Leben mit schwierigem Hund - Privater Austausch gesucht
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Ich les hier schon länger mit - kam nur bisher nicht dazu, mich zu äußern...
Mit Dino hab ich hier auch einen schwierigen Hund sitzen.
Er ist wohl 2016 irgendwann in Rumänien geboren worden, ist dann mit knapp einem Jahr eingefangen/aufgesammelt worden und kam dann kurz darauf nach Deutschland - nach Berlin-Mitte zu seinen Vorbesitzern. Bei denen hat er rund 2 Jahre verbracht, bis sie dann doch schlussendlich eingesehen haben, dass sie ihm nicht gerecht werden können bzw. mit ihm überfordert sind. Von der rumänischen Einöde in ne kleine 3-Zimmer-Wohnung in einer Großstadt ist halt schon ein heftiger Kulturschock - besonders dann, wenn noch zwei Kleinkinder anwesend sind...
In seinem Inserat wurde schon gesagt, dass er ein paar Baustellen hat (namentlich Leinenaggression), aber davon hab ich mich in meiner Naivität nicht abschrecken lassen
Anfang 2019 zog er dann bei mir ein und recht schnell haben sich dann weitere Probleme rauskristallisiert.
* besagte Leinenaggression - gegenüber Hunden UND Menschen. Alles was irgendwie nach Mensch oder Hund aussah wurde auch auf 50-80 m Distanz verbellt.
* Menschen gegenüber war/ist er sehr unsicher und schnappte/biss auch
* im Auto wurde er panisch und hat auch Dinge kaputtgemacht in seiner Panik
* extrem starkes Territorialverhalten - damals hat er Besucher "nur" verbellt und nach ihnen geschnappt
* Neigung zum Kontrollwahn - wenn ich aufgestanden bin, ist er mir fast permanent hinterher gelaufen
* Radfahrern, vorbeifahrenden Autos, LKWs und Bussen hat er das Existenzrecht kategorisch abgesprochen
Die Aggression gegenüber Menschen beim Gassi hat sich zum Glück innerhalb von ~6 Monaten mehr oder weniger von alleine gemildert. Ich hab das nicht wirklich aktiv trainiert, aber wir sind halt sehr sehr häufig ausgewichen, Fremde durften ihn nicht streicheln usw. Dazu hatten wir aber auch gezielt Kontakt zu hundeerfahrenen Menschen, weil wir uns damals mit der örtlichen Gassigruppe getroffen haben. Das ging erstaunlich gut mit Dino, denn im Freilauf hat man von der Leinenaggression auf einmal gar nichts mehr gemerkt. Er konnte dann relativ entspannt in der Hundegruppe mitlaufen, hat die Menschen ignoriert (bis auf D., die hat er von Anfang an geliebt) und wirkte da tatsächlich recht problemlos.
Die Autopanik ... ich sags mal so: die Fahrt von den Vorbesitzern zu mir nach Hause war halbwegs problemlos, da war er glaub ich zu überrumpelt, um wirklich panisch werden zu können - aber als ich mit ihm wenige Wochen später nachts in die Tierklinik musste, hat er seinen Anschnaller auf der Rücksitzbank durchgebissen, danach dann auch noch den Ersatzanschnaller UND die Leine, mit der ich ihn zusätzlich gesichert habe, und als ob das noch nicht genug wäre, hat er mich dann auch mit meinem Fahrersitzgurt (!) stranguliert. Der war nach der Fahrt dann auch zu ca. 80% durchgebissen, hing also quasi nur noch am seidenen Faden.
Das Autofahren hab ich dementsprechend recht kleinschrittig trainieren müssen. Auch nicht unbedingt regelmäßig, aber immer mal wieder halt: einfach nur im Auto sitzen und Leckerli verfüttern. Damals saß er einfach nur auf der Rückbank, denn die war für ihn deutlich weniger problematisch als der Kofferraum. Als das ging, hab ich mal den Motor angemacht und laufen lassen. Kekse in den Hund rein, Motor wieder aus, auf zum Gassi (oder in die Wohnung).
