Nach Tod des Hundes neuer Zucht Chance geben?

  • Es ist doch aber sehr viel netter, wenn man den Alltag einführen kann, ohne dass alles in 14 Tagen funktionieren MUSS weil da die Schule anfängt.

    Auch zukünftige Hundesitter freuen sich, wenn sie zur Gewöhnung noch etwas länger Begleitung haben.


    Zwingt einen ja niemand dazu, 6 Wochen im Ausnahmezustand zu leben.

  • Zum Einen sind 7 - 14 Tage meines Erachtens lang genug um in den neuen Alltag reinzukommen. Zum Anderen kenne ich keine/n Lehrer/in, der/die bereit wäre, vier von den kostbaren sechs Sommerferienwochen einen regulären Schulalltag zu simulieren. Auch auf die Gefahr hin, dass das Nicht-Lehrer nicht verstehen, aber du brauchst die Zeit dringend zur Erholung und um Kraft für das neue Schuljahr zu tanken.


    Dazu kommt, dass man an sehr vielen Schulen seinen neuen Stundenplan erst zum Ende der Sommerferien bekommt. Das ist ein sehr großer Unsicherheitsfaktor, besonders wenn man einen Welpen im Haus hat. (Bei uns kamen die finalen Stundenpläne dieses Schuljahr sogar erst in der vierten Schulwoche raus...) Wenn man den Welpen erst zu Beginn des zweiten Halbjahres holt, ist es schon sehr absehbar, wie selbiges verlaufen wird und man kann das in aller Ruhe vorplanen.


    Wie gesagt, ich dachte auch, das wäre mega praktisch, mit dem neuen Welpen erstmal sechs Wochen Zeit zu haben und ihm alles in Ruhe zeigen zu können. Ich hab's bitter bereut und würde das nie nie wieder so machen. (Und ich bin ja jetzt nicht Welpen-unerfahren. Hunter ist mein dritter Welpe. Die beiden Welpen davor zogen jeweils im zweiten Schulhalbjahr ein. Und da hatte ich diese Probleme nicht.)


    Man muss sich ja auch nur mal die ganzen "Corona-Hunde" anschauen, die in diesem Ausnahmezustand eingezogen sind. Die, die ich kenne, sind im Alltag alle in irgendeiner Form problematisch. Menschenscheu, können nicht alleine bleiben, unverträglich, etc.


    Aber ich berichte ja auch nur von meinen Erfahrungen. Und die sind wie gesagt dahingehend, dass ich davon dringend abrate. Die TE wird es am Ende genauso machen, wie sie es für richtig hält und das ist ok so. Ein Forum ist dafür da, sich unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen anzuhören und sie dann für sich zu reflektieren.

  • Man sollte dann ganz diszipliniert sein und direkt anfangen, den Welpen auch alleinezulassen. Und einigermassen im selben Tagesrhythmus leben, wie nach den Ferien.


    Wenn man die 6 Wochen zum Üben wirklich nutzt, hat es den Vorteil, dass man nicht gleich den Ernstfall hat.


    Wenn man aber (und so wäre es bei mir) die Ferien gerne dazu nutzen möchte, auszuschlafen, ein bisseln in den Tag ein zu leben und eben nicht den festen Ablauf einzuhalten - dann muss man schon sehr diszipliniert ein, um das durchzuziehen.


    Klar, 6 Wochen immer relaxed und ganz viel Zeit für den Welpen und dann BAMM plötzlich Alltag, ja, das ist ungünstig.

  • Aber meine Gedanken kommen immer wieder zu der ersten Züchterin und ich kann an ihr nichts negatives entdecken, außer, dass es noch länger dauern wird und wir nicht den für uns „optimalen“ Zeitpunkt treffen werden.

    Ich denke, mein Bauch hat sich längst entschieden…

    Ich glaube, mit diesem Deiner Aussage hast Du bereits eine Entscheidung getroffen. Höre auf Deine innere Stimme!

