Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Der Zeitgeist ist, dass die freie Entfaltung des eigenen Hundes oberste Priorität hat, egal, ob es auf Kosten anderer geht oder nicht. "Natur", Wege etc. sind ausschließlich dafür da, dass sie dort machen können was sie wollen, ohne Rücksicht auf andere. Sie selbst und damit natürlich auch ihr Hund.


    Edit: Und, dass der Hund natürlich niemals irgendein Verhalten zeigt, dass in den Bereich Jagd- oder Aggressionsverhalten einzuordnen ist. Der will immer nur nett sein und spielen.

  • Der Zeitgeist ist, dass die freie Entfaltung des eigenen Hundes oberste Priorität hat, egal, ob es auf Kosten anderer geht oder nicht. "Natur", Wege etc. sind ausschließlich dafür da, dass sie dort machen können was sie wollen, ohne Rücksicht auf andere. Sie selbst und damit natürlich auch ihr Hund.

    Jupp. Hier „flüchten“ viele Hundehalter vor der Brut und Setzzeit in die Naturschutzgebiete um dort ihre Hunde laufen zu lassen. Weil, da wird man ja nicht erwischt. Ganz großes Kino.

  • Hundekot kann zu Fehlgeburten bei Kühen führen | MDR.DE
    Hundekot auf Weiden kann für Kühe sehr gefährlich werden. Übertragene Parasiten sind weltweit das größte Problem für Missbildungen und Fehlgeburten von Kälbern.
    www.mdr.de


    Also, eher unwahrscheinlich im Normalfall...



    Zitat:


    "Hunde aus Privathaushalten, die auf der Weide gelegentlich ihr Geschäft verrichten, stellen jedoch ein geringeres Risiko dar, als Hofhunde aus landwirtschaftlichen Betrieben, in denen selbst Rinder gehalten werden."


    "Hofhunde essen parasitäres Rindfleisch?

    Ja, das kann möglich sein. Es ist nicht unüblich, dass Hunde von landwirtschaftlichen Höfen Nachgeburten fressen. Wenn ein Kalb nicht mehr lebendig zur Welt kommt, dann fressen sie das auch und stecken sich damit an. Hunde aus normalen Privathaushalten hingegen bekommen sehr selten rohes Rindfleisch. Manche Leute machen das trotzdem. Von daher gibt es da so ein gewisses Risiko. Doch die meisten Stadt-Hunde oder Hunde aus Privathaushalten bekommen Futter aus der Dose, das risikoärmer ist".

  • Und ich finde es schade und ehrlich gesagt polemisch, dass ein einzelner Kommentar von einer Person hier in einer durchaus ernsthaften und konstruktiven Konversation mit vielen wieder als "Zeitgeist" allen übergeholfen wird.

    Chris und ich wohnen ziemlich weit auseinander und halten sehr unterschiedlich große Nutztiere in einem auch sehr unterschiedlichem Kontext. Trotzdem machen wir im direkten Kontakt mit vielen Hundehaltern sehr ähnliche bis komplett gleiche Erfahrungen direkt vor Ort bei unseren Tieren. Vielleicht wohnen wir beide in einer Blase, die sich zufällig ähnelt. Aber ich vermute eher, dass wir den Zeitgeist zu spüren bekommen, der andernorts nicht anders ist.

    Dieser Zeitgeist der Rücksichtslosigkeit, das "freie Entfalten" ohne Rücksicht darauf, dass die Kosten dafür Andere, Unbeteiligte zu tragen haben, betrifft nicht nur Hundehalter, sondern ist ein allgemeiner "Zeitgeist".


    Okay - wir regen uns hier über Hundehalter auf, konkret über solche, deren Hunde ihr Gefahrenpotential der Beschädigung mit den Zähnen verwirklichen konnten, bzw. ein solches Gefahrenpotential haben.


    gibt es für diesen Risiken, die durch Hunde für Weidetiere über dieses hier im Thread angesprochene Gefahrenpotential hinaus gehen, nicht einen eigenen Thread?


    Ich weiß um sämtliche Komplikationen, die Hunde bei Weidetieren verursachen könnten, wenn ich mich bzw. meine Hunde ohne Rücksicht darauf bewegen lasse, und nehme eben genau diese Rücksicht.


    Zum Thema Husky: Hier sehe ich kaum welche, aber bei den wenigen, die hier in meinem Umfeld im Laufe der Jahre so auffielen, hatte ich auch eher den Eindruck, dass die Optik ausschlaggebend für die Haltung war, und Rasseeigenschaften eher nicht so auf dem Schirm standen.


    Diese Hunde wurden nie abgeleint - außer bei einer Hundehalterin, mit der ich mich sogar einige Male getroffen habe, um an dem Rückruf zu arbeiten...


    Das ist im Sande verlaufen, ein vernünftiges Training ist an der Einstellung der Frau gescheitert: "Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Hündin sehr eigenständig ist, und sie findet ja immer zu mir zurück, spätestens am Parkplatz. Ein Mal, als ich keine Zeit mehr hatte dort auf sie zu warten, ist sie sogar bis nach Hause gelaufen..."


    Das ist schon über 10 Jahre her, der Hund lebt vermutlich nicht mehr.

    Damals hatte ich Mitleid mit der Frau, habe versucht mir vorzustellen, wie sehr es mitnimmt, wenn der eigene Hund immer für Stunden weg ist.

    Ich habe mich gefragt: "Was macht das mit einem Menschen?"


    Ist schon über 10 Jahre her, und meine Einstellung hat sich in dieser Zeit stark gewandelt:


    Es interessiert mich nicht mehr, was so etwas mit einem Menschen macht, sondern welche Rücksichtslosigkeit und auch Borniertheit hinter dieser Einstellung steckt, einfach damit zu leben dass der Hund für eine Weile weg ist.

