Unsoziales Verhalten bei erwachsener Hündin

  • Also ich würde je nach dem, wie euer Zuhause aufgebaut ist, den Raum begrenzen. zB nur Wohnzimmer. Was auch helfen kann ist ein Welpengitter, in das der Hund auch so über den Tag kommt, wenn Ruhe angesagt ist. Ich bin der Meinung, dass unruhigen Hunden zu viel Platz nicht gut tut. Lieber einen begrenzteren, mit Ruhe und positiv verknüpften Ort. Und ich würde wirklich mal die Kamera anmachen und es analysieren, wie der Hund sich verhält. Evtl. habt ihr einfach ein paar Schritte übersprungen. Nur weil der Hund nicht bellt oder im Körbchen bleibt heißt das nicht, dass der entspannt ist. Deswegen würd ichs mir nochmal mit Kamera angucken.

    Wie ist es denn, wenn ihr dabei seid? Läuft der Hund euch viel nach? Oder liegt sie auch mal auf dem Platz und hebt nicht mal den Kopf, wenn ihr euch im Raum bewegt?


    Aber es ist doch schonmal ein super Zeichen, dass der Hund bei zu vielen Eindrücken Schutz in eurem Arm sucht! Das ist wirklich toll.

    Ich nehme meinen Hund auch ungerne hoch aber es gibt einen Unterschied zwischen ich nehm den Hund jetzt auf den Arm, weil ich es will und ich nehm den Hund auf den Arm, weil er es will und den Hund damit schütze.


    Auf andere Hundehalter, die deinem Hund Begegnungen aufzwingen wollen, hörst du bitte gar nicht. Das geht da rein, da raus. Sowas sagen nur Halter, denen das Wohl des Hundes egal ist oder die einfach keine Ahnung von ängstlichen Hunden (oder Hunden allgemein) haben. Dass es deinem Hund gut geht ist wichtiger, als die Meinung eines Werners, der seit 20 Jahren Hunde hat (Nix gegen den Namen Werner :) )


    Ihr kriegt das hin :)

  • Zitat

    Hundekenner immer davon abgeraten haben

    Das waren dann keine Hundekenner. Wenn du es richtig machst, kannst du dem Hündchen mit dem Wissen "Ich kann mich jederzeit aus der Situation heben lassen, wenn es mir zu brenzlig wird" so viel Sicherheit und irgendwann Gelassenheit vermitteln, dass es sich an "gefährliche" Situationen ganz anders rantraut. Es weiß dann ja, dass du im Zweifelsfall eine Zuflucht bist. Toll ,dass sie das überhaupt noch möchte, nachdem sie ja beim "Züchter" offenbar völlig schutzlos gelassen wurde - nutz das für euch beide aus!

  • Diese sogenannten Hundekenner würden auch anders reden, wenn ein Hund von der Größe eines Pferdes auf ihren Liebling zurennen würde. So sind nämlich die Kräfteverhältnisse zwischen einem Zwerghund und einem Großhund. Die müssen da nix unter sich ausmachen.

  • Du hast schon viele tolle Antworten bekommen denen ich mich nur anschließen kann.


    Ich möchte euch aber alles Gute mit eurem Mäuschen wünschen, mein Herz gehört den Kleinen, da kommt der Mutterinstinkt voll durch :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Zitat

    Auffallend war auch, dass sie dieses System "Belohnung" überhaupt nicht kannte. Selbst heute verzichtet sie lieber auf ein Leckerli, als etwas zu machen, was sie nicht möchte.

    Das ist eigentlich auch nicht unnormal, das System "Belohnung" ist ja nicht eingebaut oder gar unfehlbar - sonst müsste man ja nie mit Strafen arbeiten. Und dazu kommt: so ein Zwerg ist schnell so satt, dass Futter nicht das Höchste der Gefühle ist.


    Gerade clevere Hunde (und so schnell, wie sie gelernt hat, scheint eure Kleine ja einer zu sein) wägen einfach blitzschnell ab, was ihnen im Moment gerade wichtiger ist: der Happen oder das, was sie vorhaben. Meine erste Russell-Hündin zum Beispiel war so gut wie unbestechlich, ihr war eben ihre Entscheidungsfreiheit fast immer die größere Belohnung. War nicht einfach, und so habe ich mich, als ich die Nachfolgerin kaufte, erstmal erkundigt, ob dieser Welpe auch wirklich, wirklich so richtig schön gefräßig ist? Die Züchterin hat sich kaputtgelacht, aber mir war's absolut ernst...

