Wesensprüfung für Begleithunde?

  • Bällebad ist aber cool - kann man sich mit dem Welpen reinsetzen. Muss man nur gucken, dass man den Welpen darin wieder findet 😃😉


    Ich finde es gut, dass hier diskutiert wird, Fragen gestellt werden und auch Bedenken oder Zweifel geäussert werden. Wo sonst soll man das tun?


    Dass heutzutage oft eine andere Art der Welpenaufzucht erwartet oder umgesetzt wird, ist voll ok.

    Früher war nicht alles besser, und auch heute ist nicht alles besser.


    Aber man muss dort ansetzen, wo es wirklich wichtig ist. Ob ein Welpe mit Bällebad aufwächst oder nicht ist egal.


    Durchaus interessant wird es aber, wenn man sich wissenschaftlich betrachtet, wie oft Welpen gestreichelt werden. Das wiederum hat sehr wohl einen grossen Einfluss auf die Entwicklung. (Gazzano et al, 2008)

  • So ein Bällebad macht das Wesen des Hundes weder fester noch schwächer, da sind wir uns doch hoffentlich alle einig. Es ist einfach eine nette Beschäftigungsmöglichkeit unter Aufsicht und schön bunt für Bilder.

    Ansonsten, wenn Kleinkinder da drin spielen, schaut auch keiner ob BPA belastet. Für paar Begleithunde wird es noch einige Zeit taugen, ohne dass sie dran eingehen. Aber man kann auch jedes Ding aufblähen, bis man etwas findet.


    Meine Welpen haben da alle rein gekackt und es als Klo angesehen. Das flog schnell in den Müll.

  • Ansonsten, wenn Kleinkinder da drin spielen, schaut auch keiner ob BPA belastet.

    Taeusch dich da nicht.. Die bpa-freien Baelle gibts glaub sogar bei Amazon und in kleineren Mengen, also nicht nur fuer so riesen Baellebaeder wie es sie bei Ikea usw. gibt.


    Aber ja...Baellebad ist find ich jetzt weder dramatisch, noch super! Ist halt einfach etwas, was manche haben.

    Meine haben in dem Ding Futter suchen muessen und haben die Baelle rumgeschleppt und gekillt :roll:


    Vom Grundsatz her meinte Co_Co aber mAn was anderes, naemlich das all diese Spielereien das genetische Material nicht aendern.

    Fous Aufzucht war auch anders. Aber die hatte nie Probleme im Alltag (ausser als sie dann krank wurde, aber da ist ja die Ursache eine andere). Trotz der komplett anderen Aufzucht (ausser bzgl. spielen mit den Welpen war nichts gleich), hab ich bei meinen Hunden keinen Unterschied gesehen.

  • Dann versuche ich es jetzt nochmal mit ein paar Fragen:


    Wer soll denn nun in Euren Augen diese Testung durchlaufen?

    Nur Hunde aus der Gruppe 9, auch andere heute häufig als Begleithunde gewählte Hunde (Collie, gemäßigte Terrier, Dalmatiner, Labrador, Retriever, … wer bestimmt dann hier, ob eher Begleithund oder noch Arbeiter?)


    Ich persönlich, stoße mich wohl an dem Begriff „Schussfestigkeit“ … weil ich tatsächlich befürchte, dass bei z.B. vielen Hütern das zum Problem wird (aber vielleicht stelle ich es mir auch zu extrem vor … bin ja absoluter Laie; eben Lieschen Müller).

    Irgendwie dominieren hier im Diskurs auch diejenigen aus dem gemäßigten Jagdhunde und tatsächlich aus dem Gebrauchshundebereich … mich würde mal interessieren, was erfahrene Züchterinnen und Halterinnen von anderen Hunden (tatsächlich 9er, Hütehunde, … dazu sagen … wie sie es einschätzen?)


    Ich denke daher immer noch - Test ist eine gute Idee, aber auch mit Blick auf ursprüngliche Herkunft der Rasse - darin liegt ja nun die Wurzel der Genetik unserer Rassehunde.


    Und ich finde auch immer noch, nicht jeder Begleithund muss jeden begleiten können.


