Leben mit schwierigem Hund - Privater Austausch gesucht
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Ich kann euch alle gut verstehen. In den einzelnen PhotoThreads findet man immer mal sehr ehrliche Beschreibungen dazu wie das Leben mit "schwierigen" Hunden ist. Denke schon das man hier im Forum ehrlich schreiben kann, aber kann auch die PM Situation nachvollziehen.
Ich weiß gar nicht, ob Betti aktuell ins Team gehört. Andererseits habe ich ja mein Leben komplett umgestellt und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Also solange ich kein eigenes Sozialleben haben möchte oder mehr als mein Viertel von der Welt sehen, geht es. Ohne Wetter ginge es uns auch besser.
Wir, aka ich, sind gerade stabil. Sicherheitshalber, merke ich mir diesen Thread für die schwierigeren Tage vor.
Es ist absolut ok, einen Hund zu lieben und ihn gleichzeitig als sehr herausfordernd zu empfinden. Und auch darüber zu schimpfen. Gerade wenn man andere Hundehalter unterwegs trifft, die ein echtes Leben haben.
Mein Leben wäre ohne Betti ein vollkommen anderes und manchmal bin ich darüber traurig. Und ein anderers Mal wäre ich extrem traurig ohne Betti.
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Meine letzte Hündin war auch sehr schwierig, alles musste gemanagt werden, bei allem überlegt, ob sie das aushalten kann, oder ob sie sie Situation überfordert. Unfassbar viel Arbeit, Schweiß und Tränen habe ich da hineingesteckt. Trotzdem war sie ein großartiger Hund, so besonders in so vielen Bereichen - und unfassbar geliebt wurde sie.
Ich glaube, hier ist als Halter eines „schwierigen“ Hundes ganz viel Austausch möglich.
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Immer, jederzeit, Postfach ist offen.
Hier lebt seit 6 Jahren ein Rumäne mit Problemen, Beißvorfälle, Aggressionen gegen andere Lebewesen, zu viel Emotion in zu wenig Hund.
Es ist anstrengend und schwer und so wichtig, dass man ab und zu einfach alles mal raus lässt und ein paar Gleichgesinnte hat, um sich gegenseitig die Ohren vollzujammern.
Joa so in etwa ist es mit charly auch wobei ich schon sagen muss, jetzt nach knapp 4 Jahren in denen wir ihn und seine macken einfach gut kennengelernt haben wird es langsam......
Aber er wird niemals ein "Selbstläufer", solange er da ist werden wir viel managen müssen und immer aufpassen.....
ABER momentan läuft es gerade richtig gut mit ihm.
Ich liebe ihn auch wahnsinnig, er ist im Grunde genommen ein guter Junge, halt mit scheiß Vergangenheit.....aber manchmal bereue ich das wir ihn behalten haben und nicht an einen geeigneten platz (einzelhaltung bei Rentnern z.B.) vermittelt haben.... er war ja nur pflegestelle erstmal....
Aber wie gesagt, wir haben uns weitgehend arrangiert. Für mich steht allerdings fest das ich nie (!!!!!!) Wieder einen (erwachsenen) Hund aus osteuropäischen Ländern adoptieren werde!
Da war charly mir Lehre genug......
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Meine geliebte Hündin war in vielerlei Hinsicht 'anstrengend'.
Wobei eigentlich sie weniger, aber die Leute.
Zum einen wurden wir oft verurteilt, beschimpft und über uns wurde schlecht geredet weil meine Hündin der Rasse American Staffordshire Terrier zugehörte.
Dann hatte sie da diese Leinenagression. Wohlgemerkt aber durch meine Unsicherheiten (die durch den Gesellschaftlichen Druck entstanden sind - immer Angst wenn was ist das es dann der böse Kampfhund war und eh alle recht hatten) sich gefestigt haben.
Mit der Zeit konnte ich aber immer cooler mit dem ganzen umgehen. Im Endeffekt hatte ich meinen Hund unter Kontrolle und wenn sie nach vorne ging war ich immer in der Lage den Hund zu halten und die Situation hinter uns zu bringen.
Im Endeffekt muss ich Rückblickend sagen das ich früher auf mein Bauchgefühl hätte hören sollen, schneller an MIR arbeiten hätte sollen und früher drauf zu pfeifen das die Leute denken.
Ich denke dann wäre is mindestens nur halb so anstrengend gewesen.
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Es ist absolut ok, einen Hund zu lieben und ihn gleichzeitig als sehr herausfordernd zu empfinden. Und auch darüber zu schimpfen. Gerade wenn man andere Hundehalter unterwegs trifft, die ein echtes Leben haben.
