Ich stelle mich vor

  • Ich kenne ein paar RR, die mit Katzen leben. Das klappt sehr gut. Sie lieben normalerweise ihre eigenen kleinen Löwen. Aber draußen sind fremde Katzen immer Jagdobjekt. Da darf man sich nichts vormachen. Es sind Jagdhunde und Katzen sind ja praktisch kleine Löwen 😅


    Territoriale Auswüchse können auch sein, dass der Hund bei jedem Geräusch im Haus anfängt zu melden. Da muss niemand zu euch zu Besuch kommen, es reicht ein im Flur entlang laufen. Hunde hören nun mal auch viel besser als der Mensch. Also unterschätze das nicht. Da kann unten die Post klingeln und der Hund fängt oben an zu toben.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Ich stelle mich vor* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Mir erscheint da territoriales Verhalten einfach mit einer geringen Gewichtung. Die paar Leute die kommen können, können auch beäugt werden…

      Territorialverhalten muss längst nicht nur auf die eigenen 4 Wände beschränkt sein, da kann das Treppenhaus und der Fahrstuhl dazugehören oder auch eine regelmäßig gegangene Gassistrecke, aber auch ein Ort an dem man sich länger wie 3 Minuten aufhält kann vom Hund als eigenes Territorium beansprucht werden. Was davon beim RR am wahrscheinlichsten ist kann ich dir aber nicht sagen. Ich würde aber in einem Haus mit Fahrstuhl (auf den ich ja mit grossem Hund in der 6. Etage angewiesen bin) Wert darauf legen, dass mein Hund da problemlos mitfahren kann, auch wenn da mal Besuch meiner Nachbarn einsteigt, die der Hund nicht kennt.

    • Naja so ganz jung bin ich mit fast 39 nicht mehr;-) und auch unsere Nachbarn müssen durch unser Besitz der Wohnung dann auch mit unserem Hund klarkommen. Einen RR gibt es hier schon, und andere große im Parterre. Sind 42 Wohnungen. Es ist wirklich nicht sehr belebt.

      Auch als Eigentümer habt ihr kein uneinschränkbares Hundehaltungsrecht. Macht der Hund viel Lärm oder wirkt bedrohlich, kann ggf. die Hausverwaltung/Eigentümerversammlung eine Einschränkung der Hundehaltung auch in eurer Eigentumswohnung durchsetzen. Das ist natürlich der Worst Case, aber bei einem großen Hund, der als gefährlich wahrgenommen wird, kann das im Raum stehen.


      Gerade wenn du eher wenig Kontakt zu anderen Menschen haben willst, empfiehlt sich meines Erachtens ein netter Hund. Mit einem Hund, der ggf. Artgenossenunverträglichkeit mitbringt oder fremde Menschen dezent doof findet, wirst du viele negative Kontakte haben. Mit einem unauffälligen Hund passiert das nicht so. Generell wirst du mit einem Hund an der Leine viel mehr Kontakte haben als ohne.


      Das Territorium, das mein Hündin "verteidigt", erstreckt sich auf Flur, Aufzug und sogar die Wege hier ums Haus, wenn sie ihre Erzfeindin trifft. Da sie klein und niedlich ist, finden andere das zum Glück unproblematisch, das ist ein Bonus.

    • Was würdet ihr zu einem Magyar Viszla sagen oder Weimeraner? Ich habe durch den Jagdtrieb immer wieder gedanklich einen Bogen gemacht, oder das vielleicht auch fehlinterpretiert im Bezug auf mögliche Alternativen bei der Auslastung?

      Es erstaunt mich, dass du Jagdtrieb als Problem ansiehst, aber der RR deine Wunschrasse ist.


      Das sind ja auch Jagdhunde - und zwar vom Typ her eigenständige Jäger (für großes Wild) mit großer Durchsetzungskraft, die auch packen können/(sollen und gleichzeitig als Wächter eingesetzt wurden, also Schutztrieb haben und territorial sein sollten. Eigenständiger Jäger heisst, deutlich schwieriger zu lenken, als ein Jäger, der für die kooperative Jagd mit dem Menschen gezüchtet wurde.


      Es ist wichtig, sich anzuschauen, für welchen Vewendungszweck Hunde gezüchtet sind.

      Jagdhund ist nicht gleich Jagdhund!


      Ein Meutehund (wie der Beagle) hat typischerweise bei der Arbeit wenig Bezug zum Menschen, soll eigenständig und ausdauernd arbeiten - muss aber dabei ausgesprochen gut verträglich mit Artgenossen sein und darf das Wild nicht selbst reissen.