    Auch hier finde ich genauer Hinsehen wichtig:


    Es gibt dann einfach auch Begleithunde, die besser für ländliches Leben, für Stadt, für sehr sportliche Menschen, für möchte einfach täglich nett spazieren, für …


    … geeignet sind.


    Diese Einschätzung wird hier in der Rasseberatung doch auch ständig vorgenommen - wenn alle Begleiter alles gut können müssen, könnte da doch dann einfach gesagt werden: such Dir aus diesen allen den für Dich am hübschesten aus!

  • Und ich finde auch immer noch, nicht jeder Begleithund muss jeden begleiten können.


    Auch hier finde ich genauer Hinsehen wichtig:


    Es gibt dann einfach auch Begleithunde, die besser für ländliches Leben, für Stadt, für sehr sportliche Menschen, für möchte einfach täglich nett spazieren, für …


    … geeignet sind.

    Es geht darum zu prüfen, ob ein normaler Hund einem normalen Leben gewappnet ist oder ob er überdreht, hysterisch, überängstlich, nicht mehr ansprechbar usw ist. Es geht jicht darum, dass er sich perfekt verhält. Einfach ein normales gemäßigtes Verhalten zeigt bei paar Alltagsdingen. Bisschen Lärm aushalten (bei uns beim Besuchstest ist es eine Tupperbox mit Besteck drin, die in 3m Abstand fallen gelassen wird und rappelt, das hat nix mit Schussfestigkeit zu tun), fremde Menschen, Vereinsamung, andere Hunde weder fressen wollen noch abhauen, eine Plane auf dem Boden, ein Spiegel, Mensch mit Flatterumhang, Mensch der laut ist, Fahrrad, Rollstuhl passieren, Hund auf einen Tisch stellen. Nichts wildes, aber etwas, dass jeder normale gut gezogene sozialisterte Hund schaffen sollte, ohne umzukippen oder unter sich zu machen.

    Und jetzt kommt mir nicht mit Hütehunden und Sensibelchen.. Auch die sollten es nervlich aushalten, wenn ein Rad an den vorbei fährt oder wenn etwas neben ihnen zu Boden fällt. Sonst haben die mMn wirklich ein Problem mit dem Wesen und sollten dann auch nicht zugelassen werden für Zucht und Co.


    Ich hab den Eindruck, dass die meisten von euch sowas noch nie gesehen oder gemacht haben und deswegen das wieder so aufgebauscht und dramatisiert wird, als müssten die Hunde sonstwas aushalten. Ich mache diesen Test jedes Jahr, mal als Teilnehmer mit meinen Hunden, mal als Helfer. Da will keiner den Hunden einen Schock fürs Leben bereiten, da ist nichts dabei, wo ich sage, das ist außerhalb der Norm. Die Prüfungssituation an sich ist etwas ungewohnt, aber auch das sollte ein wesensfester (!) Hund mal für 5min abkönnen, ohne die Nerven zu schmeißen.

  • Warum sollten Hüter da ein Problem mit haben? Sensibel und wesensschwach sind zwei unterschiedliche Dinge.


    4/5 Hütitütis waren hier schussfest und bei Nr. 5 weiß ich es nur nicht, 3/5 neigten zu "eingebildeten" Ängsten bei langer Zwangspause, waren aber sonst komplett unauffällig, der Hütimix tat sich schwer mit komischen Böden ist aber problemfrei drüber und hat sich nur unwohl gefühlt.

    Da sehe ich mehr Probleme in der Stressresilienz, dem Hang zu Zwangsverhalten. Reizoffenheit gut und schön, sicher auch für die Arbeit nötig, aber für mich braucht es da einen Hund der sich in gewissen Umfang selbst regulieren kann. Ein Hund der bei zu viel, sofort neurotisch wird, taugt auch nicht für den Realeinsatz und dauerhaftes unter Strom stehen ist ungesund.