Grob ein halbes Jahr später war es dann immerhin möglich, dass er (mit MK gesichert) im Auto mitfahren kann. Zumindest für kurze Strecken unter 20 Minuten. Gestresst hat's ihn trotzdem, aber so konnte ich ihm immerhin verklickern, dass Autofahren per se nichts Schlimmes bedeutet. Und dadurch konnten wir dann tatsächlich auch mal an Hundesport denken...
... was mich zum nächsten Abschnitt bringt. Etwa im November 2019 haben wir mit Mantrailing angefangen. Zum einen, weil ich was mit Dino machen wollte, zum anderen, weil wir dadurch auch an seiner Unsicherheit gegenüber Menschen arbeiten konnten. War zumindest der Grundgedanke; wir haben das Training natürlich dementsprechend auf ihn angepasst.
Durch die Fahrten zum Mantrailing und das Warten im Auto hat er das Autofahren dann auch lieben gelernt. Ich bin mir jetzt nicht mehr sooo sicher, aber 2020/2021 etwa hat er dann einen RICHTIG großen Schritt gemacht: er konnte problemlos in der Box im Kofferraum mitfahren. Kein Piep, keine Panik, nix - der Hund ist fröhlich in seine Box gehüpft und war die Fahrt über (meistens) entspannt und ruhig.
Heute ist das Autofahren überhaupt gar kein Thema mehr. Sobald irgendwo am Auto ne Tür offensteht, klettert Dino rein und freut sich wie ein Schneekönig Er fährt jetzt auch nahezu ausschließlich im Kofferraum mit. Allerdings zernagt er auch heute noch die Sitzgurte der Rücksitzbank; letztens hat er auch (wohl zum Stressabbau...) den Filz von der Rücklehne der Rückbank zerfleddert. Die Sitzgurte werden alle zwei Jahre vorm TÜV ersetzt, daran hab ich mich jetzt schon gewöhnt, aber das mit der Rücksitzbank ist neu Weil's Auto aber auch schon älter ist, mach ich da nix dran. Da hängt jetzt ne Schondecke davor; wenn er die zerfleddert, gibt's halt ne neue. Ich bin da mittlerweile schmerzbefreit.
Durchs Mantrailing ist auch seine Unsicherheit gegenüber Menschen besser bzw. weniger geworden. Trotzdem hat es fast zwei Jahre gedauert, bis Dino sich von unseren Vereinsmitgliedern hat anfassen lassen. Etwas später haben wir auch angefangen, im Schäferhundverein zu trainieren, da hat's dann "nur" ein halbes Jahr gedauert. Die Unsicherheit wird bleiben; Dino wird immer viel Zeit brauchen, um Vertrauen zu neuen Menschen zu fassen, aber das ist okay für mich. Damit kann ich leben. Er muss nicht everybody's darling sein - reicht, wenn er meiner ist.
Seine Leinenaggression gegenüber Hunden ist wesentlich besser geworden, aber ganz raus werd ich die nicht kriegen. Wir wohnen mittlerweile allerdings in einem Ortsteil, in dem wir extrem wenige Hundebegegnungen haben. Daher hab ichs Training auch etwas schleifen lassen Der Bedarf ist einfach nicht da. Gruppengassi ist mit Dino halbwegs problemlos, solange uns andere Hunde nicht bedrängen. Und nach der anfänglichen Aufregung läuft Dino dann auch ganz oft recht unauffällig mit, nimmt manchmal auch Kontakt zu ihm sympathischen Hunden auf usw.
Was allerdings nicht besser, sondern eher schlechter geworden ist, ist die Territorialaggression. Als ich noch im Mehrfamilienhaus gewohnt habe, konnte ich tatsächlich Besuch empfangen - wenn ich vorher mit dem Besuch und Dino eine große Runde gelaufen bin. Das war kein Garant für einen reibungslosen Ablauf, aber Dino war dann sehr häufig schon gnädiger dem Besuch gegenüber. Zumindest, bis man die Wohnung verlassen hatte. Kam man wieder, war Dino wieder auf Krawall gebürstet und hat auch sehr deutlich nach dem Gast geschnappt.
