Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Was die Wissenschaft nicht nachweisen kann, weiß doch jeder Hundehalter: Dass es Rassen gibt, bei denen das Gefährdungspotential für andere Lebewesen höher liegt, als bei anderen, wegen angezüchteter Charaktereigenschaften oder der schieren Größe.

    Dann ist es doch auch nur folgerichtig, für deren Haltung strengere Auflagen zu verhängen.

    Schließlich ist ja nicht jeder Hundehalter 1000% verantwortungsvoll, und die Beschränkung weniger (Fans) zugunsten des Schutz anderer vertretbar. Oder nicht?


    Edit: Also, gäb‘s international keine Listen, würd hier auch ein Bullterrier wohnen. Oder ein Rotti. Beides Rassen, mit denen ich nur gute Erfahrungen gemacht habe.

    Nein. „Was jeder weiß“ aus meiner Sicht keine geeignete Grundlage für Ungleichbehandlung und rechtliche Einschränkungen ist. Denn „was jeder weiß“ ist eben auch nicht mal im Entferntesten 100% zuverlässig.


    Bei der eigenen Wahl und dem eigenen Umgang: Bitte gerne Alltagserfahrung und den eigenen gesunden Menschenverstand einsetzen, so vorhanden. Aber nicht als Hintergrund für Gesetzgebung. Da gehört Zahlenmaterial her.

  • Nu ja, aber bei jeder Diskussion hier kommt das doch so rüber.

    Natürlich beißen Huskies öfter Babies tot, natürlich darf man mit nicht mit dreien ‚solcher‘ Hunde rausgehen, natürlich muss ich meinen Gebrauchshund umsichtig führen…

  • Ich tue wirklich mein Bestes und bin deshalb (und mit viel Glück!) unfallfrei durch 50 Jahre "Hundeleben" gekommen, aber die letzten 20 Jahre mit den durch und durch eigenständigen Terriern haben mich gelehrt, dass auch das nicht immer reicht, und dass es sich sehr viel besser lebt, wenn man den Hundehalter-Perfektionismus auch mal ablegt und das, was nun mal nicht zu erreichen ist, im Zweifelsfall z-B. durch Leine ersetzt. Oder den Hund zuhause läßt, statt überall Wohlverhalten zu erwarten ,wie ich es vorher von den Großen ganz selbstverständlich verlangt und bekommen habe.


    Ich lebe als Hundehalterin lieber und glücklicher mit ein bißchen mehr laisser faire als in meinen Ehrgeiztagen, hätte keine Lust mehr auf so viel Training, und genau deshalb wird hier nie wieder ein Hund einziehen, dessen Gefahrenpotential mir zu groß wäre, um ihn an eher "langer Leine" durchs Leben laufen zu lassen.


    Insofern kann ich, um nochmal auf diese entsetzliche Joggerin-Sache zurückzukommen, mit voller Berechtigung sagen: Nein, uns könnte sowas eben nicht passieren. Und daher verbitte ich es mir, bei jedem noch so schrecklichen Beißvorfall sozusagen im Mithaftung genommen zu werden, nur, weil ich einen Hund habe.

  • Und natürlich möchte ich manche Entscheidung selbst treffen und kein Gesetz dazu. Und natürlich lebe ich dann damit, dass meine Mitmenschen das auch tun.

  • Nu ja, aber bei jeder Diskussion hier kommt das doch so rüber.

    Natürlich beißen Huskies öfter Babies tot, natürlich darf man mit nicht mit dreien ‚solcher‘ Hunde rausgehen, natürlich muss ich meinen Gebrauchshund umsichtig führen…

    Ist schon richtig. Auch natürlich hat jeder seine eigenen Alltagserfahrungen, erlebtes oder angelesenes Wissen, Vorstellungen darüber, bei welchem Hundetyp mit welchem Verhalten eher zu rechnen ist. Und eben auch „Vorurteile“. Das ist in allen Bereichen auch nötig, um im Alltag handeln zu können.


    Und auch natürlich rekrutiert sich ein Gutteil des gesellschaftlichen Konsens‘ aus solchen Erfahrungen und Bildern und sie schaffen ein Klima.


    Gesetzgebung hat die Aufgabe, die Interessen aller zu schützen und bei widerstreitenden Interessen eine gute Abwägung zu leisten. Und dafür brauchts halt im Idealfall möglichst neutrale Fakten.

