Konditionierung
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Hm, zB wenn er nicht bei euch im Zimmer ist, halt kurz raus gehen, unterbinden, und wieder draußen lassen. Oder aus dem Zimmer "Aus!" rufen. Hilft ja meistens.
Aber wirklich nur, wenn's ganz ganz schlimm ist, also bevor er sich überall blutig beißt.Oder beim alleine bleiben doch wieder die Halskrause anziehen. Ist allerdings auch keine endgültige Lösung. Aber immernoch besser als ein blutiger Hund!
Ja, die Wunde würde ich auch erst später behandeln.
Ach, das ist echt blöd. Die Sara hat das auch ne Zeit lang versucht. Aber ohne Erfolg
Kann Dich echt verstehen, es tut einem wirklich immer so leid, wenn man den "geschundenen" Hund sieht. :|Also, hart bleiben!
edit: was ich noch fragen wollte: Habt ihr den Juckreiz jetzt grundsätzlich im Griff? Oder ist es vielleicht allgemein wieder schlimmer geworden?
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Wenn es sich um einen Tick handelt, dann könnte ich dir eine Adresse raussuchen.
In vielen Tierzeitschriften sind in letzter Zeit HH aufgerufen worde sich zumelden, wenn ihre Hunde selbstzerstörerische Zwänge / Verhaltensweisen zeigen, um an Studien zu diesem Thema teilzunehmen.
Da müßte man doch auch Hilfe bekommen, um kompetente Hilfe zu finden.Interesse?
LG
Sonja -
Zitat
edit: was ich noch fragen wollte: Habt ihr den Juckreiz jetzt grundsätzlich im Griff? Oder ist es vielleicht allgemein wieder schlimmer geworden?
Ja, eigentlich müsste der wieder besser sein. Er war am Nachmittag auch für zwei Stunden alleine und da war wirklich gar nix!
Der Wolfi is ein extrem anhänglicher Hund. Der kommt dann teilweise wirklich so penetrant daher und drängt seinen Kopf unter den Arm oder drückt sich so fest an einen (irgendwie is es ja auch süß ), dass man fast umkippen könnte!
ZitatInteresse?
Aber klar doch! Immer her mit den Infos!
LG und danke für eure Mühe!
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Hallo!!
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Die Verhaltensweise wird in der Fachsprache als abnormale-repetitive Verhaltensweise bezeichnet.Hier mal eine Adresse der Uni-Giessen, die befassen sich mit diesem Problem!
Unter dieser Adresse findet man Informationsmaterial und den Patientenfragebogen!http://www.uni-giessen.de/vet-tierschutz
Man kann sich auch direkt wenden an ( ich gebe hier die Adresse an, da sie auch in diversen Hundezeitschriften veröffentlicht wurde
Patricia Kaulfuß, Tierschutz und Ethologie, Veterinärmedizin, JLU Giessen
Frankfurter Str. 104
35392 GiessenTel.: 0641/99-38755
Email: [email='Patricia.Kaulfuss@vetmed.uni-giessen.de'][/email]
Und hier mal kurz der Beitrag aus der Hundewelt, Ausgabe 12/06, Seite77:
Zitat
Hunde mit abnormalen-repetitiven Verhaltensweisen gesucht!Ritualisierte und unnatürlich häufig wiederkehrende Verhaltensmuster werden seit langem in der Veterinärmedizin beobachtet. Vor allem Nutz- und Zootiere sind davon betroffe. Aber auch Hunde können diese Verhaltensweisen zeigen, wobei sich dieses Verhalten auf unterschiedlicher Art äußern kann.
Abnormale-Repetitive-Verhalten ( ARV )
Unter ARV verstehet man Verhaltensstörungen, bei denen die Tiere bestimmte Verhaltensmuster unnatürlich häufig wiederholt zeigen.