  • Man sollte dann ganz diszipliniert sein und direkt anfangen, den Welpen auch alleinezulassen. Und einigermassen im selben Tagesrhythmus leben, wie nach den Ferien.


    Wenn man die 6 Wochen zum Üben wirklich nutzt, hat es den Vorteil, dass man nicht gleich den Ernstfall hat.

    Hab ich selbstverständlich alles so gemacht, weil mir das hier auch so empfohlen wurde. Hat nicht geholfen. Schulalltag ist dann halt doch nochmal was Anderes.

  • Unabhängig von der Hüfte… eine Stimme für die „alte“ Züchterin.


    Aber das ist bei mir, weil ich die „Verwandtschaft“ meiner Hunde einfach schätze … optisch UND charakterlich.


    Auf meinen ersten Rüden aus der Zucht wartete ich ca 1 Jahr und die Züchterin behielt ihn problemlos 6-8 Wochen länger, als ich kurzfristig erkrankt war.


    Der zweite Hund aus der Zucht war der Sohn meines Rüden.


    Der dritte Hund hätte ca Ende 2014 einziehen sollen … der erste Wurf war dann erst Mitte 2016 und im Herbst kam der Bub dann zu uns.


    Dieser Hund verstarb dann leider früh … so musste ich von Ende 2020 bis Sommer 2022 warten …


    Und der „22er“-Bub soll demnächst einen Kumpel bekommen … aber bis der dann kommt, wird’s leider ca 2025 werden …


    Ach ja … insgesamt sind das 18 Jahre - immer mit mehreren Hunden … und mit viel Glück schließt sich 2025 der Kreis …


    Charakter liegt oft in der Blutlinie und in der Art der Aufzucht, genau deswegen warte ich.

  • Wir haben auch drei Kinder und es ist mir durchaus bewusst, dass der neue Hund, egal wie er sein wird, anders sein wird als der „alte“.

    Dachte deshalb, es sei besser eine andere Zucht zu nehmen, da hat man vielleicht gar keine Hoffnung, von Anfang an, er könnte irgendwas von der alten Hündin haben.

    Ich bin einfach unentschlossen…


    Habe noch mal ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die Eltern unseres ersten Hundes auch C1 und B2 Hüften hatten. Und es ist ein A2 bei uns herausgekommen. Die Geschwister hatten auch etwas ähnliches, zumindest die, die es haben untersuchen lassen.

    Ja, kann ich mir gut vorstellen, dass eine andere Zucht eher dazu führt, dass du nicht zu sehr an den verstorbenen Hund erinnert wirst, weil die Unterschiede größer sind.


    Und na also, dann ist die Sorge wegen der Hüfte doch eigentlich vom Tisch. Vertrau da auf die Züchterin und lass dir auch ruhig noch die Auswertungen des bisherigen Nachwuchses zeigen. Aber scheint sich von der Verpaarung her (C x B) ja nicht von deiner alten Zucht zu unterscheiden + sie geht da absolut offen/transparent/professionell mit um.

  • Danke der Unterstellung, aber erstens hab ich auch schon unterrichtet und zweitens war ich Kind von zwei Vollzeitlehrern.


    Deine Situation und Herangehensweise ist — eher auch nicht die Norm:


    Wenn ich mich a Threads erinnere, in denen es darum ging, wie wenig Stunden du hast, wie wenig Korrekturzeit und wie geschickt du die legen kannst.

    So dass du mehrmals wöchentlich Rettungshunde trainieren kannst.

    Und trotzdem sind die Hunde viel im Auto.


    Nebenbei auch keine Kinder.


    Alles voll ok — aber es wäre fair drauf hinzuweisen, dass dein normaler Alltag sich wahrscheinlich mehr um deine Hunde dreht, als die Ferien von anderen Arbeitnehmern.


    Bevor sich jemand unter Druck setzt und sich wundert, warum es bei ihm nicht so voll easy ist.


    Geheimtip:


    Nur um den Hund und die Betreuungspersonen schonend an ihr neues Leben zugewöhnen, muss man dann nicht ohne Hund “Schule spielen”.