    Aber das was ich unter einem Wesenstest verstehe, sollte jeder Hütehund auf der linken Pobacke absitzen :ka:

    Man darf Dinge gruselig finden, man sollte sich nur nicht hirnlos reinsteigern. Man darf sich erschrecken, man muss sich danach nur wieder fangen, ohne direkt traumatisiert zu sein. Man muss keine Fremden mögen, man sollte sie nur nicht ohne Vorwarnung und ohne Alternative fressen. Man darf von zu vielen Eindrücken auf einmal überfordert sein, man sollte nur irgendwelche gesunden Strategien zeigen, damit umzugehen, Usw.


    Und weil ich sowas schon bei jedem Arbeitshund erwarte, erwarte ich von einem Begleithund eben mehr. Weil das eben der Begleithundjob ist. Ich empfinde den übrigens als durchaus härter, weil 24/7, bedeutend universeller, schlechter trainier- und ausbildbar.

    Das heißt nicht, das jeder Hund alles Können muss, das man jeden Hund überall mitnehmen muss oder das man Nichts üben kann und darf. Aber beim Jagdhund ist es vollkommen normal gute Anlagen zu verlangen und beim Begleithund plötzlich egal. Also dem Hundetyp der mehr Trainingsfehler verzeihen soll, der im Zweifelsfall ohne Anleitung ein gesellschaftskonformes Verhalten zeigen soll, finde ich unfair.

  • Czarek


    1. habe ich ja deutlich geschrieben, dass ich mich nicht damit auskenne und deshalb nachgefragt


    2. das was Du beschreibst würde mein Hund problemlos bestehen - aber einige Seiten früher wurde er ja als nicht wesensfest genug eingeordet … also scheinen die Vorstellungen davon wie es aussehen soll und was gefordert werden muss doch deutlich auseinander gehen.


    3. es war hier mehrmals ganz klar Schussfestigkeit gefordert - deshalb habe ich hier nochmal genauer nachgefragt … wieso mir jetzt unterstellt wird ich würde was schön reden usw. kann ich nicht nachvollziehen - aber gut lassen wir es, ich frage nicht mehr.


    Ich habe übrigens in kein Problem damit, wenn hier mein Hund als nicht wesensfest einsortiert wird - wieso auch?

    Für uns und unser Leben ist er genial und ich habe keine Zuchtabsichten.

    Aber er entspricht absolut dem, was von einem Hund seiner Rasse erwartbar war - sogar deutlich abgeschwächt im Vergleich zu was Andere erzählen/ schreiben und da stelle ich einfach die Frage, wie Zucht dann weitergehen soll.

  • Wer soll denn nun in Euren Augen diese Testung durchlaufen?

    Meine Meinung: Jeder Hund der in die Zucht geht muss eine Arbeitsprüfung gelaufen haben. Alle Nicht-Arbeitsrassen sind betroffen (der FCI definiert Arbeitshunde über die Arbeitsprüfung).


    Ich persönlich, stoße mich wohl an dem Begriff „Schussfestigkeit“ … weil ich tatsächlich befürchte, dass bei z.B. vielen Hütern das zum Problem wird (aber vielleicht stelle ich es mir auch zu extrem vor … bin ja absoluter Laie; eben Lieschen Müller).

    Ich kann jetzt nur von meinem und wenigen anderen Altdeutschen Hütehunden reden, aber die zucken nicht mal.

    Stell dir das mal vor, der Hund hütet irgendwo im nirgendwo, nebenan im Revier schießt der Jäger, oder es knallt aus einem anderen Grund, und dann ist der Hund noch vor den Schafen futsch.

    Total nutzlos. Was willste mit so einem Hund?

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass zB die MCs zitternd unter McChris Rock kauern, sobald es irgendwo knallt.


    Davon abgesehen finde ich persönlich gerade Schussfestigkeit sehr wichtig, nicht nur weil es für den Menschen praktisch ist, sondern für die Hunde. Ich hatte mein ganzes Leben lang Hunde mit Sylvesterpanik. Das war immer ein Drama und immer traurig mitanzusehen. Was glaubst du wie dumm ich vor 2 Jahren, nach Kodas Tod, aus der Wäsche geschaut habe, als die Hunde selbst beim schlimmsten Ballern grade mal neugierig den Kopf gehoben haben? Sooo entspannend!

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