Wie süß ist denn dieser Satz ?
Da platzt mir echt das Herz
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Ich glaube, hier ist als Halter eines „schwierigen“ Hundes ganz viel Austausch möglich.
Das glaube ich auch und so ein Thema hätte mir damals bestimmt sehr geholfen, einfach zu hören das es anderen auch so ergeht und sich nicht so elend schlecht zu fühlen.
Zu meinen ersten beiden Hunden kam Fusselchen dazu und ich empfand ihn von Anfang an wie einen Urknall, nichts war mehr wie es vorher war. Er kam als Vermehrerhund zu uns, viel zu jung mit seinen 4 Wochen, doch wir päppelten ihn auf und mit der Zeit merkte ich das er eben "Anders" war, wie ein Autist der immer seine gleichen Tagesrituale und Gassistrecken haben musste, er zog einen förmlich ums Haus um ja wieder in die Wohnung zu kommen. Neben seiner Leinenaggression gegenüber anderen Hunden, waren ihm viele Menschen suspekt, auch Skatebords, Roller etc. und hätte ich nicht genau aufgepasst, hätte er auch zugebissen. Mit knapp einem Jahr bekam er noch eine Art epileptische Anfälle, die ihn neurologisch noch instabiler machten und diese Auren vor und nach einem Anfall ihn in Angst und Schrecken versetzten.
Seit dem Zeitpunkt drehte sich fast alles nur um ihn, wir konnten und wollte ihn nicht unnötig alleine lassen, somit verabschiedeten sich alle Freunde und die meisten Bekannten nach und nach, sogar die Familie hatte für ihn kein Verständnis.
Doch das war mir egal, denn ich hatte die Verantwortung für ihn und wollte ihm unbedingt helfen, einfach leben zu können wie ein normaler, glücklicher Hund. Wir drehten ihn bei TÄ und TK zig Mal auf den Kopf, doch helfen konnte man uns nicht. Eine Verhaltenstherapeutin bot uns nach einem dreistündigen Gespräch nur ein Halti an. Nein, das war nicht was ich unter eine Therapie verstand, also schmiedete ich meine eigene Therapie zusammen. Neben natürlichen Beruhigungsmittel und B Vitamine, viel Auszeiten und Ernährungsumstellung bekam ich dann endlich ein Bein in die Tür und Fussel wurde endlich ansprechbar.
Vier Jahre erarbeiteten wir uns Schritt für Schritt, mit vielen Rückschritten durch seine Anfälle und Auren dazwischen, doch eben immer weiter. Ich glaube er war ungefähr 7 oder 8 Jahre alt als es irgendwie Klick machte zwischen uns beiden und ich könnte heute noch heulen wie toll er sich dann entwickelte, wie er sein Herz öffnete, wie sehr er mir vertraute, wie seine Augen mit mir sprachen. Ich musste natürlich immer noch alle Situationen gut einschätzen, doch wir konnten nun durch die Ganze Stadt leinenlos laufen, auf Wiesen herumalbern, sein Stress und die Hysterie fielen regelrecht von ihm ab. Ich hätte nie gedacht das wir das mal erreichen würden und er mich mit seinem clownshaften, lustigen Wesen so bezaubern würde.
Er hatte mich nach mehreren Hunden an meine psychischen und physischen Grenzen gebracht, ja, doch ich hatte noch nie so viel mit und über einen Hund gelacht, noch nie so tief geliebt und wieder so unglaublich dazugelernt.
Leider wurde er uns im letzten Jahr und 14 Jahren mit der Diagnose Nasenkrebs entrissen und ich würde alles dafür geben, wenn er noch an meiner Seite wäre! Doch eins weiß ich sicher, er ist als glücklicher Hund gegangen, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.
Ich hoffe das sich viele User mit schwierigen Hunden und Probleme hier austauschen können, ohne das andere mit dem erhobene Zeigefinger hinter ihnen stehen und auch die die seelische Unterstützung bekommen die man braucht, um durchzuhalten.
Seid lieb gedrückt!!!!
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Denali Du bist definitiv nicht allein.
Hier lebt ein 7 1/2 jähriger Rumäne. Obwohl wir ihn schon mit knapp 6 Monaten bekommen haben, ist er ein schwieriger Hund.
Er hat die ersten Monate seines Lebens einfach nichts kennengelernt.
Er ist angstaggressiv gegenüber Menschen, hat eine starke Geräuschangst, hat Probleme mit anderen Hunden (ist ensprechend auch ein Leinenpöbler), läuft ausschließlich an der (Schlepp)leine und ist auch sehr territorial.
