Junghund krank, komplett überfordert

  • Ich weiss, was Du durchmachst. Ich hatte einen Chihuahua, krank mit allem, was möglich ist ab seinem 3 Lebensjahr, auch mit Epilepsie und Herz. Wenn es ihm besser ging, war er ein fröhlicher kleiner Schatz, mein Baby. Ich hab 3 Jahre nicht richtig geschlafen wegen der Epi und war auch am Ende.

    Mit 6 Jahren ist er gegangen. Auch nach 4 Jahren trauere ich noch. Ich kann Dir nicht raten und nicht helfen. Eines Tages wirst Du abwägen müssen, ob er mit all seinen Leiden noch Lebensqualität hat.

    Ich denke, er wird Dir zeigen, was Du zu tun hast. Viel Kraft wünsche ich Dir.

  • Es ist schlimm, einen jungen Hund mit dermassen vielen chronischen Erkrankungen zu haben.


    Noch schlimmer ist es allerdings für den Hund selbst.


    Für mich stellen sich hier aber ein paar Fragen:


    Wieso wurde der Hund bisher nicht von einem Spezialisten für Epilepsie angeschaut?


    Wieso hat der Hund permanent Schmerzen bezüglich HD?

    Ist er denn nicht medikamentös eingestellt?

    Ist der HD Befund per Röntgen gesichert (welcher Grad HD, was genau ist betroffen, Pfanne? Kopf? ) und mit dem Orthopäden der weitere Weg abgesprochen? Was ist der weitete Plan?


    Wieso rutscht er hinten weg? Es gibt passende Ausrüstung dafür.


    Was wird an gezieltem Muskelaufbau gemacht?


    Wie hoch ist die Lebensqualität des Hundes? Wurde das mit den Spezialisten besprochen?


    Chronische Schmerzen machen die Psyche kaputt, fördern Darmprobleme etc.

    Ist also die Frage, OB noch Lebensqualität da ist, oder was wovon abhängig ist.


    Hast du diesen Hund bei einem drc Züchter gekauft?


    Ich stelle diese Fragen, weil sie wichtig sind.

    Nicht um dich zu ärgern.

    Es ist wichtig, klare Diagnosen zu haben.

    Denn NUR dann kann adäquat behandelt und kontrolliert werden.


    Bisher ist das Bild aus deinen Beschreibungen sehr schwammig. Daher meine Fragen.


    Das Nachdenken über die Lebensqualität ist hart. Das weiss jeder, der einen kranken oder alten Hund hat. Glaub mir, das kennen wir hier praktisch alle.


    Aber es ist wirklich wichtig darüber nachzudenken, bei einem so kranken Hund. Auch wenn es traurig macht.


    Fühl dich herzlich umarmt.

  • Kommt ein Züchter einfach so davon, indem er einen Teil des Kaufpreises zurück erstattet? Er, oder sie, hat euch einen chronisch kranken Welpen verkauft, wie kann das sein, bei Beachtung aller Zuchtstandards? Diese Frage würde mich ziemlich umtreiben, und ich würde die Züchterin nicht so einfach aus der Verantwortung entlassen.

    Naja, was soll die Züchterin machen? Ihn gesund zaubern?

    Rechtlich gesehen hat man sich drauf geeinigt die "minderwertige Ware" zu einem stark reduzierten Kaufpreis zu behalten.

    Ich meine, bei beschädigter Wäre hat man ein Recht auf Nachbesserung oder Rückgabe gegen Erstattung des Kaufpreises. Nachbessern geht nicht bei einem chronisch kranken Lebewesen, auf die Rückgabe hat man verzichtet, das Angebot mit dem stark reduzierten Preis dagegen angenommen. Dass man das jetzt im Nachhinein bereut, ist halt nicht Schuld des Züchters. Rechtlich gesehen.

    Man hätte das Recht gehabt den Hund zurückzugeben, dann hätte sie sich mit den Kosten rumschlagen müssen. Hat man aber nicht. Und ja, damit ist der Züchter raus.


