Leben mit schwierigem Hund - Privater Austausch gesucht

  • Ansonsten hatte ich das Glück, das bei meinem rückgerichtet hieß, blind irgendwo reinbeißen. Sprich man konnte dieses Knäul aus Zähnen immer ganz gut von sich weghalten, anbinden und daneben sitzen und weinen bis es vorbei war

    Dino geht da schon gezielter vor, der hat bisher immer nur meine Arme (1x Oberarm, 2x Unterarm, 1x schon wieder vergessen) anvisiert und war danach dann auch wieder halbwegs ansprechbar. Der fasst dann auch nicht nach - das ist mehr "einmal reinhacken, gut ist".

    Warten, bis er wieder ansprechbar ist, musste ich nur einmal. Das war aufm Hundeplatz, als er mitten im Training fast von nem Schäfi angegriffen wurde (ganz blöde Situation). Da hab ich mir den panisch kreischenden Hund zwischen die Beine geklemmt und beruhigt, nach 2-3 Minuten war das Geschrei dann vorbei :ugly:

    Wäre es ne Option ein kurzes Stück Leine dauerhaft am Halsband zu haben wenn er im Garten ist?

    Stimmt, das wäre ne Lösung. Hab hier ne zerfledderte Leine, bei der ich ein Stück abknipsen könnte.


    Oder bringt es vielleicht auch gar nichts?

    Daaaas ist halt die Frage. Man muss das Stück ja dann auch erstmal zu fassen kriegen UND es muss so lang sein, dass ich nicht super nah an seinen Hals/Kopf muss. 20 cm wären kritisch und blöd, 50 cm schon praktikabler, aber dann tritt er ständig drauf (Hund ist ja nur 48 cm klein).


    Ich verstehe auch, wenn sich jemand diesen langwierigen Trainingsweg, gerade mit einem älteren Hund, nicht mehr antun will und stattdessen einfach auf Management (Hund kriegt keine Gelegenheit mehr, an den Zaun zu stürzen) setzt.

    Muss sagen, dass das auch eher "mein" Weg ist. :tropf: Dino ist mittlerweile 8, fast 8,5 Jahre alt, und eben weil genau diese Situationen super selten vorkommen, er außerhalb des Grundstücks eh n MK trägt, und sich im Garten gut abrufen lässt (notfalls weniger nett :pfeif:) ... hm, ja. Wäre er jünger und würde die Situation öfter vorkommen, dann würde ich eher aufs Training setzen.

  • Ich würde zusätzlich über einen Sichtschutz beim Zaun nachdenken. Eventuell auch einen zweiten Zaun an der Stelle 1m versetzt, damit da nicht 2 Fremde Hunde, Nase an Nase am Zaun kleben können, sondern wenigstens ein bisschen Individual Distanz zwischen den Hunden aufrecht gehalten wird :thinking_face: .

  • Ich würde zusätzlich über einen Sichtschutz beim Zaun nachdenken. Eventuell auch einen zweiten Zaun an der Stelle 1m versetzt, damit da nicht 2 Fremde Hunde, Nase an Nase am Zaun kleben können, sondern wenigstens ein bisschen Individual Distanz zwischen den Hunden aufrecht gehalten wird :thinking_face: .

    Sichtschutz ist schon in Planung (siehe mein Fotothread), bei insgesamt 180 Meter Zaunlänge wird das allerdings ein sehr kostenintensives Projekt, wenn ich überall was haben will. Wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich nur an den Problemstellen - also vorne zur Straße und hinten zum Feld hin - Sichtschutz hinbaue. An einer langen Seite ist zumindest mit diesen Schilfrohrmatten auf ±30 m Länge schon n Sichtschutz zur Nachbarin dran.

  • Daaaas ist halt die Frage. Man muss das Stück ja dann auch erstmal zu fassen kriegen UND es muss so lang sein, dass ich nicht super nah an seinen Hals/Kopf muss. 20 cm wären kritisch und blöd, 50 cm schon praktikabler, aber dann tritt er ständig drauf (Hund ist ja nur 48 cm klein).

    Und im Garten ein Geschirr anziehen und da das Leinenstück dran machen? Dann musst du nicht richtung Kopf fassen und bekommst es generell leichter gegriffen.

  • Wenn ein Hund sich dann einfach aus Wut umdreht, wenn er berührt wird, werf ih erst was auf den Hund, also was leichtes, um dieses ICH WERDE BERÜHRT,KÖNNTE DER GEGNER SEIN auszulösen, fährt Hund dann herum, kann man reinloben, und kucken, ob da schon wieder jemand zuhause ist, der mich! wahrnimmt.