Seit Mitte 2020 wohn ich in einem freistehenden EFH mit großem Garten, und die Territorialaggression ist um Welten extremer geworden. Mittlerweile kann ich keinen Besuch mehr empfangen, wenn Dino anwesend ist. Zum einen hat er gezeigt, dass er jegliche Besucher und Gäste angreift, wenn er die Chance dazu hat, zum anderen kann ich ihn nicht wegsperren, ohne dass er sich furchtbar aufregt und zerstörerisch wird. Mal eben in die Küche sperren, damit der Handwerker z. B. ins Bad kann, geht nicht: Dino würde die Tür zerlegen.
Ins Auto sperren und mit MK sichern klappt so halbwegs, ist aber auch nur eine Übergangslösung für Handwerkerbesuche. Will ich Freunde für einen Filmabend oder über mehrere Tage einladen, muss Dino zwangsweise in eine Pension gehen. Ich hab zum Glück eine an der Hand, die gut mit ihm klarkommt, aber die ist 70 km von hier entfernt.
Ich bin aber ohnehin kein besonders sozialer Mensch, hab daher auch nicht häufig Besuch, also kann ich mich mit Dinos Territorialaggression gut arrangieren. Wenn ich irgendwann umziehen sollte und Dino dann noch lebt, wird evtl. noch mal ein Versuch mit einem Trainer gestartet. Aber ich erwarte in die Richtung nichts mehr und manage eben, so gut es geht.
Im Oktober 2021 kam es dann leider auch zu einem Beißvorfall. Wir waren mit unserer Gassigruppe unterwegs und am (nicht eingezäunten) Hundestrand liefen die Hunde dann frei, Dino inklusive. Ich hab einen Moment lang nicht aufgepasst, nicht gesehen, dass zwei Frauen mit kleinen Hunden am Hundestrand vorbeigehen, und Dino hat sich auf die zwei kleinen Hunde gestürzt. Schlimm genug, dass mein Hund zwei völlig unbeteiligte Hunde angreift, aber das für mich absolut schlimmste war, dass Dino den einen Hund einfach nicht losgelassen hat. Ich hab meinem Hund per Halsband die Luft abdrehen müssen, damit er loslässt.
So ein Erlebnis wünsche ich keinem, aber der Vorfall hat mir unmissverständlich klar gemacht, welches Potential Dino hat und dass er nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich ist.
Seit diesem Beißvorfall läuft er fast nur noch an der 10 m-Flexileine auf unseren einsamen Waldwegen; bis etwa Ende 2022 lief er auch ausschließlich mit Maulkorb. Wir hatten von Anfang 2023 bis ~Anfang März 2024 eine maulkorbarme Phase, aber weil Dino letztens von einem Hund angegriffen wurde und entsprechend gekontert hat, trägt er jetzt aus Sicherheitsgründen eben wieder seinen Maulkorb.
So schwierig und gefährlich Dino auch ist bzw. sein kann, so problemlos ist er in anderen Belangen: er kann sehr gut alleine bleiben, ist mit Feuereifer bei der Arbeit dabei, lässt sich für so gut wie jeden Scheiß begeistern, und ist noch dazu einfach unheimlich verschmust. Für mich ist er trotz seiner Baustellen und Probleme einfach DER Hund. Klar hätte ich es damals einfacher haben können, aber mit und wegen Dino hab ich so unheimlich viel gelernt, dass es das wieder wett macht.
Es gab ne Zeit, da hab ich gesagt "nie wieder so ein Problemhund", aber andererseits schlägt mein Herz für die Chaoten und Problemfälle. Solange Dino lebt, wird hier allerdings kein weiterer Problemhund einziehen.
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Hi
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Auch ich habe hier eine Hündin die nicht einfach ist Sie kommt aus dem Tierschutz, Sie ist unsicher, aufgeregt, geht nach vorne bei fremden Menschen und Hunde. Hat hohen Beschützer Instinkt und Sie ist manchmal ganz schön anstrengend.
