Hündin hat Angst vor Herrchen

  • Also ich hab auch ne kleine Angstmaus.

    Bei ihr ist das allerwichtigste, dass man ihr Raum gibt. Bei ihr würdest du jegliches Vertrauen verspielen, wenn du mit ihr so umgehen würdest, wie mit deiner Hündin.

    Bei ihr ist es auch so, dass sie Menschen, die sich nicht für sie interessieren und sie in Ruhe lassen am liebsten mag. Menschen, die zu direkt sind oder sogar zu irgendwas zwingen, meidet sie komplett.

    Ist es wirklich besser geworden oder hat die Hündin vielleicht einfach gelernt, dass sie gewisse Dinge aushalten muss ä, während sie eigentlich gestresst ist?

  • Hallo :)


    Danke für die ganzen Antworten, damit hätte ich nicht gerechnet. Wie gesagt haben wir schon einiges probiert und er hat sie über zwei Wochen komplett in Ruhe gelassen. Das hatte aber eher zur Folge, dass sie noch panischer wurde, wenn er sich mal bei ihr in der Nähe aufgehalten hat und noch mehr weg wollte. Die Trainerin hat die Theorie, dass sie eher lernen muss, dass ihr in seiner Nähe nichts passiert, weshalb wir dafür sorgen sollten, dass sie gar nicht abhauen kann, da sie sich ansonsten mit der Flucht belohnt und sich das verfestigt. Das hat so für uns schon Sinn gemacht und es ist wirklich besser geworden. Sie traut sich jetzt schon an ihm vorbeizulaufen, das ging am Anfang gar nicht und sie rennt ihm auch hinterher wenn er in die Küche geht. Allerdings ist sie außerhalb seiner Gegenwart noch soooo viel entspannter und freudiger.

    Ich denke tatsächlich es lag an der einen Situation, da es vom Gefühl her da anfing. Dazu muss ich sagen, dass mein Freund sich in dem Moment auch total aufgeregt hat und wahrscheinlich etwas zu laut war. Das lässt sich jetzt aber leider nicht mehr rückgängig machen.

    Ich werde eure Tipps nochmal mit der Trainerin besprechen, vielleicht müssen wir es doch nochmal ganz anders versuchen.

  • Aber es macht ja schon einen Unterschied, ob ihr sie in der Nähe haltet oder ihr Kontakt aufzwingt. Du schriebest ja, dass er sie füttert und ihr mit der Leine verhindert, dass sie flüchtet. Das ist ja keine Gegenwart lernen

  • Aber es macht ja schon einen Unterschied, ob ihr sie in der Nähe haltet oder ihr Kontakt aufzwingt. Du schriebest ja, dass er sie füttert und ihr mit der Leine verhindert, dass sie flüchtet. Das ist ja keine Gegenwart lernen

    Das stimmt. Es ist nicht so, dass sie durchgehend gezwungen wird bei meinem Freund zu sein, die Trainerin sagte eben es wäre ungünstig wenn sie immer die Möglichkeit hat vor ihm zu flüchten (was sie definitiv macht wenn er sich durch die Wohnung bewegt), da sie sonst nicht lernt, dass ihr nichts passiert, wenn er in der Nähe ist und sich das sonst eher verfestigt. Ich werde das nochmal mit der Trainerin besprechen. Es steht sowieso im Raum sonst nochmal nach einer Trainerin oder einem Trainer zu suchen mit Spezialisierung auf solche Themen.

    Es ist einfach so schade und für alle anstrengend und frustrierend. Meine Hündin tut mir total Leid, mein Freund aber auch, da er wirklich echt bemüht ist und ich möchte natürlich auch, dass es einfach "normal" wird Zuhause. Ansonsten klappt es ja überall so super :/

  • Also sogar, wenn er sich nur im Raum bewegt? Wäre da nicht vielleicht eine Option, dass der Hund im Körbchen sitzt, du daneben und dein Freund im Raum rumläuft, ohne zu nah zu kommen? Je nach ihrer Stress Situation mit Leckerchen für Ruhe und Liegen bleiben belohnen? Also natürlich nicht zu lange am Stück aber so was mal hin und wieder?

    Da würde sie ja eher lernen, dass ihr nicht passiert, wenn er sich bewegt, als wenn sie gezwungen wird, sich in seine Nähe zu begeben. Wie ist es mit Körbchen allgemein? Hat sie da einen festen Platz? Wenn ja, ist der positiv aufgebaut bzw. fühlt sie sich wohl darin?
    Meine Daisy hat zB einen Laufstall offenen in der Wohnung, den sie über alles liebt und sich gerne darin zurückzieht, wenn ihr etwas zu viel wird. In diesen geht auch niemand rein und sie wird nicht rausgehoben oder Ähnliches. Ihr hat das sehr geholfen gerade zu der Zeit, als sie noch Probleme mit Besuch in der Wohnung hatte. Das wäre was, was man dann auch nochmal mit einem neuen Trainer besprechen könnte.


    Habt ihr das schon mal aufgenommen? Wenn es zB was körpersprachliches ist, was den Hund stört, müsste man das in einem Video ganz gut analysieren können.


