Ich stelle mich vor

  • Hi :winken:


    Ich werfe mal ein paar Gedanken zum Thema "Ersthund Ridgeback" ein, die mir beim Lesen deiner Beiträge kamen. Vorher noch ein Link für dich, vielleicht kennst du ihn noch nicht :cowboy_hat_face:


    Rhodesian Ridgeback Charakter und Wesen - RhodesianRidgeback.de
    Kein Hund für jedermann – Was macht den Rhodesian Ridgeback aus? Nicht ohne Grund wird behauptet, dass der Ridgeback in erfahrene Hände gehört. Er ist ein…
    www.rhodesianridgeback.de


    Ich will einen Begleiter, und keinen Arbeiter der nicht ausgelastet ist weil ich ihm nicht konsequent Aufgaben biete. Das würde mich unter Druck setzen, wenngleich ich super konsequent Regeln befolgen kann (autistische Ader, alles wird in Regeln durchdacht)

    Du wirst in der Situation sein, dass du selbst Regeln für euch, deinen Hund und dich, definieren können musst.


    RR sind starke Hunde, die einen im Überschwang von den Füßen holen können, wenn sie zb eine Katze oder anderen Jagdreiz sehen. Also braucht es Regeln, zb Hund läuft nicht vor, oder geht nicht vor mir durchs Tor, oder was halt gerade nötig ist, und es braucht die richtige Technik, auch beim Leinehalten, und das richtige Equipment, um den Hund standfest und sicher führen zu können.


    Begleiter für alle Lebenslagen, da gibt es sicher einfacher zu führende Rassen :D

    Zusammengefasst, ein Hund dem die Bindung zu mir wichtiger ist als Dressur, und mir der Stolz darüber, dass es mir gelingt ein gutes Beispiel seiner Rasse zu erziehen

    Als Ersthundebesitzer wirst du Fehler machen. 100%. Die macht jeder am Anfang. Du wirst Situationen nicht gut beurteilen können oder deinen Hund nicht lesen können. Das passiert uns allen. Je länger man in der Materie drin ist, umso besser kann man jagdliche Intentionen erkennen oder territoriales Verhalten in die richtigen Bahnen lenken. Ich rede jetzt von Jahren.


    Insofern ist ein RR Welpe als Ersthund eine gewagte Sache, weil du dir nicht so schnell Wissen aneignen können wirst, wie dein Hund in die Pubertät kommt und erwachsen wird. Wo aber halt wichtige Weichen gestellt werden, das beginnt schon mit wenigen Monaten Lebensalter.


    Zur Bindung, überall liest man, RR sind eher unabhängige Seelen. Treu und loyal, sehr sensibel, aber eben auch eigenständig. Die lesen einem vielleicht nicht unbedingt immer jeden Wunsch von den Augen ab, besonders, wenn es mit ihren eigenen Plänen kollidiert xD

    Da braucht es freundliche Konsequenz und eine gewisse innere Festigkeit, um nicht gegen die "Sturköpfigkeit" aka eigene mentale Stärke dieser Hunde den kürzeren zu ziehen.

    Wir haben hier ellenlanges Elzufer, da laufen viele mit den Hunden. Es gibt den Auwald. Wenn ich schon einen Traum habe, dann vielleicht Mountainbiken mit Hund. Weil man da gut Strecke mit Tempo verbinden kann

    Radfahren mit 30, 35 Kilo muskulösem Hund ist... gewagt. Das erste Jahr fällt es eh flach, aber danach braucht es unbedingten Gehorsam, um Unfälle zu vermeiden. Ich weiss, wovon ich rede, ich hatte 50 Kilo Hund mit am Rad laufen |)


    Viele Hunde unterwegs heißt auch viele Tutnixe, die in euch reinrennen. Eher stressig, weil mit großem Hund hast du halt immer die A-Karte, wenn es doch mal Ärger gibt, auch wenn dein Hund zu Recht den frechen, fremden Hund zurechtstutzt.



