Wesensprüfung für Begleithunde?

  • Danke, für das sehr interessante Thema.

    Ich kann mich nicht beteiligen, weil mir zu schnell der Draht aus der Mütze springt.

    Grundsätzlich stehe ich auf Kriegsfuß mit punktuell trainerbarer Leistung, welche zudem ortsgebunden ist.

  • Nun führt vieles davon zu sehr wesensfesten und brauchbaren Hunden, die sich dadurch von der Allgemeinheit aber nicht zwangsläufig einfacher führen lassen, ich denke schon, dass sehr viele Menschen mit unsicheren und wesensschwachen Hunden ganz gut beraten sind.

    Mal angenommen, ich hole mir nach Nastro einen Hund vom Züchter und entscheide mich für einen Malteser.


    Meinst du ich wäre mit einem wesensschwachen, nervösem Hund besser bedient als mit einem gefestigten?


    "Brauchbar" bei Begleithunden benötigt meiner Meinung nach Kriterien.


    Als Beispiele: Ein Hund, der vor Stress nicht mehr kann, wenn er anderthalb Stunden durch die Stadt gelaufen ist?

    Ein Hund, der nach einem Restaurantbesuch mit Busfahrt hin und zurück, drei Tage Nichts-Tun benötigt, damit das Stresslevel wieder unten ist? Ein Hund, der keine vielbefahrene Straße überqueren kann, ohne Panik zu kriegen?


    Mögen individuell nette Exemplare sein, mögen ihren Leuten bei Waldspaziergängen auch Freude machen: Aber wäre jetzt nicht das, was ich mir als gutes Elterntier vorstelle.

  • Würde ich einen Begleithund kaufen wollen, würde ich wohl eine BH bei den Elterntieren ganz gut finden.


    Da hat man eigentlich alles, könnte die PO natürlich grundsätzlich nochmal verbessern und verschärfen an einigen Ecken.


    Eine Sachkunde.

    Einen Verkehrsteil.

    Einen Hundeplatzteil.


    Ich hab Wissen, Umweltsicherheit und Trainierbarkeit. Das, was ich bei Begleithunden brauche. Man könnte ja auch wieder das Schießen einführen und den Verkehrsteil verschärfen. Und braucht natürlich Richter, die nicht alles durchwinken.


    VIelleicht wäre es da auch gut, die BH von einigen Sportarten zu entkoppeln. Wie zum Beispiel vom Agility.

  • Im SV sind das ja richtig große Veranstaltungen die so sicherlich nicht in einer Innenstadt durchführbar wären.


    Auch ist eine Prüfung auf dem Hundeplatz doch gar nicht verkehrt, beweist es doch, dass der Hund entsprechend trainierbar ist, was enorm wichtig ist, um ihn in unserem immer anspruchsvolleren Alltag ausbilden und führen zu können.

    Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

  • Ich denke wirklich an die klassischen Begleithunde, die keine andere Prüfungen ablegen.


    Und ganz, ganz deutlich widersprechen möchte ich der Behauptung, dass ein Hund der den Menschen easy begleiten kann, ein Steiff-Hund ist. "Begleiten" ist auch eine Fähigkeit - die theoretisch bei manchen Rassen stärker ausgeprägt ist, als bei anderen.


    Warum soll man den Hund nicht in den Gehorsam nehmen dürfen? Wichtig ist doch, daß der Hund, gescheit geführt, nicht auffällig wird.

    Bei einem Verhaltens- oder Wesenstest interessiert mich der Charakter des Hundes. Wie läuft er an der Leine wenn es im Bahnhof eng wird? Nicht: Hat der Halter das Fußgehen geübt.


    Wenn man das alles als Wesensvoraussetzung festlegen würde, da kann man sich ja gleich n Steiff-Tier kaufen..... *gg (aber macht ja eh keinen Sinn, weil das Verhalten im Straßenverkehr nicht erblich ist)....

    Zum Steiff-Tier habe ich ja schon was geschrieben. Verhalten an einer großen Kreuzung? Lärm, Enge, verschiedene Verkehrsteilnehmer, immer wieder Stopps... Ich glaube, dass das man daran durchaus eine gewisse Umweltsicherheit ablesen kann. (FALLS der Hund nicht einfach starr im Kommando veharrt.) Und ja, ich glaube dass ein Teil davon durchaus erblich ist.

  • Im SV sind das ja richtig große Veranstaltungen die so sicherlich nicht in einer Innenstadt durchführbar wären.


