Leben mit schwierigem Hund - Privater Austausch gesucht
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Für mich ist das Schritt 2. Bzw. ist nimmt Futter immer der Indikator wie es gerade so ist. Bei Angst nimmt sie derlei Belohnungen nicht, da war eine ganze Menge Vorarbeit zu tun bevor man da war.
Ganz am Anfang habe ich auch keinerlei Verhalten von ihr direkt belohnt, an mich ranziehen, bis sie mich berührte, dann die Situation verlassen. Irgendwie muss man ja bei einem Hund der weder denkt, und man auch keine echte Beziehung hat anfangen.
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Mir hat in Lillys Anfangszeit sehr das Konzept der radikalen Akzeptanz, übertragen auf den Hund, geholfen. Zuerst gabs ja kaum eine Minute ohne Angst und Panik. Zu akzeptieren, dass das nunmal der Punkt war, von dem aus wir starten konnten - ohne es zu bewerten - und zu wissen, dass ich da auch keinen „Wunderknopf“ hatte, mit dem ich Abhilfe schaffen konnten, war die Grundlage.
Dann klar: Bewusst Atmen, physiologisch korrekte Haltung, bewusstes Gehen … Üben, mit dem Hund einfach im Augenblick sein. Mir nicht den Kopf zerbrechen darüber, ob das immer so sein wird, wie schön es wäre, wenn es anders wäre, was ich noch machen, ändern, tun könnte, was ich vielleicht falsch mache, was Andere denken könnten - all diese Stressoren im eigenen Kopf angucken und weiterziehen lassen, hat mir geholfen, gelassen zu bleiben.
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Wie bekommt man mehr emotionale Distanz, wenn man immer wieder sieht, wie der Hund völlig kippt?
Ich würde mich vielem anschließen, was schon gesagt wurde: mehr zuhause machen, Runden klein halten, atmen und bei sich bleiben etc. Zusätzlich, für Situationen in denen es schon "zu spät" ist und man es nicht mehr vermeiden kann, ist etwas, das mir sehr geholfen hat: Kopfhörer aufsetzen, Hörbuch oder Musik hören und den Hund möglichst gar nicht anschauen, also einfach "Augen zu und durch". Das klingt vielleicht etwas herzlos (und sieht auch so aus, man bekommt schon ein paar dumme Kommentare), aber es hat mir zumindest sehr geholfen, mich nicht von dem Wahnsinn anstecken zu lassen. Alternativ hilft mir auch singen, aber die Aufmerksamkeit, die man dadurch auf sich zieht, muss man auch wollen
Außerdem hilft uns bis heute die Zweipunktführung sehr in kritischen Momenten, dadurch ist das Winden (und sich dadurch reinsteigern) schwieriger und eine sanfte aber präzise Führung einfacher: https://tellington-ttouch-sieg…hrigkeit-zweipunktf-hrung (ich habe keine Ahnung von diesem Kurs etc., soll also keine Empfehlung sein, aber die Bilder zeigen gut, was mit Zweipunktführung gemeint ist).
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Außerdem hilft uns bis heute die Zweipunktführung sehr in kritischen Momenten
Endlich hat das was ich beschrieben habe einen Namen, aber ja, das hilft. Wobei ich ein Sicherheitsgeschirr bevorzuge, damit kann man hinlegen leichter verhindern und den Hund im Notfall auch mal ein, zwei Meter tragen bis die Beine wieder funktionieren.
*Ich möchte betonen, dass ich das alles ganz, ganz schrecklich fand und festgestellt habe, das Angst echt etwas ist mit dem ich nicht arbeiten möchte. Auch wenn wir ein nahezu normales Leben fühlen und ich glaube mein Hund gehört da eher zu den leichten Fällen.
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Endlich hat das was ich beschrieben habe einen Namen, aber ja, das hilft
Ha, irgendwie hatte ich tatsächlich nicht verstanden, was Du meinst, aber jetzt im Nachhinein verstehe ich es
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festgestellt habe, das Angst echt etwas ist mit dem ich nicht arbeiten möchte. Auch wenn wir ein nahezu normales Leben fühlen und ich glaube mein Hund gehört da eher zu den leichten Fällen.
Haha, das kann ich gut nachvollziehen..... Dann hab ich lieber nen Terrier an der Leine, der ab und an nach vorn geht, als einen Angsthund. Damit könnte ich irgendwie nicht umgehen. Wär ich zu ungeduldig für.
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Mal an andere hier im Thread gefragt: Wie bekommt man mehr emotionale Distanz, wenn man immer wieder sieht, wie der Hund völlig kippt? Ich bin eben von einem absolut katastrophalem Spaziergang wiederbekommen und fühle mich wirklich hilflos. Logisch ist mir klar, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass bei meinem Hund etwas im Argen ist (und es vielleicht bald Aussicht auf zumindest geringfügige Lunderung gibt), aber emotional bröckelt mich das schon immer mehr auseinander. Wenn ich sehe, wie er in nicht mal 5min sein Stressgesicht aufsetzt, obwohl wir nur die Straße vor dem Haus entlanglaufen.