Bei Hunden können sich ARV in vielen, sehr unterschiedlichen Verhaltensmustern äußern, z. B.:
-Auffressen und runterschlucken von unangebrachtem Material ( z.B. Steine, Papier o.ä. ), genannt Pica
-Ununterbrochenes Lecken von Körperteilen
-Die eigene Rute jagen, sich im Kreis drehen, an der Flanke saugen
-Hinterteile "prüfen", Schattenstarren, Lichtreflexe jagen oder "
nicht vorhandene Fliegen" schnappenSelbst beim Menschen ist abnormal-repetitives Verhalten festzustellen. Hierbei spielen z. B. Haare ausreißen ( Trichotillomanie ), zwanghaftes Händewaschen oder anhaltendes Kontrollbedürfnis ( z.B. Schlüssel, Licht, Gas etc. ) eine große Rolle. Während in der Humanmedizin bereits schon seit längerem zwischen Stereotypien und Zwangsstörungen unterschieden wird, werden in der Veterinärmedizin beide Begriffe immer noch synonym verwendet. Die Professur Tierschutz und Ethologie an der Justus-Liebig-Uni in Giessen hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, diese zu ändern. Mit ihrer Doktorarbeit "Untersuchungen zur Klassifizierung von abnormal-repetitiven Verhaltensmustern" möchte die Tierärztin Patricia Kaulfuß die Diagnose und damit die Therapie dieser Verhaltensstörung bei Hunden verbessern. Dafür sucht sie noch Hundebesitzer, die bereit sind, mit ihren betroffenen Hunden an den Untersuchungen teilzunehmen. Die Untersuchungen bestehen aus einfachen Kognitionstests, die mit den Hunden im Beisein ihrer Besitzer ausgeführt werden. Hierbei ist es notwendig, dass vor den eigentlichen Tests die Hunde für den Versuchsablauf von ihren Besitzern trainiert werden.
Um neurologische, organische oder anderweitige Erkrankungen ausschließen zu können, sollten die Hunde zusätzlich vom Haustierarzt untersucht worden sein.Sie besitzen einen Hund, der ein solches Verhalten zeigt und haben Interesse, gemeinsam mit ihrem Hund, an dieser wissenschaftlichen Studie teilzunehmen? Dann erhalten Sie weiteres Informationsmaterial und den Patienten-Fragebogen unter:
http://www.uni-giessen.de/vet-tierschutz
Oder direkt bei:
Patricia Kaulfuß, Tierschutz und Ethologie, Veterinärmedizin, JLU Giessen
Frankfurter Str. 104
35392 GiessenTel.: 0641/99-38755
Email: [email='Patricia.Kaulfuss@vetmed.uni-giessen.de'][/email]
Mit ihrer Teilnahme würden Sie maßgeblich dazu beitragen, die Diagnose dieser Verhaltensstörungen zu verbessern. Alle für Sie entstandenen Kosten im Rahmen dieser Studie werden von der Professur für Tierschutz und Ethologie der Justus-Liebig-Universität Gießen getragen.
Und im folgenden will ich auch noch Teile eines Artikels aus der Partner-Hund geschrieben von Barbara Welsch ( Tierärztin ), Ausgabe März/2007 zitieren, der von Interesse für euch sein dürfte ( der rot markierte Abschnitt erinnert mich an euer Problem!
[...] Dies gilt im besonderen Maße natürlich auch bei Hunden, die aus anderen Gründen heraus eine Zwangsstörung entwickelt haben. Bei sensiblen Tieren kann es z.B. zur Entstehung eines zwanghaften Verhaltens kommen, wenn sie falsch, z.B. mit dem Schütteln des Nackens, bestraft werden, was in der Hundewelt einer Morddrohung gleichkommt.
Zwangsstörungen können auch die Folge steter Frustration sein, wenn der Hund z.B. immer an einem für ihn artgerechten Verhalten gehindert wird. Also z.B. ständig angebunden ist und sich nur an der Leine bewegen darf. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, dass der Hund das zwanghafte Verhalten "lernt".
Ein Beispiel ist ständiges Bekauen oder Belecken der Pfoten. Diese Zwangsstörung kann aus einem normalen Verhalten entstehen, wenn der hund z.B. unter einer juckenden Entzündung leidet. Das Tier leckt seine Pfoten und verschafft sich dadurch Linderung. Es verknüpft:" Wenn ich meine Pfoten lecke, geht es mir besser." Später, wenn die Entzündung abgeklungen ist, bleibt die Verknüpfung "Lecken = Wohlfühlen" bestehen und der Hund wird versuchen, mit Pfotenlecken unangenehme Situationen für sich erträglich zu gestalten.
Entscheidend für die Heilung ist die systematische Analyse durch Experten. Man sollte sich hierbei an einen Tierarzt für Verhaltenstherapie wenden, weil in vielen Fällen auch eine medikamentöse Therapie mit Psychopharmaka zum Beginn der Behandlung nötig sein kann. Der Experte wird außerdem ein auf das Tier maßgeschneidertes Programm erarbeiten, mit dessen Hilfe die Zwangsstörung überwunden werden kann.Hier noch ein paar Tipps aus der Partner-Hund:
Vorbeugung
Langeweile macht krank. Hunde brauchen körperliche und geistige Beschäftigung wie das tägliche Futter, um gesund und glücklich zu sein. Nun ist nicht jeder Hund ein Agility-As, und Dogdancing liegt nicht jedem Herrchen, aber mit diesen einfachen Maßnahmen bringen Sie schon etwas mehr Abwechslung und Spannung in den Hunde-Alltag:
- Ab jetzt muss ihr Hund seine Mahlzeiten suchen: Verstecken Sie das Trockenfutter in Miniportionen in der Wohnung.