    Auch ist eine Prüfung auf dem Hundeplatz doch gar nicht verkehrt, beweist es doch, dass der Hund entsprechend trainierbar ist, was enorm wichtig ist, um ihn in unserem immer anspruchsvolleren Alltag ausbilden und führen zu können.

    Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

    Nö, wieso? Also beim DSH kommt unter anderem eine Kettensäge vor und es wird geschossen.

    Glaube nicht, dass man das irgendwo in der Innenstadt durchführen dürfte.

  • In der Regel finden diese Veranstaltungen nicht auf dem eigenen Hundeplatz statt! Und nicht jeder Hundeplatz liegt in Hintertupfingen im Wald.


    Die jungen Hunde sind in dem vorgeschrieben Alter mitten in der Pubertät und müssen auf einem fremden Platz abliefern, wo ordentlich was los ist.


    Beim SV stehen da nicht bloß 3 Hunde auf dem Platz :D

  • Wie läuft er an der Leine wenn es im Bahnhof eng wird?

    Naja, aber auch dafür muß er erstmal Leinenführigkeit gelernt haben... ;-)


    OK, mit dem Steiff Tier habe ich übertrieben sorry... ;-) Klar sind das hohe Anforderungen, die an einen Begleithund gestellt werden, nicht umsonst werden so oft überfordert, weil man sie halt überall mit hinschleppt, bis hin zum proppevollen Weihnachtsmarkt (selbst schon gesehen hier im Kaff). Aber ich denk halt, eine gewisse Umweltunsicherheit kann (nicht muß) auch daraus resultieren, daß der Hund am Land auf nem Hof lebt, und nicht regelmäßig nen Bahnhof im Alltag erlebt. Meine kennen Bahnhof zB überhaupt nicht, obwohl ich eher in ner Kleinstadt lebe. Weil ich schlichtweg nicht Öffis fahre, schon dreimal nicht mit Hund. Könnte gut passieren, daß sie dann da erstmal bissel unsicher wären, gerade wenns recht voll ist, ist ja für einen kleinen Hund immer etwas gefährlich, übersehen und getreten zu werden. Ganz am Anfang war ich schonmal am Bahnhof, mit der Hundeschule - das konnten sie schon ab, auch im Zug. Aber die haben da auch sehr viel über die HuSchu kennengelernt, da war ich bei denen sehr dahinter (anfangs - aber wir haben gerade Öffis nie wieder gebraucht). Und dann ist eben auch die Frage, wenn ich den Hund für die Zuchttauglichkeit teste, inwiefern da regelmäßiges Training eine eigentlich (ererbte) ängstliche Veranlagung verdrängt hat, und der Halter, der daneben steht (auch wenn er keine Kommandos gibt), einfach Sicherheit vermittelt durch Anwesenheit, die der Hund eigentlich alleine gar nicht hat, und damit ist die Aussagefähigkeit des Tests beschränkt. Weil eine ängstliche Reaktion kann auch Folge einer blöden traumatisierenden Begegnung sein, die der Hund mal erleben mußte. Ob man dann für diesen Test all diese Faktoren, die das Verhalten mitsteuern, erfaßt bekommt? Und standardisierte Bedingungen, um echt aussagefähig vergleichen zu können, wird man nie herkriegen. Tendenzen, ja - die bestimmt.


    Um NUR die wesenstechnische Veranlagung zu sehen, müßte ich die schon als Welpen testen, wo noch nicht so viel Gewöhnung und Lernen stattfinden konnten. Aber das ist andererseits wieder ein Alter, wo sich noch ganz viel ändern kann mit dem Heranwachsen.

  • Nö, wieso? Also beim DSH kommt unter anderem eine Kettensäge vor und es wird geschossen.

    Glaube nicht, dass man das irgendwo in der Innenstadt durchführen dürfte.

    Wir sind jetzt aber mal ausnahmsweise nicht beim DSH.

    Ich erachte es als echt marginal, ob ein Hund auf dem Platz eine Kettensäge ab kann, aber im echten Leben aber abk...


    Wenn man jetzt dein Beispiel aufgreift, und den sehr unwahrscheinlichen Fall zugrunde legt, dass geschossen wird, dann wäre der Schuss doch in der Fußgängerzone viel wahrscheinlicher, als auf dem Platz.


    Soviel zum Thema ortsbezogen und trainierbar.....

  • Mal so am Rande....

    Mein Pudel lacht sich über Kettensägen schlapp.

    Ist jetzt echt keine besondere Leistung.

    Mag daran liegen, dass er sich in jeder Situation und an jedem Ort (!) an mir orientiert.

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