      Apportierer wie der Labrador dagegen sollen gar nicht eigenständig sein, sondern sehr eng und intensiv mit dem Menschen zusammenarbeiten und arbeiten "nach dem Schuss". Sie sollen auch artgenossenverträglich sein und müssen ruhig abwarten können, dürfen nicht ggenüber Menschen aggressiv sein. Die Freundlichkeit und extreme Bereitschaft zur Zusammenarbeit, dabei hohe Reizschwelle und Geduld machen sie zu guten Begleithunden.


      Vorsteher wie der Vizsla arbeiten auch sehr stark mit dem Menschen zusammen, müssen aber reizoffener sein als ein Hund, der erst auf Kommando das erlegt Wild holen soll. Sie sollen das Wild ja finden und anzeigen, sollen aber ebenfalls nicht selbst Wild greifen.


      Der Weimaraner ist auch ein Vorsteher, bringt aber Mannschärfe mit - ist also bereit, sich, die Beute oder seinen Besitzer auch gegen Menschen zu verteidigen. Das ist eine sehr schwierig zu händelnde Eigenschaft.


      Das sind natürlich Idealtypen. Ohne Auslastung und Ausbildung entwickelt sich nicht alles automatisch so. Viele Rassen landen auch irgendwo dazwischen oder sind Allrounder, von allem ein bisschen.


      Der Viszla wurde bei uns - nachdem die RR Welle durch war - zum nächsten Modehund, inzwischen sieht man sie wieder seltener.

      Optisch finde ich sie auch wunderschön. Alle, die ich bisher getroffen habe, waren sehr freundlich und aufgeschlossen.

      Da kleiner als der RR, und ohne die schwierigen Eigenschaften der RR (Schutztrieb, Unverträglichkeit, Territorialität, Eigenständigkeit) finde ich Viszlas auch weitaus besser geeignet als Begleithund. Sie sind aber sehr wuselig (bis nervös) und brauchen meiner Meinung nach die richtige Auslastung (damit muss man sich auskennen - da reicht Hundeschule uU nicht).

    • Aus der Erfahrung mit einem (sehr) territorialen Hund: Territorialverhalten ist ein ganzheitliches Thema. Das heißt eben nicht nur, dass der Hund Besuch blöd findet, sondern auch, dass er Menschen im Treppenhaus und vor dem Haus blöd findet (vom Aufzug ganz zu schweigen), dass er euren Sitzplatz im Park/am See verteidigt, dass er im Restaurant den Kellner nicht an euren Tisch lassen will usw.

      Genauso wie Jagdtrieb nicht nur heißt, dass der Hund Rehen, Kaninchen oder Katzen hinterher will. Je nachdem, wie er da gepolt ist, will der ggf. jeglichen Bewegungsreizen hinterher: Vögeln, Fliegen, Schmetterlingen, wehenden Blättern, Joggern, Radfahrern, Autos, rennenden Kindern, Lichtreflexen usw.


      Es spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, einen Hund auch nach Optik auszusuchen. Aber während du aktuell Hunde suchst, die dir optisch zusagen und dann schaust, ob die irgendwie zu dir passen, würde ich das Ganze genau andersherum angehen: Welcher Typ Hund sagt dir (vom Wesen her) zu? Mit was kannst du und was ist eher nicht so deins? Meiner Erfahrung nach gibt es nämlich immer Hundetypen, die einem mehr liegen/die man mehr mag als andere. Das ist als Anfänger nicht ganz so einfach, aber vielleicht hilft es dir, über diese Punkte mal genauer nachzudenken:


      - Magst du lieber sanfte, etwas zurückhaltende Hunde oder die robusten, knackigen, die Situationen gerne selbst regeln?


      - Magst du eher sensible Hunde, die sehr auf deine Stimmungen und kleine Veränderungen reagieren oder die, denen dein Befinden relativ ist, solang noch alle Körperteile dran sind?


      - Magst du Hunde, die sich sehr an dir orientieren oder eher die, die lieber eigene Ideen verfolgen? Wie gern diskutierst du?


      - Magst du lieber gelassene Vertreter, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen oder kleine Hibbelchen, die schnell on fire sind?


      - Willst du einen Hund, der fremden Menschen und Hunden neutral begegnet oder einen, den du bei Begegnungen ggf. immer im Blick haben/managen musst?("Freundlich/zugewandt" ist ja schon raus, so wie ich es verstanden habe)


      - Willst du einen Hund, dessen Jagdtrieb mit Training gut händelbar ist oder ist es kein Problem, wenn der Hund draußen nie frei laufen kann?