- Er kann sich sein Futter natürlich auch erspielen: Servieren Sie seine Mahlzeiten einfach ab heute in BusterCube, Snackball oder Kong.
- Kleine Änderungen des täglichen Spaziertrotts, wie z.B. eine andere Route, Gehorsamsübungen und Spiele auf der Strecke wirken kleine Wunder.
- Es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen. Bringen Sie auch ruhig ihrem Senior immer wieder neue Tricks oder Spiele bei, das hält ihn geistig fit und gesund.Ich hoffe, euch damit weiterhelfen zu können.
Würde mich freuen, wenn du uns über die Fortschritte, die ihr macht, hier weiter berichten könntest. Mich würde interessieren wie es euch ergangen ist.
LG
Sonja -
Meine Güte Sonja, du bist ja ein Engel!!! :umarmen: Echt, vielen vielen Dank dafür!
Also einige Verhaltensweisen passen echt perfekt auf den Wolfi! Er jagt zum Beispiel dauernd irgendwelche Lichtreflexe oder Schatten ! Bis jetzt fanden wir das immer süß...
Im Moment is es mit dem Lecken am Bein wieder ganz schlimm. Er darf nur noch bei uns bleiben und die anderen Türen in der Wohnung sind zu, oder wir ziehen ihm den Kragen an und er kann sich "frei" bewegen, weil er sich sonst ständig aufschleckt.
Wir haben das Verhalten und die enstandene Wunde erstmal ignoriert und erst ne Stunde später eingecremt, damit er das Lecken nicht mit Zuneigung verknüpft. Und wenn wir ihn direkt dabei erwischt haben, dann hat er "Schimpfe" bekommen. Manchmal hat es ihn aber scheinbar so gejuckt, dass er sich sogar vor unseren Augen lecken wollte. Oder er wollte in diesem Moment Aufmerksamkeit...
Wir werden demnächst einen anderen TA aufsuchen, weil es so nicht weitergehen kann.
In dem Bericht in der "Hundewelt" steht, dass man nicht an der Studie teilnehmen kann, wenn organische Erkrankungen vorhanden sind.
ZitatUm neurologische, organische oder anderweitige Erkrankungen ausschließen zu können, sollten die Hunde zusätzlich vom Haustierarzt untersucht worden sein.
Und das is ja der Fall, da er eine Schilddrüsenunterfunktion hat... Interessieren würd mich aber auch warum er Schatten und Lichtreflexe jagt?!Wir versuchen grad ihn mehr zu beschäftigen und zu fordern. Unterwegs spielen wir viel Ball mit ihm und er darf ganz oft schwimmen (was leider auch nicht so doll is für die Haut...), daheim kriegt er oft nen Kong (er soll wieder mehr zunehmen), wir kaufen grad immerwieder ein neues Spielzeug, damit er Beschäftigung hat und nicht auf dumme Gedanken kommt und legen Fährten.
Ich red heut mal mit meinem Freund. Mal schauen was er zu der Studie sagt und ob wir uns bei dieser Dame melden!
Nochmal vielen Dank, liebe Sonja!
Ich halt euch auf dem Laufenden, Jenny
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Hallo Jenny!
Freut mich dir damit weiterhelfen zu können und nochmal Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt gemeldet habe.
Ich würde mich trotz der Schilddrüsenunterfunktion dort melden. Schadet doch nicht.
Ich denke, die Anmerkung ist so zu verstehen, dass sie auch wissen möchten welche anderen Erkrankungen der Hund hat und ob die in direktem Zusammenhang mit dem Zwang stehen.
Ablehnen können die immer noch, aber vielleicht bekommt ihr da gute Tipps oder die können euch einen guten Verhaltenstherapeuten, der sich damit auskennt und kompetent ist, in eurer Nähe empfehlen.Samson hat sich, als wir ihn aus dem TH geholt haben, oft in den Schlaf genukelt! Wir haben es für ein Ritual, eine Gewohnheit gehalten, das ihm Wohlbefinden verschafft. Nachdem ich den Artikel in die Hände bekommen hatte, habe ich direkt an Samsons Nukeln denken müssen und war froh, dass er jetzt "geheilt" ist. Es ist natürlich absolut nicht zu vergleichen mit eurem Problem!