So waren bei uns die ersten Jahr(e?) auch. Ich kann deinen Text sehr nachvollziehen.
Für mich persönlich habe ich tatsächlich Meditation und Sport und Auszeiten fest in den Kalender gepackt.
Dazu habe ich mich gefragt, warum sich die Situation so doll anfühlt. Gar nicht aus Hundeperspektive, sondern aus meiner.
Hund rastet aus - Blicke der Anderer, Gefühl von Unfähigkeit, Ich bin die schlechteste Wahl für diesen Hund...
Hund zeigte Stressgesicht nach ein paar Minuten - der Hund muss doch laufen, Spaß haben, was kann ich fixen, war es die falsche Uhrzeit usw...
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Und dann hat es bei mir Klick gemacht, die Situationen sind einfach so wie sie sind, egal welcher Grund dahinter steckt. Statt meine Erwartungen, Trainingstipps/Ideen, Blicke/Meinungen Anderer, Vorstellungen von Hundehaltung, oder gar die Idee das mein Hund ein glückliches Leben möchte über Bord geworfen.
Was passier, passiert. Es gibt Dinge, die haben bestimmt dazu geführt, vielleicht hätte ich welche beeinflussen können, aber who cares. Ich bin nicht Gott und kann vielleicht 10% im Leben beeinflussen und das ist nach Hause gehen/Hund tragen/tanzen und singen während mein Hund ausrastet.
Ich habe die Idee es gäbe einen richtigen Weg komplett losgelassen. Fehler bringen uns was neues bei. Auch mein Hund braucht Rückfälle, um das eigene Runderregeln zu üben. Ich lerne auch dazu. Eine schlechte Woche macht kein schlechtes Leben. Immer heulen, wenn ich weinen muss. Nix zurückhalten. (Macht Betti auch nicht)
Heute Morgen 5 Uhr. Extra den Wecker gestellt, Schlepp und Bemme eingepackt. Laufen los ins Grüne, uuund Hund will nicht. Sie zeigt an der Abzweigung zur kleinen Runde, sie will zurück. Für einen kurzen Moment brodelt es in mir. Dieser Tag wäre unsere schöne Gassichance gewesen. Aber wenn Betti mir ihr Limit zeigt, höre ich drauf.
Betti hat mich seeehr chillig gemacht. Das überträgt sich auch auf alles andere in meinem Leben. Wir sind immer eine Sekunde von Drama, aber auch Glück entfernt.
Ich forme nicht mehr mein Leben, sondern schaue mir staunend an was passiert und lass mich überraschen.
Statt Gassigehen haben wir auf der Bank gesessen und Waschbären beobachtet und ich durfte Betti dabei mal ankuscheln.
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Dann hab ich lieber nen HSH-Mix an der Leine, der ab und an nach vorn geht,
das "Problem" haben wir ja auch noch aber ehrlicherweise das ist so emotional null belastend für mich. Sie ist wohlerzogen und lebt sich deshalb nicht aus, das sie keine Fremden mag und situativ einen Maulkorb trägt, ist mir egal. Und schon wurde aus einem Problem ein, so ist sie halt.
Aber Panikanfall wegen komischen Stein im Gebüsch, schlimm ist das, wirklich schlimm.
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Danke euch allen, ich sitz hier in der Küche und hab eben mal all eure Beiträge meinem Freund vorgelesen, der gerade kocht. Ich hab jetzt natürlich nur wegen den fiesen Zwiebeln hier paar Tränchen verdrückt und nehme mir das mal als Hausaufgabe mit, wirklich selbst einfach mehr runterzufahren. Vielleicht meinen wir es einfach zu gut und es ist einfach zu viel Gewese für ihn um alles. Zu viel Blabla mit Worten, die er nicht versteht, aber innerlich passt die Haltung nicht zu dem, was man dem Hund gerade erzählen will.
Und mehr zu Hause machen ist auch ein super Tipp, warum eigentlich nicht. Er sucht, trägt und schnüffelt gern. Und eine gelegentliche Indoor-Mutprobe ist für uns alle meistens sehr schön.
Und hey, die Zweipunktführung kannte ich auch noch nicht!
Wuff. Das wird schon.
Danke Foris
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So n kleinen Sheltie...würde ich mir einfach angekündigt auf den Arm packen und gut is. Man muss halt auch Bedenken, dass jegliches Fluchtverhalten (und da reicht ein Leinenhopser nach hinten oder zur Seite) die Angst aufrecht erhält.
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