    Ansonsten gehören auch Sommerferien und überhaupt Ferien zum Alltag, nicht?

  • Ansonsten gehören auch Sommerferien und überhaupt Ferien zum Alltag, nicht?

    Ebenso wie Wochenende, z.B. Da denkt sich ja auch niemand, "Oh Gott, Samstag und Sonntag muss ich jetzt genauso weitermachen wie in der Woche, sonst verwirrt das den Hund."


    Bei der Eingewöhnung würde ich mir an deiner Stelle Astranautin gar nicht so viele Gedanken machen, ob nun Sommerferien oder verlängertes Wochenende. Wenn dein Schwiegervater da unterstützend als "Fremd"betreuung einspringt, kannst du von Anfang an einführen, dass euer Hund dort stundenweise ist. Ob das nun beginnt, wenn ihr sechs Wochen frei habt oder nur zwei, stellt keinen Unterschied dar. Ebenso beim schrittweisen Beibringen von Alleinsein. Ihr werdet ja sicherlich auch in den Sommerferien mal einkaufen, Termine haben und dergleichen und nicht 24/7 um den Welpen kreisen. Mit sechs Wochen frei ist es dennoch entspannter.


    Das mit den angeschafften Hunden aus der Corona-Zeit zu vergleichen, ist nicht nur an den Haaren, sondern an der gesamten Länge von Rapunzels Zopf herbeigezogen. Die Probleme bei denen sind nicht entstanden, weil die Menschen zuhause waren. Die sind unter anderem entstanden, weil sich Unmengen von Menschen vollkommen uninformiert Hunde angeschafft haben, die eigentlich gar keinen Hund wollten und schon gar nicht bereit waren, die nötige Arbeit zu leisten. Geschweige denn, dass sie weitergedacht haben als bis zur eigenen Nasenspitze. Deutlich erkennbar daran, wie viele von den Hunden im Anschluss im Tierheim landeten, weil ups, so ein Hund schränkt dann doch ein, wenn man plötzlich wieder ins Café, den Club, in den Urlaub kann und eigentlich nie Bock auf Gassi und Erziehung hatte - sondern einfach nur Langeweile hatte und einem Trend folgte.

  • Also ich persönlich würde keinen Hund aus einer C×B Verpaarung nehmen, schon gar nicht ohne extrem guten Grund (und das ist "netter Charakter" für mich so wirklich gar nicht). Gerade bei Goldies gibt's Züchter wie Sand am Meer und sicher auch mehr als eine, die mit komplett gesunden Hunden mit tollem Charakter züchtet. Für Züchterin B gäbe es jetzt aus meiner Sicht kein Alleinstellungsmerkmal, "ist nett und hat nette Hunde" findest du sicher mehr als einmal.


    Einen Hund von Züchterin A zu wollen, aus der Verwandtschaft deiner Hündin - das würde ich eher verstehen. Ich kenne inzwischen viele Verwandte meines Rüden und die sind sich alle deutlich ähnlicher als die anderen Hunde meiner Züchterin, die nicht mit ihm verwandt sind.


    Aber ich persönlich würde auch bei einem Hund von der ersten Züchterin nur einen Hund aus einer mindestens BxB oder AxC Verpaarung nehmen. Schlicht weil es für mich von seriöser Zucht zeugt, wenn kleinere Probleme (also in dem Fall eine C Hüfte zugunsten eines super Charakters) durch Wahl des Zuchtpartners bestmöglich ausgeglichen werden.


    Das mit der Empfehlung gegen die Sommerferien leuchtet mir null ein. Natürlich soll der Hund von Anfang an Alltag erleben, aber auch Ferien gehören zum Alltag. Für mich heißt das einfach, dass er mal alleine bleibt, mal in Fremdbetreuung geht und sich vor allem nicht den ganzen Tag alles um den Hund dreht. Aus meiner Sicht profitiert man trotzdem davon, wenn man in der ersten Phase seine Zeit relativ frei einteilen kann. Das vereinfacht Sozialisierungsausflüge doch deutlich.

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