Bisher habe ich keinen Draht zu meinem Hund

  • Also meine Daisy mag grds Menschen viel lieber, die sich gar nicht so sehr für sie interessieren. Sie meidet Menschen, die aktiv auf sie zugehen und geht von selbst gerne zu welchen, die sie zu sich kommen und sie auch dann nicht betüddeln.

    So ist einfach ihre Art (und meine auch) ich könnte mir vorstellen, dass das bei deiner Hündin auch zutrifft.

    Zudem mag meine Hündin auch eher Menschen, die klar und deutlich kommunizieren.

    Das ist überhaupt nichts schlimmes. Hunde sind halt auch individuelle Persönlichkeiten :)

    Ich würde mir da versuchen nicht so einen Kopf zu machen und ein paar Gänge runter schalten.


    Die Hündin meiner Eltern kuschelt sehr gerne aber mit jedem kuschelt sie anders. Also ich würde da auch nicht zu viel mit deinem Freund vergleichen. Du gehst ja auch nicht mit jedem Menschen so um, wie dein Freund mit diesen Menschen umgeht.


    Im übrigen würde ich deinem Freund raten, den Hund dringend zu beschränken. Er muss sich im Raum bewegen können ohne, dass der Hund ihn stalked. Da bahnt sich Stress an. Das kann u.A. dazu führen, dass der Hund nicht alleine bleiben kann. Also das Stalken ist nichts positives.

    Du schreibst ja, dass sie jetzt schon durchdreht, wenn er nicht da ist. Da würde ich direkt gegen angehen, bevor sich das festigt.

  • Andere Frage: Machst du das bei Menschen auch so mit der Sympathie und der Bindung?


    Wir waren jetzt 5 Mal spazieren, 5 Mal in einem Café, 2 Mal essen - also jetzt müsste mich die Person doch viel lieber mögen als andere!


    Klingt absurd, oder?


    Genau das machst du aber gerade. Du kannst weder Bindung noch Sympathie erkaufen. Weder bei Hunden noch bei Menschen. Du hast auch nicht zig Sachen probiert. Du warst spazieren, hast komische Spielchen mit Leckerlies und Futter veranstaltet, hast ein bisschen erzogen/trainiert Ignorier-Psychospielchen angefangen. Spazieren, füttern, trainieren - das ist das Minimum der Hundehaltung, vollkommen egal, ob dich der Hund am allerliebsten hat oder nicht. Dazu hast du dich verpflichtet und dafür hast du die Verantwortung übernommen. Das ist keine superduper Bindungsarbeit.

    Dazu hast du dich mit dem Locken, Ignorieren, Locken, Ignorieren, Futter nur noch aus der Hand zu einer suspekten Person gemacht. Wer weiß, was dir morgen einfällt. Verlässlich bist du (aus Hundesicht) schon mal nicht.


    Das nur noch aus der Hand füttern hat auch nichts mit Bindung zu tun. Das hat was mit noch stärkerer Abhängigkeit zu tun, die du erzwingst.


    Warum der Hund lieber bei deinem Freund ist und ob das wirklich Kontrolle ist, kann hier niemand als Ferndiagnose stellen. Vielleicht ist es auch einfach Stress durch deine hohe Erwartungshaltung, die dich selbst stresst und deprimiert. Schalt mal sehr viele Gänge zurück. Versorg deinen Hund, ohne Druck und Erwartungen. Keine komischen Spielchen mehr. Kein: Und morgen probierst du das, weil das angeblich eine Insta-Bindung erzeugt. Mach das, was nötig ist und das, was euch beiden Spaß macht. Und dann schau, was passiert.

  • Ich habe mir alle Antworten durchgelesen. Vielen Dank erstmal für die schnellen Rückmeldungen. Ich habe mir die Tipps alle durch den Kopf gehen lassen. Und ja es leuchtet mir durchaus ein, dass ich einen Gang runter schalten muss. Mir war mein bedrängendes Verhalten unserem Chihuahua Welpen überhaupt nicht bewusst. Ich möchte sie damit auch nicht überfordern oder gar das Gegenteil von dem erreichen, dass sie sich nämlich immer weiter von mir distanziert. :see_no_evil_monkey:


    Ein paar haben auch geschrieben, dass mein Freund unsere Hündin auch mal beschränken soll.


    Das habe ich auch schon von Anfang an ihm geraten, aber er setzt ihr keinerlei Grenzen. (Was wohl auch ein Grund ist, warum sie mich zusätzlich meidet, da ich sehr klare Grenzen ihr gegenüber setze und er ihr eben gar keine). Mein Freund meint er möchte sie nicht einschränken oder mit ihr in kleinen Schritten das Alleinesein üben, weil er ihr nicht ihre Freiheiten nehmen will (ihm selbst wurde in der Kindheit alle Freiheiten genommen und immer über ihn hinweg entschieden). Da kann ich so viel reden oder Argumente bringen wie ich will und ich selbst sehe ja wie sehr unser Chihuahua Mädchen leidet, wenn sie ihn mal einmal nicht stalken kann oder wenn er gar die Wohnung verlässt. Ich dachte mir schon, dass das ganz und gar nicht gut für sie ist und sie damit permanenten Stress hat. Hier wurde sogar geschrieben, dass die permanente Überwachung und der Stress wenn er mal weg ist langfristig zu Krankheiten bei ihr führen kann. Oje, das hat mich wirklich schockiert. Leider zeigt mein Freund keine Einsicht, auch nachdem ich ihm davon erzählt habe. Die zwei sind wie ein Kaugummi. :woozy_face:


    Hatte schon mal jemand so eine ähnliche Situation mit dem Partner und dem Hund? Habt ihr Tipps, wie ich ihn doch erreichen kann?