      Daraus ergibt sich eine Palette an Hunderassen mit ganz unterschiedlicher Optik, die aber vom Wesen alle ungefähr das sind, was zu mir passt. Und dann kannst du immer noch sagen, dir gefällt z.B. Rauhaar nicht, also fallen die Rassen mit Rauhaar halt raus. Dann bleibt in der Regel gar nicht mehr so viel übrig, was als Rasse in Frage kommt, aber die Rassen, die übrig bleiben, passen dann einfach sehr gut.

    • Ich glaube, du wirst hier kein "Ok" zu einem Hund, den du favorisierst, bekommen. Jeder hier macht nur "Ferneinschätzungen" und schreibt auch auf Basis persönlicher Erfahrungen - und vor dem Hintergrund empfinde ich es so, dass du dich sehr sicher, in dem was du willst, und reflektiert liest. Nimm die Hinweise hier ernst, denk drüber nach, hab sie im Hinterkopf und bohre auch bei Besitzern der Rasse(n) genau in diese Richtungen nach. Aber du brauchst ja keine Absegnung der Leute hier, was deine Rassewahl angeht. Hier wird - meines Erachtens - gern bisschen dunkelschwärzer gemalt als unbedingt notwendig.

      Und du musst deine Beweggründe für eine Rasse auch vor niemandem rechtfertigen. Klar, es ist sinnvoll, sich da selbst zu hinterfragen (deswegen meine ich, nimm die Hinweise und Fragen hier ernst), aber du wirst keine zufriedenstellende Antwort geben können. :D

    • Mein Nicht-Territorialer Menschenfreunde-Zwerg hat sein Territorium bis zur nächsten Querstraße eingerichtet. Das heißt wenn vor unserem Mehrfamilienhaus jemand parkt, passt er auf 🫡 und er hat auch schon mal ein paar Jugendliche vor unserem Grundstück gestellt, als unbemerkt das Gartentor offen stand - die wohnen GsD ums Eck, haben selbst Hunde und fanden die (damals) 4 kg Empörung auf Pfoten einfach süß. Wir arbeiten dran, j-e-d-e-n Tag, Hund wird bald anderthalb und es funktioniert gut solange ich aufmerksam bin. Wie schon geschrieben wurde: ich sehe ihm an den Ohrenspitzen bzw dem Blick, manchmal auch am fast unmerklichen Kopfheben vom Boden an, dass er draußen etwas meldenswertes vernommen hat. Inzwischen sind wir soweit dass er mir häufiger einen Blick zuwirft, ich ihm zu verstehen gebe "nicht unsere Angelegenheit" und er lässt es dabei bewenden.

      Wenn wir einsam wohnten, hätte ich gerne einen territorialen Hund, der einfach Bescheid gibt wenn was ist. Im Mehrfamilienhaus find ich das einfach nur anstrengend, auch für die die es anhören müssen.

      Und: die Miteigentümer bei meiner Bekannten haben sie schnell überstimmt und beschlossen dass ihr Hund ausziehen muss, weil sich mehrere Nachbarn bedroht gefühlt (!) haben. Da würde ich mich eventuell nochmal umhören im Haus, wie die Stimmung so ist, bevor ich mich entscheide.

      Edit: soweit ich verstanden habe, sucht die TE nach Informationen und Erfahrungen, nicht nach einem "ok vom Forum"? Und soweit ich bisher gelesen habe, bekommt sie jede Menge Information und Erfahrungen, dass es da unterschiedliche sichtweisen gibt ist wohl ganz normal 🤷‍♀️

    • Hallo Eva3985 Ich wohne auch in Freiburg. Ich konnte jetzt noch nicht alles nachlesen, aber hätte noch einen wichtigen Punkt, bevor du dich auf die Rasse einschießt. Vielleicht wurde es auch schon angebracht?


      Hast du bedacht, dass der RR immer öfter als Qualzucht eingestuft wird (wegen des "offenen" Rückens)? Ganz davon abgesehen, dass man das eher nicht mit dem Kauf eines Welpen unterstützen sollte, kann dir das viele Türen verschließen, z.B. im Hundesport (falls du das vor hast).


      Gegen einen RR aus dem TS spricht natürlich nichts. Wenn ich mich recht entsinne hat Toms Hundewelt in Riegel gerade einen RR (oder RR-Mix) zur Vermittlung bei sich. Vielleicht magst du da mal schauen?


      Ansonsten, wenn es dir um die Optik der Rasse geht, wie wäre es mit einem Ungarisch Kurzhaar?

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!