Wesensprüfung für Begleithunde?

  • Spookiephasen kenne ich so gar nicht. Es mag dafür aber sicherlich empfänglichere Rassen geben, als das, was ich so habe.


    Viele Rassen wurden ja nicht plötzlich als Begleithund entdeckt, die waren das auch schon vorher.

    Nur waren die Ansprüche andere und Hundeverhalten wurde nicht so als problematisch gesehen.


    Die Menschen selbst sind ja schon unsicher und angekratzt ohne Ende, was sicherlich auch der Informationsflut zugrunde liegt.

  • wildsurf

    Auch schon als Welpe/ Junghund?


    Spuckiephasen sind in der Junghundzeit ja normal - ist plötzlich wieder Angst vorm Mülleimer (was hier ja sehr oft zu lesen ist) dann auch wesensschwach?

    Ich kenne das von meinen Welpen (Weimaraner/Teckel/Beagle) nicht und kann es daher auch nicht als normal bezeichnen. Ja gut, es sind alles keine klassischen Begleithunderassen, aber das ist deiner ja auch nicht.


    Die Brusthaar Tussi, mein aktueller Welpe ist jetzt drei Monate jung und ich wüßte nicht, weshalb sie rein vom Wesen her in ihrer kommenden Junghundezeit Spookiephasen entwickeln sollte :ka:

  • Nur kurz zu Denken - nicht weil ich irgendwas verteidigen oder schönreden möchte:


    Hier ist ein Hund, welcher völlig cool mit allen ist (Artgenossen, Menschen, Katzen, …) - er läuft ohne mit der Wimper zu zucken an jedem Leinenpöbler vorbei, hat kein bisschen ein Problem mit Skateboard, Fahrrad, Kinderwagen, … .

    Tierarzt, Auto, … alles kein Problem

    Ein Hund der problemlos alleine bleiben kann, super Ruhe findet, sich selber auf seine Ruheplätze zurück zieht wenn es ihm zuviel wird (Familie mit 4 Kindern).

    Der im „Spiel“ und Kontakt mit anderen Hunden sauber und klar kommuniziert.

    Der in der Zusammenarbeit mit dem Menschen absolut freudig und kooperativ ist und mit Begeisterung dabei.


    Er hat aber eine Schwäche: er reagiert empfindlich und ängstlich auf unerwartete und laute Geräusche (wenn er sich daran gewöhnt kann er sie aushalten - Bsp. Bus und Baustelle) - die kommen ca. einmal in der Woche vor.


    … und Ihr sagst, dieser Hund ist wesensschwach und deshalb dicht an der Qualzucht?


    Das sehe ich dann tatsächlich nicht - sondern für mich ist tatsächlich eher der Anspruch von uns Menschen, jeder Hund muss immer und überall funktionieren falsch.


    Was jetzt aber nicht heißt, dass ich solche Tests ablehne - aber ich denke, wir können eben nicht alle über einen Kamm scheren.

  • Er hat aber eine Schwäche: er reagiert empfindlich und ängstlich auf unerwartete und laute Geräusche (wenn er sich daran gewöhnt kann er sie aushalten - Bsp. Bus und Baustelle) - die kommen ca. einmal in der Woche vor.

    Das sehe ich aber nicht als Schwäche... es ist einfach eine ihm nicht so bekannte Situation. Das hat für mich nichts mit Wesen zu tun und schon garnicht mit Qualzucht.

  • Er hat aber eine Schwäche: er reagiert empfindlich und ängstlich auf unerwartete und laute Geräusche (wenn er sich daran gewöhnt kann er sie aushalten - Bsp. Bus und Baustelle) - die kommen ca. einmal in der Woche vor.


    … und Ihr sagst, dieser Hund ist wesensschwach und deshalb dicht an der Qualzucht?

    Der Hund hat eine Wesensschwäche und den Begriff Qualzucht habe ich nie verwendet :???:

    Diese Wesensschwäche ist auf jeden Fall genetisch und das wird mit dem Älter werden schlimmer werden, nicht besser.


    Hier geht es ja nicht um Qualzucht (im dem Bereich scheinen einige ja echt abzudrehen), sondern um Zuchtzulassungen. Ob so ein Hund tragbar für die Zucht ist, müsste man sehen. Bringt ja auch nichts, da streng zu selektieren, wenn die Population das nicht hergibt.


    Aber wir reden hier nun mal auch von einem Rüden, der sich tendenziell mehr vererben kann als eine Hündin, wenn er stark eingesetzt wird. Beim Rüden sollte man da mMn weniger Kompromisse machen, als bei einer Hündin.