Wir wohnen dazu noch sehr ungünstig.
Fürs Gassi müssen wir raus ins Nirgendwo fahren, zumindest Mittag/Nachmittags. Die Morgenrunde schaffen wir zum Glück auch relativ gut am Wohnort. Wir müssen aber auf die Uhrzeit achten. Je früher, desto besser, weil weniger Menschen und Hunde unterwegs sind.
Milow neigt leider auch dazu, Dinge ganz schnell falsch bzw. negativ zu verknüpfen.
Kleines Beispiel: vor knapp 3 Jahren bin ich am Frühstückstisch beim Käse schneiden mit dem Messer abgerutscht. Das gab natürlich ein Geräusch. Seit dem hat Milow angst, wenn am Frühstückstisch Käse geschnitten wird. Oft verlässt er dann sogar mit eingeklemmter Rute den Raum.
Menschen sind ein schwieriges Thema. Er hat große Probleme damit, Vertrauen aufzubauen.
Selbst meine Eltern, die er seit Anfang an kennt, dürfen sich ihm noch immer nicht nähern oder ihn zu lange anschauen.
Milow traut sich inzwischen zwar, sich meinen Eltern freiwillig zu nähern, aber die Stimmung kann bei ihm jederzeit kippen und er geht wieder bellend nach vorn. Er braucht da also immer ganz viel Unterstützung unsererseits.
Das Leben mit Milow ist definitiv unfassbar anstrengend. Als Ersthundehalter haben wir uns das Leben mit Hund definitiv auch anderes vorgestellt. Dennoch lieben wir unseren kleinen Stinker einfach.
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Ich würde diese Hunde für nichts in der Welt eintauschen und bin dankbar, dass wir uns gefunden haben und Zufälle zb dieses forum, uns zusammen gebracht haben.
Die Zeit ändert bisher nichts daran, warum es schwierig ist mit diesen Hunden zu leben, aber die Zeit bringt einfach Routine mit sich. Management, dass in Fleisch und Blut übergeht. Zb würde ich niemals die Haustür öffnen beim klingeln, wenn die Hunde nicht eingesperrt sind, nie darf ein Hund im Freilauf um Kurven laufen, das wissen die Hunde und orientieren sich zu mir etc.
So schwierig es aber in der Umwelt für uns ist, so viel Harmonie gibt’s auf unserer Seite vom Zaun, hinter unserer Tür und das ist für mich das wichtigste.
Natürlich würde ich gerne aufn Sonntag bei gutem Wetter mit der Familie und den Hunden in den Tierpark gehen.
Aber gut, dann gehen wir eben aufn Montag morgen bei dauerregen, wenn wir fast die einzigen im Park sind. Da haben Hunde und Kind auch ihren Spaß und ich freue mich, dass alle happy sind.
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Ich würde diese Hunde für nichts in der Welt eintauschen und bin dankbar, dass wir uns gefunden haben und Zufälle zb dieses forum, uns zusammen gebracht haben.
Ich finde das schön dass du das schreibst, aber ich möchte auch darauf hinweisen dass es vollkommen okay ist das anders zu sehen.
Man hat sich für den Hund entschieden - okay. Aber wenn man sich der Tragweite bewusst wird dann darf man auch ruhig den Wunsch haben man hätte diese Entscheidung nie getroffen. Ich für meinen Teil würde meinen Hund gerne gegen einen unkomplizierten eintauschen. Ja vielleicht hätte ich weniger Wissen und auch ein paar tolle Kontakte wären mir durch die Lappen gegangen.
Aber ich hätte dadurch ein freies, unbeschwertes Leben anstatt alles nach meinem Hund zu richten. Gefühlt bin ich 24/7 mit nichts anderem beschäftigt als zu schauen was geht und was nicht.
Ich mein wenn der Hund mal alt ist und stirbt habe ich so um die 13 Jahre meines jungen Lebens damit verbracht uns in der Wohlfühlzone vom Hund einzukuscheln anstatt meinen eigenen Träumen nachzugehen,
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So war das nicht gemeint und ich verurteile keinen dafür, wenn man sich einen anderen /leichteren Weg wünschen würde.
Ich kenne diese Momente auch zur genüge und stand so manches mal heulend in der Pampa und hab an allem gezweifelt und wollte hinschmeissen.
Gerade, wenn ich dann zb meinen Bruder sehe, für den ich einen Hund „ausgesucht“ habe und er wirklich den perfekten Hund bekommen hat für sein Leben und für mich selbst habe ich es nicht hinbekommen. Bzw.allein für den aktuellen Status mit meinen Hunden habe ich so extrem viel Energie reingesteckt.
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