Irrationales Fluchtverhalten
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Hallo zusammen,
vorweg, mein Hund bleibt nach dieser Aktion an der Leine ohne wenn und aber. Dennoch würde ich gerne ihr Verhalten reflektieren und suche mögliche Erklärungen.
Vor einem halben Jahr hatte ich schon mal mit meiner 1,5 jährigen Hündin so eine Situation.
Sie wurde auf einer eher unbekannten Wegstrecke von einem Hund gejagt, und ist weggelaufen in Panik. Ich habe sie ewig gesucht, bis sie mir irgendwann vor die Füße sprang. Sie hatte sich offensichtlich im Wald versteckt, zum Glück in Wegesnähe. Sie ist aber erst 5 m vor mir gekommen, vorweg wirkte sie desorientiert und sehr verunsichert.
Vor ein paar Tagen ist sie mit einem Kumpel weggeflitzt, einem Eichhörnchen hinterher, (sie hat das bisher wirklich noch nicht gemacht, ist aber der erste Grund warum Freilauf gestrichen ist) und hat sich mit ihm gut 30 m entfernt. Dann kam der andere Hund zurück zu uns, meine war weg. Ich konnte auf dem Tracker sehen, dass sie offensichtlich völlig orientierungslos langsam unherwanderte und nicht wusste was sie tun soll. Letztlich hat sie sich wieder wie voheriges Mal in Wegesnähe im Wald versteckt und blieb da regungslos. Erst als ich wieder kurz vor ihr war, zeigte sie sich, wieder völlig verunsichert und mit einem mir völlig fremden Gesichtsausdruck. Das war gar nicht mein Hund.
Ich verstehe es nicht, es war unsere Haus und Hofrunde, absolut bekannt, und auch der Weg nach Hause ist bekannt. Sie hat weder auf meine Rufe oder das Gebell der anderen 3 Hunde reagiert. Und obwohl sie im Normalfall jeden begrüßen möchte, ist sie dann in einem Modus, wo sie niemand locken, ansprechen ect könnte. Sie ist nur auf der flucht und hält sich vor allem Verborgen im Dickicht.
Aber was mir ein Rätsel ist, wieso auch bei uns zuhause? Und wieso verfällt sie in einer doch eher geringen Distanz zu mir in so einen Modus?
Sie hat auch als sie wieder bei uns war, bestimmt 5-10 min gebraucht um auf die anderen Hunde zu reagieren, sie hatte nur Augen für mich.
Im Normalfall sind die anderen ihr totaler Anker.
Ich verstehe das nicht, habe ich so noch nie erlebt. Und lässt Freilauf eigentlich kaum mehr zu.
Habt ihr Ideen? Könnte man das auf ihr völlig verqueren pubertierenden Verstand zurückführen?
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Also, ich hab mal ein bischen nachgelesen. Du hast eine Border Collie / Aussie - Mix-Hündin, die Fluchtverhalten schon mehrfach gezeigt hat, oder?
Wann fing das an, also wann war das erste Mal? (muss nicht ein "war total verschwunden und ich musste sie suchen gehen" gewesen sein, sondern "einfach" ein "Huch, ich hab mich erschreckt und hab jetzt keinen Kopf für garnix")
Gab es ähnliche Aktionen bei den Eltern und/oder Geschwistern?
Schilddrüse ist ok?
Bzgl. Pubertät kann ich nicht mitreden, keiner meiner Hunde hat jemals offiziell die Pubertät eingeläutet.
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Verliert sie nur in diesen Ausnahmesituationen komplett die Orientierung oder hat sie generell eine schlechte Orientierung, was sonst nur nicht so zu Tage tritt weil sie sich an dir orientiert und so den Weg findet?
Ist sie ihr ein Hund der vor dir läuft und selbst den Weg findet und geht oder läuft sie eher bei oder hinter dir und orientiert sich stark an dir?
Mein Gedanke geht gerade nur in die Richtung, dass sie vielleicht ein grundsätzliches Problem mit der Orientierung hat und wenn sie dann aus Versehen quasi den sichtkontakt zu dir verliert, ist die Panik da.
Ich finde auch spannend, wann das zum ersten Mal aufgetreten ist und mich würde auch interessieren, wie ihr Freilauf trainiert habt, also ob der Hund in der Entwicklung sehr viel an der (Schlepp-)leine war.
Ist sie sonst gesundheitlich wohlauf? Habt ihr schon mal ein Blutbild und generellen Checkup machen lassen? Gibt es andere Auffälligkeiten?