  • Das hat für mich nichts mit Wesen zu tun

    Warum nicht? Wie ein Hund auf neue Situation reagiert, dafür ist maßgeblich das Wesen verantwortlich.


    Es ist nicht gut, wenn man Hunde an x Situationen gewöhnen muss. Das Ziel sollten Hunde sein, die offen und frei sind, ganz von sich aus. Nicht erst durch gewöhnung und erlerntes Verhalten.


    Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Wesensbeurteilungen so früh durchgeführt werden und man dafür eigentlich NICHT üben soll. Genauso wie Anlagenprüfungen. Man will ja das Rohmaterial sehen und das was der Hund genetisch mitbringt.

    Ein Punkt den ich schwierig daran finde, wenn eine Wesensbeurteilung bis zur Körung verschoben wird.

  • Ja das stimmt schon... aber es kommt doch auch sehr darauf an wie ängstlich er reagiert. Wenn er kurz danach signalisiert "oh is ja gar nicht so schlimm und passt für mich" dann ist das für mich nicht wesensschwach.

    Meiner geht bei Fremden auch eher auf Abstand, was ber jetzt nichts mit ängstlich oder unsicher zu tun hat....ist sogar Rassestandard.

  • StinaEinzelstueck ich bin schlicht zu unwissend ob deiner Rasse, von daher kann ich über sie nichts zur Geräuschempfindlich sagen, ob es sich um eine Rassedisposition handelt oder nicht, keine Ahnung.


    Und klar hast du recht, alle Hunde über einen Kamm scheren kann nicht funktionieren, wobei ich für meine ausgewählten Rassen durchaus einen Anspruch an ihr Wesen habe.

    Damit meine ich nicht eine Erwartungshaltung, dass sie schon dies/das/jenes von Hause aus durch Erleben/Erlernen beim Züchter mitbringen sollen!

  • Aber wir reden hier nun mal auch von einem Rüden, der sich tendenziell mehr vererben kann als eine Hündin, wenn er stark eingesetzt wird. Beim Rüden sollte man da mMn weniger Kompromisse machen, als bei einer Hündin.

    Lese hier eigentlich eher interessiert mit, aber das find ich jetzt doch spannend: haben Rüden den größeren Anteil in der Vererbung oder meinst du jetzt, weil Rüden einfach häufiger bei unterschiedlichen Hündinnen eingesetzt werden? Meine genetischen Kenntnisse sind arg beschränkt, ich hab im Grunde kaum Ahnung, ich habe aber irgendwo mal gelesen/gehört, man soll besonders auf die Mutterhündin achten, weil sich die Welpen tendenziell in diese Richtung entwickeln. Aber wie gesagt, keine Ahnung! Find ich grad nur spannend, wer mehr "Einfluss" auf das Wesen des Welpen hat, Rüde oder Hündin oder hält es sich die Waage?

  • Ja das stimmt schon... aber es kommt doch auch sehr darauf an wie ängstlich er reagiert. Wenn er kurz danach signalisiert "oh is ja gar nicht so schlimm und passt für mich" dann ist das für mich nicht wesensschwach.

    Meiner geht bei Fremden auch eher auf Abstand, was ber jetzt nichts mit ängstlich oder unsicher zu tun hat....ist sogar Rassestandard.

    Eine fehlende Schussfestigkeit wird sich eher verstärken mit dem Älter werden.

    Im besten Falle reagiert der Hund gleichgültig.

    Aber das Thema scheint ein Problem zu sein, in der BH wurde das Schießen ja auch entfernt, früher wurde geschossen.

    Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Reserviertheit gegenüber Fremden ist was anderes als ein Hund der nicht Schussfest ist.

    Natürlich kann ein junger Hund mal gucken, aber Aufmerksam zu gucken hat ja nichts mit Ängstlichkeit zu tun. Ein Hund der auf sowas erstmal mit Angst reagiert, der hat eine Wesensschwäche bzw. zeigt eine klare Tendenz dafür, was seine Strategie bei sowas ist. Daraus muss man nun kein Qualzucht-Drama konstruieren oder eine Krise bekommen. Aber man sollte das auch nicht schönreden.


    Bei einem großen Hund im Bekanntenkreis führt das Thema soweit, dass der Hund mittlerweile bei LKWs und Treckern komisch wird, die an einem vorbei fahren. Saugefährlich an der Straße. Einmal waren wir unterwegs, da hat der Hund richtig Panik bekommen, weil neben uns ein paar Skater waren. Der Kerl wiegt 40kg.

    Der Hund ist rassetypisch auch reserviert gegenüber Fremden, das ist total ok und auch gewünscht.

    Der Vorgänger, selber Rasse, hatte das gleiche Problem.

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