    Ein weiterführender Gedanke ist auch, ob die Kleine durch die Konstellation Freund und Hund überhaupt zu mir eine Bindung in Zukunft aufbauen kann, auch wenn ich jetzt einen Gang (oder viele Gänge in meinem Fall) ihr gegenüber runter schalte? :thinking_face:


    Auch habe ich gelesen, dass ein Chihuahua ein Ein-Mann-Hund ist. Ist ein Chihuahua wirklich ein Ein-Mann-Hund, welcher sich nur eine einzige Bezugsperson aussucht? Diese Antwort habe ich auch schon mehrmals gelesen. Hat jemand vielleicht einen Chihuahua, welcher mehrere Bezugspersonen hat?

  • ohje, habt ihr denn vor dem Kauf des Hundes nicht einmal darüber geredet das der Hund zum alleine bleiben lernen auch alleine gelassen werden muss?

    Ein Hund braucht Regeln und Grenzen für ein entspanntes leben mit seinen Menschen.
    Außerdem ist alles was ihr tut "über den Kopf des Hundes hinweg entscheiden". Fängt ja schon beim Futter an, das entscheidet ihr, das der Hund nicht in die Wohnung pinkeln soll entscheidet ihr usw.

    Dein Freund scheint mir sehr egoistisch, was du da machen kannst ? keine Ahnung, ich bin ehrlich solche Leute haben in meinem Leben nichts zu suchen :D darum würde ich den raus setzen und mein neues single leben genießen :upside_down_face:

  • Hatte schon mal jemand so eine ähnliche Situation mit dem Partner und dem Hund? Habt ihr Tipps, wie ich ihn doch erreichen kann?

    Ihr beide solltet in Ruhe und umfassend darüber nachdenken, was gesunde!!! Bindung und Liebe bedeuten. Ich sehe bei euch beiden nicht, dass dafür Verständnis da ist.


    Da steht eher Ego im Vordergrund und die Abhängigkeit des Hundes.


    Bezüglich des verlässlichen Rahmens: Den gebt ihr ebenfalls beide nicht vor.


    Du testest verschiedene Varianten der Macht und der Manipulation aus, damit der Hund dich "mag". Dein Freund setzt keinen Rahmen, ist aber ganz genauso unzuverlässig. Denn zu Hause auf Schritt und Tritt folgen findet er offensichtlich gut. Aber dann geht er eben einfach, wenn ihm danach ist und, dass der Hund leidet, geht ihm am Arsch vorbei.


    Ihr müsst beide das Wohl des Hundes in den Vordergrund stellen, den ihr angeschafft habt. Da ist es auch herzlich egal, ob in der Kindheit von deinem Freund wasauchimmerwar. Das darf der Hund nicht ausbaden müssen. Macht er bei euch aber leider.

  • Hunde und Menschen sind nicht dasselbe.

    Ein Chihuahua ist kein Mini-Mensch, sondern ein Tier. Letztlich wird vom Kauf bis zum letzten Gang zum Tierarzt alles über den Kopf eines Hundes hinweg entschieden. Weil Tiere nun mal in vielen wichtigen Dingen nicht entscheidungsfähig sind.


    Eigene Erfahrungen und frühere Verletzungen 1:1 auf den Hund zu übertragen, hilft nicht weiter, weil ein Hund in so vielen Dingen anders tickt als ein Kind.


    Vielleicht kannst du als Argumentationshilfe mal mit der Kamera aufnehmen, wie die Hündin sich verhält und wie unwohl sie sich fühlt, sobald dein Partner die Wohnung verläßt.


    Letztendlich sind die Differenzen zwischen deinem Freund und dir aber kein Thema für ein Hundeforum, zumal die Probleme auch mit sehr persönlichen Erfahrungen deines Freundes zusammenhängen.

    Ich wünsche euch, daß ihr einen guten gemeinsamen Weg findet!


    Mit meiner Pudelhündin habe ich mich anfangs übrigens auch nicht so sehr verbunden gefühlt, obwohl ich sie von Welpe an hatte. Aber es dauerte mehr als ein halbes Jahr, bis wir uns wirklich kennengelernt hatten und eine verläßliche Freundschaft gewachsen war. Tiefe Zuneigung braucht Zeit. Das ist ganz normal.

