Leben mit schwierigem Hund - Privater Austausch gesucht

  • Das würde mich auch sehr interessieren.

    Das tut mir zwar sehr Leid, aber immerhin wisst ihr jetzt was los ist und könnt hoffentlich dagegen steuern.

  • Fusselbär Hier kam ja paar Tage keine Rückmeldung, ich wollte einfach mal da lassen dass ich hoffe dass es bei euch nicht allzu schlimm ist, bei dem letzten Beitrag macht man sich ja schon Sorge. :kleeblatt:




    Ansonsten wollt ich hier einfach mal fragen ob/wann ihr merkt dass ein Punkt erreicht ist, an dem man schlicht nicht mehr weiter kommt weil für den jeweiligen Hund dort einfach ne Grenze erreicht ist ?

    Ich stelle immer wieder fest, es gibt Hunde, da ist die Individualdistanz einfach so hoch dass man da wenn man nur so circa maximal Waldwegbreite Raum hat und nicht mal eben ausweichen kann, nicht "normal" vorbei kommt. Bei bestimmten Typen Hund ( bspw Retrievern oder Hündinnen ) kommt man da nicht gut vorbei. Da kanns noch sein dass sie entsprechend reagiert. Nicht so schlimm wie früher, also sie wird nicht laut, aber bei gewissen Hunden würd ich schon sagen so unter 5 Meter circa packt sie einfach nicht immer.


    Weil sie ja schon 5 ist und wir da sicher an die 4 - 4,5 Jahre dran sind, frag ich mich langsam ob ich mich einfach damit abfinden muss dass das bei bestimmten Hunden einfach so bleibt weil wir dort langsam ne Grenze erreicht haben.


    Einzige andere Möglichkeit wäre wohl mir gezielt Menschen mit Hündinnen, Labis, Frenchies oä zu suchen und mit denen zusammen spazieren zu gehen. Es also vielleicht noch ne Chance gibt wenn man da mehr hat als nur Begegnungen.

    Da frag ich mich aber ob ich das wagen sollte oder nicht, zumal ich da ja wirklich HH bräuchte bei denen ich soweit vertrauen kann dass er/sie den Hund auch bei sich behalten kann und drauf achtet dass die sich nicht zu nah kommen.


    Interessant dabei ist allerdings, dass wenn bspw mal ein Fremdhund zu uns läuft sie in der Regel erstmal nett ist. Ich hatte es also noch nie wenn mal ne Hündin in uns rein gelaufen ist, sie die Mentalität hatte zu sagen ,,Du kriegst jetzt eine drauf.", oder wenn freilaufend sich mal ein Labrador in unsere Richtung begeben hat sie ausgelöst hätte oä. Aber trotzdem merkt man ihr an dass sie bestimmte Hunde doch irgendwie nicht ab kann.

    Entweder weil sie die als doof abgespeichert hat, weil dieser Typ sie verunsichert, weil sie riecht dass das ne Hündin ist...

    Also da bekommt sie durchaus Puls.

    Andererseits ist sie vom Typus her eine Mischung aus schnell verunsichert und dann im Zweifel vorwärts, und zusätzlich ein Hund mit Kontrolletti Tendenz. Sie kann es bspw nicht ab wenn ein Hund ihrer Ansicht nach zu überdreht ist und hat dann das Bedürfnis das zu regeln, ect.

    Und man merkt dass die Leine und die Umgebung definitiv nen Unterschied macht, individuell nochmal wie sie am Tag drauf ist ( bspw war der Tag insgesamt stressiger, macht grad ihre Pfote wieder Probleme oä ).

    Also is schon bisschen tricky, aber obwohl sie bedingt verträglich ist ist sie erstmal kein Hubd der gleich drauf haut, aber an nem bestimmten Punkt würde sie.


    Meine Konsequenz daraus is und bleibt halt :

    Kein Kontakt zu fremden Hunden, wenn wir mir nem neuen Hund zusammen gehen immer Maulkorb drauf bis ich weiß dass man den doch nicht braucht. Im Zweifel bleibt der drauf, wenn es mit den Hunden passt kann der runter. Dabei absolut keinen Kompromiss bei Hündinnen oder bspw Hunden die zu klein sind

    Wenn Fremdhunde zu uns laufen im Zweifel abblocken, auch wenn ich weiß dass sie da bisher immer erstmal nett und deeskalierend war.

    Wenn wir an der Leine an Hunden vorbei müssen wäge ich ab ob der Raum passt. Wenn ja, nehm ich sie auf die abgewandte Seite, geh wenn möglich nen leichten Bogen, oder guck dass ich dann Radius vergrößern kann. Wenn das nicht möglich ist, "Augen zu und durch" - mal klappt das, mal ist das zu viel und - siehe oben.