    Statt dessen sage ich diesen Freie-Entfaltung-für-den-Hund-Künstlern höflich, aber sehr bestimmt: "Hund sofort an die Leine - und wenn ich Sie noch einmal sehe wie sie ihren Hund sich frei entfalten lassen, gibt es eine Anzeige beim Ordnungsamt!".


    Das ist mir bisher nur ein einziges Mal passiert, und natürlich habe ich durchaus mehr als dieses eine mal Hunde im Unterholz abzwitschern sehen - aber da sind die Menschen dann selber betreten, fangen den Hund ein und leinen dann an, ohne Aufforderung. So mancher Hundehalter ist dann auch erfreut über den ein oder anderen Tipp - ob das ein Tipp zum Rückruftraining ist, oder der Hinweis auf einen großen, eingezäunten Hundeauslauf, wo der Hund sorglos gegen kleine Gebühr auch mal frei laufen kann ohne Sorge für den Hundehalter, ist dabei egal.

  • Witzig, ist immer das Argument, muss ja der eigene Hofhund dran schuld sein und nicht die x HH die kacken frech über dein Land mit ihren Hunden latschen, deine Kultur kaputt trampeln und dann auch noch Beschimpfungen los lassen, wenn du sie nett darum bittest nicht durch deinen Roggen zu laufen oder durch das frisch gelegte Schwad (und ich weiß, hier aus dem DF macht das nie, nie, nie jemand, die Realität zeigt da aber leider was ganz anderes).

    Im übrigen sind aus hygienischen Gründen auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben Kadavertonnen mittlerweile Standard, kein Hofhund frisst irgendein tot geborenes Kalb :woozy_face:


    Sorry aber bei sowas geht mir echt die Hutschnur, weil die HH mittlerweile wirklich rücksichtslos geworden sind und das beobachten nicht nur wir sondern auch die Jägerschaft.

    Vielleicht lebe ich aber auch einfach nur in dieser Blase wie McChris und flying-paws


    Es sind im übrigen auch nicht nur die HH…wie viele Schafe schon an entsorgten Rasenabschnitt gestorben sind und was wir schon auf der Weide von den Mutterkühen gefunden haben :smirking_face:


  • Das ist schlicht nachweisbar :ka:

    Die Infektionsquelle ist klar, und die bringen einfach nur wenige Hunde überhaupt mit.


    Dass es dennoch nicht okay ist überall Kot liegen zu lassen und seine Hunde machen zu lassen was sie wollen - sollte eigentlich klar sein...

  • Ich finds schade, aber durchaus typisch für den Zeitgeist, wie sich über Gefährdung von Weidetieren durch Hunde lustig gemacht wird, statt mal zu sagen "oh, das wusste ich nicht, ich werde da künftig mehr drauf achten".

    Sorry, ich hab noch nie fremdes Weidegebiet betreten.

    Bin auf Almen auf dem Weg geblieben mit einem Hund, der keinen Pieps von sich gibt.


    Mehr drauf achten kann ich nicht. Es sei denn, ich löse mich in Luft auf.

  • Gandorf

    Also jetzt wird die Diskussion echt mal wieder lächerlich und das nicht, weil ich die Kotthematik nicht kenne, sondern weil McChris doch wirklich schön beschrieben hat, was alles passieren kann - auch mit einem Kleinhund - und das Reißen von z.B. Lämmern war ja nur eines davon.

    Liest du das überhaupt?

    Du liest aber scheinbar auch nicht,

    dass 1. Nie geleugnet wurde, dass Kleinhunde Schaden anrichten können

    Und es 2. Auch nie nur um Viehhalter ging.

  • Hmh, dann lebe ich scheinbar tatsächlich in einer anderen Blase. Hier nimmt nach meinen Beobachtungen die Zahl der Menschen deutlich zu, die ihre Leine am Hund lassen, wenn der jagt, die ihre Hunde daran hindern, sich Bell- und Kreischduelle mit Hunden hinterm Zaun liefern und die nicht unbekümmert hetzen lassen mit dem Satz: „Wenns gesund ist, dann kriegt er es eh nicht.“ Wir haben keine Dorf- und Hofstreuner mehr, man muss sich mit heißer Hündin nicht mehr wappnen, nachts Gratiskonzerte unterm eigenen Schlafzimmerfenster zu bekommen (gut, gelegentlich hört man trotzdem Liebesarien, aber wenigstens nicht mehr auf dem eigenen Grund). Und hier muss man keine Routen an nicht hinreichend gesicherten Wachhunden vorbei planen. War während meiner Kindheit alles noch üblich.


    Ich erlebe bei Hundehaltern (im Begleithundebereich) heute auch bei weitem mehr Bemühungen, Körpersprache und Eigenheiten des Hunds zu verstehen und auf sie einzugehen. Mehr Sinn für Parasitenprophylaxe und Impfungen (außer bei Tollwut), was ja nicht nur den eigenen Hund schützt.


    Rücksichtslose Deppen gibts natürlich trotzdem, aber ich könnte nicht sagen, dass ich da mehr von erlebe. Es gibt halt deutlich mehr Hunde und noch viel deutlicher intensivierten Straßenverkehr, viel mehr Bebauung und mehr organisierte Freizeitaktivitäten in Wald und Feld. Das steigert natürlich das Konfliktpotenzial in alle Richtungen.

  • Meine Beobachtungen wären eher dass die Schere ziemlich auseinander geht. Viele überkorrekte HH, und einige absolute Katastrophen, wenig Mittelfeld.

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