    Hilft einem nur nicht so viel, wenn die Hunde den Zaun lang rasen, deshalb ist mein schönes großes Grundstück inzwischen in einige Parzellen unterteilt.


    Ach so und ich bin auch Gegen Hecken, den Hund da rau, runter weg zu pflücken, da hat man dann auch noch das Gesicht in Schnappweite, nö, keine Verbesserung. Jedenfalls nicht, wenn man nicht ne perfekte feste schmale top gepfegte Hecke hat.


    Und eben ein Stopp üben bis zum erbrechen, das dauert halt, bis es so drin ist, das es auch bei Maximalem Ausraster hilft das Hirn zu erreichen. Bei uns waren das sicher zwei Jahre, dass ich jetzt ein Stopp auch schon in einer Attacke anwenden kann und man zumindest nachdenken sieht und die Erwartung eben, ich werde hingesetzt und kriege Futter reingeschoben fest installiert ist. Wobei das Futter erst jetzt langsam zu einer Belohnung wird, vorher wars einfach eine Alternativhandlung, statt in den da reinbeißen, Futter zermalmen. Oder eben Streufutter schnell fressen, bevors ein anderer tut als Motivation.


    Und ja falle ich auch immer wieder drauf rein, und denke, es ist ein "Ich muss mal" und kein "Ich muss mal eben jemandem vom Angesicht der Erde wegbrüllen" :muede:

    Ist halt Evolution, sie lernen sich anzupassen, damit sie noch rausgelassen werden, obwohl Krawall angesagt ist und man selber muss lernen, die feineren Anzeichen für könnte doch Krawall sein, zu sehen. Und auch auf die zu reagieren. Ich weiß dann manchmal schon vor dem Öffnen, ne blöde Idee, aber bin so krass trainiert, ich mach die Tür trotzdem auf :headbash:

  • Ich frage mal aus Neugierde hier. Wie geht ihr mit rückgerichteter Aggression bei euren Hunden um? Wie händelt ihr die Triggersituationen konkret?

    Das kommt ganz drauf an, was für ein Kaliber ich habe und ob die Situation vorhersehbar war, oder ob ich überrascht wurde.


    Fakt bei mir ist, ich lasse mich nicht unbeantwortet beißen. Meine Konfliktlösung ist dagegen gehen oder den Hund vorher abfangen und fixieren. Bei meinen bisherigen Hunden hat das auch immer funktioniert, insofern, dass sie sich das gemerkt haben und künftig gelassen haben. Also, das mich beißen wollen, nicht unbedingt das sich aufregen. Ja, werden jetzt manche doof finden, aber was will ich denn erstmal unterm Strich mehr, wenn diese Situation aufkam.


    Wenn ich es weiß, dass es passieren könnte, dann Maulkorb und Gießkanne, Eimer werfen, wenn die Situstion auftrat und wirklich beendet werden muss. Beim TA zum Beispiel Training, Maulkorb und notfalls ausreichend fixieren. Mal so als Situation die sich nicht immer vermeiden lässt.


    Ansonsten dafür sorgen, dass die Situation nicht vorkommt oder laufen lassen, wenn es zu gefährlich wäre. Parallel am Gehorsam und der Ansprechbarkeit in hoher Trieblage arbeiten, Hund sichern, Trigger vermeiden. Je nach Kaliber eben. Und vermeiden, dass ich eingreifen muss mittels Zwinger+Auslauf, entsprechende Zaunanlage, Zubehör, etc.

    Wenn dann noch Gruppendynamik dazukommt kann es übel werden.


    Bei Welpen und Junghunden mit der Neigung und auch bedingt erwachsenen Hunden (aber ab einem gewissen Punkt einfach zu gefährlich und machen wir dann nicht mehr) arbeiten wir daran, dass sie es akzeptieren lernen, weil man das ja auch im Training braucht. Die machen Schutzdienst in hoher Trieblage wo auch Fremde mit auf dem Platz stehen, den Hund auch bewusst am Geschirr rausziehen und sowas, da lernen die dann mit umzugehen und dass das dazugehört, mittels Training und auch Gewöhnung. Natürlich gibt es da immer mal Grenzen, grade was Fremde angeht, aber dass der Hundeführer das kann ist Grundvoraussetzung.