    Man muss fairerweise auch sagen, sowas kann passieren. Auch der beste, verantwortungsvollste Züchter der gesündesten Rasse kann mal einen totalen Montagswelpen dabei haben. Und, ohne den Züchter in irgendeiner Weise beleidigen zu wollen, hier ist beides nicht der Fall. Das ist das Risiko das man beim Kauf eines Lebewesens eingeht...

  • Bei solchen Themen bin ich immer sehr froh über die Vollversicherung, selbst wenn man sie nie brauchen sollte.

    Die Versicherung hat fast nichts der Kosten übernommen, weil das meiste angeboren war und uns dann pünktlich zum Jahresanfang gekündigt.


    Ich wäre auch für einmal tief Luft holen und dann eine vernünftige, vollständige Diagnostik machen.

    Es ist wahnsinnig schwer, jemanden zu finden, wo man sich in wirklich guten Händen fühlt. Wo kommst du denn her? Vielleicht kann jemand eine Klinik oder einen TA empfehlen.

    Ich wünsche ganz viel Kraft.

  • Leider kenne ich mich mit diesen Themen auch aus.


    Ich habe Verständnisfragen: Was wurde bezüglich der Epilepsie untersucht? Warum ist da kein Spezialist im Boot?

    Warum gibt es bezüglich der HD keine passende Schmerzmedikation bzw. Behandlung?

  • Danke euch für eure Worte ☺️


    Ich bin mir was Züchter angeht wirklich gar nicht sicher, aber meine, dass er da nicht für haftbar gemacht werden kann, weil der Welpe als gesund verkauft wurde und vom Tierarzt auch durchgecheckt war. Wenn ich mir aber Videos anschaue sehe ich im Nachhinein schon deutliche Unterschiede im Verhalten zu den anderen Welpen. Mein Mann und ich hatten damals auch gefragt ob es normal ist, dass er so ruhig ist, als wir die Welpen besucht haben, aber sie meinte ja. Wir hatten da von Anfang an ein komisches Bauchgefühl, weil er schon immer ganz langsam war im Vergleich zu den anderen Welpen, aber dachten das liegt an uns und dass wir das überdenken und zu panisch sind und wir lieber auf die Züchterin die schon über 20 Jahre Erfahrung hat vertrauen sollten…


    Wieso wurde der Hund bisher nicht von einem Spezialisten für Epilepsie angeschaut? -> das lag ehrlich gesagt am Geld, weil wir zu dem Zeitpunkt schon einige Tausend Euro in die Diagnostik und OP der Inkontinenz gesteckt hatten. Wir haben daher mit unserer Tierärztin die Standardtherapie verfolgt evtl. zeigt sich hier auch endlich eine erste Besserung, sollte das aber nicht sein, hatte sie uns schon jemanden empfohlen. Wir hatten bis auf ein MRT die wichtigen Tests gemacht und es deutet wirklich alles auf idiopathische (angeborene) Epilepsie hin.


    Wieso hat der Hund permanent Schmerzen bezüglich HD? Ist er denn nicht medikamentös eingestellt? Ist der HD Befund per Röntgen gesichert (welcher Grad HD, was genau ist betroffen, Pfanne? Kopf? ) und mit dem Orthopäden der weitere Weg abgesprochen? Was ist der weitete Plan? Wieso rutscht er hinten weg? Es gibt passende Ausrüstung dafür.Was wird an gezieltem Muskelaufbau gemacht?

    -> (ich antworte mal in einem Text): wir hatten das HD letzten Herbst über ein Röntgen Bild diagnostiziert, nachdem uns aufgefallen ist, dass er manchmal humpelt oder beim Rennen schnell anfängt zu hoppeln wie ein Hase. Die Tierärztin meinte aus aktueller Sicht reicht erstmal Physio, bzw. Die richtige Belastung (also kein wildes spielen mit Start und stop sondern gleichmäßige Belastung). Dann hatten wir Anfang diesen Jahres das Zweitmedikament für die Epilepsie angefangen, das dafür bekannt ist die Hinterbeine zu Schwächen. Das ist bei ihm jetzt leider eingetroffen und mit der Zeit immer schlimmer geworden. Durch die Muskelschwäche kommt eben die HD auch mehr zum Vorschein weil die Muskeln hierfür ja eher gestärkt werden sollten. Wir hatten gehofft, dass es sich einpendelt, weil das wohl von selbst wieder besser wird, aber sind jetzt an einem Punkt an dem wir mit Schmerztabletten behandeln wollen sobald es seinem Darm besser geht, hoffentlich können wir die nächsten Tage starten (die anderen Medikamente schlagen auch schon auf den Magen ) und auch Physio zum Muskelaufbau beginnen. Wir hoffen, dass es ihm damit dann besser geht und zeitnah die Nebenwirkung des Zweitmedikaments dann etwas nachlässt.