  • Man darf nicht vergessen, dass die kleinen Mäuschen wissen, was für eine Gefahr von fremden Hunden ausgehen kann, und dass ihnen uU Schmerzen zugefügt werden nur durch eine "lustige" Spielaufforderung.


    So ziemlich alle anderen Hunde sind größer, als die Kleine mit ihren 2,5 kg, und das muss man im Kopf behalten.

    ich weiß, was du meinst, jedoch kommt es imho wirklich auf den anderen Hund an.

    Bin mir nicht sicher, ob die Größe eine Rolle spielt, sonst würden umgekehrt ja kleine Rüden auch nicht versuchen, große Hündinnen zu decken

    oder dass eben kleine und große Hunde miteinander spielen etc..

    Denke, es ist eher die Sprache.

    habe auch noch nie einen geifernden Kleinhund gesehen, der den Schäfi anbellt, aber den Pudel nicht (als Beispiel). Da wird einfach "Hund" angebellt.

    Gerade bei den Collies habe ich 1000+ 1 Fotos gesehen, wie die ganz vorsichtig mit Kleinhunden spielen.

  • Zitat

    Ich aber habe das Gefühl, dass sie schon gerne spielen möchte, aber nicht weiß, wie das geht.

    Um nochmal darauf zurückzukommen: das glaube ich nicht. Da ist ja ansonsten so ziemlich alles verpasst worden ,aber wenn sie aus einen 20 Hunde-Rudel kommt, weiß sie ganz genau, wie das geht. Aber eben auch, dass das nun mal nicht ihrs ist, aus welchen Gründen auch immer.


    Es gibt solche Hunde: Meine erste Hündin wuchs optimal auf, sogar mit beiden Eltern und menschlicher Rundumfürsorge. Sie war von Anfang an zwar die Ranghöchste unter den Welpen ,aber die, die nie spielte. Während ihre Geschwister sich kugelten und tobten, saß sie ruhig neben dem Vater und beobachtete das Gewusel. Sie wuchs zu einer wirklich genialen ,auch total mit anderen Hunden verträglichen Hündin heran, liebte es, ernsthaft zu arbeiten, aber gespielt hat sie nie. War einfach nicht ihr Ding.

  • Zitat

    Wie ist es denn, wenn ihr dabei seid? Läuft der Hund euch viel nach? Oder liegt sie auch mal auf dem Platz und hebt nicht mal den Kopf, wenn ihr euch im Raum bewegt?


    Nein, nicht wirklich. Vormittags liegt sie meistens im Wohnzimmer und pennt, obwohl einer von uns im Job und der andere im Home Office im Arbeitszimmer ist. Sie muss schon sehr neugierig sein, was wir machen, damit sie ihren Kopf hebt.


    Nach dem Mittagsgassi ist sie schon immer etwas aufmerksamer. Da tut sich bei uns meistens auch irgendwas - entweder gehen wir einkaufen oder jemand kommt zu Besuch oder wir machen den Haushalt oder so Dinge eben. Da scheint sie dann wacher zu sein und möchte auch überall dabei sein. Ich glaube aber, dass es da um die Action geht und weniger um Kontrolle oder Angst, alleine gelassen zu werden.

  • das weiß aber doch der Kleinhund nicht?!


    Ich habe hier 2,5 kg auf 21 cm und 24 kg auf 75 cm und einige Hunde dazwischen dazwischen, und das ist problemlos.


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    Und trotzdem würde ich NIEMALS diese kleine Maus mit einem fremden Großhund laufen lassen, und sie würde das auch nicht wollen. Sie hat zu Recht Angst und Bedenken und sie hat genug Erfahrungen gemacht, die das bestätigen.


    Die Welt für kleine Hunde ist gefährlich.


    Aber ich bin wieder raus hier. Auf die Kleinhund vs Großhund Sache hab ich keine Lust.

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