Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Nene, das war eine Reaktion auf Bonadeas Bemerkung, daß wenn ein Hund nicht warnt usw

    Das hängt ja auch stark von der Motivation ab, aus der heraus der "Angriff passiert" - der aggressive oder territoriale Hund wir drohen - der will damit ja was erreichen

    Aus dem Jagd oder Beutefangverhalten heraus macht das überhaupt keinen Sinn - Mit Beute kommuniziert man nicht und warnen will man sie nun auch nicht

  • Ich glaube, es war irgendwie beides.


    Einerseits war das Bewusstsein ausgeprägter, dass Hunde halt einfach Hunde sind, die auch mal eine Meinung haben, mal in Ruhe gelassen werden wollen und auch einfach mal beißen können.

    Und auf der anderen Seite war aber auch klar, dass es einfach Grenzen gibt und ein Hund, der sich in einem gewissen Übermaß als aggressiv auszeichnete, eben auch einfach als ein solcher gesehen wurde und damit entweder nur weggesperrt bzw. angebunden wurde oder eben auch euthanasiert bzw. anderweitig getötet.

    Heute ist die Erwartungshaltung an Hunde bzw. ihre generelle Ungefährlichkeit in gefühlt allen Lebenslagen einfach so unendlich hoch und damit gleichzeitig auch an ihre Halter, die manchmal zu Recht, aber häufig eben auch zu Unrecht oder mit einem einfach viel zu hohem Anspruch für das Verhalten ihrer Hunde verantwortlich gemacht werden. Die Fehlertoleranz unserer Gesellschaft ist einfach sehr gering, aber das war früher nicht anders als heute.

  • So langsam platzt mir echt der Kragen.


    Ja passt sicher nicht in diesen Thread, vielleicht gar nicht ins DF, aber es wird so viel geschrieben (was ich verstehe und immer mache), dass man Abstand von Hunden halten soll, mit Rad, als Jogger oder überhaupt. Ja mache ich.

    Aber wieso halten dann HH keinen Abstand von mir?


    Heute saß ich 20 Minuten an der Bushaltestelle in der Altstadt. Ich habe keine Strichliste geführt, aber es waren mindestens fünf HH samt Hund (angeleint), die an mir vorbeigingen, und zwar so, dass die leider wegen Regens patschnassen Hunde an meinem Bein entlang gestriffen sind.


    Es gibt Hunde, die Abstand brauchen. Menschen aber auch.

  • Wird dir hier wohl kaum wer beantworten können weil niemand dabei war .

    Ist aber auch komplett vorbei an dem worum es mir und anderen ging / geht :ka:

  • Aber wieso halten dann HH keinen Abstand von mir?

    Weil es auch HH gibt, die nicht wissen (wollen) dass Hunde eben Hunde sind. Keine Menschen mit Pelz. Sieht man auch im Forum immer wieder. Grenzen der Tiere werden nicht gesehen oder man will sie nicht akzeptieren, Hunden wird z.B. Moral angedichtet, manchmal werden sie zu Lassie, usw.

    Manchmal pennen auch HH oder werden betriebsblind. Usw. usf.


    Waeren alle HH verantwortungsvoll usw., gaebe es um Welten weniger Vorfaelle!!

  • Früher gabs kein Internet, daß einem jeden Pups ins Wohnzimmer bläst. Deswegen konnte man das ungewünschte viel leichter ausblenden. Deswegen haben manche auch das Bild vor Auge, daß damals die Welt ein bisschen rosa war

  • Offtopic:


    Cave Canem Auch wenn ich deine rosarote Brille nicht teile, ist es trotzdem irgendwie nett zu lesen, wie 100% du nicht nur in deinen Hund, sondern in die ganze Rasse verliebt bist.

    Wo siehst du eine rosarote Brille bei mir?


    Ich fände es schlimm, wenn man eine Rassewahl treffen würde, von der man nicht überzeugt ist, dass sie zu 100% passt.


    Das sollte eigentlich der Normalfall sein.


    Eben auch die evtl. problematischen Seiten sehen und adäquat damit umgehen.


    Und ja, ich liebe meinen Hund und generell die Rasse.

  • Ich hatte gestern zum ersten Mal in meinem Leben wirklich Muffe beim Gassi.


    Wir hörten schon weit entfernt lautes Bellen.

    Alle unsere Hunde waren an der kurzen Leine.

    Wir sind so weit ausgewichen, wie es ging (machen wir immer) und dann kam das Gespann um die Kurve.

    Zwischen uns und der Gegenpartei ca. 7-8m Platz.

    Wir standen im Gebüsch (aber für sie sichtbar), sie hatten einen breiten festen Sandweg.

    Es waren 2 große Akitamixe und eine Frau, die die Hunde so überhaupt nicht im Griff hatte.

    Sie konnte nicht mit den Hunden gehen, ohne geschleift zu werden, wir konnten nicht weiter.


    Sie redete wie ein Wasserfall auf ihre Hunde ein, die uns bzw. unseren Hunden ans Leder wollten und sie immer ein Stück weiterschleiften.

    Die Spuren von ihren Krallen und die Rutschspuren der Frau gingen über mehrere Meter, immer in unsere Richtung.


    Wären wir aus dem Gestrüpp gekommen, um entweder vor diesem Gespann herzulaufen (also zurück zum Auto) oder hätten versucht, uns an ihnen vorbeizudrücken, sie hätte die Hunde nicht halten können.

    Deswegen sind wir stehengeblieben, hatten die Blicke teilweise abgewendet, unsere Hunde waren ruhig.


    Beide der großen Hunde waren nur am Geschirr angeleint, hatten deswegen auch so richtig schön Möglichkeiten zur Kraftentwicklung.

    Kein Halsband, kein Halti, kein Maulkorb, nichts.


    Wir haben noch nie in so einer unangenehmen Situation gesteckt und ich kann nicht sagen, wie sie ausgegangen wäre, hätte sie es nicht doch noch an uns vorbei geschafft... Das Getöse war noch weithin zu hören.


    Ja, ich weiß- es ist nichts passiert niemand wurde gebissen, verletzt oder getötet - aber diese Situation hatte das Potenzial dazu, wirklich unschön zu enden.

    Mein erstes Mal mit Hunden, denen man ansah, wie ernst sie es meinen und mein erstes Mal mit einem Halter, der sich komplett überschätzt hat...

  • Ich habe keine Strichliste geführt, aber es waren mindestens fünf HH samt Hund (angeleint), die an mir vorbeigingen, und zwar so, dass die leider wegen Regens patschnassen Hunde an meinem Bein entlang gestriffen sind.

    Das ist unsoziales Verhalten von Hundehaltern - keine Frage. Und auch das ist sehr problematisch - insbesondere bei der stetig steigenden Hundedichte.


    Aber das sind dadurch dann nicht "gefährliche Hunde" - das sind Hundehalter, die dazu führen, dass immer mehr Menschen mit immer weniger Geduld auf all die Hunde in den Städten schauen. Weil sie belästigt werden; nicht weil sie gebissen werden. Das sind gedankenlose Hundehalter, keine Frage. Ich finde das Verhalten nicht okay.


    Aber auch wenn das hier manchmal so klingt: Die meisten Hunde beißen nicht, wenn sie Körperkontakt zu anderen Passanten haben (dass das uncool ist, s.o. - aber es ist eben nicht automatisch gefährlich). Genauso wie die meisten Hunde nicht beißen, wenn sich ein Mensch über sie beugt, plötzlich ein Angler vor ihnen steht oder ein Baby schreit, oder ein Jogger dynamisch die Wohlfühldistanz unterschreitet.

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