    Und dabei denk ich mir ja, eigentlich sollte ich ganz happy damit sein wie das momentan ist, weil an sich kommen wir ja durchaus relativ nah dran vorbei. Nur eben dieses direkte dran vorbei gehen, bleibt uU schwierig. Vielleicht bin ich da einfach auch bisschen verwöhnt von dass ich es ja kenne dass einige Hunde das gut schaffen können, aber ich hab eben den Eindruck bei ihr könnte das so circa die Grenze bleiben.

    Und wenn ich jetzt bspw mit bestimmten Hunden das zusammen laufen üben würde, wäre meine Denke eben dass es dann ja evtl sein könnte wie mit Menschen- dass das an der Gesamtheit des Problems nicht wirklich was ändert weil das alles individuell bewertet wird und nicht verallgemeinert. Andererseits könnte sie dann evtl lernen das auszuhalten, aber da frage ich mich auch wieder wie relevant das eigentlich wirklich ist ? Ob das nicht doch so bleiben kann wie es jetzt ist ?


    Es gab mal ne Zeit da hing sie bei jedem Hund schreiend in der Leine und pflaumte jeden fremden Menschen an den sie sieht, eigentlich haben wir da ja doch echt viel erreicht.

    Dass wir an Hunden doch so nah vorbei gehen können, dass Menschen in der Regel egal sind und es eben erst dann schwierig wird wenn wir mit jemand Fremdem Kontakt haben ( im Sinne von Gesprächen bspw ).


    Hmm

  • einer meiner Hunde war mannscharf und andere Hunde waren auch eher zum Fressen gedacht;

    es hat circa ein Jahr gedauert, bis der Hund Hundebegegnungen auch mal "frei" machen durfte.

    Maulkorb hatten wir nie,

    aber wenn ein anderer Hund aufgetaucht ist und sie hat angefangen, eine Bürste zu kriegen oder die Rute zu heben etc..habe ich ihr klar gesagt, was ich nun von ihr wollte.

    Also offensives Körpersignal von ihr an anderer Hunde hieß von mir als sofortige Reaktion ein leises "nein" oder den Namen grollend gezischt....

    auf jeden Fall nicht laut.

    Auch, wenn der andere Hund dann da war, habe ich ständig leise gegrummelt oder ihren Namen grummelnd geknurrt, damit sie gemerkt hat, sie ist "unter meiner Kontrolle".

    So hatte es mir ein Hundetrainer vom Tierheim erklärt, jedoch bedeutete das auch, dass ich im Alltag eher ein Klima von "du machst, was ich sage, ich bin der Führer" aufbauen musste,

    etwas, was ich eigentlich doch fand, aber okay, es war ein Schäferhund.


    Nach einem Jahr ging es dann besser.


    wenn hundebegegnungen nicht geklappt hätten...

    ich glaube, das wäre für mich kein Abgabegrund gewesen. Ein Abgabegrund bzw. einschläfern hätte ich sie lassen, wenn sie ihre Aggression gegenüber fremden Menschen weiter ausgebaut hätte.

    Aber gut für den Hund hatte er auch da im Lauf der Zeit dazu gelernt.

  • Da kanns noch sein dass sie entsprechend reagiert. Nicht so schlimm wie früher, also sie wird nicht laut, aber bei gewissen Hunden würd ich schon sagen so unter 5 Meter circa packt sie einfach nicht immer.

    hast du mal darauf geachtet, ob sie die anderen Hunde anmachen?

    Hatte mal einen Collie-Rüden,

    der war super-lieb und der konnte locker an allen und ohne Leine vorbei gehen.

    Aber wenn der andere Hund dann gekläfft hat, so die kleinen Leinenkläffer, du weißt, was ich meine...

    dann war der Hund so angepisst, dass ich ihn halten musste und zwar lange, sonst hätte er umgedreht und wäre dem Kläffer hinterher, auch noch auf lange (!) Distanz.


    War der andere Hund neutral/friedlich, ist nichts passiert.



    ich finde es übrigens super, dass du deinen Hund so gut lesen kannst und ihm auch die Chance zu "ohne Maulkorb" gibst, auch, wenn du dih dabei selbst jedes Mal in eine Risiko-Situation gibst.

  • Terri-Lis-07

    Vielleicht ist dieser unsichere Zustand, ob sich die Problematik mal auflösen wird oder nicht auch eine gute Übung für dich selbst. Aushalten. Temporär loslassen. So habe ich das tatsächlich für mich persönlich umgedreht.