  • Was die Wissenschaft nicht nachweisen kann, weiß doch jeder Hundehalter: Dass es Rassen gibt, bei denen das Gefährdungspotential für andere Lebewesen höher liegt, als bei anderen, wegen angezüchteter Charaktereigenschaften oder der schieren Größe.

    Dann ist es doch auch nur folgerichtig, für deren Haltung strengere Auflagen zu verhängen.

    Schließlich ist ja nicht jeder Hundehalter 1000% verantwortungsvoll, und die Beschränkung weniger (Fans) zugunsten des Schutz anderer vertretbar. Oder nicht?


    Edit: Also, gäb‘s international keine Listen, würd hier auch ein Bullterrier wohnen. Oder ein Rotti. Beides Rassen, mit denen ich nur gute Erfahrungen gemacht habe.

    Genau das ist dann der Grund, wieso so wenig Ehrlichkeit herrscht und man über sowas nicht sprechen kann. Weil sofort Verbote oder Einschränkungen gefordert werden.


    Der gesamte Straßenverkehr birgt mehr Risiko als die Haltung von Hunden. Folgerichtig wäre es doch nur, sämtliches Autofahren im Rahmen der Hobbyausübung zu beschränken. Nur noch für die Arbeit und Lebenswichtige Termine und Besorgungen, schließlich gefährdet man ja andere.


    Aber es ist eben immer leicht etwas zu fordern wo man ja zu den Guten gehört ;-)

  • Was ich ja immer sehr interessant finde ist dieses „höhere Gefährdungspotenzial“. Höher als was? Die Hunde die man selbst präferiert. Sich da immer so als Maßstab zu nehmen ist interessant. JEDER Hund ist ein Gefährdungspotenzial. Ist sogar gesetzlich verankert in der Tiergefahr. Man selbst gehört mit seiner Hundehaltung dazu. Auch kleine Hunde können einen Verkehrsunfall verursachen. Oder dafür sorgen, dass jemand stolpert und sich verletzt, dafür braucht es ein Anspringen. Das sind nicht nur die Anderen.

  • WorkingDogs

    Ich fordere gar nichts. Ich gehör auch zu keinen ‚Guten‘. Ich glaube auch nicht, dass Gesetze etwas ändern würden.


    Ich stell nur fest, was ich hier so lese. Übrigens ja auch von Halter:innen exakt ‚solcher‘ Rassen.

  • Bei uns ist die Hundedichte sehr hoch, daher kenne ich auch sehr viele Hunde und ihre HH.


    Gesicherte Beißvorfälle (Tiere und Menschen) der letzten Jahre, da mir entweder die Verursacher oder die Opfer bekannt sind:

    Weimaraner, Maremmano, Kangal, Collie, Dobermann, Taigan, 4x Mischling.

    Vielleicht habe ich auch ein paar vergessen.


    Nur der Vorfall mit dem Kangal (hat Hasen in einem Garten getötet) wurde gemeldet oder angezeigt.


    D.h., es gibt sehr viele Vorfälle mit verschiedensten Hunden, die keinen interessieren.

    Die Verursacher und Opfer begegnen sich teilweise weiter bei Spaziergängen und versuchen, sich aus dem Weg zu gehen.


    Was würde ein Gesetz für bestimmte Rassen bringen, wenn die meisten Vorfälle passieren, ohne dass es jemand mitbekommt.


    Es schaffen halt nur die tragischsten in die Presse.


    Und das sind immer absolut tragische Katastrophen, ich will da nichts klein reden.


    Also wie sollte ein Gesetz oder Schutz der Allgemeinheit aussehen?

  • Der gesamte Straßenverkehr birgt mehr Risiko als die Haltung von Hunden. Folgerichtig wäre es doch nur, sämtliches Autofahren im Rahmen der Hobbyausübung zu beschränken. Nur noch für die Arbeit und Lebenswichtige Termine und Besorgungen, schließlich gefährdet man ja andere.

    Es gibt allerdings wesentlich mehr Autos und Motorräder und Fahrradfahrer als Hunde, ist somit der Verkehr prozentual tatsächlich viel gefährlicher. Ich finde diese ganzen Vergleiche wie "oh das ist viel schlimmer" nicht zielfördernd, da zwei paar Schuhe.

    Weil Hundehalter keine Verantwortung übernehmen möchten lass uns die Autos verbieten. Macht total Sinn ^^

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