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Ist da BC mit drin? Dann analysiere das bloß nicht zu Tode. Die sind manchmal so. Einfach, weil sie es können.
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Hm,
das einzige, was mir so einfällt, das mal kontrolliert zu testen.
Also Schleppe dran, viel Zeit im Gepäck mitnehmen und vor allem Geduld, und dann den Hund mal die Runde laufen lassen, und Du nur hinterher. Keinen Einfluß drauf nehmen, natürlich ausgenommen, wenn es darum geht, eine Straße zu überqueren, oder so. Mir geht es nur um die Wahl der Richtung.
Findet der Hund den Weg alleine wieder zurück?
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Ist da BC mit drin? Dann analysiere das bloß nicht zu Tode. Die sind manchmal so. Einfach, weil sie es können.
Ja da ist ein kleiner Teil BC mit drin (25 %).
Aber der schlägt auch in anderen Teilen total durch.
Ich will das auch gar nicht zu Tode analysieren, aber mich interessiert schon brennend was da in ihrem Köpfchen vor sich geht, dass sie auf unserer Haus und Hof Runde, nicht mal den Ansatz zeigt nach Hause zu laufen, sondern lieber im Unterholz hockt und auf Erlösung wartet.
Die sind doch pfiffig sollte man meinen. Aber irgendwie ist sie da in einem Film.
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Border Collies und pfiffig? Mein Spitz hat gerade einen Lachanfall ...
Nein, die sind gerade, wenn sie sich einbilden Schiss zu haben, besonders dumm. Also, ich mag die echt. An den Schafen sind sie ziemlich geil. Aber im echten Leben klarkommen ... ähm, ja.
Ja da ist ein kleiner Teil BC mit drin (25 %).
Heißt ein Urgroßelternteil war ein BC? Dann spaltet sich das ja gerne auf und man kann vom Wesen einen fast 100% BC bekommen in der Generation ...
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Ich danke euch allen, ich versuche mal auf alles einzugehen.
Sie war als Welpe, junger Junghund von nichts zu beeindrucken und war immer am liebsten da wo der meiste Spaß ist. Wäre auch mit jemanden blind nach Hause mitgelaufen wenn der Spaßfaktor stimmt.
Erst als sie älter wurde, kam ihre Sensibilität raus und das steigert sich kontinuirlich. Und jetzt ist sie schon sehr gebunden und eher ein 1 Personen Hund. Sie könnte man jetzt nicht als Fremder mit auf einen Spaziergang nehmen.
Sie war immer leinenlos unterwegs, da wir sehr abgelegen wohnen, kaum einen treffen und auch straßenlos. Sie hat sich immer gut an mir orientiert und war in meinem Dunstkreis, ohne das ich großartig eingreifen musste.
Sie läuft überall, meist quer, also weder viel hinten noch vorne.
Die Standartrouten läuft sie blind. Und wenn sie da vor mir ist, auch konsequent die richtigen Wege, daher irritiert mich das ja so.
Denke nicht, dass sie ein Orientierungsproblem hat, sofern sie nicht in der Angst ist.
Dass sie zur kopflosen Flucht neigt, hat sie um dem ersten Lebensjahr gezeigt.
Und aktuell reifen halt ein paar Triebe aus, von denen vorher nicht viel zu sehen war (Jagdtrieb z.b) und sie ist eh seit ein paar Wochen völlig wirr im Kopf, und es funktioniert gerade einiges nicht (z.b alleine bleiben).
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Achte auf nicht zu viel Input bzw. immer genug Ruhepausen. Alleinbleiben zeigt, dass sie evtl. süchtig nach irgendwas wird. Das kann das Problem noch verschärfen.
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Border Collies und pfiffig? Mein Spitz hat gerade einen Lachanfall ...
Nein, die sind gerade, wenn sie sich einbilden Schiss zu haben, besonders dumm. Also, ich mag die echt. An den Schafen sind sie ziemlich geil. Aber im echten Leben klarkommen ... ähm, ja.
Ja da ist ein kleiner Teil BC mit drin (25 %).
Heißt ein Urgroßelternteil war ein BC? Dann spaltet sich das ja gerne auf und man kann vom Wesen einen fast 100% BC bekommen in der Generation ...
Ja genau, der BC Anteil kommt von ihrem Opa, und sie ist auch optisch als einzige aus dem Wurf ein identisches Abbild von ihm. Also kommt sehr auf ihn.
Mein Trainer meinte auch letztens sie hätte ein Erbsenhirn .
Ich war erst "beleidigt", aber offensichtlich und vorallem nach der letzten Aktion, hat er wohl gar nicht ao unrecht ...
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