    Ich würde bei einem RR davon ausgehen, dass er als erwachsener Hund andere Hunde eher unnötig findet (außer feste Hundekumpel, die er kennt), was Spaziergänge in viel frequentierten Gebieten aufreibend macht, und ich möchte unbedingt noch auf die territoriale Ader dieser ursprünglich auch als Wachhunde gezogenen Rasse hinweisen.

    Fremden wird eher reserviert entgegen getreten, was dazu führen kann, dass der RR gern am Zaun wacht und auch verbellt. Auch das muss in Bahnen gelenkt werden. Nicht verboten, da zwecklos, sondern gelenkt. Evtl muss Besuch gut und positiv trainiert werden. Medical Training ist unerlässlich.



    Ich persönlich finde, das ist ziemlich viel, wo der Hund auf Unterstützung seines Menschen angewiesen ist, um in unserer komplexen Zivilisation unauffällig und wohlerzogen mitzulaufen. Ob du das als "Hundeneuling" mit Trainingsbegleitung leisten kannst, weisst natürlich nur du selbst. Es hat aber mMn schon auch einen Grund, wenn eine Rasse eher nicht als anfängergeeignet ausgelobt wird. Und das liest man beim RR halt quasi überall |)



    So, soweit meine Gedanken... ich hoffe, du verzeihst meine Offenheit :sweet:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Ich stelle mich vor* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich fand es seitens der Züchterin sehr sympathisch, dass sie mir genau erklärt hat (und noch wird) wie der unerfahrene zum geeigneten Kandidaten wird.


      Hier im Umkreis hat sie zB einen damals Anfänger mit einer ihrer „Bombproof“ Hunde ein halbes Jahr zur Hundeschule geschickt, rechtzeitig vor dem Einzug des Welpen. Den zu besuchen hat sie mir gleich empfohlen:-)


      Auf jeden Fall steht nun das Kennenlernen an, dann sind gleich viele solche auf einem Haufen. Ich werde bestimmt einiges zu berichten haben

    • Hmm, ich bin auch ADHS-Autistin, und ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber mit negativen Erlebnissen/Frust etc umzugehen oder wenn Erwartungen sich nicht erfüllen, finde ich schon schwierig. Da mag der "Fokus Beziehungsarbeit" ja irgendwie weniger stressig wirken und nach weniger Druck ausschauen, aber ob das so ist, gerade bei einer eher ursprünglichen Rasse, weiß ich nicht recht. Das Leben mit einem Rhodesian Ridgeback kann sicherlich auch sehr entspannt sein, aber das vor allem, wenn auch die Bedingungen und Umstände passen.

      Wenn es dich nicht stört, deinen Hund vielleicht nur an der Leine führen zu können, ist das schon mal gut. Wie jemand hier bereits schrieb, fände ich es da aber auch sehr wichtig, dem Hund regelmäßig Freilauf in einem sicher umzäunten Gebiet ermöglichen zu können.

    • Eva3985 : einen so großen und schweren Hund im 4. Stock?


      Du kannst nicht davon ausgehen, daß der Aufzug immer funktioniert.


      Hast du dir auch überlegt, wie du das Stubenreinheitstraining mit einem Welpen aufbauen willst?

      Wenn der muss, dann muss es im Galopp nach draußen gehen.

      Erst noch auf den Aufzug warten ist da nicht drin.

      Oft wird sich so eine Situation schöngeredet, bis man dann mit der Realität konfrontiert wird.


      Sind in eurem Haus überhaupt Hunde erlaubt?

      Auch bei einer Eigentumswohnung hat die Eigentümergemeinschaft da ein Wort mitzureden.

      Und wenn da nur einer ein Veto einlegt, kann das schon schwierig für euren Wunsch werden.


      Das wären aus meiner Sicht zwei wirklich wichtige Punkte.

    • Hallo! :winken:

      Ich habe selbst keinen Rhodesian Ridgeback, aber eine Freundin von mir.

      Ich mag Hunde verschiedener Art und habe normalerweise keine Angst vor ihnen.

      Nun, besagte Freundin besuche ich, um ehrlich zu sein, nicht mehr so gerne zu Hause.

