Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Finds ja schon eine Spur weit amüsant, wie man sich hier sehr dramatisch in eine Opferrolle begibt oder sich wahlweise anwaltsreif für den Hund engagiert (über dessen Gefährlichkeit sich nicht weiter als darüber spekulieren lässt, dass er mehrfach und ernst zugebissen hat), während man dem eigentlichen Opfer - einem Verflucht nochmal, über 60 jährigen Mann, der nur angeln geben wollte! - versucht, seine Schmerzen, Todesangst und Nachfolgen, abzuerkennen, indem man das auf schlechten Journalismus abwälzt. Offenbar live dabei? Vielleicht bin ich zu emphatisch für sowas, mir tut der ältere Mann schrecklich Leid und ich bin dankbar dass die anderen Angler sofort geholfen haben. Ich hoffe, die Halterin wird zur Rechenschaft gezogen. Ist mir im Grunde recht egal, wieso der Hund einfach zugebissen - und so vehement nachgesetzt hat, er hat’s getan und soll er hoffentlich bald gefunden und gesichert werden. Vielleicht „erschreckt“ er sich das nächste mal ja vor einem plötzlich lachenden Kind oder einem plötzlich weinenden Kind oder einem anderen Senior der etwas sehr seltsames tut wie mit einer Angel einen Hügel hochkommen, und da muss man ja dann schon verstehen, dass so ein Hund abdreht. Aber solange die Verletzungen nicht genäht werden müssen, geht ja alles in Ordnung.


    Also, ich bin schockiert. Ganz ehrlich. Lest ihr euch manchmal selbst noch zu? Wäre ich der Mann, ich wäre fix und fertig mit der Welt.


    Ich wünsche dem Mann gute Genesung und dass er hoffentlich bald trotz allem wieder unbeschwert angeln gehen kann.

  • und der besoffene geht auf mich los.

    Ja sorry - heute Hilfe leisten kann leider sehr schnell nach hinten los gehen.

    Wir haben es nicht verursacht haben unsere Schuldigkeit getan und sind gefahren. Und ja ob ich als Frau nächstes mal in so einer Situation mein Auto verlasse um Hilfe zu leisten ohne männliche Verstärkung lassen wir mal mit Fragezeichen im Raum stehen.

    Late to the party, aber ich wollte hier noch anmerken, dass der Nächste, der Hilfe braucht, nichts dafür kann, dass der davor so ein Vollpfosten war.

    Ich kenne die Gedanken nach so einem Erlebnis (so etwas passiert im Rettungsdienst ja öfter - unvergessen der Mann, der mit einem Gewehr auf uns gezielt hat und die nachgeforderte Polizei zu uns meinte: „Jo, äh, geht‘s ihr vor?“ xD ), aber wie gesagt: Die anderen können nix dafür.

  • Es hat wohl niemand den anderen Hundehalter gezwungen sich über den Hund zu beugen bzw. mit ihm zu spielen. Und da ein Hundehalter grundsätzlich sachkundig sein muss, sollte ihm bekannt sein, dass das Drüberbeugen einen Biss provozieren kann und damit schließt sich der Kreis.

    Wie kommst du darauf, dass das Bissopfer HH sei? Stand das irgendwo?


    Wenn ich mich mit irgendjemandem zum Gassi treffe und dessen Hund mag irgedwas nicht, was ein potentieller Auslöser sein könnte, dann ist es doch wohl nicht zuviel verlangt, die Begleitung darüber in Kenntnis zu setzen!

    Wenn ich mich zum Bleistift mit Murmelchen träfe, würde sie mir vielleicht sagen "Du, der Kalle mag das nicht so gerne von Fremden angefasst zu werden, weißte Bescheid! Und mit Rüden ist der doof, wenn der denkt, der bolzt den um, wegen der Aua Hüfte - haste mit ein Auge drauf?"

    aber der Mensch wußte nicht, woran er das hätte erkennen sollen. Ist kein Vorwurf, steht nirgerndwo geschrieben, daß jeder "Hund" können muß. Aber dann sollte man nicht mit Begriffen wie "ohne Warnung" um sich schmeißen, wenn man nichtmal weiß, wie eine Solche hätte aussehen können.

    Und SELBST WENN der arme Angler irgedeine Drohung erkannt hätte, was hätte er denn deiner Meinung nach tun sollen da am Seeufer stehend? Sich prohylaktisch selbst ertränken, oder was? Sich wegbeamen?

    Zu der fettgedruckten Äußerung sag ich nix mehr. Außer: bist Du nicht Tierärztin??????? Ich bin entsetzt.

    Und daher muss sie moralisch verpflichtet sein, die freie Entfaltung eines gefährlichen Hundes zu begrüßen? Die Tierheime sind voll von solchen Hunden, die eine null Fehlertoleranz haben!

  • Wie kommst du darauf, dass das Bissopfer HH sei? Stand das irgendwo?

    Ja, das hat mich auch gewundert. Stand zumindest in den hier geteilten Artikeln nicht, dass das Opfer auch HH war.


    Also mag schon sein, dass das Opfer sich aus Unwissenheit und Hundesicht falsch verhalten hat, dennoch darf sowas einfach nicht passieren. Und ich gehe auch davon aus, dass die Anzeige einfach mit öffentlichem Interesse begründet wurde.

  • Und SELBST WENN der arme Angler irgedeine Drohung erkannt hätte, was hätte er denn deiner Meinung nach tun sollen da am Seeufer stehend? Sich prohylaktisch selbst ertränken, oder was? Sich wegbeamen?

    Dabei gings nicht um den Angler, sondern generell darum, daß bei Unfällen mit Hunden oft behauptet wird, ein Hund würde "ohne Warnung" beißen.


