Unsoziales Verhalten bei erwachsener Hündin

  • BeMeWien


    Zum Hochheben, was ich absolut befürworte:

    Üb das mit ihr! Wichtig ist, NICHT den Hund von hinten überraschend hochzureissen, sondern das Hocheneben immer anzukündigen. Am besten übst du, dass sie dabei hilft, also quasi selbst in deinen Arm klettert/springt.


    Grund: Wenn sie in einem Moment, in dem sie sowieso schon angespannt oder aufgeregt ist oder ängstlich ist, auch noch überraschend von hinten gepackt wird, kann sie sich erschrecken und erst recht aufgeregt sein und bellen.


    Wenn du sie hochhebst, wende dich dann immer ab und geh weg (nicht stehenbleiben und mit dem anderen Halter diskutieren!). Sonst bringst du ihr, wenns blöd läuft, noch aus Versehen bei, von da oben runter den anderen Hund anzubellen, um endlich Distanz zu schaffen.

    Also in blöden Sitautionen vorsichtig und angekündigt hochnehmen, umdrehen, weggehen, ohne Zögern.


    Grundsätzlich würde ich auch mit ihr üben, bei Hundesichtung immer auf die abgewandte Seite zu gehen. sprich, du lässt sie stets so laufen, dass du zwischen ihr und dem anderen Hund bist. Mit der Zeit lernt sie, hinter dir Schutz zusuchen (wenn du konsequent dafür sorgst, dass keiner an sie ran kommt).


    Ansonsten würde ich es genauso machen, wie corrier beschrieben hat und nette Gassifreunde suchen.

  • Zum Thema Spielen, ich les grad das Buch "Und sie spielen doch!", und so weit wie ich bisher bin hilft es mir sehr viel zu verstehen. Falls du der Überzeugung bist, dass sie möchte und nicht weiß, wie, vielleicht magst du es auch lesen.

  • meine Zwergpinschermix Hündin war früher regelrecht hysterisch mit fremden Hunden.

    Schwankte zwischen "schreiend" wegrennen und vorsorglichen Scheinattacken auf die anderen Hunde.

    Es gab aber auch Hunde, mit denen alles friedlich war.

    Das war für mich als Ersthundehalterin sehr schwer - und schwer einzuschätzen.


    Durchbruch war die Frage der Hundetrainerin: " von welchen Hundekontakten hat sie einen posiitiven Mehrwert?"

    Antwort war: von gar keinen mit Fremdhunden.

    Lösung war ein konsequentes Unterbinden dieser Situationen.

    Also immer anleinen bei Hundesichtung.

    Hund hinter mich.

    ALLE Fremdhunde blocken, die zu ihr hin wollten.

    Damit sie lernt, dass ihr nichts passiert und dass es auch nicht ihr Job ist (sein muss), sich da aufzuregen.


    Gleichzeitig regelmäßig Spazieren gehen mit Freunden mit Hunden.

    Kontakte kann man auch über Facebook oder Apps wie Dogorama suchen.


    Inzwischen findet sie fremde Hunde idR immer noch unnötig.

    Ist aber idR ruhig und entspannt. Und hat ihre festen Hundekumpels. Spielen tut sie aber nur mit meinem Zweithund.


    Beim Freilauf im Park Ruf ich sie trotzdem immer zu mir bei großen dynamischen Hunden. Diese dürfen auch nicht hin zu ihr.

    Das klappt ganz gut.


    Viel Spaß mit eurer Maus.

  • Hallo, ich möchte noch die Überlegung dalassen, ob es sich nicht lohnen würde, über einen kleinen Zweithund nachzudenken.


    Ein Hund, der immer im Rudel war, auch wenn er gemobbt wurde, kann sich wirklich sehr sehr schwer tun, wenn er plötzlich ganz allein sein muss.


    Man muss da auch nix übers Knie brechen, aber im Hinterkopf behalten, ob man dem Zwerg so nicht Hundekontakt ermöglichen kann und das Alleinebleibproblem lösen kann.

  • Du schreibst, dass Eure Hündin Zugang zur Wohnungstür hat, wenn sie alleine ist.

    Unsere Hündin meint anscheinend, sie müsste auf das Haus aufpassen, wenn sie in den Flur kann, wenn sie alleine ist. Da sie sich davon überfordert fühlt, ist sie dann auch immer unentspannt und bellt wegen der kleinsten Geräusche.

    Vielleicht klappt es besser, wenn Eure nicht zur Wohnungstür kann.


    Ansonsten würde ich sie über den Tag verteilt immer wieder 8 Minuten alleine lassen, wenn 10 Minuten zur Zeit Eure Grenze sind und langsam steigern.


    Was andere Hunde angeht, hat unsere (38 cm und 7,5 kg) auch meistens großen Respekt vor großen Hunden.

    Wir haben Bekannte mit einem total freundlichen, aber etwas distanzlosen, Labradoodle, der unsere mal im Spiel angerempelt hat. Das war definitiv nicht böse gemeint und auch nicht mit voller Wucht. Unsere Hündin hat aber schon laut gequietscht. Das ist wahrscheinlich so ähnlich, als wenn man als zierliche Frau beim Sport mit einem 2 m Mann zusammen rempelt.

    Unsere ist bei diesem Hund immer hin und her gerissen zwischen Freude, etwas pudeliges zu treffen und spielen zu wollen und Angst.

    Vor großen Hunden ohne Pudel-Einschlag hat sie meistens nur Angst.