    Ich halte es tatsächlich so, dass ich den aktuellen Zustand als Endzustand ansehe. Aber eher in der Hinsicht, dass ich nicht mehr auf ein konkretes Ziel hinarbeite, sondern mehr das Sein genieße. (Betti ist auch älter und krank)


    Ich neigte bei mir dazu nach einem erreichten Ziel einfach das nächste anzustreben. Bis es ungesund wurde. Und so ein Projekt Hund lädt auch dazu ein. Wann ist genug, eigentlich ginge ja immer noch mehr.


    Jetzt will ich nicht mehr "mehr". Das ist eine aktive Entscheidung meinerseits.


    Betti, so besonders sie auch ist, ist genug. Genauso wie der Rest meines Lebens still stehen kann. (Das fällt mir noch schwer, aber das soll so sein)


    Ich gehe weiter davon aus, es kann jederzeit eine aggressive Reaktion erfolgen, wenn ich den Moment verpenne. Fremdhunde mal normal zu passieren, wird niemals funktionieren. Aber mit Angucken und Aushalten, dass es noch andere Lebewesen gibt, sind wird weiter als ich je erhofft hätte. Bei manchen Hunden werden wir für immer 50m Abstand brauchen, bei anderen bin ich positiv überrascht über 2m.


    Den Hund wo mit hinnehmen, erspare ich uns für immer. Im Sommer zu normalen Zeiten in den Park gehen auch...


    Trotz der Einstellung weiß ich auch, dass Betti bis zum Ende lernen wird. Quasi aus dem Nichts kann sie nach 5 Jahren fremde Menschen leiden bzw. Neugierde vor Abwehrhaltung walten lassen.


    Das Gehirn hört damit nie auf. Also, es wird kein Stillstand kommen und trotzdem will ich für mich eher die einfachen, frohen und verspielten Momente ausbauen. Jeden Tag etwas Freudiges machen. Freudig für Beide, also eher etwas für Indoor :ugly: Wir konnten nämlich bei all dem Stress in den ersten Jahren nie Spaß haben. Die Welt war meist zuviel für Betti.


    Niemand wird gebissen oder geschubst bleibt ein Gesetz.


    Ich hab da irgendwie losgelassen bzw. sind wir einfach schon so mega weit gekommen. Nach unserer Skala.


    Natürlich habe auch ich Tage, da fehlen mir die Reserven, um auf alle Situationen gütig zu reagieren, da wünschte ich auch mal geradeaus gehen zu können oder zum See, oder nicht an einem schönen Tag einen grundlos aggressiven Hund zu haben, der plötzlich Kellerfenster attackiert oder sich kreischend im Kreis dreht...

    Ich versuche ganz stark meine Überforderung nicht am Hund auszulassen. An manchen Tagen soll es anscheinend nicht sein. Zum Glück mittlerweile selten.


    Betti wird selbst ohne Trainingsziel weiter lernen und ich bin sehr neugierig welche "Flause" das sein wird.

  • Ich bin da wie BettiFromDaBlock ein Jahr braucht man. Egal ob Welpe oder schwieriger Hund. Danach kennt man sich, die wichtigsten Regeln sind geklärt und es ist Zeit milde zu Lächeln und sich über den Rest zu freuen.


    Aber ich bin auch ganz furchtbar gut im akzeptieren und finde Training doof. Da braucht es schon großen Leidensdruck. Trotzdem habe ich beim kleinen Chaotenhund auch nach 10 Jahren noch Momente des, oh das geht ja plötzlich ganz entspannt, gehabt. Meistens merkt man die Fortschritte erst viel später, obwohl sie da sind. Also warum aufreiben, wenn man sich auch auf die schönen Dinge des Zusammenlebens fokussieren kann.

  • Je nach Typ Hund muss der andere nicht anfangen.

    Also einerseits klar, kann sie es nicht leiden anfixiert oder angebellt zu werden, wenn sich ein anderer Hund so verhält weiß ich dass das ihr da irgendwann der Kragen platzt.

    Das is bspw der Grund warum bspw immer Maulkorb drauf ist wenn der Dackel der SchwieMu dabei ist. Die würden eigentlich prima miteinander klar kommen, wäre er nicht er und würde sie in bestimmten Situationen einfach ankläffen. Bei sowas hat sie dann das Bedürfnis ihm eine zu knallen, weil gehört sich so nicht uns kann sie garnicht leiden. Ohne Maulkorb wäre das bspw zu gefährlich.

    Wenn es mit nem Hund mal wirklich gut klappt ist sie super tolerant. Da kann sich manch Rüde die größten Frechheiten erlauben ohne dass sie auch nur eine Sekunde drüber nachdenkt dem eine zu scheuern.