      Die Hündin ist sehr wachsam mir gegenüber und ich fühle mich nicht wohl, wenn ich mich alleine in der Wohnung bewege, zum Beispiel mal grad aufs Klo möchte. Ich kenne das von mir nicht, aber durch die Art der Hündin traue ich mich kaum an ihr vorbei :see_no_evil_monkey:

      Die Freundin ist seit 25 Jahren Hundehalterin verschiedener Rassen, dies ist ihr erster RR.


      Zwei Dinge solltest du bedenken:

      1. Du hast wohl auch einen Partner. Er kennt die Rasse scheinbar nur durch dich, und du wirst ihm, da du selbst begeistert bist, die Rasse eher positiv vorgestellt haben. Er muss auch mit dem Hund leben und hat sich vielleicht nicht so theoretisch vorbereitet wie du. Das sehe ich als Problem. Insgesamt musste ich sogar bei meinem Langhaarcollie, dem einfachsten Hund der Welt, feststellen, dass theoretisches Lernen bzgl. Hunden halt manchmal wirklich nur theoretisch ist.


      2. Du lernst ja die Hunde der Züchterin kennen. Das finde ich prinzipiell natürlich gut, aber hier solltest du bedenken, dass sich diese Person seit vielen Jahren mit der Rasse umgibt und dementsprechend auch viel Erfahrung hat. Es wäre interessanter, sich auch mit Ersthaltern zu treffen.


      Insgesamt verstehe ich dich, denn es sind wunderschöne Hunde mit einer besonderen Ausstrahlung. Persönlich würde ich aber niemals einen RR als Ersthund wollen. Man macht nunmal wirklich Fehler zu Beginn.

      Ich bin gespannt, was du von dem Zuchterbesuch berichtest!

    • Weil das angesprochen wird, will ich auch noch eine Anmerkung machen. Psychische Labilität des Führers ist bei dieser Rasse echt schwierig. Also man sollte wirklich mental sehr stabil sein, um mit ihnen in jeder Situation klar zu kommen.

      Wenn nicht, merkt der Hund das sehr schnell und schlimmer, er reagiert darauf und zwar so wie er es für richtig hält. Ich war mal physisch (Fieber) stark angeschlagen mit meinem Rüden eine Minirunde. Ich hatte einen komplett anderen Hund, so will ich es mal nennen. Es war schwierig. Wenn ich mir vorstelle eine psychische Disposition zu haben … Nein, würde ich mir absolut nicht zutrauen. Ridgebacks lieben ihre Menschen, den einen speziell, und sie reagieren 1:1 auf die Gemütsverfassung. Heute so und morgen so, würde sie vollkommen verunsichern. Da käme eher ein Hund mit stumpferen Wesen in Frage.

    • Ich kann jetzt leider nur aus dem Leben mit Pferden adaptieren.


      Du gehst erst lange (!) mit professioneller Hilfe in sicherem Gebiet (Halle,Platz) eine sichere Beziehung ein. Machst viel Bodenarbeit, übst. Ich war kein fortgeschrittener Reiter, ABER: nach Monaten(!) kamen dann auch die Fortschritte dazu und ja, alleine im Gelände ausreiten (ohne „Herde“) ist ganz weit oben anzusiedeln. Erst recht im Galopp. Das habe ich mir damals aufgebaut. Das Fachwissen, die Präsenz dem Pferd ggü. leitend zu wirken.



      Sind keine Hunde, ist klar. Natürlich kann ich labil sein, mein Alltag zwischen Konzentrationsschwäche und Hyperfokus ist mir nur jetzt endlich bewusst seit paar Jahren und mein Umfeld bis hin zum tollen Arbeitgeber + Team passt dazu. Ich betrachte mich dadurch aber nicht mehr als gehandicapte Person und ich nutze mein hyperfokussieren gerade zB dafür, viel zu lernen über Hunde.

    • Ich lese heraus, dass Du Dich ganz viel mit Hundeerziehung, Hundehaltung beschäftigst, die aus Deinem zukünftigen Hund einen so verlässlichen Begleiter machen soll, wie Du es Dir vorstellst. Das finde ich super!