Er lag dann da, ob eingerollt oder gestreckt, egal, und hat dann seine Pfoten geleckt oder einfach den Bereich dazwischen, Boden, Bettlaken, Couch, Kissen, alles was ihm unter kam. Alles war triefend nass.
Wir haben es ihm verboten und es hat zum Glück funktioniert. Man musste ihn zwar monatelang daran erinnern, dass er es nicht machen soll, und immer ein Ohr oder Auge auf ihn haben, aber er hat damit aufgehört.Ich hoffe, ihr findet Hilfe und könnt euer Problem lösen.
Ich wünsche euch viel Erfolg und eurem Wauzi gute Besserung!LG
Sonja -
Hallo Sonja!
Hast du mitgemacht bei dieser Studie?
Ich hab denen grad mal ne E-Mail geschrieben. Mal gucken was zurück kommt. Hab mir auch die Beschreibung auf deren Seite durchgelesen. Irgendwie stimmen die Beschreibungen von ARV in der "Hundewelt" nicht so recht mit denen auf der HP von der Universität überein...
ZitatViele Besitzer haben die folgenden Probleme mit ihren Tieren:
Hund
- Probleme mit Angst motiviertem Verhalten
- aggressives Verhalten anderen Hunden gegenüber
- aggressives Verhalten dem Besitzer oder anderen Menschen gegenüber
- Urin- oder Kotabsatz in der Wohnung
- unkontrolliertes Jagen
- und vieles mehr
Ich denk wir müssen eh erstmal nochmal zum TA gehen um überprüfen zu lassen, dass das Verhalten wirklich nix mehr mit dem Juckreiz zu tun hat.
Wir ham schonmal über die Stelle drüber gestrichen und ham ihn da gekizelt. Da reagiert er nicht mit Juckreiz!Ich bin gespannt auf die Antwort von denen!
LG, Jenny
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Guten Abend!
Nein, wir haben nicht daran teilgenommen. Als ich von dieser Studie erfahren habe war Samsons Macke schon lange nicht mehr aktuell.
Samsons "in den Schlaf nukeln" haben wir selber in den Griff bekommen, zum Glück.
Ich denke, dass wir die Aggression gegenüber Artgenossen ( was ja auch in diese Studie einfließt ) auch in den Griff kriegen, sind auf jedenfall auf gutem Wege. Habe eine Verhaltenstherapeutin / Buchautorin in Düsseldorf ausfindig machen können. Wenn wir nicht weiterkommen werden wir uns erst an sie wenden.Wollt ihr teilnehmen?
Bin mal gespannt was die euch Antworten? Habt ihr es weit nach Giessen?LG
Sonja -
Zitat
Wollt ihr teilnehmen?
Bin mal gespannt was die euch Antworten? Habt ihr es weit nach Giessen?Ich schon! Mein Freund is da glaub ich noch ein bisschen skeptisch. Ich denk mir halt, was solls, schaden kanns nicht und wir erfahren was über unseren Hund.
Wir hams sehr weit nach Giessen. Das is das nächste Problem. Hab denen aber auch in der E-Mail geschrieben das wir nicht oft da hin fahren können!
LG, Jenny die auf ne Antwort von der Uni wartet!
EDIT: Hallöchen!
Ich habe einen Brief von der lieben Patricia Kaulfuß bekommen!
ZitatSehr geehrte Frau ...,
sehr geehrter Herr ...!Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Studie, die im Artikel "Hundewelt"
beschrieben ist, bereits abgeschlossen ist. Allerdings haben wir noch zwei
weitere Studien laufen, bei denen Sie gerne teilnehmen können. Falls Sie
daran Interesse haben, möchte ich Sie bitten, mir erneut kurz Bescheid zu
geben, damit ich Ihnen entsprechendes Informationsmaterial schicken kann.
Falls Sie Interesse an einer Verhaltenstherapie in Ihrer Nähe haben, schicke
ich Ihnen einen Link mit, der eine Liste mit Tierärzten mit Zusatz
Verhaltenstherapie beinhaltet. Dort gibt es auch Adressen in München:
http://www.gtvt.de/ueberweisungsliste/index.htmMit freundlichen Grüßen
Patricia Kaulfuß(Ich hoffe es is ok, dass ich den Brief hier zitiere... War ja eine sehr, sehr nette Antwort! )
Wir werden uns auf jeden Fall an eine Tierärztin mit Zusatz Verhaltenstherapie wenden um Wolfis Problem in den Griff zu kriegen!
LG, Jenny
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