Auch wenn ich anfangs als neu Hundehalterin Sie fast abgeben wollte, hatte ich doch gekämpft und einiges ist besser geworden, aber vieles wird immer bleiben.... egal, hab mich damit arrangiert und ich liebe Sie einfach so sehr, mein kleines Mädchen
LG
Juli und Tessi
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Ich erlebe es schon auch so, dass die Passung zwischen Hund und Halter viel ausmacht. Mein "schwieriger" Hund ist für mich auch nicht unbedingt schwierig. Ja, er ist nervenschwach, explosiv, wehrhaft, ein Hibbelchen wie es im Buche steht, das erst bellt oder reinbeißt und dann denkt, aber unser Alltag daheim und normales Gassi läuft trotzdem soweit. Klar, er muss entsprechend geführt werden und das ist mitunter herausfordernd, aber prinzipiell mag ich mit diesem Typ Hund und komme mit seinem Wesen sehr gut zurecht.
Was mit ihm halt nicht geht, ist alles, was aus unserem normalen Alltag rausfällt: entspannt neue Gassistrecken erkunden, mal spontan beliebte Ausflugsziele besuchen, Hundesport im Verein, Social Walks/Gassitreffen, ab und an durch die Stadt oder über die Promenade bummeln, einen Mittag im Park oder am See verbringen, gemeinsam in den Urlaub fahren, einen Abend zusammen bei Freunden verbringen usw.
Das ist überhaupt nichts, was er hier bei mir können muss, wir führen auch so ein schönes Leben. Und dass er das nicht leisten kann, macht ihn für mich nicht zu einem schwierigen Hund, sondern maximal zu einem mit besonderen Bedürfnissen. Aber trotzdem macht mich der Ausblick, sowas niemals mit ihm machen zu können, ab und an traurig. Für ihn, weil er so viele tolle Erlebnisse verpasst und für mich, wenn ich daran denke, auf all diese Dinge, die zwar weder alltäglich noch notwendig sind, aber doch ab und an wirklich schön wären, über die nächsten 10+ Jahre zu verzichten.
Ich hab einen schwierigen und einen (für mich) easy going Hund. Und das ist, für mich, eine ganz wichtige Kombination.
Hätte ich nur Ally, würde ich glaube ich viel Freude an der Hundehaltung verlieren, weil vieles nicht so unkompliziert möglich ist, wie mit ihm.
Aber, man muss halt entsprechend leben und dann diese zwei Hunde auch unter einen Hut bringen können.
Ich habe lange mit mir gerungen, ob hier ein Zweithund einziehen wird. Das war zwar schon immer ein Wunsch, aber mir ist einfach bewusst, dass das mit Milo nochmal eine Herausforderung wird. Andererseits will ich aber auch nicht besagte 10+ Jahre warten, um richtig in den Hundesport einzusteigen oder mal mit Hund an den See zu fahren oder so. Und ich glaube schon auch, dass ich nochmal (für mich) einen ganz anderen Umgang mit Milos Bedürfnissen finden würde, wenn meine eigenen Bedürfnisse umfassend erfüllt wären.
Noch ist die Entscheidung nicht endgültig gefallen und ich werde weiter beobachten, wie es sich mit Milo entwickelt, aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr tendiere ich doch zum Zweithund.
Ich glaube wir haben den gleichen Hund
Beim lesen dachte ich so, oh, das könnte ich jetzt genau 1:1 auch schreiben. Allerdings kann ich mir, solange Mylo lebt, nicht vorstellen, einen anderen Hund einziehen zu lassen. Obwohl so ein easy ging Hündchen echt schön wäre. Aber da wäre ich glaube ich komplett überfordert.
Mittlerweile komme ich mit den Special effects von Mylo klar und kann entsprechend früh reagieren, und vor allem auch ihn in brenzligen Situationen vorher rausholen, wo er vor einem Jahr noch ausgeflippt wäre. Viele Hundebegegnungen gehen bei ihm nicht, vor allem mit anderen Rüden oder größeren Hunden, er ist aber zum Glück auch kein „Hallo-Sager“ und will auch eher seine Ruhe. Stadtverkehr (in unserer Mini-Kleinstadt) haben wir auch im Griff, nur die Kinder oder Jugendlichen auf ihren ratternden Rollern mag er so gar nicht und tut das auch lautlos kund.