    Im Falle des Anglers hätte er da wohl eher gar nix erkennen können, auch wenn da ne Warnung gewesen wäre- der kam ja von unten rauf, wenn ich das richtig gelesen habe- ne echt besch....e Position, um irgendwas an der Körpersprache eines Hundes lesen zu können....

  • "Ohne Warnen" find ich immer witzig bis makaber. Ich wette, in 99% der Fälle warnt der Hund - nur das Gegenüber nimmt es nicht wahr oder fehlinterpretiert es.

    Nein man. Die wirklich gefährlichen Kandidaten waren nicht deutlich vor. Wenn es um fehlgeleitetes Beutefangverhalten geht dann halt auch gar nicht. Deine Erfahrung mit sorry, dem Durchschnitts Familienfiffi kannst du nicht auf diese Hunde übertragen. Diese Arroganz nervt mich

  • Im Pit zum Beispiel wäre warnen ja auch kontraproduktiv - die Hunde wären ja schön doof, wenn sie einen Angriff ankündigen würden!


    Damals, bei der Geschichte mit Moro - da hat man auch nichts kommen sehen - gut, dass eine ist, dass ich es nicht gesehen habe - aber auch Moro hat da nix kommen sehen - da war nichts aber auch gar nichts an Warnung oder sonstiger Kommunikation

  • Außer: bist Du nicht Tierärztin??????? Ich bin entsetzt.

    Über die grundsätzliche Ansicht lässt sich bestimmt diskutieren, aber was hat denn der Beruf damit zu tun? :???:

  • Ich denke aber, dass gerade bei Vorfällen innerhalb der Familie, und hier vor allem ggü Kindern, häufig Warnsignale voraus gingen. Beschwichtigen etc, was von Seiten der Eltern ignoriert wurde

  • Ich denke schon, dass die allermeisten Hunde vorwarnen, bevor sie Menschen schnappen/beißen, und die Warnungen schlicht übersehen oder ignoriert werden.


    Fremden Menschen täte ein gewisser Respekt gegenüber fremden Hunden bzw. Tieren allgemein gegenüber sehr gut, im Sinne von "gehört mir nicht, geh ich nicht dran".

    Gestern war ich mit den Jungs auf einem ziemlich vollen Kleinstadt-Flohmarkt, alles gut, auch im Gedränge hat niemand im Vorbeigehen nach den Hunden gegrabbelt und durch enge Menschenmassen zu gehen kennen sie aus der Bahn. Allerdings meinte dann eine Mutter, Spuk mit ihrem Kinderwagen aus dem Weg zu bolzen (saudämlich, da drin befand sich ihr Kind und wenn der Hund DA sauer geworden wäre, hätte das verflucht schief gehen können!), die hat ihn gesehen und draufgehalten, weil er ihr zu langsam war. Er hat nix gesagt, aber ich hab die Frau so rundgemacht, dass es alle Umstehenden hören konnten.


    Könnten meine Hunde solche Events nicht ab, würde ich sie nicht mitnehmen, aber ich denke, das unterschätzen viele Leute, eben weil sie Warnsignale übersehen.

    Die Frau, die sich dann etwas abseits vom Getümmel freudig quietschend auf Picard gestürzt und ihn geknuddelt hat, war selber Hundehalterin, nämlich Ersthalterin mit Collie. Da erwartet man etwas mehr Verstand, aber nö, gibt's nicht. Picard findet so was ok, doof ist es von den Menschen trotzdem.

    Wenn ich solche abgespeckten Polizei- bzw. Zeitungsmeldungen lese, geht bei mir dann der Film an, den ich regelmäßig im Alltag erlebe, eben übergriffiges Verhalten von Menschen gegenüber (meinen) Hunden, und ich kann mir so einige Bisse recht gut erklären, zumindest den Auslöser.


    Dass Kita-Gruppen zum Hund geschickt wurden, hatte ich übrigens tatsächlich auch schon mal, oder dass eine Gruppe Kleinstkinder in so einem großen Kinder-Wagen sitzend so dicht zu Spuk geschoben wurde, dass sie ihn hätten angrabbeln sollen. Nun kenn ich meinen Hund und habe ihn flott aus der Gefahrenzone entfernt. Die Halterin des Zwergschnauzers, die gerade vorbeiksm, hatte nur Verachtung übrig, weil mein Hund nicht angegrabbelt werden durfte, und setzte ihren Hund unter dem Jubel der Erzieherinnen mitten in den Wagen zwischen sechs wildfremde Kleinstkinder... es wundert mich manchmal, dass nicht viel mehr passiert, und ich habe höchste Achtung vor dem Langmut der Hunde.


    Wenn ich mich mit irgendjemandem zum Gassi treffe und dessen Hund mag irgedwas nicht, was ein potentieller Auslöser sein könnte, dann ist es doch wohl nicht zuviel verlangt, die Begleitung darüber in Kenntnis zu setzen!

    Yep. Ein Mann, mit dem ich mich neu angefreundet hatte, wollte abends nach der Arbeit mit den Jungs und mir Gassi gehen, es war Winter und schon dunkel, als wir uns trafen. Den hab ich vorher instruiert, dass er nicht schwungvoll ankommen und mich umarmen soll, weil Spuk das bei einem für ihn Fremden im Dunklen nicht so richtig witzig finden könnte. Und der springt bloß hoch und wehrt mit Bellen ab. Fand er erst komisch, auf die Idee, dass das doof sein könnte, ist er als Nicht-Hundemensch gar nicht gekommen. Also ja, ich würde immer instruieren. Allerdings kommen Menschen auf merkwürdige Ideen, leider, so doof kannste als Hundehalter manchmal echt nicht denken.

    Bei Spuk sind die meisten ja noch vernünftig, beim Collie setzt das Hirn dann aber aus. Zum Glück ist der so n Hippie.

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