      Beim Lesen hab ich das Gefühl, dass Du Dich auch mit den vielleicht problematischen Seiten der Rasse beschäftigst, aber gleichzeitig davon ausgehst, dass die durch den geeigneten Umgang, das passende Training immer zu beheben sind. Der Eindruck kann natürlich auch täuschen, bitte nimms nicht persönlich! Vielleicht magst Du in Deine Überlegungen mit einbeziehen, ob Du Dich in der Konstellation mit einem Ridgeback auch dann wohlfühlst, wenn Du gegen einen Teil der Genetik nicht ankommst und in diesen Bereichen lebenslang managen musst. Das könnte beim Ridgeback (wie andere auch schon geschrieben haben) der Jagdtrieb sein und damit die Nicht-Ableinbarkeit, Unverträglichkeit mit anderen Hunden, Tendenz zu wehrhaftem Verhalten gegenüber fremden Menschen.


      Ein bisschen informativ in dem Sinne finde ich auch immer die Rasse in Not Seiten, also hier Ridgeback-in-Not.de. Dort kannst Du querlesen und siehst, aus welchen Gründen die Hunde jeweils abgegeben werden, wo die schwierigen Themen dieser Rasse wohl liegen.


      Viel Glück und Spaß bei der Suche nach Deinem ersten Hund!

    • Hmm, der Vergleich hinkt ein bisschen. Mit dem Hund musst du raus ins Gelände. Da kannst du nicht vorher üben.

      Und mit den Pferden (ich hab auch eins) ist es ja auch so. Die reagieren draussen auch anders als in der Reithalle.


      Ich kenne zwar auch einen Ridgeback, mit dem die Leute nicht mehr rausgegangen sind - aber die haben einen großen Garten, da war/ist der Hund dann halt.


      Da du keinen Garten hast, musst du raus. Und dein Partner auch. Ohne Wenn und Aber, mindestens dreimal am Tag (mit dem sehr großen Hund im Fahrstuhl)

      Und du wirst keine dauerhafte professionelle Begleitung dabei haben. In die Hundeschule gehen hat ja mit dem Alltag nicht viel zu tun.


      In einem Umfeld mit vielen Hundebegegnungen wäre für mich oberste Priorität, einen tendenziell verträglichen Hund zu haben. Andere Hunde und Hundehalter sind das, was einem das Leben echt schwer machen kann - wenn man dann auch noch selbst einen großen Hund an der Leine hat, der auf fremde Hunde keinen Bock hat, kann das unentspannt werden. Wenn das so einfach zu trainieren wäre... liess dir mal ein paar von den Problem Threads zu dem Thema durch.


      Zum Radeln ideal sind mittelgroße, leicht gebaute Hunde mit wenig Jagdtrieb, damit Freilauf möglich ist. An der Leine ist ein großer schwerer Hund am Rad nicht ganz ungefährlich.


      Das klingt immer so als würde man die Rasse schlecht reden wollen. Das will ich gar nicht.

      Es ist einfach so - es muss passen. Dann ist JEDE Rasse toll.

      Gerade beim RR habe ich leider so viele unschöne Geschichten mitbekommen - weil es einfach nicht passte und sich die Leute was ganz anderes vorgestellt haben - daher die Skepsis.

    • Das Einzige, was ich zum Thema RR beitragen kann, ist die persönliche Erfahrung mit einer Bekannten. Sie hatte ( inzwischen lebt der Hund nicht mehr) einen RR Rüden, den sie heiß und innig liebte, aber leider war sie kaum in der Lage, den Hund zu führen. Es war eher umgekehrt, der Hund führte sie…).

      Es kam zu einigen unschönen Situationen mit anderen Hunden, auch zu Beissvorfällen.

      Der Hund war extrem groß und kräftig, und hätte natürlich entsprechend erzogen und geführt werden sollen. Mit Katzen kam er überhaupt nicht zurecht, die wurden gnadenlos gejagt.

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