Nach Tod des Hundes neuer Zucht Chance geben?

  • Über Freunde, die Freunde empfehlen, bzw. sich umhören, findet man soetwas vielleicht leichter.


    Jemand Anonymes aus dem Internet fühlt sich, zumindest für mich, schwierig an.

  • "Meine Familie und ich suchen einen Hund". "Toll, die Hunde werden gerade gefüttert, kommen Sie doch ab morgen drei Mal die Woche als Gassigeher wieder. Tschau!"

    Da reden wir gerade aneinander vorbei. Ich hatte angemerkt, dass es vielleicht in dem Fall von Astranautin als Übergang bis zum eigenen Hund schön wäre, wenn sie Zeit mit Hunden verbringen kann. Also beispielsweise als Gassigänger. NICHT, um einen Hund aus dem TH zu übernehmen, denn der Wunsch nach einem Hund von der bereits bekannten Züchterin, steht hier ja ganz klar und fest, begründet und verständlich.


    Also wirklich Gassigänger, um Gassigänger zu sein. Nicht aus Interesse daran, einen Hund aus dem TH zu übernehmen. Nur, um die Zeit bis zum ohnehin geplanten Welpen nächstes Jahr zu überbrücken.


    Mein Vorschlag hatte mit dem einmaligen Erlebnis der TE im TH gar nichts zu tun. Von dem wusste ich bei meinem Vorschlag noch gar nichts.


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    Jetzt zu dem Erlebnis der TE:


    Bei der "Besuchszeit" finde ich es auch mehr als ungünstig, weil es klingt, als könnte man eben besuchen / sich umschauen. Würde ich so verstehen. Und dann da abgewiesen zu werden - ja, danke auch. Würde mich zumindest irritieren. Aber ich würde auch nachfragen.

    Ich kenne es aber aus beiden Perspektiven und finde es immer schade, wenn "als würden sie keine Hunde vermitteln wollen" angeführt wird, man war ja schließlich ein ganzes Mal da oder hat eine ganze Mail geschrieben. So richtig weit her mit dem eigenen Willen war es dann eben auch nicht und ob die Menschen dort doof sind oder nicht, hat mit den Hunden nichts zu tun.

  • Ich kanns aber auch irgendwo verstehen, dass man so denkt, wenn man damit bisher keinen Kontakt hatte. Wenn man sich mal Filme und Serien anschaut, wird es immer so dargestellt, als geht man spontan vorbei, läuft rum, sagt den will ich und schwups hat man einen Hund.

  • Als Kind bei schönem Wetter mit Mutter und Freundin zum Tierheim radeln (zu den ausgeschriebenen Besuchszeiten), und dort Hunde („Was wollt ihr? Groß, Mittel, klein?“) zum Gassi in die Hand gedrückt bekommen,

    ist tatsächlich etwas, mit dem ich aufgewachsen bin.

    War schön und unspektakulär: die zogen wie Hulle, wenn‘s los ging. Und nach 1-2 Stunden kamen alle wieder müde und zufrieden zurück.


    Waren teils Vermittlungshunde, teils „Urlaubsgäste“ des Tierheims.


    Heute undenkbar.

    Ich seh schon auch die Gründe, die dagegen sprechen.


    Aber eigentlich hab ich Hunde und Tierpflegerinnen immer als entspannt und fröhlich in Erinnerung.


    Aber das war so ca. 1990. Das war vor dem Internet und Ebay Kleinanzeigen, vor dem Import von Auslandstierschutzhunden — und zu einer Zeit, wo Tierschutzvereine noch nicht so „in“ waren.

    Ich find‘s gut und gönn das sehr, dass das jetzt Hipp und angesagt ist.


    Aber ein Faktor von vielen scheint mir: Früher wollte man Leute für seine Sache gewinnen und hat sich über jeden Einzelnen gefreut.

    Jetzt ist der Wind gegenüber Neulingen eisiger. Man muss sich würdig erweisen, wird beurteilt und muss sich hoch arbeiten.


    Sicher teilweise anders. Auch nur ein Faktor von Vielen. Aber etwas, das man jetzt gehäuft hört — und auch das Bild von Tierheimen in der Öffentlichkeit prägt.


    Die wollen nicht. Die haben schon. Für die ist ein Besucher eine weitere Belastung.

  • Als Kind bei schönem Wetter mit Mutter und Freundin zum Tierheim radeln (zu den

    Sicher teilweise anders. Auch nur ein Faktor von Vielen. Aber etwas, das man jetzt gehäuft hört — und auch das Bild von Tierheimen in der Öffentlichkeit prägt.


    Die wollen nicht. Die haben schon. Für die ist ein Besucher eine weitere Belastung.