    Du meintest es gibt passende Ausrüstung für das Rutschen. Was könntet ihr da denn empfehlen? Ich fang gerade an unsere ganze Wohnung mit Teppichen auszustatten, damit er mehr Grip hat (damit geht es auch schon deutlich besser). Rutschsocken würde er sich bestimmt ausziehen und fressen. Ich bin in dem Hd Thema noch gar nicht so drin, weil ich mich die letzten Monate hauptsächlich mit Inkontinenz, Epilepsie und Allergien beschäftigt habe 🙈


    Wie hoch ist die Lebensqualität des Hundes? Wurde das mit den Spezialisten besprochen? -> Nein wurde noch nicht besprochen, weil sich das alles jetzt die letzten Wochen nochmal so zugespitzt hat und wir natürlich immer hoffen, dass es ihm wieder besser gehen wird. So wie es jetzt ist könnte es aber nicht für immer weiter gehen und müsste auch mit einem Arzt besprochen werden. Es geht ihm einfach nicht gut und er tut uns so leid. Er ist immer zugedröhnt, torkelt, stolpert, hat Schmerzen (hoffentlich nicht mehr lang), wenn Leute zu Besuch kommen sind sie wirklich geschockt von seinem Zustand (und ich bin geschockt in welchem guten Zustand andere Junghunde sind, weil ich das von ihm natürlich so gar nicht kenne) . Wenn wir gassi gehen fragen uns die Leute oft ob er denn schon sehr alt wäre. Es gibt aber noch viele Momente da geht er dann aber auch etwas schneller voran, er schnüffelt noch, er buddelt noch gern nach Mäuselöchern, er bringt uns zu Hause sein Spieli, liebt Suchspiele… es ist schon noch der Hundejunge irgendwo in ihm, aber durch die Krankheiten und Medikamente einfach sehr gedämpft…


    Einfach schwierig und dann immer die Entscheidungen zu treffen und Kompromisse abzuwägen (gerade Finanzen vs was nötig wäre) - macht einfach müde und strengt an…

  • Kommt ein Züchter einfach so davon, indem er einen Teil des Kaufpreises zurück erstattet?


    Was heißt davon kommen?

    Es gibt für einen solchen Fall in der Regel drei Möglichkeiten:
    Kaufpreisminderung (was hier gemacht wurde), Rückgabe oder Ersatz.

    Nein, man kann vom Züchter nicht verlangen, dass er ein Leben lang dür die Behandlungskosten aufkommt, wenn der Hund beim neuen Eigentümer bleibt. Haben schon ein paar Leute versucht einzuklagen.

    Ob es vom Zuchtverein Konsequenzen gibt, kann man mit so wenigen Infos nicht sagen.

    Er, oder sie, hat euch einen chronisch kranken Welpen verkauft, wie kann das sein, bei Beachtung aller Zuchtstandards?

    Weil Genetik halt einfach ein A*** sein kann. Man kann als Züchter alles richtig machen, auf alles achten und alles bedenken und trotzdem kann es gewaltig schief gehen.

    Die Chancen sind bei untersuchten, überwachten und sorgsam ausgewählten Zuchttieren natürlich geringer als beim blinden Vermehren, aber man kann das Risiko nie auf Null senken.

    Und die Züchter waren ja interessiert, aber irgendwann muss man halt auch sagen, was sollen Züchter groß antworten, wenn der Hund krank ist und vielleicht noch Probleme auftreten, mit denen der Züchter bislang nie konfrontiert wurde?