    RA in hoher Trieblage ist etwas, was wir wirklich ganz schlecht gebrauchen können, Typbedingt aber immer mal mit zu tun haben. Zum einen aus Sicherheitsgründen, zum anderen weil die sich auf ganz andere Dinge konzentrieren sollen.


    Ich spreche jetzt aber nicht von 5 Jahre alten Rottis, Pits oder HSH, die ihr Leben damit durchkamen und wirklich gefährlich sind, sondern von meinen körperlich gut händelbaren „Wald und Wiesen-hat-mal-gebissen“-Mixen oder Gebrauchshund-Junghunden die dafür der Typ sind, aber noch über wenig Kraft verfügen.


    Je nachdem von was man spricht und wie stark die Hunde sind, ist ausreichende Absicherung, Management und Training einfach essentiell um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen. Da ist dann einfach eine andere Art der Hundehaltung und Verantwortung. Auch seitens der begleitenden Hundetrainer.


    Und wenn ich die Situation unterschätz habe, in letzter Konsequenz auch die Verantwortung tragen. Wenn es mit dem falschen Kanidaten zu so einer Situation kommt, dann kann es einfach sehr blöde enden. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht..

  • Hier geht die Pöbeltante die meiste Zeit mit Geschirr und 2m Schleppleine dran in den Garten. Jetzt weniger weil sie sich umdrehen könnte (kam bisher nur 1x vor in ganz anderem Zusammenhang) sondern weil sie gerne mit Vollgas am Zaun hin nd herrennt beim Motzen und jede Ansprache überhört. Bei 2m Leine hintendran hat man Chancen kurz drauf zu tappen und sie einzusammeln.


    Und netter Nebeneffekt: insgesamt hört sie im Garten besser wenn die Leine dran ist. Egal ob da jetzt gerade jemand in Reichweite ist oder nicht.

    Mittlerweile kann sie an guten entspannten Tagen auch ohne Leine in den Garten. Hat ja nur 4 Jahre gedauert :ugly:

  • Hallo und guten Morgen,

    bin nach längerer Pause wieder mal hier rein, in erster Linie um evtl. jemanden zu finden, mit der/dem ich und Jolly, 10j. rumänische Mix, zum Gassi zu treffen. Leider ist meine Jolly auch aus böser Erfahrung, anderen Hunden gegenüber erstmal abweisend. Wenn sie aber nach einier Zeit und einigen Treffen merkt, dass vom anderen keine Gefahr ausgeht, sehr lieb und freundlich. Mit Menschen hat sie überhaupt kein Problem.

    Wir leben im Unterallgäu, zwischen Mindelheim und Krumbach. Leider gibt es in unserer Umgebung keine Gassitreffen, so wie ich sie aus München kenne. Die Hunde sind auch nicht so sozialisiert dass man sie alle freilaufen lassen kann, wie ich hier feststellen mußte. Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden oder sogar mehrere Hundeleute, mit denen wir uns treffen können. Das alleine Gassigehen ist weder für Jolly noch für mich erfreulich.

    Freue mich über positive Antworten :dog_face:

  • Eine Trainerin hat mal vorgeschlagen, dem Hund beizubringen, dass er in solchen Situationen in ein Bringsel beißt, das er sich selber vom Geschirr schnappen kann, um sich „abzureagieren“. Hab aber selbst keine Erfahrung damit. Alternativ hat sie auch vorgeschlagen, dagegenzuhalten. Das bringt gar nichts, da der Hund in so einer Situation so in Rage ist, dass er nichts lernen kann und für die Zukunft sein Verhalten nicht ändert. Bei uns kommt RA mittlerweile im Schnitt ein Mal im Jahr in sehr engen Hundebegegnungen vor, mal trifft es mich, mal meinen Mann, also ist jeder alle 2 Jahre mal dran… Damit kann ich leben…

  • Nach mehreren Wochen direkt aus der Hölle sind wir inzwischen ein Stück weitergekommen. Chronischer Schmerzpatient. Wir sind jetzt eingestellt auf 2 Medis für Schmerzen und Angst. Er wurde einer Verhaltenstherapeutin vorgestellt, die recht zuversichtlich ist, aber wir wissen nicht, ob und wie das alles weitergeht. Privat haben wir einen Haufen Scheiße vorgesetzt bekommen, der alles so viel schwerer macht. Vor den Medis gingen wir alle nur noch auf dem Zahnfleisch, selbst jeder Lösegang nach draußen war Eskalationsstufe 100. Gerade sind wir nur noch müde und wütend. Ich hoffe, es wird bald besser.

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