Urlaub funktioniert eigentlich sehr gut, wir gehen aber auch nicht mit ihm in Restaurants oder durch belebte Großstädte.
Letze Woche der Aufenthalt für 2 Stunden in Regensburg hat ihm schon gereicht, da muss ich ihn dann ganz kurz und eng führen, damit er nicht in andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger reinspringt aus Frust.
Durch seinen extremen Jagdtrieb sind Gassistrecken außerhalb der normalen Runden, auch sehr abenteuerlich und Leinenführigkeit ist da nicht mehr zu erkennen. Aber da nehme ich ihn mittlerweile in den Zug und er kann sich da dann verausgaben. Das macht im Urlaub auch total viel Spaß ihn vors Rad zu spannen und mit ihm durch den Wald zu fahren.
Alles in Allem hatte ich mir die Hundehaltung wirklich einfacher vorgestellt. Mit dem Jagdtrieb wusste ich vorher Bescheid und habe das auch eingeplant mit dem entsprechenden Hundesport, aber das ganze Drumherum ist manchmal wirklich nicht leicht.
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Aber es gibt ja so Vertreter die sich richtig nen Spaß draus machen Hunde zu ärgern ( also irgendwo auf lauern, dran vorbei rennen statt weg, ne Weile im Dunstkreis bleiben oä ) und das ist dann einfach nervig.
Bei solchen Mistkröten erlaube ich mir dann schon mal, schnurstracks mit dem geifern den Hund auf die Katze zuzulaufen, ich mich groß zumachen, extra bedrohlich zu gucken....
Hatte bislang noch keine, die da Widerstand geleistet hätte und immer noch gelacht hätte. 😈
Weil Faro kann überzeugen....
Weil die Existenz dieser Sch...Viecher an jeder Straßenecke hier ist für meine Jäger genug an Hardcore, die muß ich von denen nicht noch veräppeln lassen
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Ich glaube wir haben den gleichen Hund
Beim lesen dachte ich so, oh, das könnte ich jetzt genau 1:1 auch schreiben.
Vielleicht liegts am Namen
Durch seinen extremen Jagdtrieb sind Gassistrecken außerhalb der normalen Runden, auch sehr abenteuerlich und Leinenführigkeit ist da nicht mehr zu erkennen.
Jagdtrieb ist bei uns immerhin nicht so ein Thema, eher noch Territorial- und Schutzverhalten. Wobei ich da ganz froh drum bin, mit extrem jagdtriebigen Hunden kann ich persönlich nämlich echt nicht, während besagtes Territorial- und Schutzverhalten an sich schon eher mein Typ Hund ist.
Milos Problem ist einfach, dass er alles, was neu oder anders ist, nervlich nicht packt. Schon kleine Abweichungen von unserer normalen Routine (auf bekannter Strecke eine andere Abzweigung nehmen, bekannte Gassirunden in die andere Richtung laufen, jemand anders begleitet uns beim Gassigehen, Futter vor statt nach dem Gassi bekommen, Futter in nem anderen Napf bekommen, mal nachts statt nur tagsüber auf dem Sofa schlafen usw.) erzeugen bei ihm totalen Stress. Von komplett neuen Situationen ganz zu schweigen.
Und da er eben von Grund auf so ein hibbeliges, wehrhaftes und temperamentvolles Kerlchen ist, brennen ihm in eben diesen Stress-Situationen/Abweichungen von der Routine ganz schnell die Sicherungen durch und er geht entweder nach vorne oder dreht sich, wenn es nicht anders geht, halt zu mir um.
Inzwischen wird das etwas besser. Die Kastration hat ihm wider aller Erwartungen ganz viel (Sexual- und Territorial-) Stress genommen, wodurch sein Grund-Stress-Level deutlich gesunken ist. Dadurch kann er andere Situationen/kleine Veränderungen merklich besser aushalten. Aber beim Hundesport, im Urlaub oder auch nur für ein paar Stunden in ner größeren Stadt, da sehe ich ihn trotzdem auch in Jahren nicht.