  • Hmmmm also genau wie du es beschreibst, kann ich es hier nicht als "kenne ich" abtun. Aber in Ansätzen verstehe ich dich. Vorab - vor Einzug des Hundes haben wir natürlich gesprochen. Die Ziele hier waren auch identisch. Aber wir hatten völlig verschiedene Wege. Ich die, die alles perfekt machen wollte und sehr streng war. Er der Kumpel-Typ.

    Vielleicht aus meiner Erfahrung - sucht euch jemand der euch beiden den Kopf wäscht :hust: Hat bei uns super geholfen. Denn wenn ein erfahrener gestandener Mann Zeichens Hundetrainer vor einem steht und sagt - was du machst ist Mist - kann das hilfreich sein. :ugly: Fairerweise gestehe ich, dass wir direkt angemerkt haben, dass wir wohl eher ein Fall für die Paartherapie sind, ob wir dennoch ne Einzelstunde beim Hundetrainer buchen könnten. Was soll ich sagen, wir durften dennoch kommen :lachtot:

    Und auch wenn hier vermutlich einige schimpfen - es ist absolut normal bei Paaren, dass das erste Hundekind einiges auf den Kopf stellt. Und ich kenne einige Trainer die genau das bestätigen.

    Wichtig ist, dass beide ein Problem erkennen. Und das traf bei uns zu. Gut mein Mann erkannte nur, dass ich ein Problem hab... Natürlich war ich insgeheim ein wenig Schadenfroh das nicht ich zu hören bekommen habe, meine Vorstellungen des Weges seien Mist. ;) Das wurde verdaut und einige Tage später - siehe da - wir arbeiten als Team.


    Vielleicht müsst ihre euch einfach beide Bewusst machen, was ihr möchtet für den Hund. Schreibt es auf. Ich bin sicher am Ende kommt ihr da zumindest auf einen Nenner. Und dann besprecht, wie ihr das hinbekommt.

    Wenn er beispielsweise sagt, er will einen glücklichen Hund (und davon gehe ich schwer aus) dann kannst du erklären, dass sein Weg halt vielleicht nicht ideal ist, wenn der Zwerg so ausrastet in seiner Abwesenheit. Und so schaut ihr nach einem Weg, der für euch beide passt.

  • Bei meinen Eltern ist es ähnlich: Mama würde gerne bei vielen Dingen klar regeln haben aber Papa zieht da nicht immer mit. Man kann dir keinen Tipp geben, was bei deinem Freund funktioniert, da jeder Mensch unterschiedlich ist.

    Bei Papa und mir funktionieren zB Fakten sehr gut, während du Mama und meinen Bruder eher über die emotionale Schiene kriegst.

    Bei Papa würde ich mir eine sachliche Veröffentlichung von Tierärzten oder Trainern mit genauen Beschreibungen raussuchen. Bei Mama würde ich die im Alltag einfach mal filmen und ihr genau zeigen, wie sehr den Hund es stresst, wenn sie sich bewegt. Auf so was sieht man sehr gut, wie der Hund nie zur Ruhe kommt. Oder wie der jault, wenn sie nicht da ist.


    Ich würde auch ganz direkt sagen, dass es dem Hund viele Freiheiten nimmt, indem er sie nicht begrenzt, da sie eben nie zur Ruhe kommt. Das ist massiver Stress, der auf Dauer auch krank machen wird.

    Bei manchen Menschen muss sowas dann auch erst einmal nachwirken.


    Und ich würde ganz klar darüber reden, was es bedeutet, den Hund im besten Falle 15-18 Jahre nie alleine lassen zu können (was der Fall ist, wenn ihr das nicht vernünftig angeht)


    Also ohne vom eigentlichen Thema abzukommen: ich denke nicht, dass die Beziehung zwischen dir und Hund das Problem ist, sondern die zwischen Hund und deinem Freund. Und die finde ich (nach deinen Erzählungen) nicht gesund für keinen der beiden.

  • Hat jemand vielleicht einen Chihuahua, welcher mehrere Bezugspersonen hat?

    Ja, ich.

    Mein Chihuahua ist total offen und aufgeschlossen. Mittlerweile wohne ich alleine, aber früher habe ich mit meiner Mama (+ anfangs auch noch mit meiner Schwester) zusammengelebt, und ich habe zwar am meisten mit ihm unternommen, aber er hatte auch kein Thema damit, mit meiner Mama oder meiner Schwester ohne mich zuhause zu bleiben oder mit ihnen spazieren zu gehen und alles. Auch bei meinen Großeltern fühlte er sich von Anfang an wohl und ließ sich auch problemlos von ihnen betreuen.

    Die Hundesitterinnen, die er später hatte, mochte er auch alle sehr gerne und war gerne bei ihnen.


    Heute hat Rex eine "Sitterfamilie", zu der er seit bald 5 Jahren regelmäßig geht - meist 1x pro Woche. Das ist eine vierköpfige, tierliebende Familie, die sich aber keinen eigenen Hund nehmen möchte. Ist eine echte Win-Win-Situation, da Rex es total liebt, bei ihnen zu sein.

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