    Ersteres ist mittlerweile bei den meisten regionalen Tierheimen nicht möglich. Also in unserem lokalen Tierheim beispielsweise gibt es keinen Hund, den man jetzt Mal einfach so Gassi führen könnte. Die meisten müssen mit Maulkorb etc. ausgeführt werden und man muss Attacken standhalten, ohne die Leine aus der Hand fallen zu lassen bzw. selbst körperlich etwas entgegensetzen um nicht umzufallen bzw. verschiedene Techniken kennen. Das geht erst nach einem Lehrgang. Dazu muss ich auch sagen, nach ein paar Jahren Tierschutzarbeit habe ich da sämtliches Vertrauen in oberflächlich bekannte Gassigänger:innen verloren, denn der Klassiker ist.."ach der braucht doch keinen Maulkorb..." zack Beißvorfall.


    Bezüglich der Tierpfleger:innen. Das ist in der Regel Ausbeutung für Mindestlohn, körperlich sehr fordernd, mental ausbrennend. So ist es schlicht und ergreifend nicht möglich, dass dann Besucher, die zusätzliche noch Arbeit bringen, nett empfangen werden. Da müsste sich grundlegend strukturell etwas ändern. Und auch in den Köpfen...Care Arbeit, ob mit oder ohne Tier, führt bei externen Personen oft zu der Vorstellung, dass es kein Problem sei, Mal mehr für keine Entlohnung zu arbeiten, schließlich macht man es ja "der Sache wegen..". Haha

  • Jetzt ist der Wind gegenüber Neulingen eisiger. Man muss sich würdig erweisen, wird beurteilt und muss sich hoch arbeiten.


    Sicher teilweise anders. Auch nur ein Faktor von Vielen. Aber etwas, das man jetzt gehäuft hört — und auch das Bild von Tierheimen in der Öffentlichkeit prägt.


    Die wollen nicht. Die haben schon. Für die ist ein Besucher eine weitere Belastung.

    [OT] Ja, scheint vielen so zu gehen, entsprechend sind oft auch Google Bewertungen von Tierheimen. Meine eigenen Erfahrungen mit dem TH waren auch nicht besonders positiv und ich war 3-4x da (im Wochentakt), als ich nach einem Hund gesucht habe (Mitarbeiter können die Fragen nicht beantworten, aber der zuständige Mitarbeiter ist auch nicht greifbar/beschäftigt, Inhaberin raucht und trinkt lieber Kaffee mit ein paar Bekannten/Stammgästen? als sich um Interessenten zu kümmern …). Wirklich freundlich und hilfreich waren da nur zufällig anwesende Gassigänger.


    Aber in diesem Faden geht es ja eigentlich nicht um Erfahrungen mit Tierheimen. [OT Ende]

  • Sorry, aber bei dem Vergleich.... ich hab in der Pflege gearbeitet und das war auch Ausbeutung für kaum Lohn. Trotzdem waren wir lieb und nett mit den Klienten und auch mit deren Angehörigen. Und natürlich hat man da auch mal mehr gemacht, wenn es wichtig war. Vom nett sein fällt einem kein Zacken aus der Krone. Ich kenne es leider auch von Tierschutzvereinen, dass man als Interessent wie ein lästiges Ärgernis behandelt wird.

  • Sorry, aber bei dem Vergleich.... ich hab in der Pflege gearbeitet und das war auch Ausbeutung für kaum Lohn. Trotzdem waren wir lieb und nett mit den Klienten und auch mit deren Angehörigen. Und natürlich hat man da auch mal mehr gemacht, wenn es wichtig war. Vom nett sein fällt einem kein Zacken aus der Krone. Ich kenne es leider auch von Tierschutzvereinen, dass man als Interessent wie ein lästiges Ärgernis behandelt wird.

    Ja also so ohne Abgrenzung ist das ein toller Weg in den Burnout, das ist natürlich die bessere Alternative

  • Nett sein ist ein Weg in den Burnout? Klar muss man sich abgrenzen, aber wenn die Grenze immer ist "das ist nicht mein Job" oder "um 16 Uhr auf die Minute bin ich hier raus", dann funktioniert das imo in der Arbeit mit Menschen einfach nicht.

  • Ja natürlich, das ist mir schon alles klar, aber für mich nicht umsetzbar. Ich muss ins Tierheim erst hin fahren und muss mich eben an die bereinbarten Zeiten halten, zudem machen die halt viele Voraussetzungen, die man erfüllen muss und das ist einfach nicht mit meinem Leben kompatibel.

    Wir müssen da jetzt auch nicht diskutieren, ich versteh, warum das Tierheim das so macht, aber für mich ist es eben nicht umsetzbar.

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