    Trainerwechsel halte ich hier ehrlich gesagt auch für sinnvoll, da du ja im ersten Post sagtest, dass sie an ihren Grenzen ist. Das heißt ja nicht, dass sie etwas falsch gemacht hat! Nur, dass sie einfach ihre Optionen ausgeschöpft hat. Angsthunde sind halt speziell

  • Ich würd auch raten, komplett ignorieren.

    Nicht anschauen, nicht ansprechen, nix. Grad angesprochen werden stresst auch viele Hund schon sehr.

    Komplett links liegen lassen, als wäre sie Luft.

  • die Trainerin sagte eben es wäre ungünstig wenn sie immer die Möglichkeit hat vor ihm zu flüchten (was sie definitiv macht wenn er sich durch die Wohnung bewegt), da sie sonst nicht lernt, dass ihr nichts passiert, wenn er in der Nähe ist und sich das sonst eher verfestigt.

    Was sich so alles Hundetrainer schimpfen darf, da grault es mir vor.

    Wenn du Panik vor Spinnen hast, dann hilft auch keine Therapie wenn man sie dir ans Bein bappt, oder?


    Wie hier schon geschrieben sollte dein Freund sie einfach erstmal komplett ignorieren, dieses penetrante Verhalten macht es nur schlimmer mMn und sucht euch einen kompetenten Trainer für Angsthunde der da drüber schauen kann, der kann da vielleicht besser helfen.

  • Was sich so alles Hundetrainer schimpfen darf, da grault es mir vor.

    Wenn du Panik vor Spinnen hast, dann hilft auch keine Therapie wenn man sie dir ans Bein bappt, oder?

    Gibt es nicht gerade bei sowas wie Arachnophobie tatsächlich so eine Schocktherapie?


    Zitat

    Bei der Arachnophobie empfehlen Expert*innen eine sogenannte Expositionstherapie, bei der die Patient*innen mit den gefürchteten Tieren konfrontiert werden. Zunächst durch Bilder und Filme von Spinnen, später durch die räumliche Annäherung mit lebenden Exemplaren bis hin zur Berührung. „Die Therapie ist sehr erfolgreich: Zumeist reichen bereits wenige Stunden, um die Angst der Patient*innen zu besiegen“, betont Domschke. Die positive Annäherung mit den angstauslösenden Tieren ermöglicht es den Betroffenen, ihre bisherigen Einschätzungen zu überarbeiten, so dass die Krabbeltiere keinen Einfluss mehr auf ihre Gedanken und ihre Alltagsgestaltung haben.

  • Was sich so alles Hundetrainer schimpfen darf, da grault es mir vor.

    Wenn du Panik vor Spinnen hast, dann hilft auch keine Therapie wenn man sie dir ans Bein bappt, oder?

    Gibt es nicht gerade bei sowas wie Arachnophobie tatsächlich so eine Schocktherapie?


    Zitat

    Bei der Arachnophobie empfehlen Expert*innen eine sogenannte Expositionstherapie, bei der die Patient*innen mit den gefürchteten Tieren konfrontiert werden. Zunächst durch Bilder und Filme von Spinnen, später durch die räumliche Annäherung mit lebenden Exemplaren bis hin zur Berührung. „Die Therapie ist sehr erfolgreich: Zumeist reichen bereits wenige Stunden, um die Angst der Patient*innen zu besiegen“, betont Domschke. Die positive Annäherung mit den angstauslösenden Tieren ermöglicht es den Betroffenen, ihre bisherigen Einschätzungen zu überarbeiten, so dass die Krabbeltiere keinen Einfluss mehr auf ihre Gedanken und ihre Alltagsgestaltung haben.

    Aus der Beschreibung geht ja hervor, dass das sehr langsam vonstatten geht. Schocktherapie ist es also nicht. Und der Mensch entscheidet sich aktiv dafür, wird über das Geschehen genau aufgeklärt und hat jederzeit die Kontrolle und lernt, dass nichts passiert. Genau das ist beim Hund alles nicht der Fall.


    Und es passiert ihm ja sehr wohl etwas: Er wird festgehalten.


    Ich würde auch nochmal auf die Körpersprache schauen. Weiß ja nicht, ob es bei euch so ist, aber ich sehe es so oft dass Hunden auf den Kopf gedätscht wird, man sich über sie beugt usw.


    Und Frustration spüren Hunde mNn. Das dürfte sie zusätzlich verunsichern. Finde ich auch ein bisschen unangebracht. Sie hat ja das Problem und nicht er. Wäre gut, wenn ihr beide das loslassen könntet.

  • Gibt es nicht gerade bei sowas wie Arachnophobie tatsächlich so eine Schocktherapie?

    Na da würd ich mich ja sehr bedanken und nein, ich würde mich nicht gewöhnen. Ich würde in Panik geraten und mich wehren. Wenn dann noch meine Vertrauensperson daneben steht und mir nicht hilft, oder weggeht, mein Vertrauen wäre dahin.


    Wie auch schon geschrieben wurde, der Mensch entscheidet sich für so eine Therapie, kann sich schlimmstenfalls auch umentscheiden, der Hund kann das nicht.

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