    Aber dann gibt's auch wieder solche Hunde, die kann sie einfach nicht und da isses auch ziemlich egal wie sich der Andere verhält.

    Bspw Bulldoggen, Huskys oder Retriever kann sie von der Art nicht. Entweder isses dieses glotzen, dieser stacksige Gang in Kombi mit dem Blick oder diese Art.

    Auch wenn sie bspw die Erfahrung gemacht hat dass ein bestimmter Typ besonders oft negativ auffällt is der unten durch. Deswegen schätze ich, uA die Abneigung gegen Doodles ( ihre erste Erzfeindschaft is ne Doodle Hündin) bzw Labis ( besonders schwarze, weil als Welpe ganz oft von schwarzen Labradoren angebellt worden und irgendwann hats dann gereicht).

    Lässt sich so genau manchmal nicht sagen.

    Ihr sind bspw auch Ridgebacks prinzipiell nicht so geheuer. Das war schon auffallend als sie sehr jung war. Das konnte der netteste, höflichst Hund sein, aber wars ein Ridgeback war der gruselig. Ähnlich siehts bspw bei größeren Hunden mit viel Fell aus.

    Hündinnen hat sie beschlossen seit Geschlechtsreife dass die kacke sind. Hat auch damals mit unserer Althündin dann nicht mehr funktioniert.


    Und wenn sie was creepy findet, starrt sie natürlich hin, ergo provoziert sie dann auch selber. Is dann auch schwieriger das umzulenken oder zu verbieten, weils eben nicht einfach ein ,,Du gehst mir auf den Nerv." Is, sondern ein ,,Bleib bloß weg von mir.".


    Hmm ja, lässt sich teils Bisschen doof erklären.

  • Ich hab schon zig mal gedacht dass wir eben bestimmte Grenzen haben wo es nicht weiter geht. Ich denke immer noch dass es dir Grenze irgendwo gibt, aber wir stoßen auch nach 4,5 Jahren nicht dran. Gut wir hatten auch sehr viele Baustellen und demnach viel Verbesserungspotenzial, aber ich hab die Leistungsfähigkeit von uns beiden schon so oft verschätzt dass ich an Grenzen einfach nicht mehr denke. Wir arbeiten einfach immer weiter dran und freuen uns über jeden Erfolg und jedes Stückchen mehr Freiheit und Gedankenlosigkeit.

  • Terri-Lis-07


    Ich kann das so pauschal nicht sagen. Mit Lilly hab ich einen Hund, da gibt es diese Grenzen. Zum Einen, weil sie nicht lernt, wie es bei Hunden üblich ist und zum Anderen hat sie einen etwas anders gelagerten Anschluss an uns, als ich es bisher mit Hunden erlebt habe. Sie hat einen Kern, der scheu bleibt, sich nicht an Menschen anschließt. Was für sie bedrohlich ist, bleibt es für sie auch. Ich kann mit ihr einen anderen Umgang mit für sie bedrohlichen Situationen trainieren als Panik. Aber ich kann ihre Wertung nicht verändern, auch nicht mit noch so viel Gewöhnung, sachtem Heranführen, Schönfüttern etc. nicht.


    Doof bleibt für sie doof. Aber sie hat gelernt, sich von mir durch Doofes führen zu lassen und es soweit ignorieren, dass sie nicht in Panik und Schrecken verfällt. Mein Part dabei ist, die doofen Zumutungen in einem Rahmen zu halten, der ihre Fähigkeit zum Ignorieren nicht überschreitet. Da§ grent eng ein, was man mit ihr machen kann.


    Aber das bereitet uns keine ernsthaften Probleme. Sie hängt sehr an mir, nicht so sehr am Mann, lässt sich aber von uns beiden gut führen. Und Momo und sie lieben sich heiß und innig. Der Rest der Welt könnte ihretwegen verschwinden. Aber sie hat keine ernsthaften Tendenzen, dabei behilflich zu sein. Sie kann gut leinenlos mit Anderen laufen. Sie bleibt bei uns, jagt nicht, akzeptiert einen Abbruch (meistens) und neigt zwar zum pöbeln, lässt sich aber gut abrufen. Und zu 95% kann ich sie an der Leine führen, ohne dass sie ins Zerren gerät.


    Mehr brauchen wir hier nicht. Sie muss kein Stadtbegleiter, Praxis- oder Bürohund etc. werden. Wir haben eine Fremdbetreuung für Notfälle, aber können den Alltag so gestalten, dass sie nicht erforderlich wird. Von daher passt es. Und auf so Sachen wie Urlaub in Prag verzichten wir, so lange sie bei uns ist.

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