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Aber es gibt ja so Vertreter die sich richtig nen Spaß draus machen Hunde zu ärgern ( also irgendwo auf lauern, dran vorbei rennen statt weg, ne Weile im Dunstkreis bleiben oä ) und das ist dann einfach nervig.
Bei solchen Mistkröten erlaube ich mir dann schon mal, schnurstracks mit dem geifern den Hund auf die Katze zuzulaufen, ich mich groß zumachen, extra bedrohlich zu gucken....
Hatte bislang noch keine, die da Widerstand geleistet hätte und immer noch gelacht hätte. 😈
Weil Faro kann überzeugen....
Weil die Existenz dieser Sch...Viecher an jeder Straßenecke hier ist für meine Jäger genug an Hardcore, die muß ich von denen nicht noch veräppeln lassen
Oh glaub mir, "unserem" Exemplar ist sowas herzlich egal.
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Hallo Zusammen, ich wollte mich nach den letzten Wochen mal wieder melden. Für uns war der April ein relativ ruhiger Monat, mit wenigen Herausforderungen die über die normalen Alltagsprobleme hinaus gingen. Highlight war, dass ich Momo immer öfter frei laufen lassen kann wenn ich die Umgebung gut im Blick behalte, blödeste Situation als sie im Freilauf hinter einem kleinen Hund an der Leine her gelaufen ist (mit freundlicher Intention, aber trotzdem doof) und sich eine ganze Weile lang nicht von mit einfangen oder abrufen lassen wollte.
Der nächste Monat wird aber wohl wieder stressiger, da ich zum Beispiel Besuch von einem Bekannten bekomme mit dem Momo nicht warm wird, dann ist wieder Maulkorbzeit angesagt..
Wie ging es euch die letzten Wochen? Hattet ihr auch Highlights bzw. blöde Situationen?
Liebe Grüße an alle Leidensgenoss*innen
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Denali Daumen sind gedrückt für Momo
Bei uns geht es leider weiter abwärts, doch ich vermute, dass da auch ein pubertärer Hormonschub stark die Finger im Spiel hat. Seine Geräuschsensitivität ist wirklich heftiger geworden in den letzten Wochen. Zeigt sich insbesondere auf dem Pieselgang: Ins Treppenhaus hier können wir bestenfalls nur, wenn es komplett ruhig ist, ansonsten warten wir, weil er sich sonst so aufspult, dass er draußen dann oft nicht wie geplant fix pinkeln geht, sondern direkt den nächsten Reiz "sucht", der ihm Angst macht. Wir können ihn aus dieser Kette aktuell schwer rausholen. Generell treten wir trainingstechnisch gerade sehr auf der Stelle bzgl. Angst und managen erst mal nur. Positiv auf der anderen Seite hingegen ist die Tatsache, dass er wirklich suuuper alleine bleibt und durchweg ruht, ergo wertvollen Schlaf hat, wenn wir auf Arbeit sind (hab einen neuen Job und musste den ersten Monat jeden Tag ins Büro). Das ist großartig.
Morgen ist dann die Auswertung vom großen Schilddrüsenprofil von einer Expertin. Unabhängig von dem, was da rauskommt, will ich zusätzlich noch mal ein großes Blutbild machen lassen. Falls hier jemand wie beim letzten Mal entscheidende Tipps hat, auf was wir da besonders achten / extra anfordern sollen, bin ich um jeden Hinweis dankbar.
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Hatte heut Spaß mit meiner Kröte bei einer Hundebegegnung.
Ich auf Dorfstraße ohne Bürgersteig mit Nova. Hundehalterin kommt uns entgegen. Ich setze Nova am Straßenrand ab, wende mich ihm zu (also der Passantin mit Hund den Rücken zu! Eigentlich eher KEINE Gesprächsaufforderung, NOCH deutlicher geht kaum). Ein Knie vorm Hund, das ein Nachvorngehen optisch abblocken soll, damit er sitzenbleibt.