    Die kleinen Hunde haben schon Recht, wenn sie größere Hunde für gefährlich halten. Die brauchen es nicht einmal böse zu meinen. Es reicht, wenn sie zu wild oder unachtsam sind, um einen kleinen Hund schwer zu verletzen.

    Unsere Hündin, die geht grundsätzlich an meiner abgewandten Seite an anderen Hunden vorbei, damit sie weiß, dass sie sich mit denen nicht auseinander setzen muss.

    Außerdem kann sie das Kommando "Arm" und springt uns dann auf den Arm. "Garage" gibt es auch. Dann läuft sie zwischen unsere Beine und hat so einen gewissen Schutz. Aber einen so kleinen Hund, wie Euren, würde ich immer auf den Arm nehmen, wenn die Situation komisch wird.


    Diese Kommentare von wegen "die müssen das selbst regeln" kommt nur von Haltern von wehrhaften Hunden, meistens ab einer gewissen Größe.

    Ich bin manchmal ein bisschen eifersüchtig auf Bekannte mit einem (freundlichen) Kangal. Ich wette, wenn die anfängt, was zu regeln, ist das Geschrei bei diesen Leuten groß. :ugly:


    Wenn unsere keinen Bock hat, hilft übrigens auch kein Leckerchen, obwohl sie das Konzept kennt.

  • Genau das haben wir auch. Daisy ist grds. schon ziemlich territorial und wachend. Wenn ich Zuhause die Tür zum Flur offen lasse, ist sie direkt auf Spannung und hat die Haustür durchgehend im Blick (also sogar, wenn ich da bin). Würde ich die Tür offen lassen, wenn ich nicht da bin, würde Daisy auch nur an der Tür kleben und vermutlich jedes Mal bellen, wenn jemand im Treppenhaus rumläuft.

    Deswegen bin ich der Meinung, dass kleine Einschränkungen (wie zB den Hund in nur einem, nicht großen offenen Raum haben oder in einem Gitter, mit genügend Platz, welches natürlich öfter genutzt wird auch wenn man da ist und als positiver Rückzugsort aufgebaut ist) den meisten Hunden gut tun.

  • Diese Kommentare von wegen "die müssen das selbst regeln" kommt nur von Haltern von wehrhaften Hunden, meistens ab einer gewissen Größe.

    Also ich hab einen 40 Kilo Hund, und wie oft lehne ich es ab, dass 5 Kilo Hunde irgendwas mit meinem Hund ausmachen müssen... also nicht nur, aber vermutlich mehr. Ich wundere mich auch immer, wie die sich dieses Regeln vorstellen.

  • Das mit dem Hochnehmen auf den Arm, davon wird deswegen abgeraten, weils halt für den HALTER saugefährlich werden kann. Ein Hund in ernsthafter Beschädigungsabicht wird Dich mitsamt dem Hund im Arm dann halt unter Umständen anspringen und so nach dem kleinen Hund schnappen. Sprich, er könnte versehentlich DICH dabei erwischen, oder Dich umwerfen, wenn er entsprechend vehement ist. Daher wird meist davon abgeraten, Hunde in so ner Situation auf den Arm zu nehmen. Weil halt Personenschutz und das eigene Leben immer vorgehen.


    Ich selbst würde das aber auch machen, wenn ich keine andre Möglichkeit sehe. Ich weiß aber auch, wie ich dastehe, und daß man halt dem Hund gegenüber entsprechend entschlossen auftreten kann, um sowas zu evtl. verhindern zu können. Bei den Meisten ist dann da doch n bissel Respekt vorm Menschen vorhanden. Mir ist halt mein Hund bei sowas wichtiger. Und letztlich: wenn ICH verletzt werde, zahlt´s die Krankenkasse..... :smiling_face_with_horns: Ne OP am Hund darf ICH bezahlen...... :winking_face_with_tongue:(bzw. ist der Kleinhund dann halt hinüber.... Braucht kein Mensch.)


    Tip meiner Hundetrainerin ganz früher: wenn man die eigene Standardgassirunde gut kennt, kann man die in Gedanken mal durchgehen. Nen kleinen Hund kann man im Notfall in ne breite Astgabelung eines Baumes setzen, übern nächstbesten Zaun "schmeißen", oder, wenn man zu zweit unterwegs ist, dem Andren in die Hand drücken, und selbst den Fremdhund blocken. Sprich, wenn man sichergehen möchte bei sowas, hat man dann immer Optionen im Hinterkopf, weil man die Runde halt kennt und ihre Möglichkeiten.


    Aber Dir gehts ja eher um normale Begegnungen, wo Dein Hund einfach keinen Kontkt braucht - und da ist er auf Deinem Arm mit Sicherheit auch bestens aufgehoben. :thumbs_up: Und egal, was Dir welcher Hundekenner dazu auch sagt: das schafft Vertrauen. Vertrauen Deines Hundes dahingehend, daß Du ihn aus jeder Situation zu "retten" in der Lage bist.


    ICh mach das hier nur im Notfall, also wenn zB fletschend ein großer Hudn mit 180 Sachen auf uns zustürmen würde. Weil ich meine Hunde kenne, die mit andren Hunden wunderbar kommunizieren. Auch die kleine Biene kann sehr deutlich werden, wenn sie sich belästigt fühlt. Wenn ich merke, sie brauchen Unterstützung, greife ich natürlich ein. wenn ihnen was unheimlich wäre, nehm ich sie kurz und geh in nem Bogen drumherum. Ich schmeiße sie also auch nicht in Begegnungen auf Teufel komm raus. Aber ich greife dann ein, wenn SIE es brauchen. Und genau das tust Du ja auch damit, wenn Du Deinen Hund auf den Arm nimmst.

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