    Vielmehr als Beileid ausdrücken und wünschen, dass die Behandlung bald anschlägt, kann man irgendwann halt nicht mehr.


    wir hatten das HD letzten Herbst über ein Röntgen Bild diagnostiziert, nachdem uns aufgefallen ist, dass er manchmal humpelt oder beim Rennen schnell anfängt zu hoppeln wie ein Hase. Die Tierärztin meinte aus aktueller Sicht reicht erstmal Physio, bzw. Die richtige Belastung (also kein wildes spielen mit Start und stop sondern gleichmäßige Belastung). Dann hatten wir Anfang diesen Jahres das Zweitmedikament für die Epilepsie angefangen, das dafür bekannt ist die Hinterbeine zu Schwächen. Das ist bei ihm jetzt leider eingetroffen und mit der Zeit immer schlimmer geworden. Durch die Muskelschwäche kommt eben die HD auch mehr zum Vorschein weil die Muskeln hierfür ja eher gestärkt werden sollten. Wir hatten gehofft, dass es sich einpendelt, weil das wohl von selbst wieder besser wird, aber sind jetzt an einem Punkt an dem wir mit Schmerztabletten behandeln wollen sobald es seinem Darm besser geht, hoffentlich können wir die nächsten Tage starten (die anderen Medikamente schlagen auch schon auf den Magen ) und auch Physio zum Muskelaufbau beginnen.

    Hm, das klingt jetzt nicht wirklich nach einer anständigen Diagnose und Auswertung.

    Wurde der Hund von einem auf Orthopädie spezialisierten TA geröntgt und ausgewertet, der auch Zuchtröntgen vornehmen darf?

    HD ist eben nicht gleich HD.

    Was genau stimmt mit der Hüfte des Hundes nicht? Welchen Grad hat der Hund?

    Da gibt es viele Möglichkeiten und was du beschreibst, klingt einfach unschlüssig, wenn die HD angeblich so leicht ist, dass man nur Muskelaufbau betreiben muss, der Hund aber dann sofort massive Probleme bekommt, wenn die Muskulatur etwas abbaut.


    Ich weiß, wie belastend es ist, gerade finaziell. Ich habe selbst 12,5 Jahre mit einem chronisch schwer kranken Hund gelebt, aber dein Beitrag klingt aktuell einfach wirklich so, als müsste der Hund in allen Bereichen einmal von Spezialisten begutachtet und eingestellt werden. Die auch dir dann einmal ganz genau erklären können, wo die Probleme wirklich liegen, was du selbst dagegen tun kannst und welche Perspektive ihr habt.

    Ja, das ist teuer, aber es setzt diesem von Problem zu Problem hüpfen ein Ende, wenn man da einmal einen Rundumschlag macht. Damit ihr wisst, wo ihr steht, denn aktuell liest es sich einfach nicht so, als hättet ihr da wirklich einen Anhaltspunkt.

  • Ich sage es mal ganz sachlich:


    Es gäbe für mich zwei Wege in dieser Situation: Sofort Spezialisten ins Boot holen und umfassende Diagnostik betreiben. Es klingt zwischen den Zeilen ziemlich deutlich durch, dass die Krampfanfälle eine Ursache haben. In dieses Boot gehört dann auch ein Orthopäde, denn auch Schmerzen können Krampfanfälle auslösen.


    Wenn das keine Option ist: Erlösen. Ja, das klingt hart, aber man sollte sich klar machen, dass man einen schwer kranken Hund in erster Linie für sich selbst am Leben lässt. Nicht für den Hund.


    (Ich habe derzeit selbst einen Hund, der mich im letzten Jahr um die 12.000 Euro gekostet hat und in diesem Jahr geht es nahtlos weiter. Da sind die Kosten für meine anderen Hunde nicht eingerechnet ... die kommen noch obendrauf.)


    Ich weiß, dass man das klarer sieht, wenn man von draußen draufschaut. Wenn ich selbst mit einem meiner Hunde in so einem Dilemma stecke, dann habe ich zum Glück Tierärzte, die mir den Kopf gerade rücken. Die würden mich übrigens bei so was sofort zu Spezialisten schicken und die Finger davon lassen ...

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