommen bzw. mit in diesen Topf geworfen zu werden.

    Das ist jetzt genauso pauschal wie das "darf man nicht sagen".


    An beidem ist was dran, beides ist übertrieben und vereinfacht.


    Der herrschende Diskurs im DF ist schon durchaus wahrnehmbar. Vor allem, wie dann einzelne laute Stimmen (gut verankert in der Bubble) die Äusserungen von anderen als "dumm" "ahnungslos" "Stammtischparolen" "war ja klar, dass so was von dir kommt" "sollen wir jetzt alle XYZ einschläfern" ect dikreditiert, aber auf keinen Austausch eingehehn möchte. Reinschneien, Austeilen, verschwinden.


    Das schreckt viele ab, sich zu äussern (mich nicht...), daher wirkt es so, als wäre das allgemein etablierte Meinung und wer was dagegen sagt, muss ja doof sein. Das wirkt (von sozialem Druck etc muss man ja nicht anfangen zu erklären) dann so als bräuchte man besonderen Mut, um was zu sagen (dann zum "Redeverbot" übertrieben).


    Auf der anderen Seite - die Forderung nach einer vernüpnftigen Datenlage etc, das ist alles nachvollziehbar und verständlich, aber man kann auch der Meinung sein, dass es nie eine eindeutige Datenlage geben wird, und politische Entscheidungen eben nie rein auf Wissenschaft beruhen können - ohne dass man dich damit in eine "Ecke" stellen würde, und ohne dass es bedeutet, dass man jegliche Wissenschaft ablehnt und nach Polpulismus schreit. Das ist mir echt zu schwarz-weiß.


    Dieses Überreagieren und Polarisieren macht es so schwierig. Ich bin z.B. sehr unentschieden und weder pro noch kontra Gesetzgebung zu Kampfhunden. Aber es wird immer wieder versucht, mich abzustempeln ("Du willst doch eh alle einschläfern lassen" - was ich NIE gesagt habe).


    Und das führt dann dazu, dass man anfängt, Partei zu ergreifen. Hab ich ja geschrieben, so wie die Diskussionen hier verlaufen, fühle ich mich immer weiter dahingehend beeinflusst: Man sollte der Haltung gefährlicher Hunde vielleicht doch lieber einen Riegel vorschieben, wenn Halter und Kenner dieser Hunde das wirkloch so sehen.


    Diese ewigen Aussagen: Alle Hunde sind gefährlich,d ass hätte mit jedem Hund passieren können.... Ich würde mir nicht anmassen, dass ich beurteilen kann, ob ein Am Staff gefährlicher ist als ein DSH, ein Mali oder Cane Corso. Mag sein, dass es da kaum Unterschiede gibt.


    Aber dass ein Pudel, Collie, Yorkshire Terrier oder Dackel weniger gefährlich ist, das wage ich zu behaupten. Auch ohne eigens eine wissenschaftliche Studie dazu anzufertigen.



    Ich finde das viel zu unbefriedigend, um über Themen wie Einführung/Verschärfung/Überarbeitung von Rasselisten zu sprechen.

    Darüber wurde doch konkret gar nicht gesprochen. Nicht auf den letzten ungefähr 100 Seiten.


    Man kann doch über Kampfhunde sprechen, ohne dass es immer nur um die Rasselisten geht? Mich interessiert viel mehr, zu verstehen, was hinter solchen Vorfällen steckt oder stecken könnte, rein als Austausch, Erfahrungsberichte etc völlig ohne "Call to Action". Wir sind hier ja nicht im Bundestag.



    Was das mit den XL Bullys angeht: Ich denke auch, dass die Dimension noch mal ne ganz andere ist, als mit AmStaffs, rein zahlenmässig. Liebhaber der Rasse sehen das aber nicht so... die fühlen sich zu unrecht verfolgt.


    Es ist eine Art Worst Case Szenario - und ich bin froh, dass diese Hunde hier nicht so verbreitet sind (einen kennen ich allerdings), wohl auch aufgrund der Gesetzeslage.

  • Der Vergleich mit den deutschen Rasselisten und dem englischen Verbot hinkt sehr heftig, weil hier z.B. Rassen auf Listen standen, die es gar nicht oder kaum in D gab, während es dort um eine konkrete Rasse geht, die offenbar überproportional oft heftigste Beißvorfälle verursacht, mit tödlichem Ausgang für Menschen und Hunde - fremde und innerhalb der eigenen Familie.


    Und es gab kein panisches Haltungsverbot, sondern die ausgiebige Gelegenheit, existierende Hunde registrieren zu lassen oder legal zu entsorgen. (Ja, das hab ich absichtlich geschrieben.)

  • Die Halterin von Elmo hat noch ein weiteres Statement auf Facebook verfasst, in dem sie ein paar Sachen vom ersten Statement klarstellt.

    Bei Facebook anmelden


    Ich möchte hier bitte dadurch keine neue Diskussion auslösen, ich dachte nur, ich stelle es der Vollständigkeit halber noch ein, weil doch viel über das erste Statement diskutiert wurde. Ich hoffe, das ist trotz der Mod Ansage noch okay. Falls nicht, kann es natürlich gerne entfernt werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!