Passantin in schönstem Fränkisch: "is des a Rüde?" Nova: "kläffkläff".
Ich so "Nein, das ist ein Hund, der schreit!" - leicht genervt von der depperten Frage, die so gar nix zur Sache tut, wenn man so deutlich "bitte nicht kommunizieren" signalisiert.
Sie so: "Und wemma a bissala beschnubbern lassn?" (stehend mti ihrem Hund, damit Nova sich richtig schön reinsteigern kann). Ich, allmählich kochts in mir hoch, und ich muß Novas Geschrei übertönen): "Dann wird NOCH LAUTER!!! ", im Tonfall ein deutliches "etz schleich Di endlich!!", vielleicht sogar a biiiiissala Aggression im Tonfall *hust....
Sie: "Na, dann gehmer mal widda!". Jo. Gerne doch. Bitteschön. Hättest vor ner Minute auch schon haben können, nur dann eben ohne Geplärre, wenn Du einfach meine mehr als deutliche Körpersprache wahrgenommen und respektiert hättest.
Er kann das halt einfach noch net...... Wir üben daran, und mit etwas Abstand und ganz normal vorbeigehen, jeder auf seinen Hund konzentriert, ist es deutlich besser. Aber stehenbleiben, mich anquatschen, den Hund in Novas Richtung glotzen lassen, das geht halt einfach noch net....
Gestern hingegen: laufen durch die Stadt, auf der Strße, verkehrsberuhigt. Nova entspannt an der Leine. Plötzlich ein Ruck, er springt in die Leine Richtung einer Ladentüre. Ich sehe, da sitzt n Hund brav davor. Groß, Jagdhund, alleine und angeleint, aber sitzt einfach nur. Ein Mädel, ich kenn die, hat ihn nichtmal angeguckt, und bleib auch sitzen, obwohl er in die Leine gesprungen ist in ihre Richtung. Ich sprech ihn an, er kommt sofort zu mir, wedelt aufgeregt, aber bleibt bei mir, und wird mit Leckerlies und Party bestätigt. Hat er toll gemacht. Und es kam kein einziger Kläffer.
Man könnte also sagen: durchwachsen *gg je nach Herausforderung. Wird schon. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.....
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Bei uns läuft es grad nicht gut. Ich arbeite jetzt seit Mitte April und wie zu erwarten war, hat Taavi an den ganzen Veränderungen sehr zu knabbern.
Die ersten zwei Tage Hundepension gingen noch, aber seitdem verkriecht er sich morgens unterm Bett und will nicht mit. In der Pension selbst bellt er dauernd, sodass ich ihn da immer früher abolen muss. Er ist danach super gestresst.
Das führt dazu dass er wieder super schnell Leute anpöbelt. Situationen die uns schon lange keine Probleme mehr bereitet haben lassen bei uns beiden den Stresspegel wieder in die Höhe schießen.
Das ganze frustriert mich mal wieder so richtig, denn eigentlich macht mir der neue Job so richtig Spaß und ich merke wie sehr mir der Austausch mit anderen Leuten in dem Fachbereich gefehlt hat. Und eigentlich ist der Job super hundefreundlich. Zu Kartierungen dürfen die mit, ins Büro dürfte ich auch beide mitbringen und fragen immer wo denn mein anderer Hund sei während sie Nuka durchkraulen.
Außerdem werden wohl die Home Office Tage noch mehr nach oben geschraubt. Aber ich möchte auch ins Büro und nicht nur Zuhause sitzen.
Es wird wohl aber genau darauf hinaus laufen weil ich keine andere Lösung für Taavi finde. Meine ehemalige Mitbewohnerin springt jetzt schon immer wieder ein und das wäre auch eine super Lösung für Taavi weil er sich da sehr wohl fühlt. Aber da fängt das Studium wieder so richtig an und da Taavi ja nicht alleine bleiben kann, kann sie nichtmal zwischendurch in die Vorlesungen.Das sind dann wieder so Momente wo ich mir denke dass alles viel einfach ohne ihn wäre
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